Dachpappe kleben

  • Guten Abend,

    ich habe mir ein Ersatzdach für den Technomodell-GGw organisiert. Die Verarbeitung ab Werk ist allerdings nicht so schön, weshalb ich gerne teeren möchte - sprich die Oberfläche dahingehend bearbeiten, dass es dem Original näher kommt. Die Methode ist mir dabei nicht so wichtig, ich wünsche mir etwa eine erhabene Struktur mit erkennbaren Schnittkanten.

    Hat jemand Vorerfahrungen in dieser Richtung?

    Vielen Dank!

    LG Robert

  • Man klebt Streifen dünnen Papiers in der Breite der gewünschten Dachpappe bahnenweiße überlappend auf und lackiert dann schwarz, matt bis seidenmatt, wie's gefällt. So kenne ich das. In größeren Baugrößen kann man auch dünnen Malerkrepp als Dachpappe nehmen und lackieren. Die Bahnen werden quer zur Längsrichtung geklebt. Die "Dachpappe" bildet seitlich am Dach eine nicht zu gleichförmige Kante.

    Gruß rklemmi

  • Hallo...

    hier noch eine Ergänzung aus dem Gebäudemodellbau:

    Ich habe in 1:45 den Bahnhof Weingarten von Stangel gebaut. Die Dachpappe habe ich so erstellt, wie von rklemmi beschrieben, Papierbahnen überlapend geklebt.

    Stangel hat eine Tüte weißen Glasstaub beigefügt und schreibt, man solle diesen der Farbe beimischen, um einen Dachpappen-Effekt zu bekommen.

    Habe ich gemacht und das Egebnis fand ich sehr überzeugend.

    Grüße, Merc

  • Glück Auf!

    Ich betreibe ebenfalls Modellbau in 1zu45. Für Dachpappe verwende ich in Streifen geschnittenes Papiertaschentuch. Darauf achten die Perforation nicht zu verwenden. Dann die einzelnen Lagen des Taschentuchs auseinander friemeln und mit verdünnten Weißleim aufkleben. Nach dem Trocknen matt schwarz oder anthrazit lackieren.

    Aber: Die Dacheindeckung der Schmalspurwagen bestand aus imprägnierten Segeltuch, welcher meiner Meinung nach in einem Stück drauf kam. Zumindest habe ich jetzt auf die Schnelle keine historischen Fotos gefunden, wo sichtbare Überlappungen zu sehen sind. In der Neuzeit wird jedoch normale Schweißbahn zur Eindeckung der Wagen verwendet, welche dann nochmals Bitumenanstrich erhält. So zumindest bei der SDG. Hier sieht man dann natürlich Überlappungen.

    Es kommt halt darauf an was du darstellen möchtest.

    Beste Grüße Kay

  • Hallo,

    die von Kay beschriebene Dacheindeckung ist auch heute noch üblich. Es gab aber zu DR Zeiten auch Dachpappe als Dacheindeckung. Allerdings hier bei einem zum Werkstattwagen degradierten KB 4 in Schönfeld-Wiesa für die Männer vom Bw Aue.

    Wer ein ausgemustertes aber noch genutztes Fahrzeug darstellen will, kann durchaus auf Dachpappe zurückgreifen, gab es alles.

    Hier die beiden ausgemusterten in Schönfeld-Wiesa. Im Hintergrund, unter dem Dach der Überladerampe der Aufenthaltswagen der Bahnmeisterei. Wie es aussieht hat er noch seine originale Bedachung.

    MfG Helmut

  • Für H0 kannst du eine Lage Papiertaschentuch mit Leim aufkleben und dann lackieren. Die Streifenmethode ist in diesem Maßstab etwas grob und nicht immer Vorbild gerecht.

    Einfacher und nach meiner unmassgeblichen Meinung genauso gut kann man Acrylfarbe (z.B.) Vallejo mit etwas Leim mischen und tupfend auftragen. Dadurch erhält die Farbe mehr Volumen und Struktur. Ich würde übrigens kein reines Schwarz nehmen, sondern etwas grau, braun oder sogar grün beimischen. Danach evtl. mit sehr mattem Klarlack airbrushen.

    Viel Erfolg, Ulrich

  • Bei meinen Versuchen in TT hatte ich mit Streifen aus Zigarettenpapier gearbeitet, da es dünn und recht strukturlos ist. Darauf wurde dann nach einer ersten deckenden Schicht mattschwarz mit der Airbrush gesprenkelt. Dafür braucht es keine spezielle Sprenkeldüse: wenig Druck, den Schlauch abknicken und etwas üben mit wenig Luft am Knick und Ziehen der Nadel die Tröpfchengröße zu variieren. Bei der Farbe habe ich einen größeren Bereich zwischen hellgrau und Schwarz verwendet.

  • Sieht so ein bißchen zu homogen aus, finde ich. Wenn eine einheitliche Farbe erwünscht ist, würde ich's noch mal überstreichen. Der Grund ist folgender: Eigentlich werden Dachpappenflicken ja mit so einer Art Bitumenkleber angebracht, da schaut immer etwas von der Klebemasse unter den Rändern hervor, und meistens sieht die alte Dachpappe ein bißchen anders aus als die neue wegen Verwitterung.

    Ist aber 'ne nette Szene. Schätze, der dickste von den dreien fährt den Motorroller? ;)

    Martin