• Hallo Stefan 24,
    leider mußte die Telegrafenleitung auf den von dir genannten Streckenabschnitten zurückgebaut werden um Baufreiheit für die Erneuerung der Trasse zu schaffen.
    Im Abschnitt BÜ Heiligendamm bis km 8,5 wurden auch die Entwässerungsgräben erneuert und stark verbreitert, was eine erneute Aufstellung der Telegrafenleitung fast unmöglich macht, da sie nicht mehr auf bahneigenen Grundstücken stehen würde.
    Zwischen Kühlungsborn Ost und Mitte könnte sie rein theoretisch wiedererrichtet werden, darüber wurde aber noch nicht entschieden. Im Straßenbereich von Kühlungsborn Mitte wird sie wohl für immer Vergangenheit sein, da sie dort fast gänzlich auf Privatgrundstücken stand.
    Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser Antwort helfen.

    Gruß aus Kühlungsborn
    Stefan

  • Hallo Stefan 24

    Das mit den Masten hat Stefan Dir ja erklärt, aber vieleicht wird es Dir noch nicht aufgefallen sein bei einen Besuch im Bahnhof West, das so wie Du das Foto gemacht hast nicht mehr möglich ist, da überall Schilder stehen die Dich drauf hinweisen das der Durchgang nicht mehr gestattet ist. Also nur noch Fotos vom Bahnsteig aus.

  • Zitat

    Original von Stefan24
    Das finde ich nicht so toll. Mit den Abschnitt Kühlungsborn Mitte - Ost kann ich es persönlich hinnehmen, aber beim streckenabschnitt in Heiligendamm, dass geht gar nicht. [...] natürlich um den erhalt zu sichern,ganz klar, kann ich ja auch verstehen, aber langsam ist auch mal genug.Alle wollen die infrastruktur der Bahn im historischem Zustand behalten, doch niemand bekommt anscheinend mit, dass sie mehr u. mehr zurück gebaut und zerstört wird beim Molli. Es reicht wirklich.Dann können wir ja gleich auch alle Wegübergänge beschranken.


    Ich denke, dass hat weniger was damit zu tun, dass man den historischen Zustand zerstören will. Vielmehr muss man bei solchen Dingen wie der Telegrafenleitung Aufwand (nicht mal unbedingt Kosten!) und Nutzen gegeneinander abwiegen. Für die Fahrgäste der Bahnen mit Verkehrsvertrag (und vermutlich auch für Gäste der meisten anderen Schmalspurbahnen) zählt nur, dass vorne was dampft und es nach Qualm riecht. Dass es auch abseits der Dampflok zum Teil viel hostorisches Material gibt, fällt höchstens den regelmäßigen Gästen oder eben Fans der Bahn auf. Und das ist nunmal eindeutig die Minderheit.
    In sofern muss ich mir als Betreiber aus wirtschaftlicher Sicht ganz klar überlegen, was mir z.B. so eine Telegrafenleitung wert ist, wenn sie nur optische Zwecke erfüllt. Dabei muss man auch bedenken, dass diese Leitung nicht nur gebaut werden muss, sondern dass so ein Draht eben hin und wieder auch mal bricht und repariert werden muss, was keine Sache von fünf Minuten ist (Stefan Lerke, du kennst das ja ;) Willkommen unter den Schreibern!).
    Sicherlich ist so eine Leitung schmückendes Beiwerk, bringt aber eben kein Geld. Aber eben das ist es, worauf es bei allen Firmen ankommt (Rentabilität), weil nur so solche Bahnen wie Molli oder Rasender Roland langfristig erhalten und Arbeitsplätze gesichert werden können. Mit einem Verein nur aus ehrenamtlichen Mitgliedern kann man solche Strecken nicht erhalten.

    Grüße vom POLLO!
    Philipp

  • Hallo,

    da schaut man morgens ins Forum und was man liest, legt sich gleich wieder auf den Magen! Ich kann Stefan 24 nur voll und ganz zustimmen! Scheinbar wird nun doch auch "Molli" entgültig zur Touristen-Rummelplatz-Disneylandbahn kaputtsaniert. Bislang war diese Bahn immer positives Beispiel für mich, wie die notwendige Sanierung einer historischen Dampfschmalspurbahn auch aussehen kann, z.B. im Gegensatz zur inzwischen weitgehend gesichtslosen "RüBB" (paradoxer weise werden gerade dort die funktionslosen Telegrafenleitungen sorgsam erhalten, aber dieses Detail kann dort auch nichts mehr retten).

    Hallo Philipp,

    ist Dir eigentlich schon einmal durch den Kopf gegangen, dass solche Meinungsäußerungen wie die Deine mit dazu beitragen, eine allgemeine Akzeptanz der Zerstörung historischer Werte (nicht nur bei Eisenbahnen) zu fördern? Erhalt von altem, meist nur ideell wertvollem Erbe kostet nämlich immer Geld und Aufwand! Rein marktwirtschaftliches Denken würde dafür grundsätzlich keinen Platz lassen!

    Viele Grüße
    Klaus-Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von KlausM (12. Januar 2012 um 18:03)

  • Hallo Philipp

    Deine Aussage zum Erhalt einer Strecke erschreckt mich etwas .Soll das dann heißen das der Pollo keine langfristige Zukunft haben wird ,da er nur durch Ehrenamtliche Mitglieder betrieben wird? Oder beziehst Du Dich nur auf die Bahnen vom Molli und Roland?

  • Hallo Ex Heizer, meine Aussage bezieht sich auf Bahnen mit Verkehrsvertrag, dabei aber nicht auf eventuell angeschlossene Fördervereine. Natürlich kann Ehrenamt unglaublich viel leisten, das weiß jeder, der selbst ehrenamtlich tätig ist. Nur so können viele Museumsbahnen überleben oder überhaupt wieder betrieben werden. Aber dass man eine 15 oder 20 km lange Strecke mit täglichem Verkehr nur mit Ehrenamt betreiben kann, bezweifle ich sehr stark.

    Matthias, natürlich habe ich auch diese Gedanken. Mir gefällt der Molli auch besser mit Telegrafenleitung. Aber wir Eisenbahner und Eisenbahnfans, die auf solche Details achten, sind nunmal nicht die Mehrzahl der zahlenden Kundschaft! Da können wir uns noch so sehr drüber aufregen. Irgendwo muss auch der Molli marktwirtschaftlich denken und arbeiten (wie jede andere Firma oder jeder Verein auch). Sonst hilft auch das beste Ehrenamt nichts.

    Grüße vom POLLO!
    Philipp

  • Hallo Philipp

    Nur mal so bemerkt, auch der Abriss und die Entsorgung kosten Geld und das nicht zu wenig. Die Masten beim Molli wurden nach meiner Ansicht öfters gewartet und erneuert. Das in Hdm die Masten wegen der Bauarbeiten weichen mußten ist verständlich aber hier in K`born Mitte bis auf dem Haltepunkt leider nicht .