Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) 2025

  • Hallo Gerd,

    der Kessel der "38" wurde "anders" in die "39" eingebaut, zu hoch. Wieso das passierte und warum das keiner merkte oder die Lok überhaupt nach WR kam, das entzieht sich meiner Kenntnis. Die Fahrten der "39" waren höchst riskant, aber nicht wirklich sinnvoll und zielführend im Sinne eines baldigen Einsatzes dieser Lok (39). Sehr traurig das Ganze, denn alles kostet am Ende viel Geld und bringt erstmal kein Ergebnis! Mal sehen, wie das dort weitergeht.

    Beste Grüße, Volker

    Wie kann das gehen? Das passt doch an so vielen Stellen nicht, und muß doch auffallen, bevor auch nur eine Schraube eingedreht worden ist.

    Gibt es dafür eine plausible Erklärung?

  • Du hattest gefragt, warum es riskant sein kann und ich habe dir eine der Antwortmöglichkeiten beschrieben. Da gibt's noch zig andere Möglichkeiten, wie Passgenauigkeit von Anbauteilen vom/zum Kessel, die unter Dampf stehen (Beispiel: Ein/Ausströmrohre zum Triebwerk) usw.

    Aber das soll mal bitte ein Fachkundiger, der mit der Baureihe zu tun hat, erläutern. Dann lernen wir alle was dabei, jeder bekommt seinen Aha-Moment anstatt hier wegen Kleinklein und Auslegung von Worten die nächsten 20 Seiten Diskussion zu vergeuden.

    VG Mirko

  • Hi,

    Wenn ich hier die eine oder auch manch andere Antwort in diesem Thrööth lese, da kann es nur an den konsumierten Drogen liegen.


    Grainger

    Schaue auf niemanden herab, es sei denn du hilfst ihm auf......

  • Du hattest gefragt, warum es riskant sein kann und ich habe dir eine der Antwortmöglichkeiten beschrieben. Da gibt's noch zig andere Möglichkeiten, wie Passgenauigkeit von Anbauteilen vom/zum Kessel, die unter Dampf stehen (Beispiel: Ein/Ausströmrohre zum Triebwerk) usw.

    Aber das soll mal bitte ein Fachkundiger, der mit der Baureihe zu tun hat, erläutern. Dann lernen wir alle was dabei, jeder bekommt seinen Aha-Moment anstatt hier wegen Kleinklein und Auslegung von Worten die nächsten 20 Seiten Diskussion zu vergeuden.

    VG Mirko

    Also ich kann dir sagen. Der Kessel ist nicht höher eingebaut. Er ist genauso eingebaut wie auf den anderen Loks und hat auch die selbe Höhe.

  • Das beißt sich jetzt aber mit der ursprünglichen Aussage vom 'Urbacher' 🤷🏻‍♂️

    Nochmal zu meiner ursprünglichen Frage: Kann jemand dazu eine qualifizierte, nicht auf Vermutungen oder "ich hab das gesehen, kann ja nur so sein" basierende Aussage treffen? Danke!

  • Also ich kann dir sagen. Der Kessel ist nicht höher eingebaut. Er ist genauso eingebaut wie auf den anderen Loks und hat auch die selbe Höhe.

    Das beißt sich jetzt aber mit der ursprünglichen Aussage vom 'Urbacher' 🤷🏻‍♂️

    Nochmal zu meiner ursprünglichen Frage: Kann jemand dazu eine qualifizierte, nicht auf Vermutungen oder "ich hab das gesehen, kann ja nur so sein" basierende Aussage treffen? Danke!

    Dass die 39 deutlich länger in Meiningen war, als die ohnehin schon langen Fristzeiten es ohnehin schon üblich ist, zeigt ziemlich deutlich, dass ein Problem durchaus schon erkannt wurde, bevor die Lok nach Wernigerode kam. Wenn ein Problem aber nur mit hohem Aufwand beseitigt werden kann, kann man unendlich streiten mit der Folge, dass die HSB die dringend benötigte Lok nicht hat und Meiningen den Auftrag nicht abschließen kann und bezahlt bekommt oder man versucht irgendwann zu einer Lösung zu kommen. Wenn die Lok nicht den Anforderungen entspricht, muss halt geschaut werden, ob es vertretbar ist, sie trotzdem einzusetzen, Probefahrten können helfen, das zu entscheiden. Augenscheinlich ist aber der Einsatz im Ergebnis der Probefahrten nicht möglich. Das ist dann meist die Stunde der Juristen.

    Die obige Aussage von Schmiernadel stimmt aber.


    Als nach der ersten Probefahrt die Probleme mit den Wasserständen beschrieben wurden, habe ich mir schon Sorgen gemacht.

    Damit ist eigentlich alles Wesentliche gesagt.

    Einmal editiert, zuletzt von 772 038-7 (6. Mai 2025 um 22:53) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von 772 038-7 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Glück Auf,

    Eigentlich wollte ich mich nicht in diese Diskussion mit hinein hängen, möchte aber mein (minimales) Wissen über die 39 mit euch teilen.

    Ich war ja vor Ostern im Harz und habe etwas mit Lokführern gequatscht. Die 39 hat den Kessel der 38, ist ja bekannt. Habt ihr aber mal bedacht dass der Kessel der 38 noch ein Altbaukessel ist? Der ist, laut Aussage, hinüber und wurde aber trotzdem für gut befunden und montiert. Darum auch der Rost im Kesselspeisewasser und der Dampfverlust in der Steigung. Sie wird höchstwahrscheinlich wieder nach Meinigen gehen und einen Neubaukessel erhalten, der alte 39'er Kessel leistet ja jetzt Dienst auf der 45 (laut Aussage).

    Hoffe ich konnte ein wenig helfen. Viele Grüße aus'm Erzgebirge.

    Jimmy

  • Was die Leute so alles hören und wissen. Schon erstaunlich. Der Kessel der 39 steht in der neuen Werkstatt und soll als Ausstellungsstück hergerichtet werden. Bringt doch noch mal den Kessel der 44 noch ins Gespräch. Wird immer interessanter hier.

    Aber ob das jetzt noch so Aktuell wo alle etwas anders wissen. Na mal überraschen lassen.

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Was die Leute so alles hören und wissen. Schon erstaunlich. Der Kessel der 39 steht in der neuen Werkstatt und soll als Ausstellungsstück hergerichtet werden. Bringt doch noch mal den Kessel der 44 noch ins Gespräch. Wird immer interessanter hier.

    Aber ob das jetzt noch so Aktuell wo alle etwas anders wissen. Na mal überraschen lassen.

    Die 44 braucht logischerweise einen neuen Kessel, so oder so.

    MfG Jimmy

  • Eigentlich wollte ich mich nicht in diese Diskussion mit hinein hängen, möchte aber mein (minimales) Wissen über die 39 mit euch teilen.

    Hallo Jimmy,

    man muss auch im Zeitalter der sozialen Medien nicht alles, was man irgendwo aufschnappt, immer gleich "teilen", zumal wenn es ausgemachter Blödsinn ist.

    ...Habt ihr aber mal bedacht dass der Kessel der 38 noch ein Altbaukessel ist? Der ist, laut Aussage, hinüber und wurde aber trotzdem für gut befunden und montiert. Darum auch der Rost im Kesselspeisewasser und der Dampfverlust in der Steigung.

    Ist der Lokführer, der diese Aussage getätigt hat, zufällig Kesselsachverständiger und kann solche Behauptungen aufstellen? Die Herleitungen vom Rost und von "Dampfverlust" zeugen nicht gerade von besonderem Sachverstand.

    Wenn Du in der Schule aufgepasst hast, oder es auch selbst schon einmal ausprobiert hast, wirst Du wissen, dass fast alle Stähle (Ausnahmen sind höher legierte "nicht rostende" Stähle) bei Kontakt mit Wasser und Sauerstoff (Luft) sofort beginnen zu rosten. Das hat mit dem Alter des Stahls nichts zu tun.
    Bleiben wir bei der Eisenbahn und schauen uns ein anschauliches Beispiel an. Da kann man es sehr gut sehen, wenn man morgens am Bahnsteig vor der ersten Zugfahrt auf die Laufflächen der Schienen schaut. Schon der Tau der Nacht, also wenige Stunden ohne Zugfahrt darüber, lassen die Oberfläche rosten. Das ist der sogenannte Flugrost.
    Dampflokkessel haben naturgemäß ständig mit Wasser zu tun und sind auch nicht luftdicht, so dass nicht unter Dampf stehende Kessel ebenfalls binnen kürzester Zeit Rost ansetzen. Hat mit dem Alter des Kessels genauso wenig zu tun, wie mit dem Zustand.
    Das trifft natürlich auch für alle anderen von Feuchtigkeit berührten Oberflächen zu. So kann man auch häufig rostgefärbtes Wasser aus den Zylindern laufen sehen, wenn eine Lok nach einigen Tagen Standzeit wieder angeheizt und in Betrieb genommen wird. Auch das Öl an Kolben- und Schieberstangen verfärbt sich dann braun.
    Hat alles nichts mit Alter und Zustand der Teile zu tun. Alle diese Teile sind nicht konserviert, sondern metallisch blank und somit unterliegen sie den normalen Abzehrungen durch Korrosion.

    Dampfmangel oder Dampfverlust ist ein weites Thema. Dafür gibt es 1000 Gründe. Das Alter des Kessels hat damit nur indirekt zu tun, wenn der Kessel als Druckbehälter undicht wird. Das ist nie komplett auszuschließen, im Zuge einer Hauptuntersuchung aber relativ unwahrscheinlich, weil der Druckbehälter dann akribisch untersucht und auch mit Druck auf Dichtheit getestet wird. Im Zuge einer Kesseluntersuchung ist u.a. eine Druckprobe mit Wasser vorgeschrieben. Der Kessel wird dann mit mindestens dem 1,3 fachen zulässigen Betriebsdruck mit Wasser aufgepumpt und gründlich auf Undichtheit überprüft. Wir dürfen also davon ausgehen, dass der beauftragte Sachverständige die Betriebssicherheit des Kessels festgestellt und beurkundet hat. Ich weiß natürlich nicht, ob es im Zusammenhang mit den Druckproben (Wasserdruckprobe und danach Warmdruckprobe) irgendwelche Feststellungen gab. Ich weiß aber ganz sicher, dass kein Sachverständiger einen Kessel zum Anheizen freigibt, der nicht sicher ist.

    Thema Alter des Kessels und Dampferzeugung. Oft erzeugen ältere Kessel sogar noch besser Dampf, als neu gebaute. Das hat einen ganz einfachen Grund und da sind wir wieder bei dem Rostproblem von ganz oben. Die Feuerbüchse unterliegt im Leben eines Kessels natürlich sowohl feuer- als auch wasserseitig einer Korrosion. Dadurch nimmt die Wandstärke im Laufe des "Lebens" einer Feuerbüchse immer mehr ab. Bei der Kesseluntersuchung muss der Sachverständige nicht nur hier die Wandstärken ermitteln und beachten. Aus Gründen der Festigkeit gibt es da natürlich für jedes Bauteil gewisse Mindeststärken. Nun kann man aber auch als Laie sehr gut nachvollziehen, dass eine geringere Wandstärke einen besseren Wärmeübergang vom Feuer an das Wasser gewährleistet, als ein neues Material mit höherer Wandstärke.
    Dementsprechend, wenn alle anderen Teile im Kessel gleich sind, erzeugen Kessel mit älterer Feuerbüchse besser Dampf.
    Aber Alter des Kessels und Alter der Feuerbüchse müssen nicht identisch sein.
    Einerseits werden Feuerbüchsen im Laufe des Kessellebens häufig mit oft auch großflächigen Flicken ausgebessert. Andererseits werden Feuerbüchsen auch gern mal komplett ausgetauscht, ohne dass der Kessel ersetzt wird.

    Soweit, so gut.
    Also immer mal etwas genauer hinschauen, nachdenken und mal jemanden fragen, der sich auskennt!
    Welche Zipperlein die 99 7239 nun genau hat, ob ihr jetziger Kessel gut oder schlecht aufgearbeitet wurde und wann sie dem Betrieb wieder zur Verfügung stehen wird, kann ich natürlich nicht sagen.

    Ich kann aber sagen, dass Alter des Kessels, Rost und mangelnde Verdampfungswilligkeit nichts wesentliches miteinander zu tun haben.

    Viele Grüße

    vom Dampfachim


    Die 44 braucht logischerweise einen neuen Kessel, so oder so.

    MfG Jimmy

    Bist Du Kesselsachverständiger und hast Du den Kessel überprüft?

    Einmal editiert, zuletzt von Dampfachim (7. Mai 2025 um 11:43) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Dampfachim mit diesem Beitrag zusammengefügt.