Hallo in die Runde,
beim sortieren der Negative fielen mir zahlreiche Aufnahmen der Rübelandbahn auf, welche ich in den 90ern gemacht habe. Ich weiß, dass es ja immer hier etwas Diskussionen gibt, weil Beiträge auf 1435 mm nicht so beliebt sind. Aber ich denke dennoch, es ist eine Nebenbahn mit der Besonderheit der Steilstreckenabschnitte, dass man diese doch einmal betrachten könnte. Auch der elektrische Inselbetrieb - zudem mit 50 Hz - ist erwähnenswert.
Zu Reichsbahnzeiten war hier der Güterverkehr extrem stark, für die Traktion waren 15x E Loks der Baureihe 251 vorhanden. Äußerlich waren sie mit dem "Holzroller" E11/E42 verwandt, hatten jedoch 6 Achsen und entsprachen daher eher einer Exportversion von LEW nach Algerien.
Auch in den 90ern waren diese Loks im Einsatz, jedoch schrumpfte der Bestand durch Unfall und Abstellungen zur Ersatzteilgewinnung.
Starten wir unsere Reise:
Mit der Vereinigung der DB und der DR zur Deutschen Bahn, bekamen die 251er die neuen Baureihenbezeichnung 171. Blankenburg ist der Ausgangsbahnhof der Rübelandbahn und ist mit der Bahnstrecke nach Halberstadt an die große weite Welt angeschlossen. Vor 1945 war die Rübelandbahn ein Teil des Streckennetzes der "Halberstadt-Blankenburger-Eisenbahn HBE", eine nicht unbedeutende Privatbahn.
Auch wenn es immer heißt, man hatte nicht viel im "Osten", man sorgte dennoch für gepflegte Bahnanlagen und man war Stolz auf seine Bahn und das zeigt sich im improvisiertem Flügelrad.
Das Krocksteinviadukt überspannte ein kleines enges Tal und war Teil der Neutrassierung der Rübelandbahn.
Hinter Rübeland Ort, zweigte die alte Trasse zum früheren Bahnhof Rübeland ab. Richtung Krocksteinviadukt klettert die 171 004 noch etwas die Rampe rauf.
171 0056 schiebt diese Fuhre nach und man erkennt, wie eng die Lage zwischen Felsen, Bahnstrecke, Straße und Flüsschen ist.
Die Reisezüge waren auch zu DR Zeiten nicht sonderlich lang, in den 90ern hatte dann auf einmal die Lok pro Drehgestell eine Achse mehr, als der ganze Zug. 171 009 in Rübeland, leider in der für mich nicht sehr gelungenen Lackierung.
171 005 und 008 warten bei Regen auf ihren Kalkzug für die Talfahrt in Rübeland.
171 011 kommt mit ihren Bom in Rübeland an, viele Fahrgäste waren nicht dabei. Die Troipfsteinhöhlen waren in den 90ern erst einmal nicht mehr der Magnet. Interessant ist der Latz der 011, dieser ist größer als der von 171 009. (zwei Bilder zuvor)
Der regen hat sich verzogen und die 171 haben Kalkwaggons am Haken.
171 008 verlässt soeben den Haltepunkt Mühlental, wo man auch ein Besucher Bergwerk mit Bergwerksbahn findet.
Hinter Elbingerode findet man einen kleineren Kalkbruch mit Anschlussbahn, die Kö ist mit E Antrieb ausgestattet.
Aber es gibt auch eine echte Werklok, V10B - Das Werk am Hornberg ist heute der Endpunkt der Rübelandbahn.
Der Reisezug hat seinen Endbahnhof Königshütte erreicht, hier muss umgesetzt werden.
Der Blick zum Empfangsgebäude ist heute nicht mehr möglich, das stattliche Gebäude gehörte zum Baukastensystem der HSB und war über die vielen Jahre kaum verändert. Leider erfolgte Anfang 2000 der Abriss. Auch die Gleisanlagen sind hier verschwunden.
Die Felswerke bedienen ihre Werksanlagen mit eigenen Fahrzeugen, in den 90ern waren es noch alte V60.
171 002 schnurrt die heftige Steigung von Blankenburg herauf, mit einem Waggon kein Problem. Hier ist die Spitzkehre "Michaelstein". Hier wird die Lok umsetzen und dann rechts im Bild weiter die Steigung zum Braunesumpf nehmen.
171 009 hat dagegen die Talfahrt vor sich. Die Gleise musste recht lang um den Berg gezogen werden, damit man die langen Güterzüge - plus zwei Loks - hier bewegen konnte.
Begegnung in der Spitzkehre Michaelstein,. die Mintfarbenen By wollten so gar nicht ins DR Outfit der Loks passen.
Und jetzt noch ein Blick nach Blankenburg, dort standen im BW Ersatzteile herum.
Glücklicherweise hat das Land Sachsen-Anhalt die beiden Loks 251 001 und 251 002 unter Denkmalschutz gestellt. Leider sieht man diese nur selten und meine letzte Begegnung war auch enttäuschend, da der Zustand der 251 001 nicht sonderlich gut war.