Lichtraumprofil Schmalspurbahn (Sachsen, 750mm) mit Rollwagenverkehr

  • Hallo!

    Ich hoffe mal wieder auf das geballte Wissen des Forums...

    Es geht darum, dass ich für meine Brücke (kleines Stützengrüner Viadukt) gerne das Lichtraumprofil wissen/berechnen würde.

    Ich habe im Netz gesucht und meine schlauen Bücher durchgeschaut. Leider habe ich kein eindeutiges Ergebnis gefunden. Leider habe ich bei meinem Modell nicht soviel Platz, und so möchte ich gern wissen, wie ich die im Original gerade mal 3,60m breiten Balken von der Bahnmitte gemessen platzieren muss.

    Die Gegebenheiten:

    - Im Original 750mm Spurweite

    - Radius 125m

    - Rollwagenverkehr (da habe ich schon rausgefunden, dass die Fahrbahn der Rollwagen 410mm über Schienenoberkante ist)

    - Es soll auch ein 4-achsiger Regelspurwagen auf zwei Rollwagen transportiert werden.

    Nach "normalem" Lichtraumprofil für die Regelspur wäre meine Brücke wohl zu schmal, aber ich habe auch gelesen, dass es unter bestimmten Bedingungen doch geht. Im Original ging es ja auch.

    Die heißeste Spur, die ich gefunden habe, ist wohl die BOS/DV 303. Aber was diese aussagt, konnte ich nicht herausfinden, ich konnte sie nicht online zum Nachlesen finden.


    Ich freue mich auf sachdienliche Hinweise :)

    ...und immer eine handbreit Schiene unter den Rädern!

  • Ich hab leider auf die schnelle Digital nur die Bundesdeutsche ESBO zur Hand, die BOS muß ich erst rauskramen...
    Dauert mal etwas...

    Aber vielleicht hilft dir das ja auch schon, da man damals natürlich nicht das Rad neue erfunden, sondern letztlich auf alte Vorschriften aufgebaut hat.

    Hab jetzt mal nur die unbeschränkten Maße + 15m Drehzapfenabstand genommen, falls du 8m noch brauchst könnte ich das kurzfristig dir schicken.
    Der Regellichtraum ist prinzipiell der der Regelspur um den Abstand Schienenoberkante - Rollwagenfahrbahn erhöht. für den Bereich des Rollwagens gilt dementsprechend der Lichtraum der Schmalspur.




    Gruß André

    Der Sächsische Bahnhofsblock hat übrigens auch eine Bimmel...
    Also völlig Bimmelbahnkonform... :-D

  • Hallo André,


    vielen Dank für deine Mühe!

    Ich werde das mal zu Hause nachbasteln mit meinem Zeichenprogramm und in die Zeichnungen für das Modell einfügen.

    Mir stellen sich da gleich Fragen;


    - Waren die Regeln für BRD und DDR gleich?

    - vielleicht passt es gerade so, das werde ich sehen, aber gibt es auch noch Ausnahmen, z.B. wenn eine bestimmte Geschwindigkeit nicht überschritten wird?


    Die Zeit stimmt jedenfalls schon mal, meine Vorbildzeit ist Anfang der 70er.

    Besten Gruß
    Thomas

    ...und immer eine handbreit Schiene unter den Rädern!

  • Thomas ich seh mal zu das ich meine Betriebsordnung für die Schmalspur aus DDR Zeiten rauskrame... Die hab ich nur leider nie gescannt, da dauert das leider etwas. Aber im Prinzip werden die Angaben recht gleich sein, da man damals sicherlich das Rad neu erfunden hat. Sprich man wird nicht 1972 in der BRD den Lichtraum innovativ groß geändert haben sondern sich an der alten Reichbahn Betriebsordnung orientiert haben. Und gleiches gilt sinngemäß für die Betriebsordnung zu DDR Zeiten. da wird analog zur EBO auch die alte ihre Gültigkeit besessen haben.

    Der Sächsische Bahnhofsblock hat übrigens auch eine Bimmel...
    Also völlig Bimmelbahnkonform... :-D

  • Moinsen,

    ich hol mal etwas weiter aus,... zu kgl. sächs. Staatsbahnzeiten wurde der Rollbock - und Wagenverkehr eingeführt. Also mit einem entsprechenden Lichtraumprofil. Ich gehe davon aus das dazu entsprechende Hinweise und Zeichnungen in den " Standartbücherwerken " zu finden sind.

    Der Mügelner Saarsachse

    IV K - Fan

  • Ich hab das jetzt mal in meine Zeichnung übertragen.

    Wenn ich die Verbreiterung wegen des Bogens um insgesamt 380mm dazunehme (äußere Umgrenzungslinie), kommt es gegen das Geländer.

    Also haben die im Original damals entweder irgendwann breitere Balken eingebaut (die wurden wohl in den 60ern erneuert), oder es gibt in den Vorschriften noch irgendeine Ausnahme wegen irgendwas.

    Ich lasse mich überraschen, eine Lösung wird sich schon finden lassen ;)

    ...und immer eine handbreit Schiene unter den Rädern!

  • Moin Moin,

    sollten sich (bei Vierachsern) in Höhenlage der Geländer nicht nur die Drehgestelle und das Sprengwerk befinden?

    Die Drehgestelle schwenken nicht so weit aus und das Sprengwerk sitzt meistens auch nicht ganz außen. Vierachsige Wagen waren ja meistens auch etwas schmaler als die Zweiachser.

    Vielleicht waren das die fehlenden cm um mit den großen Fuhren durchzukommen?

    Gruß Ronny

  • Saarsachse : Da habe ich etwas im orangen Buch Die schmalspurigen Staatseisenbahnen im Königreiche Sachsen gefunden. Allerdings sind nicht alle Informationen leserlich und auch fehlt mir eine Angabe zur Erweiterung in Bögen. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass sich im Laufe der Zeit auch Vorschriften geändert haben.
    An welche Standardbücher denkst du noch?


    RK3 /Ronny: Interessanter Gedanke. Durchpassen würden die Wagen vermutlich schon.
    Den ganzen Aufwand betreibe ich ja vor allem deshalb, weil ich mithilfe des Lichtraumes und der Vorschriften dazu herausfinden möchte, wie weit die Mitte der Balken von der Mitte der Bahnachse versetzt sein muss.
    Wenn ich erstmal die über 1000 kleinen Leisten verklebt habe und DANN feststelle, dass irgendwas falsch ist, springe ich möglicherweise im Kreis, selbst wenn der Wagen durchpasst :D

    Deshalb will das vorher gut recherchiert sein.


    Besten Gruß
    Thomas

    ...und immer eine handbreit Schiene unter den Rädern!

  • Moinsen,

    Taoxe-FM - grüner Band 3 Seite 80 ist eine Zeichnung des Umgrenzungsmeßwagen der sä. lfd. Nr. 802 drin. Da wird auch die Geschichte des Wagens erklärt. Wenn ich von Rügen zurück bin, kann ich Dir das einscannen.

    Der Mügelner Saarsachse

    IV K - Fan