[CH] - Lehmbähnli Landquart

  • Gruezi ins Forum,

    heute ein Bericht über eine Feldbahn im "Urlaubskanton" Graubünden. Neben der recht bekannten Rhätischen Bahn finden sich in Landquart die Überbleibsel der bis 1985 betriebenen Feldbahn der Ziegelei Landquart. Über diverse abgestellte Loren wurde uns vor einigen Jahren die Existenz einer Feldbahn in Landquart bewusst. Schnell wurde herausgefunden, daß es zur kleinen Bahn auch einen Verein gibt, welcher sich um den Erhalt bemüht. 2021 wurde ein erster Kontakt aufgenommen und über einige Besuche, welche der Besichtigung, dem Kennenlernen, gemeinsamen grillen und Freundschaft schließen dienten wurde für dieses Jahr ein erster "internationaler" Arbeitseinsatz geplant.

    Am 20. und 21. Juli war es dann soweit. Feldbahni und meine Person rückten in Arbeitsklamotten beim Lehmbähnli an :D.

    Blick über das Gelände zum Bahnhof der Feldbahn, hinten die Entladehalle.

    Zur Erwärmung der Muskeln wurde eine Lore eingegleist. Danach erfolgte etwas Gleisbau. Das Gleis in der Halleneinfahrt war abgesackt, wurde gehoben, neu geschottert und gestopft.

    Nach dem Gleisbau wurde an den letzten erhaltenen Gleismetern, zum Lagerplatz, Grünschnitt betrieben. Über 30° waren auszuhalten =O.

    Besonderheit der Lehmbahn ist diese erhalten gebliebene Dreiweg- bzw. Doppelweiche.

    Eher als geplant konnten die vorgesehenen Arbeiten abgeschlossen werden. So blieb der Sonntag für etwas "Feldbahnkultur".

    So gab es eine Fotofahrt in die alte Halle der Ziegelei.


    Die Werkhallen, mit ihren Maschinen und Anlagen, sind eine authentische Kulisse für die Feldbahn.

    Außerdem wurde noch mit dem Auto der alte Streckenverlauf bis zu den Lehmgruben bei Landquart befahren. Dort lagert sogar noch gebrauchsfertiger Lehm.

    Wer mehr über die Feldbahn wissen möchte kann sich hier:

    Verein Feldbahn Ziegelei Landquart

    und hier:

    Tonbahn der Ziegelei Landquart (ZILA) | Eingestellte Bahnen

    informieren.

    Derzeit finden Bauarbeiten auf der Trasse der Feldbahn statt. Die Ziegelei möchte ein neues Stromkabel verlegen und hierfür muß ein Stück der Bahn demontiert werden. Dieses wird nach Abschluss der Verlegearbeiten wieder hergestellt werden.

    Dank gehen an Remo und Dani für das kurzweilige Wochenende und an meine Frau die uns sogar im Urlaub "jeden Mist" erlaubt :D.

    VG ins Forum

    TZC

  • Gueten Aabig,

    wie schon oben geschrieben, mußte wegen einer Kabeltrassenverlegung ein Stück der Lehmbahn demontiert werden. Schon kurz nach unserem letzten Einsatz beim Bähnli kam daher die Anfrage ob wir nicht beim Wiederaufbau unterstützen könnten. Gefragt, gesagt, getan :). Ferienwohnung gebucht, Arbeitsklamotten ins Auto gepackt und am 7. Oktober mit dem Feldbahni wieder nach Graubünden gefahren.

    Nach der Ankunft wurde erstmal die Lage geprüft. Rechts sieht man die neu verlegten Kabel. Nicht schön, aber immer noch besser als das Bähnli deswegen zu opfern.

    Hier ist das entfernte Gleisjoch und die im Damm verlegte Leitung zu sehen. Nun war die Aufgabe klar und die Arbeit konnte am nächsten Tag beginnen.

    Der nächste Tag empfing uns dann mit fast durchgehenden Regen X/. Glücklicherweise stieß noch Ralph vom Lehmbähnliverein, nach seiner Arbeit bei der RhB, zu uns. Als gelernter Gleisbauer war er eine riesige Hilfe, außerdem war unser gegenseitiger Sprachkurs schweizerdeutsch-sächsisch einfach nur erheiternd :D ! Zuerst haben wir das Joch mit der Lokomotive an seinen ursprünglichen Ort gezogen. Dank der Nässe rutschte es ganz gut ;). Nachdem alle Anziehsachen durchweicht waren, haben wir die Arbeiten an diesem Tag abgebrochen und uns für den kommenden Tag verabredet. Den frühen Feierabend nutzen wir um noch Laschenschrauben zu beschaffen. Schrauben der Größe M16 in Graubünden, mal schnell, kaufen wollen kann in der doch eher ländlich geprägten Region schon abenteuerlich sein :D.

    Den nächsten Morgen gab es zum Glück Sonne und recht angenehme Arbeitstemperaturen. Hier rückt unser "Arbeitszug" zur Baustelle.

    Ebenso.

    Nun wurde das Gleisjoch in Lage gebracht....

    ... das sieht doch schon ganz brauchbar aus.

    Das Joch liegt wieder wo es liegen soll und ist gelascht.

    Erstbefahrung!

    Es fanden noch diverse Probefahrten statt ;). Damit ist die noch bestehende Reststrecke des Lehmbähnli, zwischen Lagerplatz und Entladestelle, wieder befahrbar!

    Dies wurde sogleich genutzt um noch ein Notstromaggregat, zur Reparatur, in die Werkstatt zu überführen.

    Zu guter Letzt wurden die am Lagerplatz "zwischengeparkten" Loren in Richtung der ehemaligen Entladestelle gebracht...

    ... dann war Feierabend. Noch ein Plausch bei Bier / Radler / Limo und dann ging es für uns noch nach Untervaz-Trimmis: den RhB Traktor Nr. 93 besuchen ^^. Die folgenden zwei Tage, bevor es wieder nach Hause ging, wurden noch "richtig" Urlaub gemacht.

    Es waren 2 anstrengende aber auch schöne Tage beim Bähnli. Wichtig ist, daß im Erhaltungswillen um das Bähnli nicht nachgelassen wird!

    Viele Grüße ins Forum

    TZC und Feldbahni