Beiträge von Mike Robeck-Jokisch
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Danke für die Ergänzung Julius!
Was die verschiedenen Baureihen angeht, bin ich nicht ganz "up to Date". Durch meinen damaligen, zwischenzeitlichen Umzug nach Leipzig 2011 ist die Gravita zum Beispiel völlig an mir "vorbeigefahren" .
Es können gerne noch mehr Bilder der verschiedenen nach Grünstädtel gekommenen Baureihen gezeigt werden, jedoch bitte mit Bezug zur Übergabe. Keine Sonderfahrten, denn das würde wahrscheinlich kein Ende finden 🤣
Grüße Mike
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Eine interessante Rückmeldung erreichte mich soeben vom bekannten Eisenbahnfotograf und Zwickauer Lokführer Jens Walther. Ich darf sie hier mit seiner Einwilligung wiedergeben:
Hallo Mike ! Jetzt muß ich auch noch meinen Senf zum Bimmelforum dazu geben. Ich kann aber dort nicht reinschreiben. Keine blasse Ahnung wie das geht. Eigentlich ist die Leistung Grünstädtel ein Überbleibsel von der Wilkauer Rangierlok. Als in Wilkau-Haßlau immer weniger zu tun war, wurde immer mehr ,,fremde" Leistung mit der Wilkauer Lok gefahren. Erst Fährbrücke-Papierbude, dann bis Aue, Grünstädtel und zum Schluß bis Johannstadt. Wir fuhren meist mit der 298 aber auch 346 u. 201. Ich bin meist mit dem alten Wilkauer Rangierer Erhard Kleinert gefahren. Überhaupt war das Rangierpersonal meist noch von der Bimmelbahn. War auch für mich noch immer eine schöne Zeit.
Das gibt der Sache natürlich noch eine feine Würze, wenn Grünstädtel früher von ehemaligem WCd-Personal bedient wurde! Ich muss gestehen, das wusste ich bisher noch nicht.
Grüße Mike
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Glück Auf,
Sang- und Klanglos endete mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 der planmäßigen Güterverkehr im Westerzgebirge. Bis dato wurde der im Bahnhof Grünstädtel an der Linie Buchholz - Schwarzenberg (BSg) ansässige Schrotthändler und bei Bedarf auch die Nickelhütte Aue in der Regel 2x pro Woche, dienstags und donnerstags, mit der DB Cargo-"Übergabe" von Zwickau aus bedient.
Zwar ist der Güterverkehr nicht vollständig aufgegeben worden, denn der Schrotthändler und die Nickelhütte werden auch weiterhin auf der Schiene angefahren, aber eben nicht mehr planmäßig sondern nur noch bei Bedarf als Sonderzug.
Die letzte planmäßige Übergabe nach und von Grünstädtel - EK 53148/53149 - verkehrte bereits am Morgen des 30. November 2023.
Grund genug einmal zurückzublicken. Auch wenn ich das letzte Zugpaar aus Unkenntnis der Sachlage nicht fotografiert habe, so entstanden seit 2007 unzählige Fotos dieses für mich irgendwie besonderen Zuges, der sich manchmal nur mit 1 Wagen von Zwickau im Tal der gleichnamigen Mulde ins obere Erzgebirge aufmachte. Im Rahmen meiner Berufsausbildung zum Fahrdienstleiter ergab sich am 16. Februar 2010 die Möglichkeit, die "Übergabe" zu begleiten. Den Ausbildungsabschnitt "Rangieren" absolvierte ich damals bei den Rangierern auf dem Zwickauer Hauptbahnhof, so dass sich diese Mitfahrt nach Grünstädtel förmlich aufdrängte Außerdem sollte an diesem Tag auch die Nickelhütte in Aue bedient werden - perfekt!Nicht zuletzt ist es als Fahrdienstleiter bzw. damals angehender Fahrdienstleiter niemals verkehrt, auch mal die andere Perspektive auszuprobieren. Leider wird das heute stark vernachlässigt in der Ausbildung.
Es geht beizeiten los, die Übergabe 55121 steht fertig und mit 294 572-3 bespannt auf dem Zwickauer Güterbahnhof. Der Zug besteht aus 5 Wagen, wobei nur die letzten beiden für Grünstädtel bestimmt sind. Die anderen 3 werden der Nickelhütte Aue zugestellt.
Auf Grund der Dunkelheit und des an sich trüben Winterwetters entsteht das nächste Foto erst hinter Aue, hier in der sogenannten "Hakenkrümme". Dort stand damals vor der Brücke über das Schwarzwasser das Einfahrvorsignal des Bahnhofs Aue aus Richtung Lauter. Rechts das Planum des einstigen 2. Gleises.
Wir nähern uns bei dichtem Schneefall dem Bahnhof Schwarzenberg und passieren vor dem Hp Neuwelt die Halbschrankenanlage am Posten 2 SZ, damals noch eine "klassische" Hs 64b.
Einfahrt in Schwarzenberg am km 0,8 SZ mit dem letzten noch verbliebenen Formhauptsignal, bedient vom Stellwerk W3 (elektromechanisch Bauform "Gaselan", Anschlussbahn VSE).
Nun sind wir bereits auf der altehrwürdigen BSg-Linie im Schwarzenberger Ortsteil Wildenau unterwegs, km 23,1. Den sichtbaren Wegübergang gibt es heute nicht mehr.
Vom nahen Bahnhof Grünstädtel - bzw. dessen Einfahrsignal - kündet die Kreuztafel, die damals ebenso noch vorhanden war wie die Freileitungsmasten. Auch wenn die Masten schon keine Drähte mehr tragen, erfüllen sie dennoch für ein Luftkabel ihren Zweck und vermitteln noch etwas Nebenbahnromantik.
Am ständig Hp 0 zeigenden Einfahrsignal H des Zielbahnhofs Grünstädtel werden wir von einem Fotografen empfangen. Da der Bf Grünstädtel schon damals seit mehr als 10 Jahren unbesetzt und das Stellwerk (Kurbelwerk) unbenutzbar war, musste für die Vorbeifahrt am Einfahrsignal H stets ein schriftlicher Befehl vom Fahrdienstleiter Schwarzenberg ausgestellt werden. Betrieblich sind wir als Sperrfahrt unterwegs. Nach einem kurzen Intermezzo einer fest aufgestellten Sh 2-Scheibe (wann gab es sowas zuletzt im Erzgebirge?) sichern heute Trapeztafeln den Bahnhof Grünstädtel aus beiden Richtungen. Auch das ist wieder eine kleine Besonderheit auf einer nach Fahrdienstvorschrift (DB) betriebenen Strecke. Das hier zu sehende Signal war nie am Stellwerk angebunden und hat somit niemals einen Fahrtbegriff gezeigt. Es war lediglich der Ersatz für das ursprünglich hier vorhandene, abgängige Gittermast-Formhauptsignal, was dem ein oder anderen Kollegen vielleicht noch von Fotos oder eigenem Erleben von den letzten Personenzügen 1997 bekannt ist.
Nach der Ankunft beginnt sogleich das Rangiergeschäft, der Lrf (Lokrangierführer) hat soeben die Gleissperre im Gleis 2 aufgeschlossen. Hinten der Bahnhofskopf in Richtung Markersbach bzw. Buchholz. Wie (ursprünglich) alle Unterwegsbahnhöfe der BSg hat der Bf Grünstädtel keine Ausfahrsignale, sondern nur Haltetafeln (die, wie wir inzwischen wissen, mit der Schräge nach unten zeigend montiert werden 😉).
Rangieren im Bahnhof...
...und in der Anschlussbahn, die früher dem Baustoffumschlag für das Pumpspeicherwerk Markersbach diente.
Inzwischen steht die Übergabe wieder abfahrbereit auf dem Hauptgleis und es geht als 55122 zurück nach Zwickau, allerdings mit Unterwegshalt in Aue zur Bedienung der Nickelhütte. Die für dort bestimmten Wagen hatten wir zunächst mit nach Grünstädtel genommen, da die Nickelhütte stets auf der Rückfahrt bedient wurde.
Durch die flimmernde Hitze der Fahrmotoren geht der Blick in Richtung Schwarzenberg. Rechts die Rangierhalttafel und im Gefahrpunktabstand dahinter das Einfahrsignal H. Ganz rechts die Gleise der Anschlussbahn.
Angekommen in Aue stehen wir nun bereits vor der Nickelhütte. Deren Anschlussgleis war damals die direkte Fortsetzung des einstigen Richtungsgleises Schwarzenberg - Zwickau aus Richtung Bahnhof Aue, denn die SZ-Linie war bekanntlich komplett zweigleisig ausgebaut. Das hinten am Zaun zu sehende Einfahrsignal A des Bahnhofs Aue steht auf dem Planum des Richtungsgleises S - Z. Inzwischen ist auch das Geschichte, denn seit 2016 ist die Nickelhütte direkt mit einer Anschlussweiche mit dem durchgehenden Hauptgleis verbunden und das Einfahrsignal wurde weiter in Richtung Lauter bzw. Schwarzenberg versetzt.
Nach dem Zustellen der Wagen für die Nickelhütte geht es auf dem alten Richtungsgleis S - Z zurück in den eigentlichen Bahnhof Aue. Zwischen den Gleisen steht das Zwischensignal B. Ganz links lag einst das Gleis der Strecke Chemnitz - Adorf (CA) aus bzw. in Richtung Blauenthal/Eibenstock/Adorf.
Wenige Meter weiter kommt die "Glück-Auf-Schranke" am Posten 12 SZ in Sicht, damals noch Reichsbahnschranke mit elektrischer Winde. Auch hier lagen dereinst 3 Gleise nebeneinander.
Mit der Durchfahrt durch den Bahnhof Fährbrücke mit seiner "Chemiebude" nebst inzwischen nicht mehr vorhandenem Anschlussgleis endet unsere Fahrt nach bzw. von Grünstädtel.
Viele Grüße und eine weiterhin besinnliche Adventszeit
wünschtMike
Eisenbahntechnische Schauanlage
Neudorf/Erzgeb.
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Danke Eckard,
"Wiedersehen mit dem Weihnachtsland" hieß es, richtig
Und jetzt sogar als zusammenhängendes Video. Ich hatte es damals in zwei Teilen heruntergeladen.
Dankeschön
Grüße Mike
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Glück Auf Toralf,
Das ist ein sehr sehenswerter Film. Davon gibt es aus dem Jahr 2001 glaube ich eine ebenso sehenswerte zweiteilige Fortsetzung bzw. einen Rückblick auf die alte Sendung. Mit vielen Hintergrundinfos und teilweise auch den Protagonisten von 1978:
"Wiedersehen mit dem Weihnachtsland"
(seht unten im nächsten Beitrag von Eckard)
Adventliche Grüße
Mike