Freelance-Dampflok in Spur Nm

  • Hallo zusammen,

    da einige Gehäusethemen bei der SHE #57 noch nicht geklärt sind, habe ich einen "Pausenfüller". Was jetzt kommt, ist nichts für Nietenzähler, dafür aber eine relativ einfache Möglichkeit, eine gut detaillierte Meterspur-Dampflok zu erhalten.

    Seit einiger Zeit lag bei mir das Gehäuse für die 99 6001 in der Schublade, erhältlich bei shapeways:

    Nun traue ich mir einen Selbstbau des Fahrwerkes nicht zu. Daher „fand“ ich neulich im Krupp-Archiv den bislang unbekannten Entwurf eines D-Kupplers aus der Typenreihe für Meterspur – sprich: Es wird ein Freelance-Fahrzeug mit kommerziellem Fahrwerk werden. Ein erster Entwurf am PC ergab, dass das 55er-Chassis eine Lösung sein könnte:

            

    (Typenblatt aus Bethke / Finke / Schweers: Die Fahrzeuge der Harzer Schmalspurbahnen)

    Letzte Woche brachte der Postbote dann eine relativ günstige G8.1 / 88981, die sogleich zerlegt wurde, sowie einen passenden Tauschmotor E275145.

    Es ist sehr knapp!
    Am Motor sind im Bereich der oberen Ecken Ausfräsungen vorzunehmen. Ebenso ist die untere Ecke großzügig anzufasen, weil die Kohlenkastenrückwand geneigt ist:

      

    Am Gehäuse sind folgende Arbeiten notwendig:
    Der Rauchkammerbereich ist von unten her frei zu fräsen. Im Führerhausbereich gibt es an der Gehäuseinnenseite links und rechts kleine Nasen, die entfernt werden müssen. Die vordere Pufferbohle habe ich abgetrennt, sie wird separat weiterverwendet. Und schließlich ist die schräge Kohlenkastenrückwand von innen her dünner zu fräsen / zu feilen.

    Gegenüber dem Entwurf könnte das Gehäuse noch einen knappen Millimeter nach vorn rücken, dann wird aber die Tenderrückwand zu dünn. Prinzipiell ist die Gehäuse-Fahrwerkkombination jedoch möglich. Jetzt geht es mit der Detaillierung weiter, insbesondere im Bereich der vorderen Pufferbohle und der Zylinder ist noch einiges möglich. Und eine Version mit Komplettsteuerung sieht bestimmt auch schön aus…

         

    Viele Grüße, Steffen

  • Hallo Steffen

    ein interessantes Projekt. Für die 6001 wäre doch auch ein Fahrwerk der 64 oder 74 von Märklin möglich gewesen?

    Noch eine Frage zur 55 von Märklin. Es sieht so aus, als hätte Dein Modell einen Glockenanker- Motor, stimmt das? Wie läuft die damit? Ich habe hier eine 55 mit einem Dreipoler, die rennt wie die Sau und bleibt genau schnell stehen. Hast Du zufällig eine Ersatzeilnummer rsp. Artikelnummer Deiner Lok für mich?

    Grüsse

    Martin

  • Hallo Martin, so einfach ist das leider nicht. Der Durchmesser würde vom Vorbild her gerade noch gehen, der Achsstand aber definitiv nicht. Ich kennen einen Kollegen, der versucht, das zu bauen. Für mich ist das dann zu klein.

    Der Motor hat die Nr E275145, stand auch irgendwo oben. Es ist ein bürstenloser Motor. Ich brauchte den vor allem, um die Ecken bearbeiten zu können. Die Originalmotoren geben das Material dort nicht her.

    Zu schnell ist sie damit immer noch, fährt aber nicht mehr so ruppig. Die Lösung ist ein Decoder, gerade auch für die Altmotoren.

    Viele Grüße, Steffen