Spantenwagen Österreich vor dem Umbau

  • Guten Tag Zusammen,

    da ich mich zur Zeit mal mit den österreichischen Schmalspurbahnen beschäftige, fallen mir neben den Loks natürlich die Reisezugwagen auf.

    Die Zweiachser sind klar, wie sie vor und nach Umbauten aussahen.

    Aber wie ist es bei den Vierachsern? Da finde ich nur Bilder von Spantenwagen, also Bilder von nach dem Umbau. Ähnlich wie bei den Bahnen in der DDR hat man verschiedene Bauarten mit ähnlichen/gleichen Wagenkästen ausgestattet.

    Hier mal ein Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jaff….JPG?uselang=de

    Klar ist, dass es bei den Vierachsern Serien aus Simmering und aus Graz gab. Auch an verschiedene private Bahnen, bspw. SKGLB, gingen Wagen.

    Wie sahen die Fahrzeuge aus, bevor sie in Spantenwagen umgebaut wurden?

    Welche großen Unterschiede gab es und gibt es heute noch welche?

    Gab es in Bosnien und in Böhmen ähnliche oder gleiche Wagen?


    Danke für eventuelle Antworten

  • Hier haben wir ein solches Exemplar aus der Serie 4010-4013 (urspr. HF 714, 715, 717 und 724). Zwei liefen in Bregenz, zwei in Garsten.


    Die vier HF-Wagen wurden 1963 noch gespantet (danach Nr. 3180-83) und sahen dann so aus (hier Wagen 3181):


    Ein Spantenzug in Molln:

    Einmal editiert, zuletzt von Ludger K (25. Mai 2024 um 00:44) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Ludger K mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ein Einzelstück war der Pinzgauer 3045 (Simmering 1932), der zeitweise in Bregenz und Garsten lief und heute in Kaprun steht. Wann und ob er gespantet wurde, weiß ich nicht. Der Konstruktion nach zu urteilen erhielt er offenbar einen Neuaufbau in koventioneller Bauweise, ohne Spanten.

  • Klar ist, dass es bei den Vierachsern Serien aus Simmering und aus Graz gab. Auch an verschiedene private Bahnen, bspw. SKGLB, gingen Wagen.


    Welche Privatbahnen sollen das denn angeblich sein? Hier sind mir zwar einige Modernisierungen und Umbauten (z.T. aus Güterwagen) bekannt, aber nicht in Modulbauweise wie bei den ÖBB.

  • Wenn man es nicht ganz so engstirnig betrachtet, geht es dem TO ja wohl um 4axer im Ursprungszustand - ob diese mal umgebaut wurden, ist ja eher sekundär...

    In Büchern zur Mariazellerbahn gibt es eine Menge Fotos von 4ax Personenwagen, online ist mir aber nicht wirklich etwas bekannt und mWn. existiert auch kein ex-ÖBB/BBÖ/NÖLB-4axer mehr im alten Zustand (ausgenommen die "Blunznwagen", aber die haben eine ganz andere Kastenform).

    Die SKGLB beschaffte ähnliche 4axer - da gibt es noch welche im Murtal und auf der Taurachbahn findet sich dieser Wagen: https://www.taurachbahn.eu/club760/?page_id=206

    Witzigerweise findet sich für Jugoslawien mehr online, gewisse bauliche Ähnlichkeiten gibt es da teilweise schon (mal grob betrachtet). Aufgrund der Fülle wirst du dich da aber selber durchschlagen müssen:

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Erst einmal vielen Dank.

    Auch vielen Dank für die Bilder.

    Stimmt die HF-Wagen wurden ja auch umgebaut und auf einheitliche Länge gebracht. Schön auch mal ein Bild vom kurzen HF-Wagen zu sehen im Einsatz.

  • Wenn man es nicht ganz so engstirnig betrachtet, geht es dem TO ja wohl um 4axer im Ursprungszustand - ob diese mal umgebaut wurden, ist ja eher sekundär...

    Mit "engstirnig" ist das so eine Sache. Wenn mich in Jenbach jemand nach dem Weg nach Innsbruck fragt, ich ihn aber nach Salzburg leite, dann darf ich ihm auch nicht mit dem Argument kommen, er solle das nicht so engstirnig sehen. Die Frage lautete ganz klar: "Wie sahen die Spantenwagen vor dem Umbau aus?" Die Vierachser der SKGLB, StLB und ZB spielen dabei überhaupt keine Rolle, sie wurden in eigener Werkstatt in konventioneller Bauweise modernisiert. Hier noch zwei Fotos dazu: Ein Mariazeller Vierachser vor und einer nach dem Umbau, aber einen Neuaufbau aus Spanten (Modulen) haben sie nicht erhalten. Man kann frei hindurchsehen, keine hohe Kopfstütze behindert den Blick. Die Übersetzfenster kamen erst in den 60er Jahren.

  • Mit "engstirnig" ist das so eine Sache. Wenn mich in Jenbach jemand nach dem Weg nach Innsbruck fragt, ich ihn aber nach Salzburg leite, dann darf ich ihm auch nicht mit dem Argument kommen, er solle das nicht so engstirnig sehen. Die Frage lautete ganz klar: "Wie sahen die Spantenwagen vor dem Umbau aus?" Die Vierachser der SKGLB, StLB und ZB spielen dabei überhaupt keine Rolle, sie wurden in eigener Werkstatt in konventioneller Bauweise modernisiert. Hier noch zwei Fotos dazu: Ein Mariazeller Vierachser vor und einer nach dem Umbau, aber einen Neuaufbau aus Spanten (Modulen) haben sie nicht erhalten. Man kann frei hindurchsehen, keine hohe Kopfstütze behindert den Blick. Die Übersetzfenster kamen erst in den 60er Jahren.

    Interessant, dass die sogar verschiedene Aufbauten haben.
    Woran lag das?

    Die alten Wagenkästen werden wohl aus Holz gewesen sein.
    So ist das ja bei der DR auch gewesen.

    Auf den Bildern in Bosnien sind mir die ursprünglichen Wagen auch so aufgefallen.

    In Bosnien waren wohl Wagen von österreichischen, aber auch deutschen Herstellern im Einsatz. Die langen Erste-Klasse-Wagen sehen aus, als ob LHB adaptierte Einheitswagen dorthin geliefert hat. Leider findet sich unter google nichts dazu.

  • Hallo "155er Treiber",

    Du hast erkannt, dass es sich um ehemalige Heeresfeldbahnwagen handelt. Wenn ich die Suchbegriffe "Heeresfeldbahnwagen" und "Österreich" in eine Suchmaschine eingebe, dann kommt unter den ersten Treffern der Hinweis auf Jellejans Seiten:

    jellejan · Heeresfeldbahnwagen
    Brigadewagen bzw. Heeresfeldbahnwagen und ihre Nachbildung im Modell, Jelle Jan Postma
    www.hfwagen.de

    und auf die Seiten von Marco Ringel:

    HF-Wagen

    Dort findest Du jeweils Texte zu diesen "langen" HF-Wagen, die tatsächlich auf die für die RBD Dresden gebauten Einheitswagen zurückgehen.

    Ein Exemplar der Zeitschrift "Schmalspur" mit dem gedruckten Aufsatz über diese Wagen hätte ich gegen eine Spende zur Abgabe bei mir in Dresden liegen ...

    Mit vielen Grüßen

    André

  • Moin André!

    Da bist Du aber so was von auf dem Holzweg. Mit den späteren Spantenwagen haben diese Vehikel rein gar nichts zu tun. Da könnte ich Dir noch einige Beispiele z.B. von den StLB oder aus Bosnien (siehe unten) zeigen. Frage nebenbei: Gibt es den ehem. Mariazellerbahnwagen noch bei der Döllnitzbahn?

    Überhaupt wäre mal grundsätzlich zu klären, ob es sich bei den angeblichen schmalspurigen "Spantenwagen" überhaupt um Spantenwagen handelt. Bei Spanten handelt es sich um Module bzw. Segmente in der Größe eines Sitzabteils. Bei den Mariazeller AB-Wagen der Reihe 2100 kann ich das noch nachvollziehen (auch erkennbar an den konstruktiv bedingten halbhohen Zwischenwänden mit den Kopfstützen), aber bei den B-Wagen ab Nr. 3000 überhaupt nicht. Da kann ich quer durchsehen, nichts behindert die Sicht. Selbst wenn man in die kleinen Zweiachser mit Tonnendach sieht, ist von Spanten (bzw. Modulen oder Segmenten) gar nichts zu sehen. Die Wagen haben lediglich ein konventionelles Gerippe, außen mit Blech und innen mit Preßholz verkleidet, und trotzdem bezeichnet man sie landläufig als "Spantenwagen". Mit dem Wort "Spantenwagen" wird so wild um sich geschmissen, daß viele Leute überhaupt nicht mehr wissen, was sich dahinter denn verbirgt. Im SVA 9/1984 wurde das mal sehr plausibel beschrieben. Vielleicht wird sich Markus noch dazu melden. Der kennt sich aus.

    Viele Grüße

    Ludger