Mit dem Fahrrad durch den Spreewald

  • Hallo Sven,

    danke für deinen aufklärenden Zeilen. Ich habe insgesamt drei Anläufe gebraucht um von Cottbus bis Lübben die Stationen zu finden und den ungefähren Verlauf der Bahntrasse zu erkunden. Aber trotz zahlreicher Fehlversuche, es hat immer Spaß gemacht. Der Spreewald ist für mich ein Stück fantastische Natur. Übrigens ab Byhlen bis Lübben gings dann wieder relativ gut.

    Gruß Daniel

  • Hallo Freunde der Spreewaldbahn,

    wie schon geschrieben begleitet der Leichhardt-Trail nun den Bahndamm bis nach Byhlen. Er ist noch wirklich sehr gut sichtbar und wechselt ständig zwischen Einschnitt und Damm.

    Hier sehr gut zu sehen die Dammaufschüttung links neben dem Radweg

    Hier mal ein Einschnitt

    Und dann kommt auf einmal . . .

    . . . bei Kilometer 26,7 die Station Rosenhof. Der Haltepunkt soll allerdings bereits 1945 stillgelegt worden sein.

    Hier noch die Infotafel von Rosenhof.

    Wir radeln noch ca. 1,9 km weiter durch den Wald und hoffen Byhlen zu erreichen.

    Bis bald . . . :wink:

    Gruß Daniel

  • Hallo Freunde der Spreewaldbahn,

    die Trasse verläuft ab Burg in nordöstliche Richtung um kurz vor Byhlen einen großen Bogen nach Westen in Richtung Straupitz zu machen. Den Bogen beschreitet die Trasse nach Lübben am Ortsrand ohne den Ort selbst zu durchfahren. In Byhlen befand sich auch der Abzweig nach Lieberose und weiter nach Jamlitz, wo wieder Anschluss an die Reichsbahn bestand. Auch das gemauerte Bahnhofsgebäude von Byhlen ist unterdessen in privater Hand und wird aus dem Grund hier nicht gezeigt.

    Ab hier beginnt etwa der große Bogen in Richtung Westen. Wir befinden uns noch immer auf dem Leichhardt-Trail.

    Einen ersten Hinweis, dass wir richtig sind . . .

    Ortsdurchfahrt Byhlen. Wir biegen an der nächst möglichen Stelle nach Links ab und erreichen den Informationspunkt der IG Spreewaldbahn

    Ab dem Infopunkt folgen wir der K 6108 in Richtung Straupitz. Die Bahntrasse ist hier vorerst auf der linken Seite der Kreisstraße. Etwa einen Kilometer hinter Byhlen wechselt die Bahntrasse auf die andere Fahrbahnseite und begleitet nun die Kreisstraße bis zum Auftreffen auf die L 51 die Straupitz mit Burg verbindet. Die Trasse ist fast vollständig zugewachsen, lediglich ein schmaler Streifen von ca. 30 - 35 cm verbleiben. Es ist der erste Trassenteil, wo ich noch Reichsbahnschotter entdecke. Direkt an dem Punkt der Straßeneinmündung K 6108 auf die L 51 ist der nächste Haltepunkt - Seekurve - aber dazu müsst ihr dranbleiben.

    Bis bald . . . :wink:

    Gruß Daniel

  • Hallo Freunde der Spreewaldbahn,

    am Einbindepunkt der K 6108 zur L 51 beschreitet die Bahntrasse einen nahezu 90° Bogen um nun wieder in Richtung Nordwest Straupitz zu erreichen. Der Haltepunkt Seekurve der sich etwa genau im Scheitel des Bogens befindet, galt als inoffizieller Haltepunkt. Die Bahntrasse lag hier genau zwischen den Großen Dutzendsee und dem Kleine Dutzendsee. Auf der Informationstafel befindet sich ein Foto, was das gemauerte Brückenbauwerk zeigt, welches gerade von 99 5704 und einem Personenzug passiert wird. Das Brückenbauwerk überspannt den Verbindungsgraben der beiden Dutzendseen. Bis Straupitz sind es jetzt nur noch 1,7 km.

    Hier der 90° Bogen mit seinen heute übrig gebliebenen ca. 30 - 35 cm Wegbreite, eher ein Wanderweg als eine Bahntrasse. Am rechten Bildrand schaut noch die L51 durch die üppige Vegetation

    Die gleiche Stelle von der L 51 aus gesehen - vollkommen zugewachsen. Mit etwas guten Willen, kann man die Personen auf dem Weg erkennen.

    Ein Foto, aufgenommen etwas vor dem erreichen des Haltepunktes Seekurve

    Haltepunkt Seekuve bei Kilometer 22,7 (ab Lübben)

    Das ist die L 51 mit Blickrichtung Burg. Etwa in Bildmitte kann man den Pfeilwegweiser nach Byhlen bzw. Lieberose gut erkennen.

    So wir machen uns auf, nach Straupitz und schauen mal was sich da in den letzten neun Jahren so getan hat. 2016 war mein letzter Besuch hier. Eines kann ich euch jetzt schon versprechen, es ist wesentlich mehr Eisenbahn zu sehen als hier im Haltepunkt Seekurve.

    Also bis bald . . . :wink:

    Gruß Daniel

  • Hallo Freunde der Spreewaldbahn,

    wir erreichen Straupitz auf eine eher unspektakuläre Art und Weise, nämlich auf verschlungenen Waldwegen. Straupitz die Gemeinde am nördlichen Rand des Spreewaldes im Landkreis Dahme-Spreewald und hat ca. 930 Einwohner. Straupitz hat mindestens drei architektonische Höhepunkte: die Holländerwindmühle, die Dorfkirche Straupitz und das Schloss. Leider hat Straupitz heute keinen Bahnanschluss mehr, der endete in einer kalten Januarnacht 1970. Straupitz war für die Spreewaldbahn der betriebstechnische Mittelpunkt. Von hier gingen die Streckenäste nach Lübben, Cottbus und Gojatz. Hier waren die Versorgungseinrichtungen für die Dampflokomotiven und Abstellgruppen für den Wagenpark. Übrig geblieben sind zwei Gleise und zahlreiche bauliche Anlagen.

    Der erste Blick nach Verlassen des Waldweges auf das Bahngelände

    Die Infotafel zum Bahnhof Straupitz

    Eine der beiden Babelsberger V 10 C mit der Betriebsnummer 199 005 (=Kö 7001f) über Wernigerode wieder nach Hause

    Wagenkasten des Gw 99-52-12 ohne Fahrwerk

    2-achsiger Personenwagen KBitrp 901-213 ohne Fahrwerk

    2-achsige Personenwagen KBitrp 901-211 (???) ohne Fahrwerk

    Ein echter Nieskyer der über Wernigerode in den Spreewald gekommen ist

    Das ehemalige Empfangsgebäude ist heute ein Cafe und optisch gut in Schuss. Auf dem südlichen Teil des Bahnhofsgeländes hat der Verein IG Spreewaldbahn sein Domizil. Das nördliche Bahnhofsfeld, das ehemaligen Bw-Gelände ist an privat verkauft und kann nur von der Straße aus besichtigt werden. Bei meinem Besuch fragte ich den Eigentümer ob er mich auf das Gelände lassen würde – seine Antwort war nein. Ich denke das muss man akzeptieren. Man kann aber sehen, dass der Lokschuppen und zahlreiche Nebengebäude noch vorhanden sind.

    "Die Holländerwindmühle in Straupitz ist die letzte funktionierende Dreifachwindmühle Europas. An der Stelle einer um 1640 entstandenen Bockwindmühle wurde 1850 die Holländermühle als Kornmühle errichtet. 1885 wurde die Mühle um das Sägewerk erweitert und 1910 mit der Ölmühle komplettiert. 1923 zerstörte ein Blitzschlag die Flügel, weshalb die Mühle komplett auf Elektrobetrieb umgestellt wurde. Nach der schrittweisen Stilllegung ab Mitte der 1960er Jahre begannen 1994 die ersten Restaurierungsmaßnahmen. Der gesamte Mühlenkomplex ist 2001/2002 saniert worden. Der Mühlenturm erhielt dabei eine neue Haube und neue Flügel. Ein rühriger Mühlenverein betreibt dieses aufwändig restaurierte technische Kleinod- sägt mit urigem, seltenem Horizontalgatter Baumstämme bis 1 Meter Dicke und presst mit 100-jähriger Technik täglich das berühmte Spreewaldgold-Leinöl."

    Link und Quelle: Holländermühle Straupitz im Spreewald (windmuehle-straupitz.de)

    "Die Dorfkirche Straupitz ist eine evangelische Kirche im Dorf Straupitz am Nordrand des Spreewalds. Sie wurde nach Plänen des preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaut. Daher wird sie auch als „Schinkelkirche“ bezeichnet. Mit ihrer ungewöhnlichen Größe, ihrer auf Fernwirkung angelegten weithin sichtbaren Doppelturmfassade und mit ihrer vollständig erhaltenen ursprünglichen Ausstattung stellt sie ein hochrangiges Baudenkmal von überregionaler Bedeutung dar. Die Einweihung erfolgte mit einem Festgottesdienst am 5. August 1832."

    Quelle: Wikipedia

    "Das Schloss Straupitz wurde zwischen 1795 und 1798 als Herrenhaus im gotischen Stil errichtet. Seit 1947 wird das Gebäude von der örtlichen Schule genutzt und ist heute die Von-Houwald-Grundschule [Die Grafen und Freiherren von Houwald sind ein aus Sachsen stammendes deutsches Adelsgeschlecht. Heinrich von Houwald (1807–1884) wurde 1840 in den preußischen Grafenstand aufgenommen. Der Grafentitel nach dem Recht der Erstgeburt wurde an den Besitz der Freien Standesherrschaft Straupitz geknüpft. Seit 1854 war der jeweilige Graf Mitglied des Preußischen Herrenhauses, bis zu dessen Auflösung 1918.]"

    Quelle: Wikipedia

    Unsere nächste Etappe wir nur wenige hundert Meter betragen, lasst euch überraschen.

    Bis bald . . . :wink:

    Gruß Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel S. (20. August 2024 um 06:19) aus folgendem Grund: Textkorrektur

  • Guten Abend Daniel,

    Ist denn zu der Zeit damals schon eine V10c gefahren? Ich habe noch nie irgendwo Originale Aufnahmen gesehen. Gibt es da von überhaupt welche?


    Gruß 99 713 Fan

  • Hallo Schmalspurbahner,

    zu Ende der Bahn bzw. nach Einstellung der Spreewaldbahn űbernahmen zwei V10c die Versorgung des Militärflugplatzes nahe Cottbus mit Treibstoff. Dafür wurden Kesselwagen auf Rollwagen verladen. Ein reiner Streckendienst mit den Dieselloks ist mir nicht bekannt.

    Gruß ttklaus62

  • Hallo Klaus,

    ich hät´s nicht besser beantworten können - stimmt genau. Als Ergänzung nur soviel, beide Loks sind anschließend nach Wernigerode umgesetzt worden und eine kam zurück. Wann der Rücktransport erfolgte weiß sicher Sven lckb-1000 .

    Hier noch mal ein weiteres Foto aus Straupitz

    Gruß Daniel

  • 2-achsige Personenwagen KBitrp 901-211 (???) ohne Fahrwerk

    901-214 der 901-211 steht links daneben, wo zwei der schweizer Dörzbachachsen drunter stehen... der hat übrigens letztes Wochenende 5/6 der Endbühnenbohlen bekommen... Nur die letzte haben wir wegen der Übergangsbleche noch weggelassen...

    auf diesem Gleis Bahnhofsgebäude in Richtung Byhlen: 901-211, 901-214, 201-213, 99-52-12, RHB 6035 (vereinsintern 99-53-30 :) ) 199 005 (=Kö 7001f)

    Ein echter Nieskyer der über Wernigerode in den Spreewald gekommen ist

    Ein echter Niskyer, der als Neufahrzeug zur Spreewaldbahn kam, nach 1983 über Wernigerode und Bad Doberan zurück in die Heimat kam... Sonst wären die beiden ins Alteisen gegangen... unsere beiden RF4: 99-50-81 und 99-50-82 waren mutmaßlich am Abbauzug 1983 beteiligt, für letzteren gibt es einen Fotobeleg. Der 99-50-81 ist in Bezug auf die Radvorleger Original der 99-50-82 ist umgebaut.

    der Güterwagenkasten unter der Plane: 99-52-57... der letzte GGw (wenn nicht in Vietnam einer noch nicht verfault ist...)


    ergänzende Grüße,


    Sven


    Ein reiner Streckendienst mit den Dieselloks ist mir nicht bekannt.

    die beiden V10C kamen ca. Mitte 1969 zur Spreewaldbahn. Damals noch als V10C 250 352 hatte die Lok auf der Strecke Straupitz - Goyatz am 28.8.1969 eine Last(probe)fahrt. So die Angaben im Betriebsbuch. Es gibt Bilder (auch in Farbe) der beiden Loks vor dem Bw Straupitz.

    Sven

    2 Mal editiert, zuletzt von lckb-1000 (19. August 2024 um 23:20) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von lckb-1000 mit diesem Beitrag zusammengefügt.