jmh67 : Warst Du mal im Selketal? Da fehlen noch einige Autos, bis man da von verstopften Straßen sprechen kann. Im Harz hab ich das mal im Bereich Thale oder Wernigerode, oder auch Bad Sachsa oder Bad Harzburg erlebt, aber da hätte die HSB auch für keine Entlastung gesorgt.
Ich kann Deine Argumentation sehr gut verstehen. Ich habe früheer teilweise selbst so gedacht. Nachdem ich in den letzten Jahren nun öfters im Harz war, macht sich eine gewisse Ernüchterung in mir breit.
Klar, mit einem ordentlichen und bezahlbaren ÖPNV kann man vielleicht ein paar Wanderer erreichen, das wäre wirklich eine super Sache, weil man dann auch so wandern könnte, dass man nicht zum Ausgangspunkt zurück muss, wo das Auto steht. Das geht bei dem spärlichen Angebot heute eher weniger und ist für Familien, wenn man nicht gerade das D-Ticket hat, praktisch auch unbezahlbar. Das kann man definitiv besser optimieren.
Ansonsten sind die Dampfzüge an sich auch schon eine Touristen-Attraktion. Beobachtet man die Fahrgastströme im Selketal oder bei der Harzquerbahn, so fahren die meisten eine Strecke hin- und auch gleich wieder zurück. Die Bahn ist das Ziel, nicht der Zielbahnhof selbst. Es fährt keiner mit dem Dampfzug von Quedlingburg nach Hasselfelde, nur um sich den Ort anzuschauen und am gleichen Tag nicht mehr zurückfahren zu können. Die Fahrgäste, die dort ankommen, fahren i.d.R. auch gleich wieder mit zurück. Gleiches gilt für den Zug aus Wernigerode nach Eisfelder Talmühle... Umsteiger ins Selketal kann man an einer Hand abzählen und meist sind diese auch als Eisenbahnfans erkennbar. Ansonsten ist ETM nicht wirklich ein lohnenswertes Ziel.
Daher kann ich die Bestrebungen zur Netzerweiterung um sinnvolle Ziele schon nachvollziehen. Einfach um Kunden zu gewinnen, die das Verkehrmittel eher als Mittel zu Zweck (der Beförderung) ansehen, und nicht nur mitfahren, weil es dampft.
VG Tilo