Hallo Heiko und die anderen,
vielen Dank für deinen Beitrag, mit dem du die Entstehung des Museumsgeländes noch einmal mit den vielen, damit verbundenen Problemen erklärst. Danke auch, dass du einige der Beteiligten namentlich erwähnst, denn von jenen, die damals all das unter komplizierten Verhältnissen (Rügen halt...) aufgebaut haben (incl. dir selbst) spricht heute niemand mehr. Nun ist dieses letzte Stück Original-Kleinbahn mit Oberbau aus allen Epochen (genagelte Schienen, Hakenplatten, Winkellaschen, Gelenkzungenweichen mit "Lenz'schen Böcken", aber auch die unverwüstlichen Betonschwellen der 60er Jahre und die typische Kiesbettung) auch Geschichte. Diese Bilder stimmen mich recht traurig und es hat auch nicht den Anschein, dass man irgendetwas davon erhalten wird (sollte es anders sein, bitte ich um Korrektur). Ich war damals auch im Verein tätig und begeistert von den ehrgeizigen Zielen, aber es kam alles anders.
Vielleicht wird dem einen oder anderen ja durch deine Zeilen auch bewußt, mit welchen Schwierigkeiten damals dieses Museum erschaffen wurde, von den berüchtigten Bodenverhältnissen im Putbuser Gebiet und auch dort mal noch zu schweigen... Rügen ist eben nicht Sachsen, die Kleinbahn hatte auf der Insel schon immer einen "schweren Stand" und die daraus entstandenen Betreiberverhältnisse ließen ein Projekt wie den Museumsbahnhof eigentlich gar nicht zu.
Ich bin dennoch gespannt, wie das Gelände nach dem Umbau aussehen wird und wie die von dir angesprochenen Probleme gelöst werden, ebenso wie der "neue" Museumsbahnhof aussehen wird und ob man dort außer den Fahrzeugen auch noch etwas von alten Gelände wiederfinden kann. Vielleicht nutzt man ja auch die Chance, und bringt einige Oberaustoffe aus dem zum Umbau anstehenden Bhf Göhren dorthin, ich denke nur an den geschwungenen Prellbock oder die beiden Gelenkzungenweichen mit den typischen Umstellgewichten sowie die letzten 15a-Schienenprofile (Dafür ist der Schneidbrenner aber nicht das geeignete Werkzeug). So sah Kleinbahn früher aus, sollte eine denkmalgeschützte Strecke dies nicht wenigstens noch als Anschauungsobjekt für spätere Generationen bieten können?
Mir ist bewußt, wie kompliziert der tägliche Betrieb der RüBB ist, daher versteht mich bitte nicht falsch. Trotzdem finde ich, dass dies nicht der richtige Umgang mit dem Erbe der Rü.K.B. ist.
Viele Grüße,
Christian.
PS: Falls z.B. die alten Weichenböcke nicht aufgehoben werden sollen wäre ich über eine kurze Nachricht dankbar (falls jemand mitliest), ob man diese (gegen Bezahlung) privat übernehmen kann.
Hier nochmal zwei Bilder von vor etwa 10 Jahren:
Die Köf 6001 mit dem "Burger Wagen" 970-812, dahinter der einzige vorhandne Gci-Wagen ("Fakultativwagen"). Er ist heute (im grünen DR-Zustand der 50er Jahre) im Eisenbahn- und Technikmuseum Prora zu besichtigen und wurde mühevoll von Mathias Hoffmann aus einem rostigen Gerippe aus einem Garten neu aufgebaut.
Die von Mathias Hoffmann unter Verwendung einiger weniger erhaltener Teile originalgetreu wiederaufgebaute Handhebeldraisine der Rü.K.B. (steht heute noch in der Wellblechbude hinten rechts auf dem Gelände)