Hallo,
vorhin habe ich mich mit einem Berliner Eisenbahnfreund über dessen Beobachtungen vom Wochenende auf dem Netz der HSB ausgetauscht. Natürlich kamen wir dabei auch auf Wagen zu sprechen.
Er äußerte die Hoffnung, dass der Freundeskreis Selketalbahn e.V. (FKS) bei der Aufarbeitung der Güterwagen für das Denkmalgleis in Gernrode nicht die Fehler der IG HSB e.V. beim Lackieren von Güterwagen im Stil der Reichsbahn wiederholen wird.
Dazu gibt es eine Vorgeschichte:
Um 1990 strichen erstmals Eisenbahnfreunde verschiedene Pufferwagen – dabei versahen sie die kompletten Rungen – also auch oberhalb der Hauptrahmen mit einem schwarzen Anstrich, was zwar einen Verstoß gegen die Lackierungsvorgaben der Reichsbahn darstellte – aber wo kein Kläger …
Als sich nun die IG HSB e.V. vor ein oder gar schon zwei Jahren erneut ein, zwei Pufferwagen widmete, erhielten diese erneut komplett schwarze Rungen – anstatt oberhalb der Hauptrahmen braune Farbe analog der Verkleidungsbretter.
Einen diesbezüglichen Hinweis, dass das historisch gesehen falsch sei, schmetterte ein Vereinsmitglied mit dem Verweis auf den Zustand um 1990 ab. „Das war doch früher auch schon so! …“ Ich solle mich nicht so aufspielen.
Und da sind wir wieder einmal beim Spruch „Wehret den Anfängen …“, der im Zusammenhang mit 970-491 der SDG Fichtelbergbahn kürzlich fiel!
Kommt Zeit, kommt nicht immer nur Rat, sondern auch Vergesslichkeit! Die Mitglieder der IG HSB e.V. haben also heute schon gar keine Ahnung mehr, wie die Reichsbahn eigentlich einst einmal Güterwagen korrekt lackierte.
Nun ist so eine nachträgliche Schelte von mir aus der Ferne natürlich leicht geschrieben (meine eigenen Vereinskameraden in Jöhstadt laden mich in so einer Situation wenigstens noch ein, am falsch lackierten OO einmal selbst Hand anzulegen – was ich bis heute nicht gemacht habe, stimmt).
Aber besser wäre es m.E., bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist, die Beteiligten darauf aufmerksam zu machen, wie sie etwas richtig machen.
Deshalb: Liebe FKS-Mitglieder – bitte beweist, dass Ihr Verantwortungsbewusstsein habt und daran interessiert seid, die gegenwärtig von Euch restaurierten Wagen auch korrekt zu lackieren. Bis dahin verfolge ich mit Spannung die Schritte in Gernrode.
Mit herzlichen Grüßen aus Sachsen
André