Bau- und Betrieb bei der Schwarzbachbahn 2024

  • Herzlich Willkommen bei der Schwarzbachbahn im Jahr 2024

    Um nicht alles abzuschreiben, was wir uns dieses Jahr vorgenommen haben, anbei der Terminflyer, den man sich auch auf unserer Webseite herunterladen kann.

    Außer den aufgelisteten Terminen stehen jede Menge Arbeiten an, um die Fahrtage zu ermöglichen - unsere Infrastruktur zu erhalten und zu verbessern und die Fahrzeuge betriebsfähig zu halten.

    Den Arbeitsplan gilt es zur Jahreshauptbersammlung demnächst zu beschließen, die begonnen Projekte werden weiter fortgeführt oder pausieren wegen winterlichen Wetterunbilden.

    Möge uns allen ein friedliches Jahr 2024 Gesundheit, Erfolge und Freude bringen.

    Euer Peter :wink:

    Schwarzbachbahn bei Youtube


  • Hallo Peter,

    ich wünsche dem Schwarzbachtalverein alles Gute für 2024 und mögen eure gesteckten Ziele in Erfüllung gehen. Ich für meine Person werde auf alle Fälle hier und auch in Lohsdorf und Umgebung dran bleiben.

    Gruß

    Daniel

  • Die Dampfleitung der 99 585

    Es zischt und faucht, wenn die Lok anfährt - zu sehen sind die 4 Zylinder der IV K, fauchend wird Dampf durch die Entwässerung entlassen und schiebt Kondenswasser aus den Zylinderblöcken. Die Zylinder sind jetzt bereit, die Kraft des Dampfes auf die Stangen zu übertragen, die Räder beginnen sich zu drehen...

    Ja wie kommt der Dampf überhaupt in die Zylinder? Das meiste von den Dampfleitungen an einer IV K ist nicht zu sehen oder so gut versteckt, das man selten mal den Weg komplett verfolgen kann. Bei der Untersuchung der 99 585 nach §32 ESBO hatten wir aus der Notwendigkeit der Aufarbeitung heraus Gelegenheit, das mal näher zu beleuchten.

    Interessierte haben bestimmt im Buch "die sächsische IV K" (EK-Verlag Moll/Scheffler S.32ff) das folgende Bild mit der Leitungsführung schon mal gesehen.

    Im Prinzip fängt das Ganze im Kessel an, wo Wasser solange gekocht wird, bis es die höchste Form der Begeisterung annimmt: Dampf. Hier links zu sehen der bei der Ankunft der 99 585 ausgeräumte Kessel mit Blick zur Feuerbüchswand und den Deckenankern darüber, den Stehbolzen links und die Bodenanker unter dem Kabel. In der Mitte die angefrästen Löcher für die Rauchrohre, die an der Feuerbüchswand hier ohne Überstand eingeschweißt werden und so hoffentlich länger halten. Rechts ein seltener Blick in die Mitte des Rohrsatzes, bevor das 100. Rauchrohr diesen Raum ausfüllt.

    Ein schwerer Telefonhörer, den Kevin da benutzt - das Entnahmeknie im Dom, das neu als Schweißkonstruktion gefertigt wurde. Auch links im Bild der Zweck des Aufenthaltes im Kessel, einer der Gewindebolzen muß mit einer Schneidkluppe nachgeschnitten werden. Ebenfalls schon eingebaut ist das Dampfentnahmerohr, was zum Dampfverteiler im Führerhaus führt. Es ist mir auch ein totales Rätsel, wie Kevin nach dem Einbau da noch rausgekommen ist... Rechts ist der Regler dann komplett eingebaut, oben durch die nierenförmigen Öffnungen strömt der Dampf in den Regler und dann weiter.

    Wie schwer der Weg manchmal war, zeigt der Flansch der Reglerbetätigung, dessen Gewindebolzen links unten nicht freiwillig seinen Platz verlassen wollte. Ausbrennen und das Gewinde neu schneiden, war hier die Lösung - eine Lösung die mit dem verchromten Reglerhebel und der neuen Reglerbetätigung im Dampfdom bei der Funktionsprobe und der Kaltdruckprobe mit Bravour bestanden hat.



    Schwarzbachbahn, 23.06.2023 Test Regler 99 585
    Die Einbauten im Kessel der 99 585 fügen sich langsam zusammen. Die neugebaute Betätigung des Reglers funktioniert zufriedenstellend.www.schwarzbachbahn.de
    www.youtube.com

    An demselben Flasch, an dem im Kessel das Entnahmeknie hängt, schließt außen die Leitung zum 1. Gelenk unter dem Führerhausboden an. Sie verläuft hinter den Wasserkasten, die Kupplung ist durch einen Ausschnitt im linken Werkzeugkasten zu erreichen. Dann schummelt sich das Rohr an dem Bock der Handbremse und den Hebeln der Zylinderentwässerung vorbei. Hier im Bild fehlt noch die Anschlagbegrenzung des Handbremshebels, die bei der Reko der Lok`s eingefügt wurde, damit der Hebel nicht die hinzugefügte Zentralschmierung zerschlägt.

    Neben dem Handbremsbock geht die Leitung dann in den Fußboden und dort in das einzige Hochdruckgelenk (Gelenk 1) der Maschine, was genau über dem Drehzapfen des hinteren Drehgestelles angeordnet ist. Im mittleren Bildausschnitt geht die Leitung durch die Wange des Drehgestelles und läuft mit einem weiteren Verbinder durch die Steuerungskulisse zum rechten Hochdruckzylinder, an den es mit einer Linsendichtung metallisch dicht angeschlossen ist.

    Das nächste Bild ist aus einem früheren Aufbaustadium, zeigt aber die komplette Leitungsführung zwischen den Drehgestellen. Angebaut sind hier die Verbindungen zwischen den Abdampfflanschen der Hochdruckzylinder zu den Eingangsflanschen der Niederdruckzylinder. Was noch fehlt, ist die Verbindungsleitung der Schieberkastendeckel an den Hochdruckzylindern von rechts nach links, über die der Frischdampf zum linken Zylinder geleitet wird. Da an den Flachschiebern noch gearbeitet wurde, wird diese Leitung erst später ihren Platz finden.

    Dort wo ich den kleinen Pfeil eingefügt habe, kommt noch das vereinigte Luftsauge- und Sicherheitsventil hin, welches Drücke über 6,5 bar im Eingang der Niederdruckzylinder verhindert falls das HD-Triebwerk schleudert, und Unterdruck beim Schleudern des ND-Triebwerkes.

    Hier sind nun die beiden Drehgestelle gekoppelt und der Verbinder der Dampfleitung ist eingesetzt. Dieser Verbinder hat 2 Kugelgelenke (in der Übersicht 2 und 3) und dazwischen wird mit einem Schiebestück der Längsausgleich zwischen beiden Seiten realisiert. In den Kugelgelenken wird der Kugelkopf mit Packungsschnur, einem Rotgußring und Druckflanschen in den jeweiligen Kugeltopf gepresst. Auf der Rolle oben im Bild sieht man die Packungsschnur.


    Hier nochmal der Längsausgleich nach der Aufarbeitung, die Flächen wurden auf der Drehbank poliert, ohne dabei viel Material abzutragen, deshalb sind auch noch etliche Schmisse im Material geblieben, die außerhalb der Dichtflächen im Schiebestück verschwinden.


    Die Abdampfanschlüsse der Niederdruckzylinder gehen nach innen in den Rahmen und nach den Winkelstücken wird der Abdampf in einem Hosenrohr vereint, an das dann das nächste Gelenk (4) anschließt

    Das Rohr führt dann bie unter die Rauchkammer zum Gelenk 5 , dessen Kugeltopf unten an der Rauchkammer mit Dichtmörtel angesetzt ist und einen länglichen Querschnitt im Inneren der Rauchkammer hat, auf dem das Blasrohr steht, das für die Feueranfachung zuständig ist.

    Den Kugeltopf hab ich nur auf einem Bild bei der Aufarbeitung inmitten anderer Teile gefunden und hier im Bild mal rot gekennzeichnet. Der längliche Querschnitt zum Blasrohr ist links gut zu sehen. Man erkennt auch leicht, wie wichtig es war, die zusammengehörenden Teile entsprechend zu kennzeichnen oder mit Draht zusammenzubinden oder mit einer Schraube zu heften. Meine Hochachtung und Dank auch aller anderen Vereinsmitglieder an die Maschinenabteilung, die immer den Überblick über den Dampflokbausatz 1:1 behalten hat und den Erhalt und die Wiederinbetriebnahme der "585" überhaupt erst möglich macht.


    Bis es soweit ist, daß die Fahrten bei der Schwarzbachbahn mit Dampf stattfinden

    ( zum Bahnhofsfest ist natürlich eine Dampflok da, und zwar die 99 555 )

    laden wir zum Osterfahrtag mit dem Dieselzug, dem Osterhasen und einer Osternestsuche für die Kinder am Ostersonntag den 31.03.2024 ab 10 Uhr nach Lohsdorf ein.



    Bis dahin könnt Ihr unsere Aktivitäten weiterhin auf https://www.youtube.com/channel/UCZVS8J-HUS9SsJKpRfR8LNQ verfolgen.

    Bis bald, Euer Peter :wink:

    Offizielle Internetseiten des Schwarzbachbahn e.V.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwarzbachbahn e.V. (25. Februar 2024 um 19:10) aus folgendem Grund: Muß noch mit dem neuen Verlinken üben...

  • Laut den Zeichnungen können die ND-Zylinder nicht auf Frischdampf zum Anfahren umgeschaltet werden. Ist das tatsächlich so?

    Bei den meisten Gelenkloks mit Verbundprinzip ist das gängige Praxis.

  • Ja die IV K hat laut dem Buch von Gerhard Moll wohl keine Anfahrvorrichtung besessen. Wenn überhaupt dann nur die ersten Maschinen.
    Es wird beschrieben das die Loks in der Regel gut anlaufen und falls das Hochdrucktriebwerk doch mal ungünstig steht ein umlegen der Steuerung schon helfen würde.

    Gruß André

    Einmal editiert, zuletzt von 50 3604-1 (3. März 2024 um 04:22)

  • Laut den Zeichnungen können die ND-Zylinder nicht auf Frischdampf zum Anfahren umgeschaltet werden. Ist das tatsächlich so?

    Bei den meisten Gelenkloks mit Verbundprinzip ist das gängige Praxis.

    Ja die IV K hat laut dem Buch von Gerhard Moll wohl keine Anfahrvorrichtung besessen. Wenn überhaupt dann nur die ersten Maschinen.
    Es wird beschrieben das die Loks in der Regel gut anlaufen und falls das Hochdrucktriebwerk doch mal ungünstig steht ein umlegen der Steuerung schon helfen würde.

    Gruß André

    Hallo zusammen!

    Wir sind vor vielen Jahren eine Zeit lang den vormittäglichen Güterzug von (Hammerunterwiesenthal-) Neudorf nach Cranzahl mit der IV K gefahren und die 7 beladenen aufgebockten E-Wagen plus Packmeister mit 285 Tonnen konnten wir immer mit Steuerung vor und zurück in Gang setzen. Die Zylinder waren durch die Bergfahrt Cranzahl - Neudorf mi dem Personenzug warm. Ich bin diesen Zug oft gefahren.

    Gruß Uwe.

  • Die Dampfleitung der 99 585 (Teil 2)

    Nicht der Zufall, aber der Fleiß der Maschinenabteilung hat genau zur rechten Zeit dazu geführt, daß die Arbeiten an der Abdampfleitung bis zum Blaskopf weitergeführt worden sind. Damit ist jetzt auch das Ausströmrohr an seinen angestammten Platz am Ausgang des Kugelgelenkes 5 zurückgekehrt und mit dem Boden der Rauchkammer verschraubt worden.

    In der Rauchkammer sieht man, daß es ganz schön eng zugeht und nicht viel Platz zum Aufsetzen des Blasrohres bleibt. Wenn die "Eisenmontage" beendet ist, wird der Blasrohrfuß mit hitzefestem Schamottemörtel eingebettet, da an dieser Stelle die Flugasche aus den Rauchrohren mit eingespritzem Wasser zur so genannten Lösche sich überall absetzt.

    Das Standrohr wurde auf dem Ausströmrohr aufgesetzt und führt den Abdampf bis etwa zur Mitte der Rauchkammer.

    Die 585 hat an der Kupplung des Standrohres zum Blaskopf eine Dichtlinse erhalten, der es ermöglicht, den Blaskopf genau in Richtung des Schornsteines auszurichten. Das ist nötig, weil irgendwann in der Geschichte der Lok sich scheinbar ein Schlosser mal etwas vermessen hat und das Schornsteinrohr nicht ganz gerade sitzt. Da das aber zu der Lok dazugehört, werden die übrigen Teile eben daran angepaßt.

    Hier sitzt der Blaskopf nun erst mal provisorisch auf der Dichtlinse...

    mit Schrauben gesichert kommt ein Adapter drauf...

    der zur Aufnahme eines Ingenieurtechnischen Schmeckerchens dient, was schon vor vielen Jahren bei der Versuchs- und Entwicklungsstelle des RAW Leipzig erfunden wurde:

    Einer Lampe die mit einer Streulinse den Dampfstrahl simulieren kann. Wahrscheinlich wurde das Teil eher bei den Normalspurlok`s verwendet, deren Kesseldurchmesser größer ist als der Kessel einer IV K, aber den Zweck erfüllt das Teil auch nach den vielen Jahren zuverlässig.

    Durch die Dichtlinse und die 4 Schrauben um den Flansch herum kann der Licht (Dampf)-Strahl genau so eingestellt werden, daß der Schornstein zentrisch durchströmt wird. Und so ganz nebenbei sieht`s in der Werkstatt auch super aus .

    Damit ist die Saugzuganlage komplett und der Dampfweg wieder komplett


    Noch ein paar kleine Vorbereitungen, dann sind wir soweit, alle Interessierten zur Osterfahrt am 31.03.2024 (Ostersonntag) ab 10 Uhr einzuladen, mit dem Dieselzug zur Osterwiese zu fahren wo auf die Kinder eine Osternestsuche wartet. Der Osterhase begleitet Euch und hilft beim Suchen.


    Wir freuen uns auf hoffentlich schönes Wetter und hoffentlich viele Gäste

    Euer Peter :wink:

    Offizielle Internetseiten des Schwarzbachbahn e.V.

  • Jetzt dürfen wir bis 5,9 fahren...

    Am Donnerstag, den 21. März besuchten uns 2 Herren der Landeseisenbahnaufsicht in Lohsdorf. Ziel des Besuches waren die Abnahmen des neuen Gleisabschnittes und die Abnahme der Untersuchung unseres Traglastenwagens. Im Rahmen einer Probefahrt wurde erstmals offiziell das neue Gleis befahren. Am Ostersonntag werden dann auch die Züge bis zum km 5,9 fahren. Damt ist die Strecke um eine Brücke und 200 Meter reicher.

    Abnahmezug am neuen Streckenende:

    Ein interessantes Puzzle befindet sich derzeit in einem privaten Keller: der in alle Einzelteile zerlegte Körting-Sauger ! Die handgestickte Unterlage ist vielleicht ein Hinweis, wann das Teil wieder Unterdruck erzeugt - wer weiß :zwink:

    Und nun nochmal der Hinweis auf die Veranstaltungen zu Ostern verbunden mit dem Hinweis: Vergeßt die Zeitumstellung nicht :schock: Es soll doch niemand zu spät zum Fahrtag kommen. Die Nacht ist eine Stunde kürzer, was vielleicht der mechanische Wecker nicht weiß.

    Bis dahin alles Gute, schönes Wetter wird ja momentan prognostiziert

    Euer Peter :wink:

    Offizielle Internetseiten des Schwarzbachbahn e.V.

    Schwarzbachbahn e.V.
    Der Schwarzbachbahn e.V. hat sich zum Ziel die Wiederinbetriebnahme eines Teilabschnittes der 1951 zurückgebauten Schmalspurbahn Kohlmühle - Hohnstein…
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