Für IIe-Bauprojekt JUNG ZL233 Fotos vom Führerstand gesucht

  • Hallo von mir, besonders in die Runde der Feldbahnpraktiker,

    mein derzeitiges Projekt in der Nenngröße IIe (32mm Spurweite) ist eine JUNG ZL233. Durch einen glücklichen Umstand konnte ich einen 3D-Probedruck im Maßstab 1:22,5 erwerben und war natürlich sofort "heiß" drauf, daraus ein fahrfähiges Modell für meine IIe-Anlage zu zimmern. Nach einer mindestens schon 20 Jahre alten Vorlage der IG Spur II habe ich ein Fahrwerk mit Kettenantrieb und Dreipunktlagerung (nach)gebaut und bin beinahe von mir selber bzw. vom Erfinder dieser Antriebsvariante begeistert, wie toll das läuft.

    Inzwischen habe ich die 3 Druckteile soweit bearbeitet, dass ich sie schon mal inklusive meines Antriebs zusammen setzen kann. Was nun fehlt, sieht man auf den ersten Blick....

    ....das Führerhaus ist noch "sträflich" leer. Wer kann mir hier bitte weiterhelfen und ein paar Fotos mit den Bedienelementen dieses Loktypes einstellen bzw. (falls keine Veröffentlichung gewünscht ist) mir auch per PN schicken? Wir haben bei unserer Lindenauer Museumsfeldbahn zwar eine ganz ordentliche Typenpalette, aber keine ZL233 dabei. Nach meinen Recherschen sollten als naheliegenste Standorte bei der HFD in der Herrenleite 2 Stück existieren, eine bei der Waldeisenbahn Muskau und die "verbastelte" ex-Kemmlitzer im Museum Oberrittersgrün. Vielleicht hat der eine oder andere von Euch Zugriff auf eine dieser Maschinen und kann mal ein paar Bilder schießen oder gleich was aus dem privaten Archiv zaubern. Würde mich sehr freuen, wenn ihr mich hier unterstützen könntet....

    meint der Lindenauer

    Micha

  • Hallo Micha,

    mit etwas Glück schaffe ich es morgen, zur Not am Sonnabend oder eben eine Woche drauf Bilder zu machen. In Rittersgrün sollte es eine ZL130 sein, kann mich da aber auch irren. In Kemmlitz steht noch eine ZL233, aber da kommt man nur ganz selten ran. Richtig, bei der WEM eine eine und zwei bei uns in der Herrenleite. Auf den ersten Blick ist der Puffer nicht der originale, die Hülse ist rundlich. Die hier gehört zu einem SKL-Puffer. Im Führerstand ist vor allem die Fußbremse dominant für den Eindruck Deines Modells, dann das Handrad, Rest ist Kleinkram, aber natürlich auch nicht unwichtig. Viele Grüße,

    Marian.

  • Hallo Micha, Hallo Marian

    ja, das stimmt schon, in Rittersgrün ist es eine ZL130. Das der Puffer an deinem Modell nicht original sondern ein SKL Puffer ist, lässt darauf schließen das der Konstrukteur sich an der aktuellen Lok aus Weißwasser orientiert hat. Die hat solche verbaut. Kannst du selbst drucken? Die Daten bzw. Konstruktion für die originalen Puffer hätte ich. Zwar von der Rittersgrüner ZL130, aber die sollten identisch sein.

    Ach so, Bilder habe ich auch nur von außen rum.

    VG Kay

  • Sehr schöner 3D-Druck. Ist schon eine feine Sache. Da sitzt man tagelang an einer Konstruktion, je nach Aufwendigkeit. Dann bereitet man die Datei zum Drucken vor, spielt alles auf einen Stick, latscht zum Drucker, setzt das Gerät in Betrieb. Stunden später hebt sich aus der grauen Resinsuppe ein Formteil. Alles recht einfach und erklärbar, aber immer wieder ein magischer Moment.

    Helge

  • Hallo wieder von mir,

    ich freue mich über Eure Reaktionen und natürlich besonders darüber, dass Marian die gewünschten Bilder machen kann. Für die JUNG-Lok in Oberrittersgrün findet man im Netz unterschiedliche Angaben, mal ZL233, mal ZL130. Letztlich wird sich in den aktuelleren Angaben dann auf ZL130 festgelegt. Interessantes habe ich hier in einer älteren Ausgabe des Preßkurier (Nr. 94) gefunden:

    Jung-Typ ZL 130 in Sachsen
    Anschlußbahnen mit eigener Betriebsführung erweckten oft die Neugier der Eisenbahnfreunde – fanden sich hier doch ab und an Fahrzeuge, denen man auf den…
    www.presskurier.de

    Hier besonders der letzte Abschnitt zum Alter der beiden ex-Kemmlitzer JUNG-Loks, wo man mit den Baujahren hadert. Ich war letztes Jahr im August im Museum Oberrittersgrün und habe die Lok (damals noch aus meiner Sicht vermeintlich ZL233) in diesem Zustand abgelichtet.

    Tja, warum ich da keine Fotos vom Innenleben gemacht habe, sieht jeder selbst - verrammelt wie "Fort Knox", aber angesichts eventueller Vandalismus-Beschädigungen sicher vorbeugend richtig so. Da hatte ich auch noch keine Nachbau-Ambitionen und war ich mit ein paar Außenansichten zufrieden. Weiter oben habe ich diese Lok "verbastelt" genannt, sie wurde irgendwann mal verbreitert, vermutlich als sie den Einsatzzwecken in Kemmlitz angepasst wurde. Die schönen JUNG-typischen "Z-Seitenbleche" wurden durch "LKM"-Bleche ersetzt, die einfach hochkant angebaut wurden und der bekannte JUNG-Schriftzug an der Vorderfront ist nicht mehr vorhanden. Hier sieht man auch die von Euch oben angesprochene runde (originale) Pufferhülse, vorerst bin ich noch der Ansicht, ich lasse an meinem Modell den SKL-Vierkant, wie er im Moment ist. Ich verwende bei meinen Fahrzeugen immer noch das REGNER-Kupplungssystem, also die kleinen "Flaschenöffner" ^^ , habe aber im Regelfall an meinen Lokomotiven eigene Pufferplatten dran, die mit den Flaschenöffnern kompatibel kuppeln können. Auch das JUNG-Modell wird Pufferplatten nach diesem Prinzip bekommen und ob die dann aus einer vierkantigen oder runden Pufferhülse ragen, ist zunächst weniger von Bedeutung für mich. (Wenn's Sch.... ausieht, kann man es ja wieder ändern :/) Soweit also der Plan, zunächst freue ich mich auf die angekündigten Fotos. Aber, Marian, kein Bein deswegen ausreißen, wenn es zeitlich für Dich machbar ist, ist's ok. Meine kommenden Arbeiten sind vorerst die (lösbare) Befestigung der 3 Druckteile untereinander, denn für's Farbspritzen möchte ich die Teile einzeln behandeln können. Na, schau'n mer mal, ich werde Euch gern gelegentlich über den Fortgang der Arbeiten berichten....

    verspricht der Lindenauer

    Micha

  • Hallo Mathias und alle Mitleser,

    oh, das ist ja schon mal was, da gab es bei der Diesellok offensichtlich einen "Tag der offenen Tür". Man sieht zumindest, dass die Bedienelemente ohne Bedienpult an der glatten Vorderwand angeordnet sind. Witzigerweise ordnet der Bildautor Jörg Seidel, Aufnahme vom Oktober 1991, hier die Lok dem Typ ZL233 zu, auf späteren Aufnahmen von ihm, die ich beim Suchen gefunden habe, ist's dann wieder der Typ ZL130. Ist eben nicht leicht bei so einem "Mischwesen"....

    meint der Lindenauer

    Micha

  • Hallo in die Runde,

    noch mal was zum Unterschied ZL130 / ZL233. Die 233 ist der Nachfolger der 130, äußerlich sind beide Loks nahezu identisch, die ab 1938 gebauten ZL233 hatten einen weiterentwickelten Motor. Zu den äußeren Unterschieden: Die ZL haben die Seitenbleche senkrecht, die Rittersgrüner Lok hat originale Jung-Bleche, LKM Seitenbleche sehen anders aus. Bei der ZL233 dann in der fürs Auge gewohnten Ausführung die Bleche dann waagerecht. Die Ausformung mit dem "Z" ist bei Jung Baujahrabhängig und fällt bei dieser Lokreihe mit dem Modellwechsel zeitlich zusammen. Was bei den Kemmlitzer Loks umgebaut wurde, ist das Führerhaus, das war ursprünglich schmaler.

    Allerdings müsste die in Kemmlitz hinterstellte Lok auch eine ZL130 sein, da Baujahr 1936.

    VG Kay

  • Hallo zusammen, mein Foto von der Lok 6304 in Rittersgrün wurde ja hier bereits verlinkt. Es handelt sich bei dieser Lok tatsächlich um eine Lok vom Typ ZL130. Die Fotobeschriftung habe ich geändert. Die Unterschiede zwischen den Loks wurden hier gerade erläutert.

    Ich hänge mal zwei original Jung Lieferkarten aus meiner Sammlung dran. Die Lieferkarten waren einmal nach Loktypen und einmal nach Empfängern sortiert. Allerdings beginnen die Lieferkarten mit den ZL130 / 233 Loks erst mit der Lok 6965, so dass ich hier auf die Lieferkarte der Leipziger Firma Brangsch zurückgreifen musste. Brangsch hat die Loks in der Regel auf seinen Namen bestellt, so dass der Empfänger erst einmal unbekannt blieb. Die Empfänger wurden dann bei Jung bei Ersatzteilbestellungen in einem separaten Notizbuch erfasst. Insgesamt hat Brangsch auf dieser Karte 13 Loks vom Typ ZL130 geliefert bekommen. Die Lok 6304 war die erste Lok dieser Lieferung.

    Weitere Infos zu den Kemmlitzer Loks bietet das Buch von Helge Scholz "Die Schmalspurbahn Nebitzschen - Kroptewitz". Dieses Buch wird am Ostersamstag im GEOPORTAL im ehemaligen Empfangsgebäude des Bahnhofes Mügeln ab 15 Uhr öffentlich vorgestellt.

    Hier nun die Lieferkarte 2 der ZL130 / ZL233 Serie. Die Loks der Bauart ZL130 endeten mit der Fabriknummer 7540. Bei der Fabriknummer 8640 wurde links ZL233 vermerkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Joerg Seidel (11. April 2025 um 10:04)