Erneuerung der Strecke Nossen - Meißen

  • Hallo zusammen,

    es gibt gute Nachrichten von der Strecke Nossen - Meißen: Diese wird vorerst für den Güterverkehr erneuert und der Freistaat Sachsen fördert das.

    Hoffnung für Pendler: Bahnstrecke zwischen Nossen und Meißen wird erneuert | MDR.DE
    Auf der Strecke Meißen über Nossen nach Döbeln fährt seit 2015 keine Regionalbahn mehr. Doch nun gibt es Hoffnung für Pendler. Am Mittwoch haben die…
    www.mdr.de

    Die Reaktivierung des Personenverkehrs ist weiter offen, aber die Politik will sich dafür einsetzen.

    Viele Grüße
    Eckhard

  • Moin Thomas,

    die lt. der MDR-Meldung begonnene Erneuerung der Strecke ist ja nun offenbar mehr als nur eine Ankündigung, und das ist auf jeden Fall erstmal eine sehr gute Nachricht, dass dort in die Substanz der Strecke investiert wird, um zumindest den Güterverkehr weiterhin zu ermöglichen. Alles andere wird sich zeigen, da lohnt es aus meiner Sicht weder Optimismus noch Pessimismus zu verbreiten. Einfach mal abwarten und schauen. Aber, und das ist aus meiner Sicht durchaus wichtig: Die Möglichkeit dafür wird mit den aktuellen Baumaßnahmen jedenfalls offen gehalten, und das ist immerhin schon deutlich besser als vollendete Tatsachen wie auf manch anderer Strecke.

    (Aber wir Deutschen schauen scheinbar sehr gerne tief ins halbleere Glas und ereifern uns schon mal vorbeugend, anstatt der Politik einfach mal ihre Chance zu lassen. 😉)

    Gelassene Grüße!
    Stefan

    Früher war alles damals ... ;)

  • Moinsen,

    ex-Dresdner , leider habe ich in 30 Jahre aktiver GDL-Arbeit zu viel erlebt und bin da entsprechend vorsichtig. Gerade an der Strecke müßte soviel verändert werden. Naja und Meldung von mdr, da lese ich schon nicht mehr weiter ( nicht auf Deinen Beitrag bezogen ).

    Warten wir es ab, die Worte höre ich wohl, nur fehlt mir der Glauben dazu.

    Der Mügelner Saarsachse

    IV K - Fan

  • Hallo,

    Hier auch ein Artikel zum Thema:

    Schienennetz: Schienen bis ans Ende der Welt
    In Nossen sollte kein Zug mehr fahren. Das wollte der Archäologe Eckart Sauter nicht hinnehmen. Und gründete eine Eisenbahngesellschaft.
    www.zeit.de

    "Mit Freunden und Bekannten, dafür ohne Bank und auch ohne allzu viel Ahnung, hatte der Archäologe 2008 die Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH gegründet. "Das war", sagt er, "eine ziemliche Nuss. Ein totaler Blindstart." Ein Landhandel aus dem Dorf Starbach war der erste Kunde. Güterzüge für Getreide. Die Strecke hatten Sauter und seine Mitstreiter von der Deutschen Bahn gepachtet, eine alte Diesellok sowjetischer Bauart vor dem Schrott gerettet, alte Güterwagen gekauft. Auch andere Firmen aus der Gegend signalisieren seitdem Interesse. "Die Wirtschaft ist viel weiter als die Politik", sagt Sauter auf dem Bahndamm. "Ihr fehlen mittlerweile die Lkw-Fahrer. Da geht’s überhaupt nicht um öko."

    Mit der Ehrfurcht des Archäologen fährt er mit der Hand über den Nagel in einer alten Bahnschwelle. "Der ist von 1959, und er tut’s immer noch." Mit zehn Kilometern pro Stunde darf der Zug nun über das instand gesetzte Gleis fahren. Schleichfahrt heißt das im Eisenbahnerdeutsch. Es ist die Geschwindigkeit, an die sich Eckart Sauter auch sonst gewöhnt hat.

    "Die Schiene kommt zurück"

    Nur der Klimawandel sprintet. 2019 kündigte die schwarz-grün-rote sächsische Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag die Prüfung stillgelegter Bahnen an: Strecken mit einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis sollten "zügig befahren werden", so das Versprechen. Zwei Jahre später präsentierte Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) unter dem Titel "Die Schiene kommt zurück" die Ergebnisse. Für die von Sauters Firma gepachtete Strecke Meißen-Nossen-Döbeln und drei weitere Linien in Sachsen sieht das Gutachten Chancen im Nahverkehr. Drei weitere Jahre später gibt es noch immer keine Entscheidung. Im sächsischen Verkehrsministerium verweist man auf komplexe Abstimmungen, am Ende müsse ohnehin der Bund über das Geld entscheiden. Dass Berlin wie Dresden gerade eine intakte Regierung fehlt, macht die Sache nicht schneller..... "

    Mfg TRO.

  • Hallo,

    hier ein aktueller Stand der Sanierung:

    5000 neue Schwellen auf dem Weg zum Personenzug Döbeln-Meißen-Dresden
    Zwischen Nossen und Meißen läuft bis Juni der erste kleine Schritt zur Wiederbelebung der Bahnstrecke. Was alles noch passieren muss.
    www.dnn.de

    Weiß jemand was genau drin steht im Artikel (wegen der Bezahlschranke.... ) ?

    Mfg TRO.

  • Hallo,

    Danke. Das wichtigste dazu (Auszüge):

    19.03.2025, 11:03 Uhr

    "Döbeln. Seit August 2024 wird an der Reaktivierung der Bahnstrecke von Döbeln über Meißen nach Dresden gebaut. Allerdings in einem ganz kleinen Abschnitt. Es ist ein kleiner sichtbarer Schritt. Bis Juni soll der Fahrweg auf der aktuell für den Güterverkehr genutzten Strecke zwischen Meißen-Triebischtal und Nossen erneuert sein. Alte Betonschwellen werden ausgetauscht, verschlissene Schienen ersetzt und neuer Schotter eingebaut."

    "Der Austausch der rund 5000 maroden Bahnschwellen auf dem kleinen Streckenabschnitt kostet 2,7 Millionen Euro. Neben einer Bundesförderung und einem Eigenanteil des Streckenpächters NRE (Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie) steuert davon der Freistaat Sachsen 1,7 Millionen Euro bei. Das sind allerdings Peanuts im Verhältnis zu den Gesamtkosten, die die Wiederbelebung und Modernisierung der Strecke für den Personenverkehr kosten wird. 2020 waren für den Austausch von insgesamt 15.000 Schwellen auf der 39 Kilometer langen Strecke zwischen Döbeln-Hauptbahnhof und Meißen-Triebischstal 3,5 Millionen Euro veranschlagt."

    "Wenn die Strecke nach Klärung (Bestellung Personenvekehr) einmal bestellt wäre, gäbe es neben dem Geld für den laufenden Betrieb auch für den Ausbau und die Modernisierung der gesamten Strecke bis zu 90 Prozent Fördergeld vom Bund. Runde 30 Millionen Euro würde es nach aktuellen Schätzungen wohl kosten, bis die 39 Kilometer Schiene zwischen Döbeln und Meißen wieder auf dem notwendigen Stand für einen Personenverkehr sind.

    Rudolf Lehle (Stadtrand Döbeln) ist zuversichtlich, trotz der unzähligen, gefühlt noch viel zu kleinen Schritte. Nach aktuellen Zeitplanungen könnten Ende 2030 die ersten Personenzüge zwischen Döbeln-Meißen und Dresden rollen. Könnte ein etwa zwei Jahre dauerndes Planfeststellungsverfahren eingespart werden, würde es sogar noch etwas eher sein."

    Ende.

    TRO.