Hallo liebe Leute,
jetzt macht mal nicht die schöne Kirnitzschtalbahn mit Regelspur- und O-Busgedanken kaputt!
Eine Mitbenutzung der Oberleitung ist ausgeschlossen:
1 - Die Polung der O-Busse funktioniert nur in eine Richtung, wie soll es in der Gegenrichtung mit + und - gehen, ohne die Stangen zu kreuzen?
2 - Die Straßenbahnoberleitung ist ausschließlich für den Betrieb von Stromabnehmern mit Schleifstück ausgerüstet, die O-Busse haben Stangen mit Gleitschuh (oder selten Rolle.)
3 - Wie soll eine Begegnung von einem O-Bus mit einer Straßenbahn funktionieren, ohne dass sich die Stromabnehmer ins Gehege kommen?
Wenn man eine Straßenbahn ausbaut, dann ist es völlig unerheblich, ob man dies in Regel- oder Meterspur macht. Breitere Fahrzeuge mit 2,65m gibt es auch für Meterspur. Die Fahrgeschwindigkeit ist laut BOStrab auf 70 km/h begrenzt, die bei der Kirnitzschtalbahn nie erreicht werden wird.
Schauen wir uns die Strecke an:
Derzeit wird die Strecke von 8,3 km in 32 bzw. 34 Min durchfahren. Rechnen wir eine Rückverlängerung zum Bahnhof (mal ausgeblendet welche Trassierung) sind dies ca. 2,9 - 3,0 km und zwischen Lichtenhainer Wasserfall und Neumannmühle nochmal 4,3 km. Damit haben wir eine Gesamtstreckenlänge von ca. 15,5 km. Hochgerechnet ergibt das in etwa ein Fahrzeit von ca. 60 min. Das ist eine Verdoppelung. Großartig schneller wird es kaum werden.
Wenn man weiterhin von einem 30 min Takt ausgeht, wird dann ein zweigleisiger Abschnitt, ein Begegnungsabschnitt oder eine Ausweiche zwischen Bahnhof Bad Schandau und dem jetzigen Ausgangspunkt benötigt. Zwischen Lichtenhainer Wasserfall und der Neumannmühle braucht es eine Ausweiche.
Um die ankommenden Massen aus der S-Bahn bzw. von den Parkplätzen aufzunehmen, müssten dann verschiedene Takte mit Vorzug fahren. Dazu müssen ggf. die Ausweichen verlängert werden.
Fürs Kuppeln an den Endstellen sind etwa 15 Min Wendezeit vorzusehen.
Was künftig gebraucht wird, ist eine Fahrsignalanlage. Die Regelung mit den Staffelstäben ist nicht erweiterbar. Da wird die TAB nicht mitmachen...
Derzeit sind drei Kurse unterwegs. Künftig wären es sechs. Damit ergibt sich ein Bedarf an zusätzlich drei Kursen. Rechnen wir mit Neufahrzeugen, dann sind es mindestens vier Wagen. Ein Gothazug besteht max. aus einem Motorwagen und zwei Beiwagen, was ungefähr 35 Meter sind. Damit sind wir bei marktüblichen Gelenkwagen mit 36 Metern oder zwei gekuppelten Fahrzeugen von je 18 Metern.
Die Kosten pro Neubaufahrzeug sind als Faustformel etwa 100.000 EUR pro Meter zu rechnen, wobei kürzere Wagen teurer und längere Wagen günstiger sind.
Dann muss das Depot vergrößert werden. Dazu kann entweder der jetzige Busbereich für die Straßenbahn ausgebaut werden oder ein Neubau entstehen. Die Werkstatt muss ebenfalls so hergerichtet werden, dass die Neufahrzeuge mit ihren meist auf dem Dach befindlichen Komponenten gewartet werden können, also Dacharbeitstand usw.
Was die Förderrichtlinien betrifft, kann es immer sein, dass eingleisige Strecken technisch erforderlich sind. Diese sind auch in den letzten Jahren entstanden.
Es gibt also keinen Grund die heutige Kirnitzschtalbahn im heutigen Gewand völlig auf den Prüfstand zu stellen, sondern es gibt Möglichkeiten der schon längst überfälligen Erweiterung. Schaut mal nach Linz zur Pöstlingsbergbahn. Auch hier fahren Altbauwagen und Niederflurfahrzeuge gemeinsam.
Vielleicht findet ja der in Halle angekommen Tw 6 auch wieder zurück zur nach Bad Schandau, wobei der mit der jetzigen Motorisierung auch nur einen Gothabeiwagen ziehen kann...
Was die Barrierefreiheit betrifft, kommt es auf die Definition an, was der Aufgabenträger bestimmt. Hier sind Spielräume!
Viele Grüße vom Stromabnehmer