• Karpatenschreck... war auch so ein gebräuchliches Schimpfwort. Bin erst weit nach der Wende auch auf dieser Lok gelandet, aber ich bin sie gern gefahren. Der Ausblick hatte auch was... und im Stich hat sie mich nicht gelassen. Ich bin immer angekommen.


    MfG maschwa

  • Die 119 wurde maßgeblich von der TU Dresden entwickelt, als Weiterentwicklung auf Basis der 118. Dann suchte man eine Auftragsproduzenten, weil man in den noch vorhandenen DDR-Werken keine Kapazitäten frei hatte. Die Russen, Polen und Tschechen lehnten es ab, eine fertig entwickelte Lok als reine Auftragsfertigung zu bauen. Dazu bereit erklärt hat sich im Endeffekt nur das Faur-Werk aus Rumänien. Während der Produktionsvorbereitung in Rumänien strich die DDR-Führung dann plötzlich die Lieferung von wichtigen Beistellbaugruppen, etwa den 12 KVD-Motoren oder die Freiberger Kühlerelemente. Die verplante man lieber für Umbau/Leistungssteigerung der BR 110 und 118. Also wurde die 119 von den Faur-Konstrukteuren auf rumänische Lizenzbauteile "umgestrickt", wie eben die überzüchteten und in schlechter Qualität gefertigten Maybach-Lizenzmotoren M820 SR. Die waren konstruktiv eigentlich nur für 1.100 PS ausgelegt, wurde aber von den Rumänien ohne großartige konstruktive Anpassungen auf 1.350 PS hochgezüchtet.

    Ich sag es mal so, hätte man die 119 so, wie sie von der TU Dresden entwickelt wurde, auch gebaut, und das noch in guter Fertigungsqualität, dann wäre da auch eine sehr brauchbare Lok bei rausgekommen! So dauerte es halt etliche Jahre, bis man sie in der DDR auf den Ausrüstungstand brachte, wie sie eigentlich schon ab Werk geliefert werden sollte.

  • Ein freundliches Hallo ins Forum,

    dann möchte ich mal eine kleine Auswahl meiner Fotos hier anfügen.

    119 191 am 1. Juli 1989 im Bf. Magdeburg Hbf


    119 104 am 8. Februar 1991 mit E807 im Leipziger Hbf


    119 013 am 5. Juni 1991 mit E807 in Leipzig Hbf


    219 071 am 28. Dezember 1993 auf dem Römertalviadukt bei Steinpleis


    219 087 am 6. Mai 1995 auf dem Viadukt Sommersdorf


    229 126 am 9. September 1995 im Bw Gera


    219 190 am 23. Februar 1996 mit P15218 bei der Ausfahrt Ernstthal am Rennsteig


    229 171 am 10. August 1996 mit IR2162 auf dem Göltzschtalviadukt bei Mylau


    VG Thomas

  • Zitat

    Parade beim TEV im Bw Weimar: 229 100, 188 und 199. Nur vier 219 mit "Kramermütze" wurden zur 229 umgebaut.

    Hallo MBC,

    Wie kommst du eigentlich auf "Kramermütze"? Der war zwar zum Erscheinen der 119 GD der DR aber den Begriff habe ich noch nicht gehört.

    Ich kenne nur die Spitznamen "Sportlermütze" und "Glatze" für die beiden Versionen.

    Viele Grüße Leo

  • Hallo MBC,

    Wie kommst du eigentlich auf "Kramermütze"? Der war zwar zum Erscheinen der 119 GD der DR aber den Begriff habe ich noch nicht gehört.

    Ich kenne nur die Spitznamen "Sportlermütze" und "Glatze" für die beiden Versionen.

    Viele Grüße Leo

    Ich bin zwar nicht MBC, aber ich kenn auch nur den Begriff Kramermütze. Ich glaube mich zu erinnern, den Begriff zum erstenmal in einem Eisenbahnkurier (Oder wars Eisenbahnjournal?), mit einer Doku über die U-Boote gelesen zu haben. Leider weiß ich nicht mehr, welche Ausgabe das war.


    MfG Matthias

    Vom Fuße des Windberges grüße ich euch...

    Matthias Fitz

  • Hallo,

    es gibt Baureihen, da ist man froh, wenn der Kelch an Einem vorbei geht...

    Die Baureihe 219 gehört eben dazu. Ich musste ja einstmals in Rostock in die "Strafkolonie" und wurde ein dreiviertel Jahr als "Servicemann" eingesetzt. Meine Aufgaben waren da innerhalb des Bw-Bereiches Loks warmhalten , Drehscheibe bedienen und hin- und wieder Loks in die Werkstatt stellen, auch den Loktausch in unsere zahlreichen Einsatzstellen machen. Aufgrund der hohen Schadanfälligkeit der U-Boote war ich so oftmals in Güstrow. Die Regionalbahnen nach Pritzwalk waren da schon aufgrund der geringen Reisendenfrequentierung mit zwei U-Boooten schon reichlich überdimensioniert. Aber meist war eine von beiden Loks kaputt oder so 50/50. Wenn ich noch daran denke , wieviel Öl die Dinger gefressen haben. Die übernehmenden Personale wollten immer randvoll haben und so musste ich mangels Ölbar an der Tanke immer das Zeugs kannenweise schleppen. Also war jeder Tag ohne eine U-Bootfahrt ein guter Tag!

    Grüße aus dem Bremer Exil

    Jan

  • Das beste an der 119 waren die Drehgestelle.. die waren gegenüber den C´C´ Drehgestellen der 118 eine merkliche Verbesserung.
    Vieles war auch nur ein Problem des vorhandenen Materials, so z.b. die Rohrleitungen zu den hydrostatischen Lüftern die gerne undicht wurden,
    Es gab da mal ne Zeit da hat das Raw zusammen mit Hilfe des Chemnitzer Bw Hbf reihenweise Kabelbäume gewechselt weil die Öl/Bremsstaubgetränkten Drehgestelle in Flammen aufgingen und die darüber liegenden Kabeltrassen mit zerstörten. Mein Vater hatte mit seiner Meisterei da kräftig zu tun.
    Aber eine gewisse Zeit liefen die 219 dann relativ zuverlässig, das änderte sich erst wieder als man der Meinung war mit den Loks auf weite Strecken wie Cottbus - Halberstadt die Loks so richtig in den Arsch zu treten. Da war der A5 halt doch nicht so Bahnfest... :)

    Das Drehscheiben Bild vom Haus 2 im Bw Chemnitz von 1997 habe ich bestimmt schon mehrmals gezeigt...


    Zu der Zeit versteckte sich im Haus 2 u.a. auch die 118 141, die die damaligen Lehrlinge wieder optisch herrichteten.

    Gruß André

  • Erstaunlicherweise findet man "Kramermütze" fast ausschließlich als Beschreibung des Tillig- Modells der 119 072. Mir war er nicht wirklich geläufig.

    Mich würde der Zusammenhang der Bezeichnung ebenfalls interessieren. Kramer ist mir bekannt (Erwin, DDR - Verkehrsminister bis 1979) und das mit der "Mütze" erklärt sich auch von selbst. Nur welchen Einfluss hatte Kramer auf die Mütze?

    Übrigens bin ich die niederen Nummern lieber gefahren. Der Versatz hatte praktische Vorteile was Licht und Regen anging. Aber die waren auch nicht übermäßig. Ästhetischer fand ich die auch, auch wenn bei der Variante ab Nummer 116 das obere Spitzenlicht die bessere Lösung darstellte.


    MfG maschwa

  • Moin,

    Da heute ein recht engagierter Baggerfahrer auf einer Baustelle in meiner Nähe mittags ein paar Kabel zerhackt hat waren wir in unserem Viertel zwei Stunden ohne Strom. Das Internet hat mit gelitten, voraussichtliche Behebung der Störung in zwei Tagen. Also kann ich nur auf mein Handy zurück greifen und ein paar hier abgelegte Bilder zeigen. ;)

    14.12.1991 in Gera Hbf, 119 132 (schon entschildert) neben 118 773.


    21.12.1991 in Annaberg-Buchholz, 119 154.


    Auch dort die 119 074.


    21.12.1992 in Berlin Hbf (heute wieder Ostbahnhof), 229 120 und 229 106.


    12.01.2000, in Nienhagen die 219 167 auf dem Weg nach Halberstadt.


    Wenn das Kabel wieder geflickt ist gibt's mehr. :)

    Gruß

    Carsten

  • Einen hab ich noch, und zwar gerade frisch aus dem Scanner. Nach drei Unterweisungsschichten (ich hatte ein Jahr zuvor den 219-Lehrgang gemacht, da es für die 229 noch keine Unterlagen gab!) hatte ich am 20.10.1992 meine erste Belehrungsfahrt auf der 229 193, wir hatten Garantiefahrt als Vorspann am D 2354 / E 3285 Bln.-Lichtenberg - Neustrelitz und zurück. Nach dem Bespannen des E 3285 macht mein Ausbilder die Bremsprobe während ich schnell ein Bild machte. Deshalb auch das kastrierte Signal. ;)


    War eine wilde Zeit damals bei der DR... :)

    Gruß

    Carsten