Als es in Sassnitz noch einen Hafenbahnhof gab - Teil 2

  • @ Achim,

    weißer Rauch und bei ungünstigen Wetterverhältnissen leichter Nieselregen (Mückenpisse), zum Glück aber nicht auf dem kompletten Deck. Nur in einen kleinen Bereich.

    @ Eckhard

    Auch wenn es so aussieht, dass Stena Line bei vielen notwendigen Entscheidungen sich sehr viel Zeit lässt (vorsichtig formuliert), gehe ich davon aus, dass es 2015 auch weiter auf der Königslinie geht. Man nimmt sogar Geld in die Hand und führt kleinere Umbauten am FS "Sassnitz" durch. Der Shopbereich soll erweitert werden. Der Fahrplan wurde nach Auskunft von Stena Line an das schwedische Publikum angepasst. Man möchte wohl mehr Kohle über den Bordverkauf generieren. Und auf keiner anderen Route kommen die Schweden schneller an relativ günstigen Alkohol... Für das deutsche Publikum ist der Fahrplan der größte Mist. Minitrips nach Malmö oder Trelleborg wird es nicht mehr geben. Und für Schwedenurlauber ist eine Abfahrt gegen 15:00 Uhr ab Sassnitz auch der größte Mist. Die meisten bleiben nicht in der Region Skane, sondern meist geht es in die Region Smaland. Das sind aber immer noch Minimum 350 bis 400km von Trelleborg aus. Wer möchte schon diese Tour noch nach Ankunft und Entladung gegen 19:00 Uhr auf sich nehmen... Ein ehemaliger Kollege von mir hat deshalb schon für 2015 auf Rostock umgebucht und ärgert sich über die doppelt so lange Fahrzeit.

    Nach unbestätigten Berichten wird das FS "Trelleborg" erst am 10.10. gegen 19:00 Uhr in Rostock erwartet.

  • Hallo in die Runde,

    großes Lob an die fleißigen Fans des Fährbahnhof und die vielen schönen und aktuellen Bilder! Das Thema ist immer wieder eine interessante Ergänzung der anderen Forumthemen.

    Eine Frage beschäftigt mich:

    Zitat

    Original von dampfachim
    ... Was soll da noch kommen? Der Fährverkehr Rostock - Trelleborg ist noch immer ein Wachstumsmarkt. Sassnitz - Trelleborg dagegen ein Auslaufmodell.
    ...

    Warum ist die Königslinie trotz der kürzesten Überfahrt und der neu gebauten Fährbahnhofs in Sassnitz/Mukran auf dem Rückzug und die lange Fahrt von Rostock attraktiver? Ist die Fahrt via Sassnitz vielleicht schon wieder zu kurz? Da passt doch etwas nicht zusammen. Also ich kann mir keinen Reim darauf machen. Habt ihr eine Idee?

    Gruß Ballberg

  • Hallo Ballberg,

    der Rostocker Hafen ist vom weitaus größten Teil Deutschlands schneller zu erreichen als Sassnitz. Und die längere Überfahrt kommt vielen Brummi-Fahrern sicher als Nachtruhe sehr gelegen.
    Weiter östlich drücken schon wieder die Routen von Swinemünde (Swinoujscie) aus.
    Und nicht zu vergessen: Schweden ist jetzt auch auf dem Landweg zu erreichen, den vor allem der Güterverkehr auf der Schiene nutzt.

    Viele Grüße

    Holger

  • Ok Holger, das sind starke Argumente. Sicher kommt noch ein passender Preis ab Rostock hinzu und so nützen selbst Ostseeautobahn und die neue Stralsunder Brücke dem kurzen Seeweg wenig. So ändern sich die Zeiten. Aber noch können die Fähren beobachtet werden. :)

    Gruß Ballberg

  • Hallo Ballberg,

    warum die Route Rostock-Trelleborg gegenüber Rostock-Sassnitz attraktiver ist, hat verschiedene Gründe.

    Im Passergierbereich verdienen die Fährgesellschaften mehr auf einer längeren Strecke als auf der Kurzstrecke. Die Fährpreise nach Schweden sind z.Zt so gering (ich habe 49,90 € für 1 PKW mit max. 5 Personen bezahlt für knapp 7h Seefahrt), da verdient die Fährgesellschaft nichts dran. ABER, wenn ich dann noch die diversen Dienstleistungen an Bord in Anspruch nehme, dann geht das Geldverdienen los (Kabine, Sauna, Restaurant, Bordshop, Internet etc). Und das funktioniert auf einer langen Seereise besser als auf einer kurzen 3h Seereise, wo man auch noch mindestens 1h die Kreidefelsen von Rügen bewundern kann.

    Die Infrastruktur für die Rügenanbindung ist eine Katastrophe. Es fängt schon mit der Linienführung der A11/A20 in Richtung Süden an. Der Bogen gen Osten ist schon enorm. Für die Anbindung des Süden wäre eine BAB mit dem Linienverlauf der B96 optimaler gewesen. Und was nützt die beste Rügenbrücke, wenn an der Infrastruktur auf Rügen immer noch gebaut wird. Die planmäßigen Staus immer Sommer sind ein k.o.-Kriterium für die Speditionsbranche.

    Dazu muss auch noch die Warenströme betrachten. Die meisten Waren von und nach Skandinavien kommen bzw. gehen nicht in die fünf neuen Bundesländer, sondern eher etwas westlicher. Somit ist Travemünde und auch Rostock besser zu erreichen.

    Fracht aus Osteuropa erreicht die Ostseefährhäfen dank der LKW-Maut weniger. Da quälen sich die Trucker lieber über polnische Landstraßen gen polnische Ostsee. Kostet zwar mehr Zeit, aber wenn die Personalkosten günstiger als die LKW-Maut sind...

    Im übrigen werden die meisten Auflieger ohne Zugmaschine und Fahrer über die Ostsee befördert. Diese Personalkosten sparen sich viele Spediteure schon länger.

    LG Stefan

    2 Mal editiert, zuletzt von V10C (3. Oktober 2014 um 10:04)

  • Ein Sichtungsbild der guten alten TRELLEBORG im Rostocker Stadthafen. Sie befindet sich seit nun knapp 10 Tagen dort und wartet auf neue Aufgaben. Vielleicht kommt sie noch bei den anstehenden Werftaufenthalten der anderen STENA-Fähren zum Einsatz.

    Mal sehen ob ich die Zeit finde, noch ein paar schöne Aufnahmen von der Gehlsdorfer Seite zu machen. Diese Aufnahme ist vom Firmensitz der AIDA-Reederei auf der Silohalbinsel entstanden. Vor der TRELLEBORG liegt der ehemalige Eisbrecher STEPHAN JANTZEN.

    LG Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von V10C (19. Oktober 2014 um 22:00)

  • Hallo Stefan,

    wurde die "Trelleborg" warm oder kalt aufgelegt?

    Die "Rostock II" war ja seinerzeit in Sassnitz warm, obwohl sie für Scandlines nicht mehr zum Einsatz kam und später wohl in Putgarden noch eine Weite kalt lag.


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo allerseits,
    auch im Fährhafen Sassnitz tun sich offenbar Dinge, die nicht so gut sind. So ist seit letzter Woche einer der beiden Liebherr-Hafenkrane nicht mehr im Hafen:

    Man darf auf weitere Entwicklungen gespannt sein.

    Viele liebe Grüße von der Ostseeküste
    und von Peter

  • Zitat

    Original von dampfachim
    Hallo Stefan,

    wurde die "Trelleborg" warm oder kalt aufgelegt?

    Die "Rostock II" war ja seinerzeit in Sassnitz warm, obwohl sie für Scandlines nicht mehr zum Einsatz kam und später wohl in Putgarden noch eine Weite kalt lag.


    Nach Aussage von Stena-Line wurde sie warm aufgelegt, um im Bedarfsfall (Feiertage, Werftzeiten) kurzfristig reagieren zu können. Insgesamt scheint Stena noch keinen finalen Plan zu haben, wie sie mit der Königslinie und ihren Schiffen weiter umgeht.

    Gruß Eckhard

    Viele Grüße,
    Eckhard