• Hallo Sascha,

    vielen Dank für die Bautenstandbeschreibung. Gibts denn irgendwo aktuelle Fotos vom Bau in Ulberndorf? Die hier sind schon ziemlich alt.

    Wir alle hier freuen uns über Berichte über die Entwicklungen an der Strecke! Vielen Dank dir dafür!

    Gruß Eckhard

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hi Eckhard,

    Zitat

    [i]
    vielen Dank für die Bautenstandbeschreibung. Gibts denn irgendwo aktuelle Fotos vom Bau in Ulberndorf? Die hier sind schon ziemlich alt.

    Wir alle hier freuen uns über Berichte über die Entwicklungen an der Strecke! Vielen Dank dir dafür!

    ich fahre zwar jeden Tag 2x vorbei, hab aber immer keinen Fotoapparat dabei. Bin jetzt ne Woche nicht vor Ort, vielleicht schaffe ich es aber danach ein paar Bilder zu machen.

    Ansonsten: Wenn sich was zwischen DW-Aral und Kipsdorf tut, dann erfahrt Ihr es hier von mir ganz schnell...

    Viele Grüße

    Sascha

  • Hallo der 099er,meinst Du etwa das der "alte Morlok" die Gelder für den oberen Bauabschnitt nicht freigeben sollte? Man kann ja alles sagen was man denkt! wenn man denkt! hier besteht bei Dir ein großer Mangel. Es ist immer Zielführend sich Sachkundig zu machen bevor man sich zum Sachverhalt äußert!!! Mit freundlichen Grüßen bueffel 99
    PS. Ich finde es gut das die Mittel für den Abschnitt Dipps-Kippsdorf berreitstehen damit man die gesamte Strecke wieder befahrbar ist!

    Einmal editiert, zuletzt von bueffel99 (25. Juni 2011 um 22:00)

  • Heute noch niemand SZ gelesen? Die Mittel für die Planung wurden wohl freigegeben und im Frühjahr 2012 soll gebaut werden. Der Betrieb soll als Tourismusbahn erfolgen.

    Viele Grüße derzeit aus dem Hochsauerland

    Sascha

  • Hier der Beitrag aus der Sächsischen Zeitung Freital, Donnerstag, 30. Juni 2011 (http://www.sz-online.de:(

    "DIPPOLDISWALDE/KIPSDORF

    In zwei Jahren fährt die Bahn bis Kipsdorf

    Von Domokos Szabó und Franz Herz

    Die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) bekommt 225000Euro Fördergelder für die Planung des Wiederaufbaus der Schmalspurbahn von Dippoldiswalde bis Kipsdorf. „Der Bescheid ist letzte Woche rausgegangen“, informiert Holm Felber, Sprecher der Landesdirektion.

    Inzwischen haben sich auch Staatsekretär Roland Werner (FDP), Landrat Michael Geisler (CDU), Burkhard Ehlen, der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO) und SDG-Chef Roland Richter bei einer Beratung im Landtag geeinigt, dass auf dem Abschnitt Dippoldiswalde–Kipsdorf die Bahn definitiv nach einem touristischen Konzept betrieben wird. Das zu erarbeiten, dafür haben VVO und SDG den Auftrag. Auf dieser Grundlage soll der VVO Ende November die Züge bestellen, informierte Landrat Geisler. Wie oft die Bahn künftig rollen wird, ist noch unklar. Die Initiative zu einem Treffen aller Beteiligten ging von Landratsvizepräsidentin Andrea Dombois (CDU) aus, die ihren Wahlkreis im Osterzgebirge hat.

    Wildgehege und Kunstatelier

    Geisler sagt zum Zeitplan: „Wenn es jetzt halbwegs vernünftig läuft, können wir im Frühjahr 2012 anfangen zu bauen.“ Spätestens 2013 würde damit die Bimmel wieder bis Kipsdorf rollen.

    So lange haben die touristischen Anbieter in der Region Zeit, um attraktive Angebote zu schaffen. Lothar Göbel, der in Obercarsdorf einen Forsthof betreibt, sagt: „Wir wollten den Wiederaufbau. Da müssen wir uns auch dahinter klemmen, dass die Region entlang der Strecke mit Leben erfüllt wird.“ Er hat bereits zu den Sonderfahren im Dezember geführte Wanderungen vom Bahnhof Obercarsdorf bis zu seinem Wildgehege angeboten. „Das könnte ich mir regelmäßig vorstellen“, sagt er.

    Die Bahnhöfe entlang der Strecke müssten mit Leben erfüllt werden. In Obercarsdorf könnte Göbel sich ein Café vorstellen. In Naundorf, wo schon die alte Wäscherolle arbeitet, ein kleines Museum.

    In Schmiedeberg ist der Bahnhof bereits ein Kunstatelier. Hier arbeitet der Mosaikspezialist Klaus-Peter Dyroff. Er sagt: „Uns muss es gelingen, die Fahrgäste zum Aussteigen zu locken. Da lassen wir uns noch etwas einfallen.“ Seine Ideen reichen von Atelierführungen bis zum Angebot von Mosaikbausätzen mit Bahnmotiven.

    Der größte Bahnhof steht an der Endstation in Kipsdorf. Die Stadt Altenberg hat ihn zum Bürgerhaus umgebaut und dabei den Charakter des Empfangsgebäudes bewahrt. Ortsvorsteher Gunter Gericke sagt: „Der Bahnhof selbst ist wunderschön geworden. Wir suchen jetzt nur noch jemand, der dort eine Gaststätte einrichtet. Räume dafür wären da.“ Er sieht Kipsdorf dann als Anlaufpunkt für Touren, die weiter ins Osterzgebirge führen.

    Bei der Tourismusgemeinschaft Silbernes Erzgebirge befasst sich eine Arbeitsgemeinschaft mit den Angeboten an der Bahnstrecke. Diese setzt auf familienfreundliche Angebote, um die Bimmelbahn für weitere Zielgruppen attraktiv zu machen, die sich so speziell für Eisenbahnen interessieren."

    Sächsische Zeitung, Dippoldiswalde, Donnerstag, 30. Juni 2011 (http://www.sz-online.de:(

    "AUF EIN WORT

    Jetzt müssen viele Planer an den Start

    Franz Herz

    über die touristische Herausforderung beim Wiederaufbau
    Das Geld für die Wiederaufbauplanung der Schmalspurbahn von Dippoldiswalde bis Kipsdorf ist da. Das ist eine gute Nachricht, aber kein Anlass zur Zufriedenheit. Ganz im Gegenteil, es muss ein Startschuss für viele andere Planungen sein.

    Alle die touristischen Anbieter, die so lange den Wiederaufbau gefordert haben, müssen jetzt Angebote vorbereiten, mit denen sie 2012/13 die Fahrgäste in der Region begrüßen wollen. Wir hatten den Effekt beim ersten Bauabschnitt, dass direkt nach der Wiedereröffnung viele Fahrgäste kamen, dann aber der Reiz des Neuen nachgelassen hat.

    Die Botschaft zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf muss von Anfang an lauten: Hier ist es so schön, hier ist so viel los, lieber Fahrgast, komme regelmäßig wieder. Jetzt ist davon noch nicht viel zu hören. In Dippoldiswalde, Schmiedeberg und Kipsdorf ist dafür noch eine Menge Arbeit zu erledigen."

  • Hallo zusammen,

    der Artikel hat genau den Finger drauf: Die Umgebung muss attraktiver werden. Wenn ringsrum nichts los ist, fährt auch keiner mit der Bahn dahin. Die Wenigsten fahren nur der Bahn wegen.

    Heute lebt die Bahn im unteren Teil vor allem vom Rabenauer Grund und der Talsperre Malter. Aber zwischen Rabenau und Malter sucht man vergeblich eine Gaststätte.

    Und auch in Kipsdorf sieht es derzeit eher traurig aus. Wobei ich fest davon überzeugt bin, dass sich da was tun wird, wenn dort wieder die Bahn hin fährt. Wenn sie aber nur am Wochenende fährt, ist das möglichweise zu wenig, um die Attraktivität zu steigern.

    Das Ganze ist ein Teufelskreis oder das Henne-Ei-Problem: Ohne Bahn keine Gaststätten, ohne Gaststätten keine Fahrgäste. Das gilt es zu durchbrechen, dazu ist Mut und Risikobereitschaft gefragt. Auch die Gemeinden müssen das unterstützen und Anreize schaffen. Ansonsten wird der Wiederaufbau des oberen Teils ein Rohrkrepierer.

    Gruß Eckhard

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Sächsische Zeitung Freital, Freitag, 12. August 2011 (http://www.sz-online.de:(

    "FREITAL

    Rachenputzer am Dampfross

    Von Jörg Stock

    Die „71“ steht da und macht die Klappe auf. Ich dachte immer, dass hinter dem Frontdeckel einer Dampflok Glut lodert, oder Wasser brodelt. Oder sonst etwas Elementares passiert. Doch die Innereien sind ganz profan: Leitungen, Öffnungen, Rohrbündel und viel Luft. Ein Mann in blauer Montur naht. Er hat eine Art Lanze im Anschlag, aus ihrer Spitze sprüht Wasser. Heute ist Waschtag. Und so schiebt er das Gerät zwischen die eisernen Rippen der Maschine.

    Auch Dampfrösser brauchen mal eine Verschnaufpause. Die Zugpferde der Weißeritztalbahn werden in einem Lokschuppen in Freital-Hainsberg gepflegt. Nach vierzig Tagen unter Dampf muss jede Lok hier einrücken. Dann ist eine lange Liste vorgeschriebener Wartungsarbeiten zu erledigen. Und dann wird repariert, was den Lokführern an Mängeln während der Fahrten aufgefallen ist.

    Dusche für die Rauchkammer

    Der Lokschuppen ist eigentlich kein Schuppen sondern eine große Halle. Es zischt und quietscht, ein Kompressor rattert. In der Luft liegt der beißende Dampf einer Lokomotive, die grade beim Rangieren ist. Aber die Gase hier drin sind nicht schädlich, sagt der Mann in der blauen Montur. Leute, die hier gearbeitet haben, sind über neunzig geworden, sagt er. „Und unterm Dach nisten die Vögel.“

    Gerd Lindner, 44, ist seit 1986 Eisenbahner. Er kann auch Loks fahren. Aber meistens arbeitet er hier in der Hainsberger Lokwerkstatt als Schlosser. Nun hat er also die „71“ in Arbeit. Sie ist eine von drei Dampflokomotiven, die zwischen Freital und Dipps für die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft unterwegs sind. Die „71“ wurde 1952 in Karl-Marx-Stadt gebaut. Sie wiegt mehr als 50 Tonnen.

    Eine der wichtigsten Prozeduren bei der Lok-Wartung ist die Kesselreinigung. Aber was Gerd Lindner jetzt mit seiner Lanze duscht, ist gar nicht der Kessel, sondern die Rauchkammer. In der Rauchkammer treffen die Verbrennungsgase aus dem Ofen, der Feuerbüchse, wie der Fachmann sagt, und der verbrauchte Dampf aus den Zylindern aufeinander und fauchen zusammen zur Esse hinaus.

    In der Rauchkammer ist Lindner so gut wie fertig mit dem Putzen. „Sonst wäre hier alles voller Ruß“, sagt er. Manchmal verstopfen Kohlestücke die Röhren, die zur Feuerbüchse führen. Das behindert dann den Durchzug und das Anfachen des Feuers. Also müssen die Kanäle mit einem langen Metallstab, der „Nadel“, durchgestoßen werden.

    Jetzt geht es aber wirklich an den Kessel. Dazu hantiert Gerd Lindner aber erst mal ganz oben auf der Lok. Er hat den Deckel vom Speisedom abgeschraubt. Der Speisedom hat nichts mit essen zu tun. Die Vorrichtung sitzt unter einem der markanten Höcker und versorgt den Kessel mit Wasser. Da drinnen, an sogenannten Rieselrosten, setzt sich allerhand Dreck ab. Die Kruste ist hart und muss mühsam abgeschlagen werden, sagt Lindner, eine Arbeit wie im Steinbruch.

    Unter dem Speisedom steht noch Kesselwasser. Der Kessel wird erst abgelassen, wenn der Dom sauber ist. So werden herabgefallene Krustenteile gleich mit rausgespült. Bei der eigentlichen Kesselreinigung geht es aber um einen viel ärgeren Feind: den Kesselstein. Das sind Ablagerungen derjenigen Stoffe, die das Wasser „hart“ machen, also vor allem Kalk. Wo sich Kalkstein festsetzt, ist die Kühlung schlecht. Und wo schlechte Kühlung ist, kann der Kessel glühen und im schlimmsten Fall bersten.

    Kalk im Schlamm gefangen

    Die Bimmelbahner haben Mittel dagegen: Soda und Skiamid, ein Holzextrakt. Zum Speisewasser gegeben bewirkt das, dass der problematische Kalk nicht als harte Kruste abgeschieden wird, sondern als Schlamm. Lindner zeigt verschlossene Öffnungen unter der Lok. Das sind die Waschluken des Kessels. Durch diese Öffnungen wird der Schlamm, den Schlosser Lindner als „weißliche Pampe“ beschreibt, herausgespült.

    Die komplette Kesselreinigung dauert zwei Tage. Und dann ist, wie gesagt, noch lange nicht Schluss. Lindner verliest die Hinweise der Lokführer: „Feuertür ausrichten, Anstellventil Lichtmaschine undicht, linkes hinteres Treibstangenlager nacharbeiten…“. Ein Monat wird ins Land gehen, bis die „71“ ihre Kur hinter sich hat. Danach darf es die alte Dame gemächlich angehen lassen. Sie bleibt in Reserve, bis die nächste Lok ihre vierzig Diensttage voll hat."

  • Tja, lieber Herr Stock, man muss schon richtig aufpassen: Der VEB Lokomotivbau hieß zwar Karl Marx, war aber nicht in Karl-Marx-Stadt, sondern Babelsberg.

    Viele Grüße
    Eckhard

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Die im Forum zitierten Presseberichte lassen bei einigen Usern ganz offensichtlich zu, dass
    die nun fast leidige Diskussion zu Thema Wiederaufbau zu einem einzigen Hurra-Geschrei
    wird. Haben denn einige ihren Kopf zum Denken schon an der Gaderobe abgegeben?
    Und haben diejenigen schon das Jahr 2004 vergessen. Ich nenne hier nur als Stichwort
    den symbolischen Spatenstich an der Rabenauer Mühle. Wass dann passierte wissen ja
    hoffentlich noch einige. Erst nach den Demos im August und September des Jahres 2007
    passierte dann etwas. Die ersten Bauarbeiten begannen im November 2007.
    Ich kann an dieser Stelle nur an alle appellieren. Kommt am 13.08.2011 um 13 Uhr
    zur Demo nach Kipsdorf und nehmt ein paar Tatsachen zur Kenntnis. Oder wollen wir den 10. Jahrestag der verhängnissvollen Flutkatastrophe begehen, und feststellen: In Kipsdorf
    ist ja noch immer keine Dampflok zu sehen!

    Wieland Büttner