Hallo zusammen,
mein letzter Besuch in den Meininger Werkhallen lag schon ein paar Jahre zurück, so dass ich die sich mir am 30.05.2025 bietende Gelegenheit eines neuerlichen Besuchs wahrnahm und auch der im vergangenen Jahr eröffneten Dampflok Erlebniswelt Meiningen meine Aufwartung machte.
Meine bisherigen Besuche waren immer dienstlich begründet und erfolgten außerhalb öffentlicher Besuchstage, sozusagen bei „laufendem Betrieb“ – so leer wie am vergangenen Freitag habe ich die Werkhallen aber noch nie erlebt. Ein paar wenige Fotos habe ich mit dem Mobiltelefon trotzdem gemacht und möchte sie hier allen Interessierten zur Kenntnis geben:
Nach dem Betreten der Richthalle erwarteten uns zuerst Rahmen und Tender von „Moritz“, der Lok 3 der Dresdner Parkeisenbahn:
Neben 2 Schweizer Regelspurdampfloks und dem begonnenen Neuaufbau einer Portugiesischen Regelspur-Mallet fanden sich das Harzer Rf 4 mit der Nummer 99-06-02 und die Reste des Dampferzeugers der 99 7241:
Auf der anderen Seite des Schiebebühnenfeldes standen 187 017-9, 900-414 und 900-442:
Am interessantesten fand ich die Österreichische Mh 6 der NÖVOG, gebaut 1908 von der Lokomotivfabrik Krauss & Comp. in Linz an der Donau mit der Fabriknummer 5925, die auf 760 mm unterwegs war / sein wird:
Ob dieser Kessel, zu dessen Herkunft mir vor Ort niemand Auskunft geben konnte, auch zur Mh 6 gehört, weiß ich nicht. Ich ging anfänglich davon aus, habe aber mittlerweile Zweifel, da der Dampfdom eigentlich anders positioniert sein müsste – oder täuscht hier die Perspektive?
Nach einem ausgiebigen Rundgang besuchten wir noch – wie erwähnt – die „Dampflok Erlebniswelt Meiningen“, die in der ehemaligen RAW-Kantine untergebracht ist und 2024 eröffnet wurde. Kernstück dieser Erlebniswelt ist die aufgeschnittene Dampflok 92 739, eine preußische T13.
Über das Für und Wider der Schaffung dieses Ausstellungsobjektes möchte ich an dieser Stelle bewusst nicht eingehen – das wurde an anderer Stelle schon sehr kontrovers und reichlich ausdiskutiert. Fest steht aber, es war äußerst interessant und das auch für die anwesenden Damen aus unserer Runde. Es ist Platz „ohne Ende“, alles ist neu und sauber. Man kann an der aufgeschnittenen Lokomotive einige Themengebiete der Physik sehr anschaulich erläutern bzw. sich erläutern lassen: Thermodynamik, Mechanik, Strömungslehre, Werkstoffkunde, Kinetik, Pneumatik – das reicht für mehrere Physikstunden... Die aufgeschnittene Lokomotive und die entnommenen Teile, die zusammenhängend an anderer Stelle aufgebaut wurden und die mittels entsprechender Animationen unmittelbar am Objekt das ganze Thema sehr anschaulich verdeutlichen, sollte jeder Physiklehrer – zumindest aus dem Umland – mit seinen Klassen besuchen, nicht nur der Leistungskurs! Abseits des Genannten gab es noch eine Fotoausstellung, ein paar Spielmöglichkeiten für Kinder und ein paar ausgestellte Lokmodelle aus aller Welt, die die weitreichenden Kunden-Beziehungen des Ausbesserungswerkes darstellen sollen.
Meine persönliche Meinung: 9,50 € Eintritt lassen manchen potenziellen Besucher zögern und schlimmstenfalls wieder gehen – ich habe den Besuch nicht bereut. Ich habe schon einige aufgeschnittene Lokomotiven gesehen, so gut wie durch die Präsentation in Meiningen hat es mir nirgends gefallen.
Beste Grüße,
Thorsten