Spreewaldbahn: Goyatz: Drehgestelltausch beim 904-002

  • Guten Abend zusammen,

    nach längerer Vorbereitung wurde am Freitag, dem 12. April 2024, ein Drehgestelltausch am KD4i in Goyatz durchgeführt. Hierzu gibt es auch eine Vorgeschichte. Wir drehen das Rad der Zeit mal ins Jahr 1995 zurück. Im ehemaligen Raw Wittenberge wurde seinerzeit ein meterspuriges Drehgestellfahrzeug verschrottet. Die übrig gebliebenen Drehgestelle organisierte der damalige Ortsbürgermeister nach Goyatz. Uns als IG Spreewaldbahn gab es da noch nicht... Zu der Zeit wurden auch an einigen Stellen Wagenkästen vakant, so daß der Wagenkasten des 904-002 durch den damaligen Ortsbürgermeister auch nach Goyatz gelangte. Seine beraubten Endbühnen bekam er wieder zurück und dient nun als Teil des dortigen kleinen Museums der dortigen Tourismus-Information.

    Die also 1996 unter dem Gepäckwagen in Goyatz gestellten Drehgestelle stammten also von einem 1995 im ehemaligen Raw Wittenberge verschrotteten DB-Neubauwagen.

    Über die IG Wagen wurde es nun ermöglicht, daß aus Thüringen von der IG Hirzbergbahn zwei Tauschdrehgestelle beschafft werden konnten. Diese Bundesbahndrehgestelle, die bisher unter dem Wagenkasten waren, übernahm die http://brohltalbahn, um damit in den nächsten Jahren einen Wagen reaktivieren zu können.

    Auf der anderen Seite hat der 904-002 als Ensemble am Goyatzer bedeutend an Strahlkraft gewonnen. Den dortigen Touristikern, der TEG und der Gemeinde selbst liegt sehr viel an dem Wagen und der Gesamtsituation. Einzelne beteilige und hier schreibende Personen wissen ein Lied davon zu singen…

    Nun Ende vom Lied: wir als IG Spreewaldbahn waren bei der coolen Aktion Vermittler, lokaler Ansprechpartner, Vorbereiter, Helfer und Nachbereiter… (was gibt es noch?)

    So... Ende vom Text und nun Bilder…

    Los ging es für uns bereits am 7. April…

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    Bild1: zu dritt mit Anschubhilfe eine Winde… Er bewegt sich!

    Es folgte eine nähere Betrachtung Verbindungen Wagenkasten zu Drehgestellen waren nicht zu sehen.

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    Bild 2: …also mit Winden den Wagenkasten angehoben…

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    Bild 3: Klappt: wir packten Holz zwischen Fahrzeugrahmen und Drehgestell… diese eine Stunde Zeitinvestition sollte sich noch als nützlich erweisen…

    Fünf Tage später: 12. April… nach dem sich unsere Dresdener Eisenbahnfreunde und die Eisenbahnfreunde aus dem Brohltal bei und in Straupitz gestärkt hatten, ging es los…

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    Bild 4: Vier Mann zwei Ecken und 904-002 stand vor dem Bahnhofsgebäude

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    Bild 5: Abladen der neuen Drehgestelle…

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    Bild 6: Restarbeiten am Drehkranz (wir sehen gleich warum)

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    Bild 7: Derweil kam unserer Haus- und Hofkrandienstleister Krantrans und baute sich auf…

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    Bild 8: Restarbeiten an den Drehgestellen sind beendet

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    Bild 9: …ganz Wichtig: Kommunalpolitik (links) und Pressearbeit (rechts)…

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    Bild 10: Kran ist fertig, Traverse angehangen, mit entsprechenden Flachgurten

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    Bild 11: Wagenkasten wird angeschlagen… Die Ösen der Flachgurte wurden unter dem Wagenkasten mit Schäkeln verbunden. Beim zweiten Versuch wurde angehoben...

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    Bild 12: Wagenkasten schwebt neben dem Gleis: hier sehen wir auch warum unsere vorbereitenden Arbeiten am Sonntag zuvor wichtig waren (vgl. Bilder 1-3): der Wagenkasten saß direkt auf dem Drehgestellrahmen auf, durch die Holzbeilagen konnte nun der Gurt hindurch gefädelt werden. Hier sehen wir auch, warum die Restarbeiten am Drehkranz (Bild 6) nötig waren: der Drehzapfen, eher Drehkugel ragt nach unten hervor, da zählte jeder Zentimeter…

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    Bild 13: die DB-Neubaudrehgestelle werden verladen

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    Bild 14: Neue alte Drehgestelle wurden drunter geschoben, Wagenkasten abgesetzt. Es sind weiter Holzbeilagen drunter, was wohl auch so bleiben wird.

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    Bild 15: 904-002 noch vor dem Bahnhof

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    Bild 16: 904-002 wieder am bekannten Standort.

    Fazit: also das Ensemble hat nach einhelliger Meinung aller Beteiligter deutlich an Wert und an Schönheit gewonnen:

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    Bild 17: Situation nach dem Tausch… (Vergleiche Bild 1)…

    Nachbereitungen…

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    Bild 18: Die Brohltalbahner verladen nun ihre Drehgestelle…

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    Bild 19: …wobei es ganz schön knapp zugeht…

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    Bild 20: …für die Statistiker…

    Ausklang…

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    Bild 21: Abendessen und Grillen in Straupitz

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    Bild 22: Grillmeister in Aktion… Anm.: der Wagenkasten hinter unserem SKL ist unserer Neuzugang: 99-52-15…


    Viele Grüße an alle Beteiligen und ein großes Danke auch an die Gemeinde und die TEG, daß alles geklappt hat.


    In Namen der IG Spreewaldbahn,


    Sven

    Einmal editiert, zuletzt von lckb-1000 (15. April 2024 um 17:13)

  • Hallo Sven,

    Du fragst:

    "Nun Ende vom Lied: wir als IG Spreewaldbahn waren bei der coolen Aktion Vermittler, lokaler Ansprechpartner, Vorbereiter, Helfer und Nachbereiter… (was gibt es noch?)"

    Ihr wart super Gastgeber! Herzlichen Dank auch dafür!

    Es tat gut, endlich wieder einmal bei Euch gewesen zu sein!

    Herzliche Grüße

    André

  • Glück Auf!

    Eine feine Aktion, jeder hat was davon! Was mir in den Sinn kommt: Ist das meterspurige DB Spenderfahrzeug damals in Wittenberge wirklich verschrottet worden? Das war nicht zufällig der Spenderwagen für die antriebslose Triebwagenstudie welche in den 90er Jahren im Mügeln präsentiert wurde?

    Fragt mit freundlichen Grüßen

    Kay

  • Was mir in den Sinn kommt: Ist das meterspurige DB Spenderfahrzeug damals in Wittenberge wirklich verschrottet worden? Das war nicht zufällig der Spenderwagen für die antriebslose Triebwagenstudie welche in den 90er Jahren im Mügeln präsentiert wurde?

    Hm... Ich weiß es nicht... wüsste aber gene mehr davon... Darum auch "Bild 20: …für die Statistiker…" ...vom anderen Drehgestell hab ich das auch fotografiert, nebst dem Fabrikschild... das andere ist aber so hoffnungslos überlackiert, da da nichts zu erkennen ist...


    Sven

  • Triebwagen-Studie wird in Mügeln präsentiert

    Dann wir es das nicht sein? Die Drehgestelle waren und sind definitiv 1000mm! Durch die Spiralfedern und deren Konstruktion glaube ich nicht, daß das leicht von/nach 750mm umspurbar war... vgl. meine Fotos...


    Sven

  • in dem Beitrag steht doch dass der Ursprung des Versuchsträgers von der Insel Wangerooge und somit von einer Spurweite 1000 mm kommt.

    Ja, aber es steht auch:

    Zitat

    Das 1:1-Modell wurde allerdings in 750 mm Spurweite ausgeführt, da man sich mit den sächsischen Schmalspurbahnen einen größeren Abnehmerkreis erhoffte.


    Sven

  • Guten Morgen,

    in Mügeln stand der "Triebwagen" auf sächsischen 750mm Drehgestellen. Somit waren die 1000mm DG ja übrig...


    Kay

    Edit: Ich meinte da war sogar eines von einem Oberlichtwagen mit dabei.