Ernüchterung ...

  • ... und der Alltag hat mich wieder, so könnte ich meine Stimmung beschreiben, als ich nach dem Hochgenuß des Fotobandes "Nachtzüge" das neue DBM gestern aus dem Briefkasten holte und darin zu blättern begann. :rolleyes:
    Von Heft zu Heft wird der Eindruck (und das nicht nur bei mir) immer stärker, dass sich der Herausgeber mit dem DBM und den ganzen Spezial-Heften wohl übernommen hat und man nicht mehr weiß, was geschrieben/gedruckt werden soll und sich den Inhalt aus den Fingern saugen muss (bis auf wenige Ausnahmen). Meine Enttäuschung ist von Heft zu Heft stetig gewachsen und nach dieser Ausgabe steht für mich wohl fest, dass ich das Abo kündigen werde. Schade, durch die Ankündigungen beim Start hatte ich mir doch irgend wie mehr versprochen ...

  • Hallo,

    also ich habe mich am Montag sehr gefreut, das neue Heft aus dem Briefkasten zu ziehen und darin zu stöbern.
    Nachdem ich das DbM 2008 quasi mit "aus der Taufe" gehoben hatte, war ich schon nach drei Ausgaben aus beruflichen Gründen gezwungen, meine Mitarbeit komplett einzustellen. Seitdem erhalte ich die Hefte, wie jeder "normale Abonnent", ohne zu wissen, was mich drin erwartet (übrigens ein schönes Gefühl, was jeder Redakteur vermutlich bestätigen kann).

    Der Inhalt des Heftes 4/2010 hat mir persönlich wieder sehr gefallen. Ich wurde informiert, was bei der Claus-Köpcke-Preis-Verleihung geschah, an der ich dieses Jahr nicht teilnehmen konnte, ich habe geniale Fotos vom Festival auf der Lößnitzgrundbahn vom 11./12. September gesehen, welches ich nicht miterleben konnte, ich war von den Fotos aus Muskau fasziniert, ich finde die Aufnahmen mit der I K in Zittau teils sehr originell und unbedingt sehenswert, der Beitrag von Holger Drosdeck zur MO-Linie ist natürlich ein Extrakt seiner Zweitauflage, aber allein die Illustration mit bisher unveröffentlichten I K- und IV K-Fotos ist ein Genuss.
    Auf S. 21 entdeckt der Schmalspurwagenfreund auf dem Schwarzweißbild den Kasten des GGw 97-13-12, ex Wolkenstein - wer hat´s auch gesehen?
    Was beim Wilden Robert mit HH passiert, habe ich bisher im PK nicht gefunden!
    Dass die Freunde aus Löthain nun nicht über Lokeinsätze berichten, damit kann ICH leben!
    Die Darstellung der Aufarbeitung des Oberlichtwagens 970-316 der Tradibahn war für mich sehr lesenswert.
    Von der Abgabe von SDG-Loks nach Nossen habe ich schon in Foren und im EK gelesen - na und?
    Das Poster in Heftmitte von I K Nr. 54 schwarzweiß war für mich der "Hingugger" schlechthin. So originelle Bilder kenne ich aus anderen Magazinen nicht.
    99 746 nach Schmiedeberg konnte ich selbst erleben - trotzdem schön, die Bilder zu sehen (besser als meine eigenen ...).
    Selbst die Nachricht aus Rittersgrün, das Dir, Tom, nahe steht, war für mich wertvoll - man sorgt sich um die 750-mm-Wagen. Gut so!
    Feldbahnen und Modellbahnen sind nicht meine Stärke, trotzdem - ein schöner - lesenswerter - Überblick.

    Soweit mein Eindruck vom aktuellen Heft. Mir hat es gefallen. Und auf die neuen Sonderhefte freue ich mich auch.

    Wenn es Dir nicht so geht - gut, dafür leben wir in einer Demokratie, wo Du Dinge kaufen kannst, aber nicht musst. Für mich sind die DbM-Hefte ein Muss.

    Eine schöne Advents- und Weihnachtszeit wünscht

    AM

  • Hallo

    auch ich möchte meine Meinung einmal zum Dampfbahn-Magazin abgeben.

    Als das Dampfbahn-Magazin 2008 das erste Mal erschien, hatte ich auf eine Fachzeitschrift gehöfft, die mich mit allen aktuellen Informationen zu den Schmalspurbahnen versorgt. Hatte ich doch gehoftt, die vielen kleine Infomationshefte der einzelnen Museumsbahnen damit ersetzen zu können. Doch bereits die ersten Hefte des DBM ließen mich erkennen, dass ohne die vielen kleine Hefte nicht auskommen ist.

    In den letzen drei Jahren hat sich das DBM zu einer sehr schönen bunten Zeitschrift mit vielen sehr schönen Bildern entwickelt, aber sich von einer Fachzeitschrift immer weiter entfernt. Ohne die vielen Informationshefte der Museumsbahnen, und hier sei an erster Stelle der Preß-Kurier genannt, würde ich vollkommen ohne Informationen dastehen. Vom DBM bekomme ich diese Informationen auf keinen Fall. Das DBM ist eine Zeitschrift, der der Tourist, welcher nach Sachsen kommt und einmal mit der Schmalspurbahn fährt, diese als Erinnerung mitnimmt.

    Tut mir leid, das meine Meinung zum DBM so schlecht ausfällt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es schwer ist, 4 mal im Jahr eine so umfangreiche Zeitschrift zu füllen und dazu nochmals 4 Sonderhefte. Zumal über die Geschichte der Bahnen bereits mehrfach alles geschrieben wurde. Bleiben also nur im Nachhinein das Veröffentlichen der Bilden zu stattgefundenen Veranstaltungen.

    Ich werde im nächsten Jahr das Abo nochmals aufrechterhalten und wenn die Gesatltung der Zeitung so bleibt, dann 2012 endgültig kündigen.

    Viele Grüße

  • Hallo Dietmar,

    nachdem auch Tom-Karsten schon die Vermutung geäußert hatte, SSB-Medien hätte keine Ideen, wie sie die DbM- und DbM-Spezial-Hefte "voll bekommen" bzw. müssten sich Dinge "aus den Fingern saugen", möchte ich an dieser Stelle vehement widersprechen:

    Das ganze Gegenteil ist der Fall: In drei Monaten passiert so viel, dass es keinerlei Problem darstellt, eines der vier Hefte zu füllen. Es finden in Sachsen so viele tolle Feste und Eisenbahnereignisse statt, über die NICHT zu berichten, ein Fauxpas wäre. Mit dem Geschichtsbeitrag zur MO-Linie (Mosel - Ortmannsdorf) im aktuellen oder den Darstellungen zu den Bremsen oder Aussichtwagen bei Sachsens Schmalspurbahnen gibt es aber auch Technik- bzw. Geschichtsbeiträge. Wenn die Abonnentenzahl weiter steigt, kann es sich SSB-Medien vielleicht bald einmal leisten, die Seitenzahl zu erhöhen. Dann wäre für weitere Geschichtsbeiträge noch mehr Platz. Bis dahin freue ich mich aber über jeden Beitrag zu Veranstaltungen wie den Claus-Köpcke-Preis oder Historik-Mobil, denn dazu sucht man in anderen Publikationen vergeblich nach Berichten ...

    Herzliche Grüße

    AM

  • Ich möchte noch etwas ergänzen. Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass die Zeitung schlecht ist. Die Gestaltung und die Auswahl der Bilder ist sehr gut. Aber die Erwartungen, welche ich in diese Zeitschrift gesteckt habe, haben sich einfach nicht erfüllt. Sie ist nicht das, was ich erwartet hatte.

    Viele Grüße und ein schönes Weihnachten an Alle

  • Das DbM verfolgt nicht oder zumindest nicht vordergründig und hauptsächlich die Aufgabe, Leuten, die etablierte Freunde sächsischer Schmalspurbahnen sind, und die dies bis ins letzte Detail sind, jedes Detail sächsischer Schmalspurbahnen zu erläutern.

    Das DbM ist eine Zeitschrift über die sächsischen Dampfeisenbahnen auf Schmal- und Normalspur, deren Hauptaufgabe es ist, die Einmaligkeit dieser heute immer noch und teilweise auch wieder vorhandenen Dampf-Vielfalt breiten Kreisen bekannt zu machen. Die Zeitschrift verfolgt also auch ganz klar Marketingziele.

    Es ist nicht die Aufgabe und der Sinn des DbM, einem Fan sächsischer Schmalspurbahnen bekannt zu machen, wann auf welchem Anschlussgleis auf der Strecke X im März 1956 das Schienenprofil Ib gegen Va getauscht wurde oder wann welcher Wagen welcher sächsischen Schmalspurbahn z.B. am 25. Juni 2011 Fristablauf haben könnte. Vielmehr ist es Aufgabe des DbM, immer wieder Appetit auf die sächsischen Dampfbahnen zu machen. Insbesondere ist es auch das Ziel, Leute, deren Interessenfokus nicht sowieso schon "automatisch" auf den sächsischen Schmalspurbahnen liegt, auf das Thema aufmerksam zu machen und für die sächsischen Dampfbahnen als Interessent und auch als Kunde, sprich Fahrgast zu gewinnen.

    Wer vom DbM erwartet, dort müssten die fachlichsten Fach-Details, Statistiken, Feinheiten und Nuancen bezüglich der sächsischen Schmalspurbahngeschichte drinnen stehen, hat die falsche Vorstellung von Sinn und Grundcharakter des DbM. Das DbM ist nicht dazu da, ein 1:1-Ersatz für viele kleine Vereinsblätter zu sein. Es ist nicht Sinn und Zweck des DbM, darüber zu berichten, wer im Eisenbahnverein X zur Jahreshauptversammlung Y zum stellvertretenden Schatzmeister mit welcher Stimmenmehrheit gewählt wurde. Es ist darüber hinaus nicht Sinn und Zweck des DbM, darüber zu berichten, ob eine Lok Z im August 2010 Rohrlaufen hatte, und dass darauf 16 Rauchrohre und zusätzlich gleich 3 Überhitzerelemente mit gewechselt wurden. Solche Dinge interessieren nämlich im Minimalfall einzelne wenige Personen, im Mittelfall ein paar zig Leute und im Bestfall eine dreistellige Personenzahl.

    Und für diese Extremisten macht man keine Zeitung. Sonst würde das DbM nämlich nicht in einer Auflage von 10.000 Stück erscheinen, sondern vielleicht 300 Stück. Bei der Seitenzahl komplett in Farbe landen wir dann nicht bei 4,90 Euro, sondern bei 69,90 Euro pro Ausgabe. Ach nee, in ner derartigen Fachzeitung mit 300er Auflage würde niemand mehr bezahlte Anzeigen schalten. Der Heftpreis läge nun bei 119,90 Euro pro Stück. Dafür aber würde das Heft auch der detailierteste Detail-Liebhaber nicht mehr kaufen. Vielmehr würde es Foren-Einträge hageln, was das denn jetzt für ne Frechheit ist: Ein DbM für 119,90 Euro - dies als theoretisches Szenario.

    Also erscheint das DbM besser auch weiterhin mit einer Auflage von mittlerweile 10.000 Stück und behält die bewährte Inhaltsmischung aus vielen sehr guten Fotos zahlreicher Fotografen, in Verbindung mit einem Text, der zwar sehr wohl die sächsischen Dampfbahnen erklärt und beschreibt, Aktuelles aufzeigt, der aber dabei keinesfalls zu trocken, zu detailliert wird - und vor allem im Zweifelsfalle auch keinesfalls fachidiotisch wird. Das DbM soll auch weiterhin breite Kreise ansprechen, was das Blatt im übrigen auch hervorragend tut. Und das DbM soll auf diese Art und Weise nicht den extremst-überakribischen, fast schon wissenschaftlichen Detail-Wissensdurst des einzelnen Extremst-Fans stillen. Sondern das Blatt soll ein ganzes Stück weit helfen, den sächsischen Schmalspurbahnen auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung zu sichern, indem es die "frohe Botschaft" von der Existenz, der Schönheit und Vielfältigkeit dieser einmaligen sächsischen Dampfbahnen in alle Welt trägt. Das von 10.000 Käufern nur 99,8 % hochzufrieden sind, und dass bei so mancher ausverkaufter Ausgabe auch mal ein oder zwei Leuten etwas nicht passt - oder von mir aus auch das ganze Heft in seiner Gesamtheit nicht passt - und selbst wenn es 20 Leser wären - wird hinzunehmen sein. Es allen recht machen - dies ist bekanntermaßen eine Kunst, die niemand beherrscht.

    VG

  • ...für mich war die neue Ausgabe wieder eine angenehme Lektüre.

    Umfassende Berichterstattung zu Aktivitäten in Sachsen und darüber hinaus, gutes Papier, feine Bilder, Terminkalender...

    Was sollte man mehr wollen? Mich regen einzelne Beiträge eher an, zu speziellen Dingen
    oder Vereinen, wieder einmal im Internet zu suchen oder die Homepage von Vereinen zu besuchen.

    Dabei ergänzt DBM für mich den Presskurier...beides zusammen kostet lange nicht soviel wie zum Beispiel ein "Eisenbahn-Kurier" worin soooo viel über Sachsen nicht zu finden ist...oder?

    Im übrigen ist es wohl kaum zu schaffen, jede Ausgabe zum "Großen Wurf" geraten zu lassen.

    Auch der Modellbahn- Teil ist für meinen Geschmack wieder sehr gelungen. Auch wenn die Anlage mir bekannt vor kam, ich glaub, dort sieht man sich kaum satt.

    Gruß Micha

  • Zitat

    Original von Holger Drosdeck
    ... Und für diese Extremisten macht man keine Zeitung. ...


    ... dieser Ausspruch zeigt mir einmal mehr, mit welcher Arroganz Herr Drosdeck über seine Hobby- und Interessenkollegen denkt und ich frage mich, warum er dann für diese ach so unmöglichen Zeitgenossen weiterhin seine Dienste über diverse Medien anbiedert!? Mehr will und werde ich zu diesem Herrn lieber nicht sagen ... 6-)

    Außerdem hat niemand behauptet, das es mit dieser Zeitschrift so sein müsste, wie Herr Drosdeck es vorgibt, das waren lediglich subjektive Eindrücke! Und diese stammen nicht nur von mir, sondern werden von vielen Schmalspurfreunden aus meinem Bekanntenkreis voll und ganz geteilt!
    Die Ankündigungen beim Start des DBM waren damals vollmundig, hörten sich sehr gut an und weckten großes Interesse bei vielen Schmalspurfreunden. Herausgekommen ist für viele eine Zeitschrift, die großteils schöne bunte Bilder zeigt und zum gegenseitigen Schulterklopfen einiger Weniger (DBM, SSB-Medien, VSSB, Dampfbahnroute usw.) genutzt wird. Ich habe durchaus nichts gegen diese Medien/Vereine usw. und will auch keinesfalls deren Arbeit schmälern, aber ich bekomme auch sehr viel von den Mißtönen und einer gewissen Selbstherrlichkeit beim Umgang mit ihnen mit, was für mich nur ins Gesamtbild passt. :rolleyes:

    Ich werde jedenfalls die beiden Abo´s kündigen und das dabei gesparte Geld meinem Verein zusätzlich spenden, da wird es garantiert sinnvoller eingesetzt und ich habe bei meinem nächsten Besuch dort auch wieder etwas Reales davon ...

  • Hallo tokaalex

    Zitat

    Herausgekommen ist für viele eine Zeitschrift, die großteils schöne bunte Bilder zeigt und zum gegenseitigen Schulterklopfen einiger Weniger


    Das würde ich nicht unbedingt kritisieren wollen. Es ist eben halt der Zeitgeist und auch hier im Forum mittlerweile zu beobachten.
    cu
    Hans-Jürgen

  • Leute, Leute, Leute...Hier geht's um eine Zeitung und nicht um den Weltfrieden! Werdet doch nicht wieder so persönlich.
    Jeder darf seine eigene Meinung haben und nicht jedem muss alles gefallen. Wer also das DbM kauft - schön, wer es nicht kauft - auch nicht schlimm.
    Es ist die einzige Zeitschrift, die sich mit dem Thema Schmalspurbahnen beschäfigt. Bei allen etablierten Zeitschriften sind die (sächsischen) Schmalspurbahnen bestenfalls eine "Randbemerkung". Ich habe mir sogar mal einen EK gekauft, nur weil dort EIN EINZIGER Beitrag über die 99 785 drin stand. Von daher beziehe ich auch weiterhin das DbM, selbst wenn es nur dafür ist, dass ich mir Bilder und Berichte über zurückliegende Veranstaltungen anschaue. Man kann ja schließlich nicht bei allen dabei sein. Das ist aber keinesfalls das einzige, was mir an dem Heft gefällt. Die Technik- und Geschichtsbeiträge lese ich immer mit besonderem Interesse. Den Veranstaltungskalender in Heftmitte finde ich ausgesprochen gut. Wo sonst findet man etwas derartiges?
    Einen Vorschlag zur Verbesserung hätte ich vielleicht noch. Ich wünschte, es gäbe in jeder Ausgabe oder zumindest ein Mal im Jahr ein großes Poster dazu. Und ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass in Zukunft auch über die Harzer Schmalspurbahnen, den Molli und den Rasenden Roland berichtet wird.