Granitabbaumuseum Königshainer Berge

  • Hallo Feldbahnfreunde,

    "Inmitten einer reizvollen Landschaft vermittelt das Museum Einblicke in die Arbeits- und Lebensbedingungen der Steinarbeiter in den Königshainer Bergen. Mehr als 130 Jahre wurde hier Granit gebrochen, der sich durch seine besondere Struktur gut zu Baumaterial und Pflastersteinen verarbeiten ließ. Beim Bau des Görlitzer Neißeviadukts und des Neuen Leuchtturms am Kap Arkona, auf der Insel Rügen, fanden Werksteine aus Königshain Verwendung. In einem ehemaligen Sozial- und Schmiedegebäude kann sich der Besucher über die schwere Arbeit in den Steinbrüchen informieren. Der Interessierte lernt den gesamten Werdegang des Steins vom Bruch bis zur Verarbeitung als Pflaster kennen. Anhand ausgewählter Exponate und Zeitzeugenberichte kann die körperlich schwere Tätigkeit im Steinbruch nachvollzogen werden. Ein weiterer Teil der Dauerausstellung widmet sich der Geologie der Königshainer Berge und erläutert die Entstehung und Besonderheiten des Königshainer Granits. Im Außengelände des Museums sind drei so genannte "Steinmetzbuden" zu sehen, die mit ihrer Einrichtung die Tätigkeit der Pflastersteinschläger nachvollziehbar und wirklichkeitsnah darstellen. In einem wieder errichteten Gebäude sind Maschinen zur Steinbearbeitung ausgestellt. Der tonnenschwere Luftverdichter im Kompressorenhaus ist ein außergewöhnliches technisches Denkmal und lässt den Aufwand erahnen, der für die Versorgung der Steinbrüche mit Druckluft notwendig war."

    Quelle: Granitabbaumuseum Königshainer Berge @museum.de

    Besser kann man es nicht beschreiben, was hier vor den Toren der Stadt Görlitz, eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet Königshainer Berge auch als Naherholungsgebiet genutzt werden kann. Bereits bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, zieht es zahlreiche kleine und große Menschen gleichsam an die einstige Wiege des industriellen Abbaus des Granitgesteins. Heute wird hier kein Granit mehr abgebaut, der kommt wahrscheinlich "klimaschonend" aus Indien oder China, weil das billiger ist - naja.

    Aber wir schweifen etwas vom Thema ab und das wollen wir nicht. Es ist ein in weiten Teilen flächiger Buchenwald mit tlw. noch vorhandenen Granitformationen und den mittlerweile mit Wasser vollgelaufenen Abbaulöchern. Schön an den Wänden das Granitgestein als flächige Wand zu sehen und zu erleben z.B. als Kletterfelsen.

    Tja - und was hat das alles mit Eisenbahn zu tun - wird sich nun der ein oder andere von euch fragen. Ihr werdet es nicht glauben, der abgebaute Granit ist per Feldbahn zu den Verarbeitungseinrichtungen gebracht worden, welche sich tlw. hier befanden und natürlich auch, zur Bahnverladung in den Bahnhof Könighain-Hochstein. Der Bahnhof Königshain-Hochstein lag an der Görlitzer Kreisbahn - über die man auch hier mal berichten sollte. Noch kann man Relikte erkennen, wenn man weiß wo man sucht. Hier vor Ort (oben sozusagen) wurden Pflastersteine gebrochen und anderes Straßenbaumaterial. Der Bahnhof lag gut 75 m tiefer. Um die schwere Granitblöcke nach unten zu befördern, gab es eine Bremsbahn.

    Lorenmaterial und Gleisreste

    Noch steht sie . . . (Warum sie nicht in den neu geschaffenen Lokschuppen darf - Wer weiß?)


    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,

    vielen Dank für den tollen Bericht. Scheint ja ein echter Abenteuerspielplatz zu sein, ich war leider noch nie dort. Du erwähnst da einen neuen Lokschuppen. Gibts denn neben der UNIO noch weitere Loks zu entdecken?

    Das Museum war übrigens hier schon mal Thema:

    Martin Hanisch
    28. Juli 2019 um 17:45

    Viele Grüße
    Toralf

    P.S.: Ein paar Bilder von der Görlitzer Kreisbahn aus Betriebszeiten hab ich. Müßte ich mal raussuchen.

  • Guten Abend,

    eine besser erhaltene Unio ist ja mittlerweile in der Herrenleite heimisch, stammt aber auch aus Königshain. Die von Daniel S. fotografierte Maschine rottet leider seit Jahren vor sich hin. Im Museum sollte es eine Ns1 geben. Schade das aus dem damals geplanten Feldbahnmuseumsgelände nichts geworden ist.

    VG Martin

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    Mein Feldbahn-Blog

  • Schade das aus dem damals geplanten Feldbahnmuseumsgelände nichts geworden ist.

    Hallo Martin,

    nach meiner Kenntnis sollte das aber inzwischen umgesetzt worden sein. Es gab Planungen und im Boot waren zum Planungszeitpunkt auch der Historische Feldbahn Dresden e. V.. Was da allerdings draus geworden ist kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, was aber auf alle Fälle umgesetzt wurde, ist das Steinbrecherhaus:

    Und das Gebäude was auf der rechten Seite noch hervorlugt, sollte der neue Lokschuppen sein.

    Gruß Daniel


    Die Unio müßte vom Kalksandsteinwerk Falkenberg stammen, wenn ich mich nicht täusche.

    Also lt. Liste stehen zwei Unio in Königshain. Gesehen habe ich nur einen, aber eventuell steht einer im neuen Lokschuppen.

    Unio V13311979LDI45B-dm600neu? / Kalksandsteinwerk Niederlehme, Falkenberg-Kiebitz /.... Privat, Steffen Nauk /=> Granitabbaumuseum Königshain
    Unio V13171979LDI45NB-dm600neuVEB Mosaikplattenwerk Friedland "5" /1987 Kalksandsteinwerk Niederlehme, Falkenberg-Kiebitz /.... Privat, Steffen Nauk /=> Granitabbaumuseum Königshain

    Quelle: Erhaltene Lokomotiven Unio (werkbahn.de) -- Achtung: Stand 2014 !!!

    Gruß Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel S. (22. Februar 2024 um 17:10) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Daniel S. mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Glück Auf,

    ich bin zwar nicht Marian, ich kann aber trotzdem antworten:

    Die LD-45 N (UNIO 1317 / 1979) ist seit 2022 in der Herrenleite als Dauerleihgabe.

    Es gibt/gab wohl eine Kooperation zwischen HFD und dem Granitabbaumuseum. Dazu fehlen mir aber die Details, da ist wirklich Marian gefragt.

    Beste Grüße

    Kay

  • Moin,

    1317 befindet sich seit 2022 in der Herrenleite. Sie ist in einem deutlich besseren Zustand als die 1331. Sie stand wohl geschützt in Königshain.

    Gruß

    Stefan

    Ups, da war der Kay schneller.