Ich hatte das Buch heute flüchtig in den Händen und bin geteilter Meinung. Der Unfall von Kesselsdorf 1965 wird ausführlich behandelt. Erstmals auch mit Bildern, auf die ich gehofft hatte. Seit Längerem ist aktenkundig belegt (Unfallregister der HvM), dass es sich bei der Unfalllok um 99 706 handelte. Herr Wunderwald schreibt aber auch hier, wie in vergangenen Publikationen, es handle sich um 99 687. Die Bilder zeigen zwar keine Loknummer aber eine Lok mit geraden Wasserkästen und flacher Ersatz-Domhaube. 99 687 hatte bis zum Neubau aber schräge WK und die reguläre Domhaube der Nachbauserien. Auch andere Details wie Schornstein und die erkennbaren Rohrleitungen, entsprechen eindeutig der 99 706. Auch war nicht der Potschappler Hilfszug im Einsatz, sondern der Wilsdruffer. Wenige Seiten später folgen 2 Abbildungen von einem Blick in den Führerstand einer Neubau VIK. Für das erste Foto soweit stimmig, zeigt das zweite Bild aber die Stehkesselansicht mit einfachem Reglerhandhebel und Wasserstands-Prüfhähnen. Auch die Fenster des Führerstandes sprechen eindeutig dafür, dass es sich um die zweite Lok des eingeschneiten Hilfszuges handelt und nicht um die vom Autor geglaubte Innenansicht des Führerstandes einer Neubau VIK. Der Unfall von 99 715 wird mit überhöhter Geschwindigkeit und Alkoholgenuss des Personals begründet. Das Protokoll der HvM gibt aber als Ursache der Entgleisung einen Schienenbruch der Außenschiene an. Ich habe bei dererlei Feststellungen meine Bedenken, den Nachkommen der Lokpersonale gegenüber. Dann hätte man auch im Fall von Kesselsdorf von der offiziellen Version abweichen können, die dem Busfahrer (wohl zu Unrecht) die Schuld gab. Manchmal ist es besser Tote ruhen zu lassen. Mehr Eindrücke habe ich leider in den 5 Minuten blättern nicht sammeln können.
Allen Bimmelbahn-Foristen Frohe Ostern!