Interessanter Link - Bedienung Papierfabrik Ilfeld 199 301-3

  • Danke für den wirklich schönen Linktip! :cheers:

    Trotz intensiver Suche und der vielen Möglichkeiten heute über Suchmaschinen & Co ist manches doch sehr schwerlich zu finden. Darum sind diese Tips von Euch doch immer Gold wert!

    Übrings, die Ilfelder Papierfabrik wurde und wird im dort heimischen (Nordhäuser Dialekt) Pampaaah genannt!

    Wer sich einigermaßen in diesen doch etwas eigenwilligen aber oft zum Schmunzeln anregenden Dialekt akustisch hineinversetzen kann..., denn auch die Combino- Duos von Ilfeld fahren ja nicht zum Krankenhaus, wie es auf Hochdeutsch heißen würde, ... sondern zum "Krunkenhaaaas" ... und die Katze wäre nicht eine nordhäuser Katze, wenn man sie dort nicht "Gotzenviech" nennen würde...! :D

    josy95

  • Guten Abend allerseits,
    wirklich Klasse diese Bilder der Übergabe in der Papierfabrik,ist schon einige Zeit her.Schön, das man so etwas noch findet.
    Zum Thema Dialekt,speziell dem "Nordhiesser",da fuhr von Nordhausen bis Ilfeld nicht etwa die Harzquerbahn, sondern der"Quärrel"nach "Arreehausen"(Niedersachswerfen [Ost] ) und der Nordhäuser fuhr auch" in der Stadt" nicht etwa ganz profan Straßenbahn ,sondern modern mit der"Elektrischen"auf die man damals (auf jeden Fall) richtig stolz war.
    Und war dann noch vom "Gipser"auf der"Staatsbahn" die Rede, dann ging es um die Anhydritzüge Niedersachswerden-Piesteritz usw. bespannt mir der BR 44 Öl auf der DR-Strecke Nordhausen-Ellrich.
    Um 1970 fuhr im P-Zugdienst Nordhausen-Ellrich die BR 65.10,außer dem Zugpaar werktags
    Nordhausen Hbf. ab 16.40 nach Ellrich.Dort konnte man auf der Plattform der 2-achsigen Personenzugwagen bei herabgelassenen Fenster den Klängen der 3-Zylinder-Lok lauschen,deren Personal auch mit den etwa 10-Wagenzug aus dem "1.oder 2. Northeimer" Gleis Blitzstarts hinlegten, um am BÜ Kassler Strasse die gleichzeitig nach Wernigerode fahrende "Bimmelbahn" mit Getöse zu überholen. und da man als Jugendlicher von etwa 14 -16 Jahren noch über eine gewisse Sprintstärke verfügte, war es durchaus zu schaffen, diesen Zug in Ost einzuholen und noch bis Eisfelder Talmühle mit zufahren.Dazu musste man etwa 10 Minuten Fußweg vom Staats-zum Quärrelbahnhof im Lauf zurück legen, die Abfahrt war wohl so gegen 17.05 in den Harz.
    Aber das sind schon wieder andere Geschichten...

    Da startet gerade die Übergabe nach Ilfeld am 30.08.1984.

    Am 30.10.1985 war die 199 301 auf der Viehrampe abgestellt und

    am 22.03.1985 war sie bis Ilfeld als Vorspann am 14 410 zu sehen.
    Der andere Zug war der Hasselfelder Zug Kreuzung in Niedersachswerfen Ost gegen 17.00.
    Die Bildqualität seht mir und meinen "Dachbodenfunden "bitte nach!.
    Herzliche Grüße der Krimderöder

  • Hallo Krimderöder und Forengemeinde,

    das mittlere Bild aus Krimderöders Beitrag mit dem Titel:

    "Am 30.10.1985 war die 199 301 auf der Viehrampe abgestellt und..."

    erweckt in mir eine der vielen schönen, "ganz normalen" und auch weniger schönen Erinnerungen an den realen Eisenbahneralltag, hier speziell im Nordhäuser Raum und der bis kurz nach der s. g. (politischen) Wende in der DDR einfach allgegenwärtig, was "ganz stink normales" war...

    Es war das einfach Tagtägliche und dahingehend heute manchmal auch schwer begreifliche, wie schnell doch das, was man als totale Normalität, vielleicht auch den täglichen Wahnsinn empfunden hat, fast von heute auf Morgen einfach vorbei sein kann!
    Und gerade was diese Empfindungen und Emotionen im Zusammenhang mit Bildern, authentischen Zeitzeugenberichten aus eben dieser Zeit anbelangt, erlebt von einer einer Generation, der ich auch zugehören darf, einer Generation, die Zeitzeuge eines historischen Ereignisses wurde, wie es im Leben nicht so oft vorkommt. Diese Generastion, die Zeitzeuge von einem oft mit schwindelerregender Geschwindigkeit einhergehenden Wandel wurde, der vieles Gute, aber auch so manches weniger Gute mit sich brachte und Vieles, vor allen Dingen Schönes in der Ablenkung des teilhabenden Individiums einfach den berühmten Bach runtergehen ließ...! Hier meine ich ganz individuell, das Versäumniss (auch meins, worüber ich mich heute manchmal schon etwas ärgere!), die eine oder andere Szene, und sei sie noch so alltäglich gewesen, einfach im Bild festzuhalten. war es Gleichgültigkeit oder das uralte Prinzip: "...das kann ich Morgen immer noch machen...!" oder war es Bequemlichkeit, vielleicht sogar etwas Faulheit? Ich glaub schon eher, eine Mischung aus Beidem!

    Und Krimderöder, dem lieben Gott sei Dank, das es Zeitgenossen wie Dich und heute als absoluten positiven Fortschritt ein Forum wie Dieses gibt! Darum, Krimderöder, egal wie die Bildqualität auch manchem mit Digitalfotografie & Co verwöhntem Spund heute schlecht erscheinen mag, der Mehrheit und mir gefällt sie immer noch und gerade die damals ganz normals s/w- Fotografie hat ihre besonderen Reize nicht verloren. In manchen Branchen und Insiderkreisen spricht man heute teilweise nicht ohne Grund schon wieder von Kunst...

    War es doch oft wirklich eine Kunst! Von der Trapo unentdeckt zu bleiben, trotz Verboten, Gefahren, Zeitdruck (gab es damals auch schon!) einen guten Fotostandpunkt nebst dem unwiederbringlichen einmaligen Moment zu erhaschen, die Kamera "schußbereit" dabei zu haben, logisch den richtigen Film und vor allen Dingen die freien Kapazitäten auf der Negativfilmrolle..., nicht zu vergessen das richtige "Büchsenlicht" und das goldene und vor allem auch ruhige Händchen bei der Wahl der manuell zu tätigen Kameraeinstellung bzw. bei dem oft lange herausgezögerten Druck auf das Auslöseknöpfchen. Dann, nicht zu vergessen die doch weingstens 1 wöchjige Erwartungshaltung, wenn man die entwickelten Negative, Bilder oder auch Dias vom Fotografen endlich wiederbekam. Ein scheeler Blick auf den Preis und man konnte an Hand dessen sich schon einigermaßen zusammenreimen, wie erfolgreich oder niederschmetternd die Ausbeute sein wird...., denn wie oft bescheerte der Fehlerteufel schlechtes Licht, Unter- oder Überbelichtung, vielleicht auch qualitativ schlechtes Filmmaterial, schlechte und kaum beweisbare Qualität bei der Entwicklung einem ein niederschmetterndes Ergebnis! Ich glaub, das kennt jeder, der damals fotografiert hat. Und auch den Frust, wenn die Schnappschüsse damit für alle Ewigjkeiten vergeigt und unwiederbringlich verloren waren... :frust: :zwink:

    Aber zurück zu meiner Erinnerung.

    Der Rangierbetrieb im Regelspurbereich des Spurwechsel- oder auch Güterbahnhofes des Bahnhofes Nordhausen/ Nord wurde wie in Wernigerode (wir hatten das Thema kürzlich in einem anderen Thread behandelt) durch eine Schwesterlokomotive der wernigeröder (Bw- halberstädter) 102 114 des Bw Nordhausen ausgeführt. Im Hintergrund ist sie zwischen 199 301 und den Kesselwagen deutlich auszumachen. Auf Krimderöders Foto - schlage man mich halb tot und obwohl damals diese 102 fast immer im Einsatz, an die Ordnungsnummer dieser DR 102 kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern! Personell war sie von Bw Nordhausen (Rbd Erfurt) besetzt, immer bestens gepflegt und es leistete durchweg Stammpersonal mit einer Art Schonplatzstatus Dienst auf ihr, hier vor allenm für schon dem Rentenalter nahe oder wie damals nicht ünüblich, das Renteneintrittsalter schon hinter sich gelassene Kollegen. Außerdem war die Lok fast auch an den Wochenenden im Früh- und Spätschicht, bei sehr hohem Verkehrsaufkommen Richtung Harz in Einzelfällen auch im Nachtschichtbetrieb im Einsatz/ besetzt. Die Lok bediente die teilweise heute noch vorhandenen Regelspurgleise im Bf Nordhausen/ Nord einschl. die der Rollbock- und Rollwagenanlage (damalige Rollwagenanlage = Standort der heutigen Rollbockanlage) und der Richtung Bf Altentor befindlichen Regelspurweksanschlüsse wie Schrott- und Baustoffhandel e
    ect. . Einige Gleisfragmente und Reste von Trassierungen kann das geübte Auge heute noch gut erkennen.

    Damit es vielleicht etwas spannender wird, mein Beitrag nicht in einen endlos- Monolog beginnt auszuarten und ich Euch vielleicht auch ein wenig auf die berühmte Folter spannen kann sag ich einfach mall für jetzt und hier: Tschüüüü?! :wink:

    Ohne natürlich die passenden Abschlußworte..., nee, nicht die bekannten aus den Märchen "...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...!" :D
    nicht zu vergessen:


    Sondern schlicht und einfach für Euch: Fortsetzung folgt! Versprochen! :cheers:

    josy95

    (Schreibfehler- Edit!)

    6 Mal editiert, zuletzt von josy95 (1. Juli 2013 um 15:17)