Petition: Windbergbahn soll Radweg werden

  • Mit Nimbys hatten wir immer wieder zu tun gehabt.

    Es ist eine gewidmete Eisenbahninfrastruktur. Diese war nie stillgelegt, sondern nur wegen Oberbaumängeln gesperrt. Die Windbergbahn wird auch in Zukunft weiter bestehen und fahren. Dafür arbeiten wir als Verein daran und lassen uns nicht unterkriegen.

    Abgesehn davon wird ein Radweg da drauf nichts bringen. Wir hatten mal die Aktion mit den Pedelecs. Da gab es sehr wohl Fahrgäste, die tatsächlich ohne Akkuunterstützung die Bergfahrt ausprobiert haben. Das Sauerstoffzelt hatten die in Gittersee dann gefühlt benötigt...

    Scheinbar vergessen einige, dass die Windbergbahn in dem Abschnitt auch eine Bergstrecke mit 1:40 Steigung ist.


    Lasst euch nicht verrückt machen.


    MfG Matthias

    Vom Fuße des Windberges grüße ich euch...

    Matthias Fitz

  • Scheinbar vergessen einige, dass die Windbergbahn in dem Abschnitt auch eine Bergstrecke mit 1:40 Steigung ist.

    Was dem einen zu anstrengend ist ist dem anderen die gesuchte Herausforderung.

    Man schaue sich das Höhenprofil des Erzgebirgischen Mittelgebirgs-Radweg an. Da ist 1:40 Erholung dagegen:
    Radfernweg Sächsische Mittelgebirge. Aber ich vermute, dass die Petentin nicht zu der gleichen Zielgruppe gehört.

    Aber jeder soll sich dafür einsetzen dürfen, was ihm Wichtig ist. Auch das haben wir 1989 erkämpft und das ist gut so. Deswegen sollte man der Petitentin keine Verachtung entgegen bringen sondern sie mit dem selben Respekt behandeln, wie man selber behandet werden will, wenn wir uns für Bahnstrecken einsetzen.

    In der Sache kann man freilich gegenhalten. Aber Mehrheiten wird sie eh' nicht damit finden und auch das ist gut so!

    Einmal editiert, zuletzt von JochenB (13. April 2024 um 03:12) aus folgendem Grund: typo

  • Jochen das hast du sehr schön geschrieben. Ich denke auch das überzeugen schon mit dem Gegenüber Ernst nehmen anfängt. Nur mit dem nötigen Respekt wird dir der andere überhaupt zuhören. Vorausgesetzt er will das auch.

    Gruß André

    Einmal editiert, zuletzt von 50 3604-1 (10. April 2024 um 18:00)

  • Moin!

    Mein persönlicher Eindruck:

    Die Initiatoren der Petition mögen aus persönlichen Gründen die Eisenbahnstrecke nicht.

    Der Wunsch, auf dem Bahndamm einen Rad-/Wanderweg anzulegen ist nur ein Vorwand.

    Ich vermute mal, dass viele Unterstützer der Petition aus der Region stammen und gar kein wirkliches Interesse für Radfahren und Wandern haben.

    Ein Blick auf die Karte (z.B. https://www.wanderreitkarte.de/index.php?lon=…51.0064&zoom=16) zeigt, dass es schon einige markierte Wanderwege und weitere für Wanderer/Radfahrer interessante Wege im Umfeld der Windbergbahn gibt.

    Die Initiatoren der Petition sind für mich so etwas wie „Bilderstürmer“.
    Die Windbergbahn ist seit 1980 technisches Denkmal.
    Sie wollen ein technisches Denkmal zerstören.
    Eh: Nach der Semmeringbahn in Österreich gilt die Windbergbahn (ehemals Hänichener Kohlenzweigbahn) aufgrund der Linienführung als zweite Gebirgsbahn in Europa.
    Der Eisenbahningenieur, der trotz Anfeindungen von Fachkollegen, die Bahnlinie projektiert und den Bau geleitet hat – Giudo Brescius – wurde vor 200 Jahren geboren.

    Mich persönlich ärgert das abwertende Verhältnis vieler Menschen gegenüber technischen Denkmalen.
    Wenn die sächsischen Könige nicht durch den Bergbau, die Hüttenindustrie, .durch Eisenbahn als preiswertes Transportmittel, ... das notwendige Geld gehabt hätten, dann würde es viele Baudenkmale in Dresden nicht geben.

    Aus den Artikeln auf den Facebook-Seiten des Windbergbahn e. V. schlussfolgere ich:

    Die Stadt Freital ist für den Erhalt der Windbergbahn:
    Es gibt gemeinsame Veranstaltungen mit dem Heimat-/Bergbaumuseum beim Schloss Burgk.
    Die Windbergbahn ist ein touristischer Anziehungspunk. für Freital

    Der Windbergbahn e. V. ist m.W. einer der wenigen Eisenbahnvereine in Deutschland, die eine Konzession als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) besitzen.
    Der Verein hat m.W. die Bahnstrecke gepachtet.
    Die Mitglieder werden hoffentlich alle Möglichkeiten ausnutzen, dass die Strecke nicht stillgelegt und entwidmet wird (soviel zur Fachkompetenz der Initiatoren der Petition).

    Als Mitglied eines Eisenbahnvereins bekomme ich wegen der vielen Sponsoren für die Windbergbahn Neid – auch wenn es meist nur kleine Firmen aus der Region sind.

    Ich habe keine vernünftige Erklärung dafür, dass einige Anwohner der Windbergbahn die Bahnstrecke hassen.
    Das Grundstück meiner Eltern, wo ich viele Jahre gewohnt habe, liegt an einer Eisenbahnhauptstrecke. Da fahren selbst nachts Güterzüge.
    Mit der Zeit gewöhnt man sich an die regelmäßig wiederkehrenden Geräusche (im Gegensatz zu Autos und Flugzeugen).

    Soweit ich gehört habe, als auf der Windbergbahn noch von Montag bis Freitag Güterzüge fuhren – der erste Zug zwischen 6 und 7 Uhr – da war die Lärmbelästigung (zwei Dieselloks V60) wesentlich höher als bei den Sonderzügen auf der Windbergbahn.
    Aus Rücksicht auf die Anwohner findet laut Fahrplan unter Mittag keine Fahrt statt.
    Wo ist da die „Verhältnismäßigkeit“ seitens der Initiatoren der Petition?

    Folgendes ist meine private Meinung:

    Die Initiatoren der Petition verfolgen – nach meinem Eindruck – persönliche Interessen. Andere Interessen – Vorteile für die Region sind nichtig.

    Hallo Mitglieder des Windbergbahn e. V.

    Lasst Euch von dieser Petition nicht beirren, auch wenn einige angeblichen Freunde der Eisenbahn in Sachsen noch immer nicht – trotz verlässlicher Quellen – akzeptieren wollen, dass die Windbergbahn (ehemalige Hänichener Kohlenzweigbahn) zurecht den Beinamen „Sächsische Semmeringbahn“ verdient.


    Grüße!

  • Was auch immer die Motivation der Petenten sein mag (wir können nun mal nicht in ihre Köpfe schauen), so besteht ja ebenso die Möglichkeit, eine Petition zum entgegengesetzten Zweck in die Wege zu leiten ...

    Martin

  • Ich bin für einen großzügigen Ausbau der Autobahnen, aber nicht vor meiner Haustür.

    Für beide Satzteile werde ich eine Petition unterschreiben.:thumbdown::thumbup::saint:

    Rolf-Uwe

  • Was auch immer die Motivation der Petenten sein mag (wir können nun mal nicht in ihre Köpfe schauen), so besteht ja ebenso die Möglichkeit, eine Petition zum entgegengesetzten Zweck in die Wege zu leiten ...

    Martin

    Nur was sollte der Inhalt dieser Petition sein? Fördergelder werden sich nicht über diesen Weg erlangen lassen

  • Nur was sollte der Inhalt dieser Petition sein?

    Zum Beispiel der dauernde Schutz der Bahnstrecke vor Demontage (d. h. des Denkmals vor der Zerstörung). Damit rennt man vielleicht bei der Stadt Freital offene Türen ein, aber wer weiß, es mag helfen, die Öffentlichkeit für den Denkmalschutz zu sensibilisieren.

    Martin

  • Hallo Martin,

    gut gemeint, aber gar nicht nötig. Es ist eine gewidmete Eisenbahnstrecke, eine Entwidmung hätte rechtlich keine Chance. Zudem gibt es ein Eisenbahninfrastrukturunternehmen (nämlich der Weindbergbahn e.V.), der die Unternehmensgenehmigung nach § 6 AEG vom SMWA und die Erlaubnis zur Betriebsaufnahme (für die derzeitig befahrene Teilstrecke) nach § 7f AEG durch die Lansdeseisenbahnaufsicht erteilt wurden. Die Strecke ist also rechtlich gesichert in Betrieb und kann nicht einfach so beseitigt werden. Der Wunsch der Radwegpetition ist ärgerlich, aber gänzlich unbedeutend und ohne jede Wirkung.

    Gruß Jens