Hallo und guten Abend in die Runde,
bei mir stand/steht die Reparatur meiner "22" noch aus. Ich habe mir alle Ersatzteile incl. einem Vorratsstock zusammengesucht und wollte diese eigentlich bei Tillig bestellen. Aber Marko hatte ja schon geschrieben, und das ist leider Tatsache, dass des die Steuerungen derzeit nicht gibt.
Ich hab mir auch die Ersatzteilpreise angesehen und bei dem Umfang kommen diese schon fast einer neuen Lok gleich, zumal ich einen Händler gefunden hatte, der die Neubaulok im Abverkauf für 333€ anbietet.
Wenn man schon so verrückt ist, und tagelang die Loks mühseelig repariert, warum dann nicht noch Eine kaufen.
Ich habs getan und weil das so irre und am Ende auch noch überraschend war, will ich das gern hier schildern. Es geht um die 99237, Tillig-Artikel 02932. Tillig hat die Lok am Lager.
Mein Händler hat pünktlich geliefert, ich habe die Lok intensiv geprüft! Alle Räder auf festen Sitz auf den Achsen, die Radschleifer, etc. pp. . Alles i.O. , also erste Probefahrt.
Die Lok lief völlig ruhig und sanft, kein Klackern, super Stromaufnahme, unglaublich !
Dann erste Waggons dran und neue Tests. Unglaublich, aber die Lok hat auch bessere Zugkraft. Runde für Runde wurde die Belastung erhöht. 3 schwere "Schlosser"-Messingwagen und 4 Ow waren die äußerste Grenze für meine extremen Steigungen und ich staunte nicht schlecht!
Ohne "meine Ertüchtigungen" war das mit meinen bisherigen Loks völlig unmöglich. Ich habe die Lok echt unter dieser Belastung gestresst, um auch zu sehen, was mit den Radschleifern passiert. Sie liegen an, auch in den Extremstellungen.
Und so kam alles anders als zuvor gedacht, die Lok wurde von mir "ertüchtigt" und gern will ich das hier nochmal in der Kurzfassung darstellen.
Ich fahre ja nur analog, d.h. jeder Freiraum steht mir für Gewichte zur Verfügung. Und so hab ich zuerst alle elektrischen Kontakte der Hauptplatine mit Klebeband isoliert.
Dann ging es an den Tender und den Führerhausboden und hier sieht man, wie ich das zunächst alles los da rein gefeuert habe.
Nachdem das dann schön geschichtet war, passte auch das Formteil wieder und nix ist mehr zu sehen, nur die Lok ist schon mal schwerer. Man sieht in die gleichen Bild meine Abdeckung über dem Getriebteil. Wie zuvor schon mal beschrieben, passen da Teile der Verpackung von Pattex-Sekundenkleber ausgezeichnet.
Auch im Dach des Führerhauses kommen Gewichte rein, die man aber durch die Wölbung nicht sieht. Der Durchblick im Führerstand ist gegeben. Die Gewichte hab ich dennoch geschwärzt. Früher hab ich die Bleikugeln im Dach regelrecht vergossen. Da es aber solche Kugel aus Umweltgründen jetzt nicht mehr zu kaufen gibt, nutze ich meinen Restbestand sehr sparsam und nur noch für das Kesselgewicht.
Zuletzt wurden in der gesamten Länge des Kessels Bleikugeln gefüllt. Das Gewicht der Lok ist somit deutlich höher. Ich habe leider keine entsprechende Waage, aber nach Gefühl ist die Lok in etwa doppelt so schwer wie zuvor.
Und so kommt es wahrscheinlich so, dass ich mir diese Lok noch weiter aufrüste, die Details wie bei den anderen Tilligs für Mittelpuffer, Bremsschlauch etc. noch umsetze. Aber zuvor werde ich die Lok weiter stressen. Mit dem höheren Gewicht ist klar, dass Getriebe, Motor, Radsätze und Kuppelstangen deutlich höher belastet werden.
Abschließend muss ich noch erwähnen, dass ich bisher die Bodenplatte mit den Radschleifern nicht demontiert und die Radschleifer umjustiert habe. Es war einfach bisher nicht notwendig.
Soweit der Stand per heute und meiner gemachten Erfahrung, die ich Euch hiermit weiter gebe.
Ich betone, dass das hier keine Annimation sein soll, die Lok zu kaufen! Es ist nur eine Erfahrung von mir.
Ich werde Euch in einigen Wochen bestimmt weiter zu diesen Vorgang berichten.
Beste Grüße, Volker