Die Königin von Radebeul

  • Guten Abend,

    „I can still make the whole place shimmer!“

    So singt es Taylor Swift in ihrem Song „Bejeweled“ auf dem Album „Midnights“. Das heißt so viel wie mit Juwelen besetzt. Und so sehr wie 99 747 aus der Einsatzstelle Radebeul momentan glänzt, könnte man denken sie ist gerade eben aus einer Schmuck-Boutique gekommen.
    Die neue alte Jugendlok ist im Juni von ihrer Zwischenuntersuchung aus dem Erzgebirge zurückgekommen und ging am 3. Juli wieder offiziell in den Betriebsdienst. Grund genug der Lok mit dem engagierten Personal einen Besuch abzustatten.



    Gerade eben aus Moritzburg zurück gekehrt, werden sofort am Heizhaus die Wasservorräte ergänzt. Auf Hochglanz poliert glänzt das Rauchkammerschild mit den Handrädern und Zierbändern um die Wette.

    Durch den kühlen Lößnitzgrund nimmt „Tamara“ Schwung auf und schlängelt sich durch den Wald.

    Der Haltepunkt Friedewald wird lautstark verlassen.

    Die weiten Wiesen von Bärnsdorf boten sich für das nächste Motiv an. Die einsame Kuh wird dabei von ihrem Mittagessen abgelenkt.

    Radeburg ist erreicht. Die umfangreichen Gleisanlagen bieten eine Vielzahl von Motiven. Und so entschied ich mich für meine Lieblingsstelle, die Einfahrt in den Bahnhof.

    Verschnaufpause für Mensch und Maschine. Während die 99 747 erneut ihre Wasserkästen füllen lässt, hat das Personal im Schatten Platz genommen und gönnt sich einen Eiskaffee.

    Zurück in Radebeul. Das „Rasengleis“ am Lokschuppen versprüht eine gewisse Gelassenheit und Ruhe. Aber diese sollte in wenigen Augenblicken gehörig durcheinander gebracht werden.

    Ein kurzer Ausflug an die neue Werkstatt folgte noch…

    …als über Radebeul eine gewaltige Gewitterfront aufzog. Über den Bahnhof wehte nun ein starker Wind und die ersten Regentropfen fielen.

    Der Kohlevorrat wurde noch ergänzt bevor sich die Schleusen öffneten. Ich verzog mich in mein Auto, das Personal in Lok und Wagen.

    Nach 20 Minuten war der ganze Schrecken wieder vorbei und der letzte Zug nach Moritzburg nahm seine Fahrt auf.


    Es war ein sehr schöner Nachmittag im Elbtal und die „Königin“ unter den Einheitsloks bot sich mir nun auch das erste Mal vor Linse.
    Ein ganz herzliches Dankeschön an die Jugendgruppe für den Einsatz und das Engagement um ihre Maschine!

    Viele Grüße,

    Richie :)

  • Hallo Robert,

    die am Umlauf angebrachten Laternen waren typisch für die Hainsberger Einheitslok. Und da die 47 ja ursprünglich eine solche war, ist das auch historisch korrekt.

    Viele Grüße Leo

  • Die 99 747 konnte ich auch vor die Kamera kriegen. An der Tenderseite bietet sich allerdings nur das normale Lokschild, ohne goldenen Akzent.

    Es gibt natürlich ein paar Schnappschüsse, aber nur spontan mit dem Handy, Kameraaufnahmen plane ich auf meinem Youtube Kanal zu teilen.

  • Hallo Leo,

    zu welcher Zeit war denn die Maschine so unterwegs? Es müßten ja dann die 50er/ 60er Jahre sein, wenn sie mit Epoche III Nummer fährt.

    Viele Grüße

    Robert

  • Nabend Robert,

    da liegst du genau richtig. Selbst in den 70er und 80er Jahren war sie noch mit dieser Anordnung bis die Lampen wieder nach unten aber mehr in die Mitte versetzt wurden. Vergleichbar dann mit einem Harzbullen.


    Viele Grüße,

    Richard :)

  • Hallo Robert,

    die Hainsberger Einheitslok waren mit der abweichenden Lampenanordnung eigentlich schon ab Ep. III bis zur Wende/Privatisierung unterwegs. Einzig die 99 747 stellte da eine Ausnahme dar. Bei ihr hatten die betreuenden Personale die Lampen in den späten 1980ern sogar auf die „Pufferbohle“ versetzt.

    Viele Grüße Leo

  • Hallo zusammen,

    das Lokschild an der Rauchkammer GEHT GAR NICHT! Ist das aus Messing? Mit Spitzziffern? Und die restliche Beschilderung der Lok in DR-EDV? Gruslig!

    Rote Schneepflüge sind auch eher Geschmackssache und haben mit dem historisch korrekten Aussehen einer DR-Lok nichts zu tun. In dieser Hinsicht ist man in Freital und Othal ja aber schon eine ganze Weile sehr kreativ unterwegs...

    Und falls jetzt wieder jemand mit dem es-ist-keine-Museumsbahn-"Argument" kommt: weiß ich, interessiert mich aber nicht! Es macht meiner Meinung nach einen Unterschied, ob man sich den äußeren Zwängen des Planbetriebes als Touristikbahn im 21. Jahrhundert unterordnen muss und trotzdem noch ein weitgehend historisches Aussehen der Fahrzeuge anstrebt, oder ob man die Loks ohne Not noch zusätzlich verschandelt...

    Es grüßt

    Blüm