Andererseits glaube ich kaum, dass diese Loks in der Renne "um die Ecke" kommen. In den technischen Daten finde ich leider keine Angabe zum Mindestbogenradius, aber da scheint bei den Drehgestellen irgendwie die seitliche Schürze im Wege zu sein. Vielleicht kann man da noch etwas ändern.
Ääääähm, Einspruch - die MOB hat einen Mindestradius von 50 m, Chur-Arosa 52 m und die Berninabahn 45 m. Und sofern man bei Stadler besser und richtiger ein Fahrwerk berechnen kann als seinerzeit in Babelsberg , wird man bei dem Thema dann wohl kaum ein Problem haben... (Und sofern die aktuelle Bahnmeisterei die Pfeilhöhen von engen Bögen auch genauer einhält).
Das erinnert dann schon irgendwie an die alte Mähr, dass man die T 47 nicht für die DR anschaffen konnte, weil sie für einen Radius von nur 60 m ausgelegt war - erstens waren da anscheinend grade mal 3 Bögen auf EINER (von damals noch vielen) Strecken enger und bei einer elektrisch angetriebenen Drehgestell-Lokomotive ist der Kurvenradius ja eher ein geringes Problem. Und selbst Loks mit Gelenkwellenantrieb kommen um enge Ecken, wenn man nur will - an einer Schürze wird es wohl kaum scheitern ! Bei den Ge 4/4'', die fallweise nach Arosa fahren, werden dann jeweils immer die Schlingerdämpfer ausgebaut und fertig...
Wirklich ein Problem wäre die Achslast - wenn diese immer noch bei den eher lächerlichen 10 t liegt, dann würden wieder 3ax-Drehgestelle nötig. (Wie lief das eigentlich damals beim GV - durfte man auf die Rf4 gerade mal 30 Tonnen draufstellen?? Lächerlich...)
ZitatFür die Schweiz sehen die Loks ja gar nicht schlecht aus. Für den Harz sind sie aber ganz bestimmt nicht geeignet, denn einerseits fehlt natürlich die Oberleitung.
Andererseits, wer kann sich die Elektrifizierung und die Neuanschaffung solcher Fahrzeuge + passendes Wagenmaterial im Harz leisten? Ich sehe dort nur Defizite und keinen finanziellen Spielraum für solche Großprojekte, mal ganz abgesehen davon, ob ein solcher Zug dann dort überhaupt wirtschaftlich fahren könnte und sich amortisiert.
Also gerade auch im Schmalspurbereich wurde in den letzten 20 Jahren schlimmeres verbrochen... Und ob eine aufgebockte V100 besser aussieht, darüber kann man sicher auch lang und breit deftig streiten - aber das Argument, für die Schweiz würden sie passen, für den heiligen Harz aber nicht, ist schon ziemlich schwach. Ist denn dort die Zeit stehengeblieben und gehören Zylinder und Gehstock noch zum täglichen Accessoire - beim Dienstantritt in der gläsernen Schau- und Steh-Werkstatt, wo man nur mit Handwerkzeugen arbeitet? Würde aber einiges erklären im Bezug auf die wenig zukunftssichere Gebarung der HSB...
Außerdem könnte man statt dem 700 kW Hilfsdiesel und der E-Ausrüstung sicher auch einen stärkeren Dieselmotor einbauen - sofern man denn irgendein Konzept hätte, wie es im Harz lang- und mittelfristig weitergehen soll. So wie aktuell geht es wohl eher nicht mehr lange gut...
Wirtschaftlicher wäre ein Dieselbetrieb sicher, auf lange Sicht noch mehr eine Elektrifizierung (wie vor ca. 100 Jahren schon geplant). Am Schafberg fährt man mittlerweile auch geschätzt 80-90% mit den Dieselloks und den Rest mit den mäßig ansehnlichen Neubaudampfloks - den Leuten scheint es trotz massiv gestiegener Fahrpreise egal zu sein, man wirbt ja auch nicht mehr mit dem Dampfbetrieb. Zu ÖBB-Zeiten waren es um die 250.000 Fahrgäste, aktuell sind es deutlich über 400.000 - mehr wäre mit den alten Fahrzeugen einfach nicht gegangen, die Leute kommen eben hauptsächlich bei schönem Wetter. (Wobei - gibt es das auf dem Brocken überhaupt ?)
Und es wollen auch auf den Brocken sicher nicht 100 % der Fahrgäste mit einer Dampflok fahren - wobei angesichts der mäßigen Attraktivität dieses Hügels eine Dampflok sicher ein zusätzlicher Anziehungspunkt ist. Aber ein Mischbetrieb mit entsprechend unterschiedlichen Fahrpreisen wäre wohl wirtschaftlich tragbar möglich - außer das selbsternannte Vorreiterland der Energiewende tickt da völlig anders als der Rest der Welt ...