[AT] Betrieb bei der Pinzgauer Lokalbahn (PLB) 2024

  • Hi Toralf,

    die 2095 zählt (nicht nur) vom Sound her zu meinen Lieblings-Schmalspurloks; und ich bin froh, dass die NÖLB das Waldvierteler Schmalspurnetz auch ohne "Normalverkehr" erhält und unterhält.

    Seit dem Ende des "normalen Planbetriebs" war ich zwar nicht mehr dort, aber von Fotos her würde ich sagen, dass das mit der nahezu ursprünglichen und unverfälschten Infrastruktur leider langsam nicht mehr stimmt. Genau wie DBNetz (oder wie die sich aktuell nennen ;-)) wurden zumindest an vielen Bahnhöfen die Ladegleise abgebaut (z.B. Groß Gerungs und St. Martin), und in Litschau zudem auch das Umsetzgleis verkürzt - dort mag das Aufnahmsgebäude noch "ursprünglich" sein, aber die Gleisanlage hat mit nahezu ursprünglich und unverfälscht leider nicht mehr viel zu tun.

    Viele Grüße

    Michael

  • wurden zumindest an vielen Bahnhöfen die Ladegleise abgebaut (z.B. Groß Gerungs und St. Martin), und in Litschau zudem auch das Umsetzgleis verkürzt - dort mag das Aufnahmsgebäude noch "ursprünglich" sein, aber die Gleisanlage hat mit nahezu ursprünglich und unverfälscht leider nicht mehr viel zu tun.

    Hallo Michael,

    ich glaube Toralf meint eher die Ausführung in "anno dazumal" Umsetzung, mit Schotterbahnsteige etc. und nicht Mittelbahnsteige etc.

    Auch wenn einiges geändert, oder reduziert wurde, man kann dort schon noch den damaligen Flair spüren und erleben ;)

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Michael_F ,

    Wie ich schrieb, ist mein Besuch (krankheitsbedingt) nun auch schon wieder ein paar Jährchen her. Ich müßte nachschauen, aber es müßte Frühjahr 2018 gewesen sein. Und da empfand ich die Infrastruktur (mit Ausnahme des Bahnhofs Gmünd) schon recht ursprünglich. Auch wenn es mir möglicherweise nicht aufgefallen ist, daß hier und da vielleicht schon ein Gleis zurückgebaut wurde, das gab es bei den meisten anderen Normal- und Schmalspurstrecken ja auch. Trotzdem wirkte alles noch recht stimmig. Möglicherweise hat sich in den 6 zurückliegenden Jahren aber auch etwas verändert?

    Viele Grüße
    Toralf

  • Es gibt kurzfristig eingerichteten SEV auf der Neubaustrecke zwischen Niedernsill und Mittersill :(:

    https://www.pinzgauerlokalbahn.at/content/websit…atzverkehr.html

    Hierbei handelt es sich um erforderliche Nacharbeiten an den Überströmbereichen, welche bis jetzt Nachts durchgeführt wurden. Mit zunehmenden Frosttempraturen hat man sich entschieden, dies noch vor dem Winter zu erledigen und hatauf die kurzfristige Maßnahme der Totalsperre gesetzt.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Aktuell werden die 3 letzten, technisch gesicherten Eisenbahnkreuzungen der PLB in das Zugsicherungssystem RZL eingebunden und haben somit auch eine Zugsicherung bzw. Zugbeeinflussung. Diese drei EKn befinden sich in Burk (Lichtzeichenanlage), Mittersill Essiger (Lichtzeichenanlage) und Mittersill (Vollschrankenanlage). Insgesamt gibt es bei uns 27 Lichtzeichenanlagen und 10 Schrankenanlagen, lediglich die "Gemeinschafts-EK ÖBB-PLB" im Bf. Tischlerhäusl, welche in Hoheit der ÖBB liegt, ist noch konventionell und ohne Abhängigkeit mit der RZL Zugbeeinflussung.

    Im Bild OBW Xs91, welche im Zuge dieser Arbeiten im Bereich Mittersill Essiger neue Signaltafeln ausfährt bzw. montiert:


    Auch in Sachen Wiederaufbau gibt es neues zu berichten. Im nächsten Abschnitt zwischen Mittersill und Hollersbach wurden seit einigen Monaten naturschutzrechtliche Maßnahmen getroffen, ehe aktuell der alte Oberbau vollständig für die Erneuerungsarbeiten der Infrastruktur entfernt wird.

    Hier zwei Bilder aus Rettenbach mit Blickrichtung Mittersill (talauswärts):

    Viele Grüße

    Thomas

  • Vielen Dank für das Update. Wie würdest du es einem Laien erklären, was es bedeutet, dass eine EK eine Zugsicherung und Zugbeeinflussung hat bzw. in das RZL-System eingebunden ist? Und was sind die Vorteile davon?

  • Vielen Dank für das Update. Wie würdest du es einem Laien erklären, was es bedeutet, dass eine EK eine Zugsicherung und Zugbeeinflussung hat bzw. in das RZL-System eingebunden ist? Und was sind die Vorteile davon?

    Gerne!

    Vorab: RZL = Rechnergestütztes Zugleitsystem und EK = Eisenbahnkreuzung (der österreichische BÜ sozusagen ;-))

    Der Zug schaltet über das Zugleitsystem (u.a. durch befahren einer Balise) die jeweilige Lichtzeichen-, oder Schrankenanlage ein.

    Von diesem Zeitpunkt bis zum erforderlichen Bremsweg (i.d. Regel 400m bei uns) soll die ggst. Anlage für den Straßenverkehr so sein, dass alle Signale rot leuchten und -wenn vorhanden- alle Schrankenbäume vollständig geschlossen sind.

    Ist dies nicht der Fall, dann

    - wird der Tfzf mittels akustischem Signal und Anzeige am RZL Bildschirm aufgefordert innerhalb weniger sec. eine Taste "Wachsam Taste" zu drücken. Wird dies unterlassen, erfolgt eine Zwangsbremsung.

    - erfolgt im Nachhinein eine Störung (z.B. Umfahren oder Ausfall eines Lichtsignales) erfolgt diese Aufforderung ebenso - ist der Zug bereits in der errechneten Bremskurve erfolgt gleich eine Zwangsbremsung.

    - selbiges ist bei unseren Schranken - alle Schranken müssen vollständig in der Endlage "geschlossen" sein. Durchbricht z.B. ein Auto den Schranken (durch Unachtsamkeit und/oder weil das Auto "eingeschlossen" war und so versucht aus dem Gefahrenbereich zu kommen) erfolgt ebenso diese Maßnahme an den annähernden Zug. Die Schrankenbäume haben Sensoren und sogenannte Sollbruchstellen.

    Ein Vorteil dieses RZL ist, dass in diesem Fall die EK Anlage direkt mit dem Zug kommuniziert und keine extra Handlung durch den Zugleiter z.B. NOT AUS gegeben werden muss. (....was er natürlich zusätzlich kann z.B. Anruf: Auto liegt bei km xxx im Gleis - Zugleiter gibt über das RZL NOTHALT, wenn sich der Zug schon im betreffenden Abschnitt befindet.)

    Viele Grüße

    Thomas

  • Vielen Dank! Und wie war das im früheren System? Mussten da die Lichtzeichenanlagen bzw. Schranken manuell vom Lokführer oder Fahrdienstleiter aktiviert werden?

    Ganz früher waren die Ortsbedient vom Fahrdienstleiter oder Geschäftsführer. Zuletzt (also bis zur RZL Einbindung) mittels zugbewirkter Einschaltschleife im Gleis (je nach Geschwindigkeit und Art der Anlage rund 700m vor der EK). Auf Bremsweglänge (grundsätzlich 400m vor der EK) stand noch ein Eisenbahnkreuzungsüberwachungssignal (EKÜS), welches nach ordnungsgemäßer Sichetung blinkte und somit dem Triebfahrzeugführer "EK befahren erlaubt" (früher "EK gesichert") signalisierte.

    Viele Grüße

    Thomas