Betrieb der Weißeritztalbahn 2025

  • Hallo,

    zum 1. Januar 2025 treten einige Tariferhöhungen in Kraft (Beispiele):

    -die Einzelfahrt Hin- und Rückfahrt kostet jetzt 30,00 Euro statt 29,00 Euro.

    -die Familienkarte Hin- und Rückfahrt kostet jetzt 67,60 Euro statt 61,00 Euro.

    -der SDG- Historik- Zuschlag als Tageskarte steigt von 8,00 auf 10,00 Euro

    Tariftabelle 2025

    Tariftabelle 2024 als Vergleich

    Nach diesem Sonderfahrplan wird immerhin an 8 Tagen im Jahr Zweizugbetrieb angeboten.

    Die restlichen Informationen findet man wie gehabt hier:

    Weißeritztalbahn Fahrplan/Tarif
    Weißeritztalbahn: Aktuelle Fahrplan- und Tarifinformaionen
    www.weisseritztalbahn.com

    Mfg TRO.

  • Hallo,

    drei Züge am Tag, wovon nur einer am Vormittag ab Freital-Hainsberg das Osterzgebirge erschließt. Selbst an den Wochenenden werden hier keine Entlastungszüge angeboten - Warum.

    Kennt jemand hierzu eine Antwort?

    fragt Daniel

  • Hallo Daniel,

    wenn ich mich recht entsinne, gab es hier im Forum damals zur Wiedereröffnung des oberen Abschnitts schon ausführliche Diskussionen dazu. Denn der Fahrplan mit den 3 Zügen gilt im Grunde ja seitdem. Nur dass man irgendwann nicht mehr den ersten und dritten Zug bis Kipsdorf fuhr sondern die ersten beiden.

    Viele Grüße von Johannes

  • drei Züge am Tag, wovon nur einer am Vormittag ab Freital-Hainsberg das Osterzgebirge erschließt. Selbst an den Wochenenden werden hier keine Entlastungszüge angeboten - Warum.

    Hallo

    Ja, es wurde schon ausführlich diskutiert. Auf Grund der Streckenlänge von 26 km braucht ein Zug drei Stunden hin und zurück. Da kann man leider nur die zweieinhalb Fahren durchführen. Es wäre dann ein zweiter Zug notwendig. Dafür gibt uns keiner Geld.

  • Es ist eben ÖPNV - der Landkreis bestellt und bezahlt. Was der nicht bestellt (und zahlen kann), fährt nicht :(

    Das dürfte auch absehbar nicht besser werden, da die meisten Kreise finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen (Mehr Aufgaben aber keine erhöhte Geldzuweisung und auch kein eigenes Steueraufkommen). Mehr Züge wären sicherlich wünschenswert und auch ausgelastet (zumindest in der Saison und wenn Schnee liegt), aber: keine Arme, keine Kekse

  • Hallo Paul,

    ganz so kann man das nicht stehen lassen.

    Bestellt werden die Züge nicht durch den Landkreis, sondern durch eine den Verkehrsverbund VVO, welcher wiederum vom Freistaat Sachsen bezahlt wird. Der Freistaat wiederum bekommt hierfür Mittel aus dem Bundeshaushalt zugewiesen, mehr oder weniger zur freien Verfügung. Der Freistaat kann dann entscheiden, wie und in welcher Höhe er die Mittel einsetzt....


    VG Tilo

  • Danke für die Erläuterung - das war mir nicht klar mit dem Verkehrsverbund :)

    Ja, dann ist es etwas unverständlicher wieso der Freistaat dieses touristische Alleinstellungsmerkmal nicht mehr nutzt. Ja, der hat auch kein Geld, aber Touristen lassen Geld da, das im Idealfall auch ordentlich versteuert wird und das bringt dem Freistaat auch wieder was ein. Da sind die Prioritäten im Landeshaushalt offensichtlich anders gesetzt :(

  • Hallo zusammen,

    Hallo Paul,

    ganz so kann man das nicht stehen lassen.

    Bestellt werden die Züge nicht durch den Landkreis, sondern durch eine den Verkehrsverbund VVO, welcher wiederum vom Freistaat Sachsen bezahlt wird. Der Freistaat wiederum bekommt hierfür Mittel aus dem Bundeshaushalt zugewiesen, mehr oder weniger zur freien Verfügung. Der Freistaat kann dann entscheiden, wie und in welcher Höhe er die Mittel einsetzt....


    VG Tilo

    der Geldstrom der Regionalisierungsmittel ist im Freistaat Sachsen (*) tatsächlich so wie von Tilo beschrieben, wobei ich "Verkehrsverbund" durch "Zweckverband" ersetzen möchte (Bund -> Freistaat -> Zweckverband).

    Denn die Besteller des SPNV sind in Sachsen kommunale Zweckverbände, die sich aus den Landkreisen und kreisfreien Städten zusammensetzen. Auf dem VVO-Gebiet ist das der ZVOE: https://www.vvo-online.de/de/vvo/Ueber-den-ZVOE-8626.cshtml Der VVO als Verbundstruktur ist gewissermaßen für erweitere Funktionen daran "angedockt".

    Formaler Aufgabenträger und somit Besteller ist in diesem Fall aber der ZVOE (siehe auch im o.g. Link) und somit die Vertreter der Kreise und kreisfreien Städte - keinesfalls ist es der Freistaat. Die erste Aussage von Paul_flatlandrail ist daher nicht grundsätzlich falsch.

    Über das Betriebsprogramm und somit die Fahrplangestaltung der Schmalspurbahnen wird - unter den durch die Mittelzuweisung des Bundes bzw. des Freistaats sich ergebenden Rahmenbedingungen - in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes entschieden. Hier mal als Beispiel TOP 8.1 aus der ZVOE-Verbandsversammlung vom 1. Dezember 2022: https://nextcloud.vvo-online.de/s/iGXrKbTMG8Yn…openfile=229150

    (*) = die Feinheiten sind in jedem Bundesland anders, daher habe ich an Sachsen ein Sternchen gesetzt.

    Viele Grüße,

    Julian

  • Hallo,

    "Auf Grund der Streckenlänge von 26 km braucht ein Zug drei Stunden hin und zurück. Da kann man leider nur die zweieinhalb Fahren durchführen. Es wäre dann ein zweiter Zug notwendig. Dafür gibt uns keiner Geld."

    Das es für den zweiten Zug kein Geld gibt, ist so eigentlich nicht richtig. Der Verkehrsbund bezahlt der Fa. SDG als Dienstleistungs- EVU pro Jahr so und soviel Geld für diese und jede erbrachten Verkehrsleistungskilometer und nicht für Züge.

    Es kommt einfach darauf an die vorhandenen Kilometer möglichst sinnvoll zu nutzen.

    Um es mal grob in Zahlen auszudrucken, bei ca. 320 Betriebstagen im Jahr werden 132 km pro Tag zurück gelegt. Das sind so 42.200 Kilometer im Jahr. Pro Kilometer zahlt der Verkehrsverbund ca. 30 Euro, das ergibt so im Jahr 1.260.000 Euro pro an Kosten was der Verkehrsverbund dem EVU zahlt.

    Wenn ich falsche Zahlen hier habe, bitte ich mir das mitzuteilen, es so nur grob einmal erläutert werden, wer wann für was von wem bezahlt wird.

    Ich bin immer noch der Meinung das man das letzte Zugpaar P 5004 und P 5005 nicht ständig anbieten sollte, da es leider aber verständlicherweise schwach nachgetragt ist, den welcher Tourist fährt 17 Uhr ab Freital nach Dippoldiswalde wenn es schon 16.30 dunkel ist? (Wenn da nur 10 Reisende mitfahren kostet das dem Verkehrsverbund trotzdem 900 Euro). Und eben die eingesparten Kilometer zu besseren Zeiten (Ferien oder so) mal im Zweizugbetrieb zu investieren, damit unterm Strich mehr Fahrgäste mitfahren für die gleichen Kosten. Natürlich ist mir bekannt das wir diese Diskussion schon einmal geführt haben vor einiger Zeit.

    Ich bin auch gespannt auf die Gesamtfahrgastzahlen für 2024, da ja im Frühjahr für die Weißeritztalbahn ein Fahrgastplus von 40% im Gegensatz zum Vorjahr schon bekannt gegeben worden war.

    Erstmal noch Fragen zu meinen Ausführungen?

    Mfg TRO.

  • Hallo Tom,

    auch wenn ich die Diskussion für müßig halte, weil sie schon 1000mal geführt wurde:

    Es kommt einfach darauf an die vorhandenen Kilometer möglichst sinnvoll zu nutzen.

    Um es mal grob in Zahlen auszudrucken, bei ca. 320 Betriebstagen im Jahr werden 132 km pro Tag zurück gelegt. Das sind so 42.200 Kilometer im Jahr. Pro Kilometer zahlt der Verkehrsverbund ca. 30 Euro, das ergibt so im Jahr 1.260.000 Euro pro an Kosten was der Verkehrsverbund dem EVU zahlt.

    Wenn ich falsche Zahlen hier habe, bitte ich mir das mitzuteilen, es so nur grob einmal erläutert werden, wer wann für was von wem bezahlt wird.

    Vergiss bitte nicht, dass - selbst bei konstanter Leistungsmenge (Zugkilometer pro Jahr) - sich die Kostenstruktur des Betriebs verändert, wenn man Leistungsanteile verschiebt. Das hat insbesondere damit zu tun, dass sich Änderungen im Betriebsprogramm auch immer auf den Personaleinsatz auswirken und man die Produktivitätseffekte hieraus auf die Kosten berücksichtigen muss. Vereinfacht gesagt: Nicht jeder Zugkilometer kann zum Betrag x (in deinem Beispiel 30 EUR) produziert werden.

    Gerade bei kleinen Betrieben landest Du schnell bei Sprungkosteneffekten, weil z.B. weitere Schichten nötig werden. Insofern ist es anerkennenswert, dass es überhaupt noch gelegentlichen Zwei-Zug-Betrieb bei den SDG-Bahnen gibt, denn das Personal will ja trotzdem beschäftigt (und bezahlt!) werden, auch dann wenn nur im Regelfahrplan nur noch Ein-Zug-Betrieb herrscht.

    Mit "echten" Beträgen wird das hier kaum jemand bewerten können (wollen). Fakt ist aber, dass es solche Effekte gibt. Und daher ist eine Aussage wie die von Stainz ("dafür wäre ein zweiter Zug [samt Personal!] nötig und für den gibt uns keiner Geld") nicht grundsätzlich falsch.