Hallo Pawel,
sehe ich das Richtig, und die blaue 5573 auf dem Letzten Bild ist hinten offen ?
Die letzten 3 Seitenfenster ohne Glas ?
Fragt
Grainger
aka Stephan
Hallo Pawel,
sehe ich das Richtig, und die blaue 5573 auf dem Letzten Bild ist hinten offen ?
Die letzten 3 Seitenfenster ohne Glas ?
Fragt
Grainger
aka Stephan
WOW,
toll aufgearbeitet der Wagen !
Bierverkostung und Stadtrundfahrt in Prag !!
Das wäre jetzt was.......
Grainger
....möchte danach aber direkt vorm Hotel abgesetzt werden.
Außerdem hat Prag noch mehr zu bieten:
50 Wagen des Typs Tatra KT8D5R.N2P werden modernisiert:
54 Wagen vom Typ Škoda 14 T:
250 Wagen vom Typ Škoda 15 T:
Aber es handelt sich um einen neuen Fuhrpark – für mich und die meisten Leser sicherlich weniger interessant.
Ich beende daher dieses Thema und grüße Sie herzlich.
Paweł
Hallo allerseits,
dann fange ich mal an mit den Ergänzungen zur Beschreibung von Paweł bezüglich der vielen Varianten und Überarbeitungen des Grundtyps T3.
Ganz zum Anfang aber die Korrektur, daß die verbliebenen T3M2-DVC nicht zum "Retro"-Park zählen, sondern dem Normalbetrieb noch zugehören und nur bei Mangel an "Retro"-Triebwagen bzw. nun verstärkt durch den 7/8 min-Takt auf der Linie 23 am Wochenende dafür genutzt werden.
Ab Anfang der 1960er wurden mehrere Hundert Exemplare der Bauart T3 an die Prager Straßenbahn ausgeliefert. Diese Lieferungen reichten bis ins Jahr 1976. Dieser Typ hatte eine PCC-Beschleuniger-Steuerung, die Spurtstärke, aber auch hohen Stromverbrauch mit sich brachte. Um den Stromverbrauch zu senken, wurde schon in den 1970er-Jahren mit einer anderen Steuerung experimentiert, die erst probeweise, später dann in rund 100 Exemplare der bestehenden T3 eingebaut wurden. Diese Exemplare mit der Thyristorsteuerung TV1 erhielten dann die Bezeichnung T3M (Umnummerung in die "Serie" 8005-8106). Von denen waren Anfang der 1990er-Jahre einige Wagenkästen in so schlechtem Zustand, daß Neubauten von Wagenkästen (ähnlich T3SUCS) für 18 Triebwagen erfolgten, wobei die Antriebstechnik vom Altwagen übernommen wurde. Deshalb behielten die Triebwagen ihre T3M-Nummer als Zweitbelegung. Die alten T3M wurden sukzessive ausgemustert und wenige gehören nun zum "Retro"-Bestand (Tw 8013, 8014, 8042 und 8085). Im Linienverkehr fahren diese außerhalb der Linie 23 schon länger nicht mehr.
Weil aber nicht nur Wagenkästen von zu T3M umgebauten originalen T3 nicht mehr aufarbeitungsfähig waren (außerdem die Mehrheit der T1 ausgemustert werden mußte), gab es Anfang der 1980er-Jahre weiter großen Bedarf an Neufahrzeugen. Neuentwicklungen waren zeitlich erheblich im Verzug - und so wurde der eigentlich ab 1976 nicht mehr produzierte T3 neu aufgelegt. Dafür wurde der als Exportversion gefertigte, in Details abweichende Wagenkasten des T3SU genutzt. Nach 20 Exemplaren wurde die Bestuhlung von 2+1 auf 1+1 (wie in Prag üblich) geändert und der Typ weiter als T3SUCS in insgesamt erneut 292 Exemplaren von 1982 bis 1990 geliefert. Diese Triebwagen hatten erneut die Beschleuniger-Steuerung und waren mit den älteren T3 gemischt einsetzbar.
Das Projekt Strom sparen wurden ab Mitte der 1990er-Jahre mit einer weiterentwickelten Steuerungstechnik erneut aufgenommen und zusammen mit vielen weiteren kleinteiligen Änderungen (Türsteuerungen, Fahrgastinformation) in mehreren Serien umgesetzt. Neben Aussonderungen und Übergaben in den Museums- oder Retro-Bestand wurden davon alle originalen Fahrzeuge der Bauarten T3 und später T3SU(CS) erfaßt. Die erste Tranche wurde in Krnov 1999 und 2000 umgerüstet und erhielt die neuen Nummern 8211-8245. Eine weitere Anzahl wurde gleichartig in der Hauptwerkstatt in Prag umgebaut (Tw 8301-8322). Diese Fahrzeuggruppe wurden als T3R.P typisiert, wird aber seit 2023 verstärkt ausgemustert bzw. ist offiziell Spender für Neubauten, die als Neubauwagenkasten deklariert werden.
Eine weitere Serie erhielt neben der technischen Modernisierung auch neue Wagenkästen. Diese Wagen wurden als T3R.PV mit den Nummern 8151-8185 typisiert. Besonderheit der Karosse sind angeklebte Front und Heckpartien. Sie sind mit anderen Modernisierungsvarianten kuppelbar.
Weil die Steuerungselektronik weiter schnelle Fortschritte machte, erfolgte eine weitere (elektronische) Anpassung und der Umbau von erneut mehr als 250 Wagen der Typen T3, T3M und T3SUCS. Auch diese werden als T3R.P bezeichnet und erhielten folgende Nummern: 8323-8579 und 8300 (das war vorher ein Erprobungsfahrzeug). Alle diese Triebwagen behielten aber ihren alten Wagenkasten, welcher in einigen Fällen noch von richtig alten Wagen aus den 1960er und 1970er-Jahren stammt (aber sicher mehrfach gründlich bearbeitet wurde). Trotzdem sind auch diese Wagen mit den vorherigen Modernisierungsvarianten kuppelbar, also alle, die irgendwie auf T3R. lauten.
Weil aber auch in Prag die Forderungen nach niveaugleichem Einstieg in die Straßenbahnen mehr Gewicht bekamen, die Mittel für neue Fahrzeuge aber zu begrenzt waren und sind, wurde erneut auf die vielfältigen Erfahrungen und Möglichkeiten der Hauptwerkstatt zurückgegriffen, ein neuer Wagenkasten mit einem niederflurigen Mittelteil entwickelt und gebaut, die Antriebstechnik von älteren Hochflur-Triebwagen übernommen und ab 2007 (bis 2010) eine erste Serie der Bauart T3R.PLF in Betrieb gesetzt (Nummern 8251-8283). Weil die Wagenkästen um rund einen Meter länger waren und deshalb einen anderen "Ausschlag" in engen Bögen hatten, gab es Begegnungsverbote an bestimmten Stellen - und um dem Fahrpersonal das Erkennen zu erleichtern, bekamen diese Triebwagen eine abweichende Lackierung in weinrot und silber. Kurze Zeit darauf wurde eine Anzahl normaler T3R.P (höchste Nummern) und zweier T3R.PV (8159 und 8160) gleichartig lackiert, damit diese Triebwagen nicht als Zug mit anders lackiertem zweiten Wagen herumfahren sollten. Die gemischtlackierte Zugbildung gab es trotzdem hin und wieder und zuletzt wieder vermehrt, nachdem die Lackierung wieder geändert wurde. Aktuell gibt es nur noch wenige Triebwagen in rot-silberner Lackierung.
2 Unfallfahrzeuge der Bauart T3R.P wurden 2017 mit neuen PLF-Wagenkästen wieder aufgearbeitet, erhielten die Nummern 8284 und 8285 und waren nun anders lackiert - wieder hellrot/creme wie die anderen T3, aber mit stark heruntergezogener runder Spitze auf der Front (ähnlich DB-V200 oder DR-V180). Diese Variante hat sich folgend für die T3R.PLF durchgesetzt und wurde bei HU auch auf die älteren Exemplare übertragen. Seit 2022 läuft die Weiterbeschaffung solcher Neubau-Wagenkästen als offizielle Grundüberarbeitung von Altwagen, real jedoch nahezu vollständigen Neubauten in hoher Stückzahl (Tw 8286-8299 und aufwärts ab 8751). Begründet wird diese Beschaffung mit dem Bedarf von relativ kleinen Fahrzeugen für den Nachtverkehr, für den man in Prag keine großen Fahrzeuge des Tagesverkehrs einsetzen möchte. Es werden also rund 100 Triebwagen des Typs T3R.PLF die grundsätzliche und zeitlos wunderbare Formensprache des T3 noch lange durch die Stadt führen.
Gleichzeitig ist der relativ baldige Abschied von den hochflurigen T3-Varianten offiziell angesagt worden. Die Auslieferung einer neuen Serie von Niederflur-Triebwagen hat im Jahr 2025 begonnen, die Ausmusterung der hochflurigen T3-Modernisierungen ist seit 2022 eingeleitet (anfangs wegen Unfallschäden oder als "Spender" für T3R.PLF, inzwischen auch einfach wegen Fristablauf).
Eine kleine Korrektur noch bezüglich der KT8D5. Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich mitnichten um orignale Niederfur-Triebwagen. Das sind dreiteilige Hochflur-Zweirichtungs-Triebwagen aus der Zeit zwischen Ende der 1980er und Beginn der 1990er-Jahre. Der Prager Bestand dieser Triebwagen umfaßte 48 Exemplare und wurde ab 2005 grundlegend überarbeitet. Bei dieser Gelegenheit wurde das Mittelsegment gegen ein neues niederfluriges Neubauteil getauscht. Anschließend wurde die Nummer der Wagen um 50 erhöht. Ein Unfallwagen und ein Wagen fürs Museum (9048) wurden nicht umgebaut. Deren "Plätze" übernahmen zwei Triebwagen aus Strausberg, die nun in Prag als Tw 9056 und 9098 fahren (der dritte Strausberger Triebwagen des Typs KT8D5 wurde dafür in Prag nach dem dortigen Konzept modernisiert). Mit Übernahme des Bestandes an KT8D5 aus dem ungarischen Miskolc (2016 und 2019) wurden auch diese Fahrzeuge nach und nach gemäß dem Prager Typ KT8D5.RN2P aufgearbeitet. Von den originalen Wagen blieb dabei sehr wenig übrig. Der Umbau zog und zieht sich sehr lang hin, so daß die letzten Fahrzeuge noch immer nicht im Einsatz stehen. Wenn alle fertig sind, reichen die Nummern der KT8D5.RN2P mal von 9051 bis 9113. Bis Nr. 9109 stehen die die Triebwagen im September 2025 im Einsatz, Nr. 9110 befindet sich in der Inbetriebsetzung.
Die verbliebenen T3 in allen Formen sind auch in Prag an Wochenenden schon eher zu suchen (außer im Auslauf des Depots Strašnice, dort gibt es nur Hochflur- bzw. teilniederflurigen Bestand), an Arbeitstagen aber noch sehr präsent. Die überwiegende Anzahl fährt als Doppeltriebwagen. Solowagen fahren außerhalb des Abend- und Nachtverkehrs in der Regel nur auf den Linien 2, 21 und 23. Normalerweise auch auf der Linie 13, die aber momentan wegen einer längerfristigen Baustelle sehr verkürzt ist und mit KT8D5.RN2P bedient wird. Außerdem wurden und werden auf einigen Linien am Abend die großen Fahrzeuge des Tagesverkehrs gegen T3-Solowagen getauscht, so z. B. auf den Linien 1, 7 und 15 (ca. ab 21:00 Uhr). Immer wechselnd lief und läuft es auf der Havarie-Linie 31 (Brückenabriß westlich Palmovka) . Dort gibt es zu für mich nicht nachvollziehbaren Zeitpunkten den Wechsel zwischen Zeiträumen für Solowagen wie auch solche mit Traktionen. Vor den Sommerferien 2025 fuhren dort große Kapazitäten (Niederflur, T3M2-DVC-Traktionen und T3R.PLF+T3R.P-Traktionen), in den Sommerferien waren es kleine Kapazitäten und aktuell ist es dabei geblieben (T3R.PLF, T3R.P und T3M2-DVC). T3M2-DVC-Traktionen fahren ganz aktuell hauptsächlich auf der Linie 7, oft aber nur im Spitzenverkehr (also ca. 6-9 und 15-19 Uhr).
Das war jetzt viel, ich hoffe, trotzdem verständlich geblieben zu sein.
217 055
Wir danken unserem Kollegen 217 055 für die Darstellung der Entwicklungsgeschichte und Modernisierung der berühmten TATRA T3-Straßenbahnen. Hochflurstraßenbahnen sind in Tschechien noch so beliebt, dass beispielsweise in Liberec nur ein einziges Niederflurfahrzeug im Einsatz ist und der Rest des Fuhrparks aus älteren oder modernisierten T3-Wagen besteht (auch Fahrzeuge mit neuer Karosserie und einem Teilbereich mit Niederflur). Da mein Kollege über ein umfangreiches Wissen über die Geschichte der Straßenbahnen in Prag verfügt, möchte ich ihm eine Frage zu einem Thema stellen, das mich interessiert.
Was transportiert dieser Beiwagen auf dem Dach, der mit einem Seil an der Karosserie befestigt ist?
Mit freundlichen Grüßen
Paweł
Hallo Paweł,
leider kann ich Deine Frage bezüglich der Einrichtung auf dem Dach des Beiwagens 1304 nicht beantworten.
Ich habe mich mit den wirklich alten Fahrzeugen der Prager Straßenbahn nicht ausreichend beschäftigt, um damit schon in Berührung gekommen zu sein. Auch muß ich gestehen, dieses wundervolle und auch fast unvorstellbar umfangreiche Museum noch nicht besichtigt zu haben. Mit den Museumswagen hatte ich bisher nur Kontakt bei Sondereinsätzen - zum Beispiel zu Streckeneröffnungen, wie der Linie 19 nach Pankrác. Aber auch dabei interessierte ich mich (auch angesichts immer begrenzter Zeit) mehr für den originalen KT8D5 mit der Nr. 9048, der damals mit auf der Strecke war und mit dem man auch mitfahren konnte. Das gibt es sehr selten. Zwar kenne ich durchaus noch diesen Typ im Original, aber das war lange her und neuere Eindrücke stammten nur noch von der modernen Variante, die mir aber auch gut gefällt (von außen aber nicht im PID-Lack).
Außerdem habe ich mir noch einmal ganz genau den vierten Teil Deines Berichtes angesehen und kann eine Wagennummer ergänzen und zwei berichtigen.
Hinter dem noch sehr neuen Tw 8767 lief Ende August als zweiter Wagen der Tw 8185.
Tw 8570 war einer von denen, die lange im weinrot/silbernen Lack fuhren. Der sieht erst seit kurzem so aus, wie Du ihn fotografiert hast. Außerdem fuhr der viele Jahre fast ausschließlich als zweiter Wagen - nun darf der auch wieder "führen". Hinter dem lief aber der Tw 8521 (nicht 8172).
Du schriebst zu einem anderen Bild, daß hinter dem Tw 8159 als zweiter Wagen der 8271 gelaufen wäre. Das bestreite ich: T3R.PLF fahren nie als zweite Wagen, sondern immer vorn (oder allein). Der zweite Wagen auf Deinem Bild sollte der 8155 gewesen sein.
Freundliche Grüße
217 055
Zum Thema Pragoimex Niederflurfahrzeuge gibt es noch nachzutragen, dass es auf dem Reißbrett schon eine 2,2 Meter breite Variante mit Spenderfahrzeug T4 gab. Ein rumänischer Betrieb ist dann doch abgesprungen, der eigentlich größere Stückzahlen im Sinn hatte, was dann die Wirtschaftlichkeit für weitere Projekte für Pragoimex in Frage stellte.
Grüße vom Stromabnehmer
Hallo Bimmelbahner,
Bei Wikimedia sind ein paar Bilder zu 1304. Dort ist der Dachbügel besser zu sehen. Dort ist die Rede von einer "Zürcher Lichtkupplung" konnte darüber aber nicht viel finden.
Vielleicht erklärt sich mit den Bildern ja zu was der Bügel nütze ist....
Die Bilder sind wohl mit CC BY-SA 4.0 freigegeben. Ich denke aber das der Link ausreicht.
Grainger
Hallo,
die Stange vom Beiwagen wird unter einen Bügel (ähnlich einem Griff beim Regenschirm) auf dem Triebwagen gehangen und dient der Übertragung der 600 Volt zum Beiwagen. Ich habe das um 1970 noch beobachtet, war ein lustiges Funkensprühen beim Fahren und entsprechend flackerndes Licht in den Beiwagen...
Mit freundlichen Grüßen
Thomas