Hallo Achim,
danke dir für die Info!
VG Niklas
Hallo Achim,
danke dir für die Info!
VG Niklas
Hallo,
ich hab auch mal im Dia-Archiv gekramt und hab 3 Aufnahmen gefunden:
Meine älteste Aufnahme der 99 1784 stammt nicht von Rügen, sondern zeigt die Lok 1980 in Radebeul Ost.
Am 11. Mai 2000 fotografiert ich 99 1784 ohne Füße in Putbus.
Mein einziges Dia unter Dampf zeigt die Maschine bereits nach ihrem Unfall in Binz Ost und liegt somit außerhalb des Suchzeitraums.
Viele Grüße
Toralf
Hallo zusammen,
schöne Bilder, die hier gezeigt werden! Die sind auch für meinen Nachbau des Bahnhofs interessant. Daraus ergab sich eine Frage, die hier zwar nicht direkt zum Thema passt, aber an die Bilder anknüpft. Und zwar ist ja neben dem Wasserkran ein Haufen Kohlen zu sehen. Da stellt sich mir die Frage: Wie kamen diese Kohlen denn von da unten in den Kohlekasten? So wie heute mit dem Förderband?
Herzliche Grüße
Michel
Hallo Michel,
der Kohlehaufen erinnert daran, dass zu Zeiten der RüKB (also bis 2007) und auch kurzzeitig bei der RüBB (ab 2008) auch die kleineren Lokomotiven für den Bäderpendel genutzt wurden. Das betraf vorrangig 99 4801 und 02, manchmal aber auch 99 4632 und 53 Mh. Letztere wegen des geringen Wasservorrats aber nur selten und in diesem Dienst auch nur ungern. Es wurde dann regelmäßig knapp und man musste in der Handhabung der Loks schon genau aufpassen. Auch damals bevorzugten wir für den Bäderpendel schon die Neubauloks, hatten sie mit ihrem Kohlevorrat von 3,6 t doch ausreichend Brennstoff für den ganzen Tag dabei.
Der kleine Kohlenhaufen am Göhrener Wasserkran wurde in reiner Handarbeit mit Schwung in den Kohlenkasten und teilweise auf den Führerhausfußboden befördert. Wir luden damals schon in Putbus (mit unserem kleinen Kohlenkran) so viel wie möglich, auch auf dem Führerstandsfußboden. Dafür wurde extra ein senkrechtes Brett auf dem Fußboden befestigt, womit dem Lokführer ein Standplatz blieb. Der Heizer konnte gegen dieses Brett mit der Schaufel arbeiten.
Die Beladung mit der Schaufel war in Göhren ein gern fotografiertes Spektakel für die Urlauber und für uns schweißtreibende Arbeit.
Zum Glück kam es nicht so sehr häufig vor, weil meist ja doch eine Neubaulok zur Verfügung stand. Aber es musste ja auch die "richtige" sein, denn damals hatten wir unsere Planlok. Nie hätten wir die Planlok der anderen Brigade bekommen. Jede Brigade war jeweils einen Monat vorrangig mit Bäderpendel, 4. Zug und Schlepplokdienst beschäftigt. Und das ging bei 3 Brigaden reihum. Da wurde alles daran gesetzt, dass die Plan-Neubaulok in diesem Monat fit war.
Hat nicht immer geklappt und so musste die Plan-Reservelok ran.
Meine Planlok war 99 783, Reserveloks waren 99 4801 und 99 4632.
Viele Grüße
vom Dampfachim
Hallo Achim,
vielen Dank für diesen interessanten Einblick in den Betrieb damals. Das Nachladen von Kohlen stelle ich mir mit dem Förderband bedeutend einfacher vor, aber spektakulär war die Methode mit der Schaufel wohl allemal.
Welche Vor- und Nachteile ergaben sich denn aus der Einteilung mit Planloks? Oder anders gefragt: Warum hat man dieses Konzept aufgegeben und handhabt es heute anders?
Herzliche Grüße
Michel
Welche Vor- und Nachteile ergaben sich denn aus der Einteilung mit Planloks? Oder anders gefragt: Warum hat man dieses Konzept aufgegeben und handhabt es heute anders?
Hallo Michel,
ich denke mal, das es daran liegen könnte, das im Vergleich zu damals einfach mehr betriebsbereite Loks zur Verfügung stehen, die immer wieder durchgewechselt werden und dann gab es damals wohl auch mehr festes Stammpersonal auf Rügen, wärend heute auch immer wieder PRESS-Personale auf Rügen Dienst tuen, damit dürften sich dann feste Planloks und Planbesatzungen nicht mehr realisieren lassen.
Bis 2000 gab es nur 99 4632, 99 4633, 99 4801, 99 4802, 99 782 und 99 784, ab 2000 dann noch die 99 783, wobei gelegentlich auch die "Aquarius C." zu Plandiensten kam.
Heute: 99 4632, 99 4633, 99 4801, 99 4802, 99 781, 99 782, 99 783, 99 784 und 99 4011.
Gruß Michael
Hallo Leute,
mal zur Erklärung, was es mit dem Thema Planlok auf sich hat.
Das Prinzip Planlok funktioniert nur zusammen mit dem Prinzip Brigade. Eine Brigade in diesem Fall, heute würde man wohl Team sagen, war ein kleines Kollektiv von Lokpersonalen, das jeweils eine Planlok zugewiesen bekam. Das waren 3-4 Lokführer und möglichst dazu auch die planmäßigen Heizer.
Die Besetzung der Planlok mit einem so überschaubaren Personenkreis hat mehrere unübersehbare Vorteile.
Einerseits kennen die Kollegen ihre Lok sehr genau und können auf Veränderungen sehr schnell reagieren, entweder indem sie frühzeitig selbst kleinere Reparaturen ausführen, bevor sich ein größerer Schaden daraus entwickelt, oder indem sie frühzeitig eine Reparatur in der Werkstatt organisieren.
Ist diese "Macke" vorläufig oder auch endgültig erstmal nicht reparabel, was die Einsatzfähigkeit der Lok aber nicht einschränkt, so kann der überschaubare Personenkreis damit besser umgehen, weil sie sich schnell absprechen können und sich damit gut darauf einstellen können.
Es entsteht eine Art "Bindung" zur Planlok, die dann auch besser gepflegt wird. Das meint nicht nur die optische Pflege, aber natürlich auch. Es meint auch die technische Pflege, also das regelmäßige Nachstellen bestimmter Lager oder auch der Achsstellkeile, so dass dort keine größeren Spiele auftreten, die wiederum den Verschleiß beschleunigen würden.
Nicht selten entstanden zwischen den Brigaden kleinere "Wettbewerbe" um die störungsfrei zurückgelegten Kilometer, Einsatztage oder auch um geringen Verbrauch bei möglichst hoher Laufleistung.
Dieser Wettkampf wurde zu DDR-Zeiten regelrecht politisch gefördert, er entstand aber auch nach der Wende automatisch durch die Verbundenheit der Kollegen mit ihrer Lok.
Das Brigadesystem hat aber auch den Vorteil, dass man Schlendrian sehr gut am Zustand der Lok ablesen konnte, wodurch die Kollegen sich dann sozusagen gegenseitig in der Brigade zu guter Arbeit erzogen.
Das Brigadesystem funktionierte zu Zeiten der RüKB einigermaßen, wobei mit zunehmendem Verschleiß und immer häufigerem Ausfall der Loks und Fristabläufen zum Ende der RüKB hin, die gewohnten Planloks durch die Brigaden schon gar nicht mehr gefahren werden konnten. Die RüKB arbeitete die letzten Jahre ihres Bestehens auf Verschleiß, was auch die beste Brigade nicht mildern konnte.
Mit Übernahme der Bahn durch die PRESS endete das System der Planloks, weil die Fahrplan- und Dienstplangestaltung keine feste Zuordnung zu einzelnen Loks mehr zuließ. Seit der Saison 2009 wechselt die Lok des ersten Umlaufs in Putbus jeden Abend in der Saison (Mai - Oktober) mit der Lok des Bäderpendels. Wenn das eine Planlok wäre, müsste das Lokpersonal sie täglich in Putbus übernehmen und dann den Dienst in Göhren beenden und umgekehrt. Man käme dann mit der Lok nicht mehr zurück an den Ort des Dienstbeginns. Es wären täglich unrentable Gastfahrten oder Fahrten mit Dienstwagen nötig, die entweder die Dienstzeit unnötig verlängern, oder sogar über den gesetzlich zulässigen Rahmen hinaus bringen würde.
Der von Micha angesprochene Aspekt mit dem gemischten Personal aus Stamm- und zeitweise eingesetztem PRESS-Personal macht es natürlich auch praktisch unmöglich, feste Brigaden mit Planloks zu bilden. Die saisonale Hilfe durch PRESS-Kollegen hat sich hervorragend bewährt und ich möchte die Kollegen nicht missen.
Auch ohne Brigaden und Planloks können wir heute auf einen hervorragenden Lokbestand zurückgreifen.
Viele Grüße
vom Dampfachim