Die Deutschen Schmalspurbahnen?

  • Das Thema ist für die Mündliche Abschlusspräsentation. Wenn ich diese bestehe werde ich für die am Ende des Schuljahres folgenden schriftliche Abschlussprüfung zugelassen.
    Ein solches Thema werde ich niemals vorstellen, da sich viele darüber lustig machen.
    Nur meine Freunde wissen, dass ich ein Eisenbahnfan bin. Der Rest würde sich darüber nur lustig machen.

    Mfg 991781-6
    Tobias Marx

    Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein

  • Döllnitzbahn definitiv als täglich verkehrend

    Einmal editiert, zuletzt von 99 221 (27. August 2015 um 19:49)

  • Hallo,

    die Brohltalbahn würde ich nicht unbedingt als Museumsbahn einordnen.

    Zum Einen fahren die Touristikzüge (kein Museumsbahnmaterial i. e. S.) in der Hauptsaison täglich außer montags, und zum Anderen findet dort auch zwischen Brohl und Brenk noch Güterverkehr statt. Dieser Güterverkehr wiederum ist mittwochs und freitags als PmG mit den Touristikzügen kombiniert. Ob montags reiner Güterverkehr stattfindet, entzieht sich meiner Kenntnis - dann gäbe es sogar einen täglichen Betrieb.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • Hallo Tobias,

    bis jetzt noch nicht erwähnt wurde das Albbähnle Amstetten - Oppingen auf der Reststrecke der WEG-Nebenbahn Amstetten - Laichingen.
    Dass Du in Deiner Klasse nicht anzeigst, dass Du Eisenbahnfreund bist, kann ich verstehen. Das war schon früher nicht anders. Ich musste mal ein Referat im Englischuntericht halten - natürlich Thema Railway und Steam. Die Reaktion der Klassenkameraden war so, wie Du es dargestellt hattest.
    :smokey:
    Gruß Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Werner P (27. August 2015 um 21:50)

  • Das ist halt schade. Heutzutage ist man nicht mehr normal, wenn man als Hobby was für heutige Verhältnisse "abnormal" ist. Heute steht ja auch nur noch.....Spielen an der Konsole....den ganzen Tag am PC sitzen und nichts machen auf dem Programm.
    Daher bin ich ja in der Schule und bei den anderen Aktivitäten ein anderer Mensch, als wenn ich im Museum bin, oder an der Strecke stehe.

    Es ist nur zu hoffen, dass es nicht schlimmer wird, sonst traut sich kein Jugendlicher mehr seinem Hobby nachzugehen und die Museum und Bahnen bleiben auf der Strecke.

    Mfg 991781-6
    Tobias Marx

    Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein

    Einmal editiert, zuletzt von 991781-6 (27. August 2015 um 22:30)

  • Ich habe mich schon oft gefragt, wann denn über sowas mal diskutiert wird bzw wann es eingeworfen wird, dass sich viele für das Hobby Eisenbahn schämen. Das war auch bei mir so in der Schulzeit. Ich erinnere mich gerne daran, dass ich bei der Ski-Klassenfahrt nach Oberwiesenthal belächelt wurde, weil ich abends gern mal alleine zum Bahnhof schlenderte. Eisenbahn sei etwas für Kinder - und auf der Rückfahrt nach Hause hingen doch alle staunend am Busfenster, als sie die Dampflok in Hammerunterwiesenthal sahen.

    Mit diesem Status habe ich mich abgefunden und auch so habe ich nie großartig den Drang verspürt, das Hobby großartig kundzutun.
    Warum das alles belächelt oder mit Kopfschütteln quittiert wird habe ich erst später mitbekommen, als ich meine Lehre bei der Bahn begann und mich parallel in einem Eisenbahnverein engagierte. Irgendwann wird das Hobby Bahn einfach zum Alltag, man lernt die Technik und Funktion kennen, die Abläufe etc, sodass irgendwann kaum noch etwas Spektakuläres an dem Hobby zu finden ist. Auch wenn mir die Arbeit viel Spaß macht, irgendwann hat man von der Eisenbahn einfach genug, zumindest geht es mir so. Und wenn man jeden Tag mit Lokomotiven und Technik zutun hat, auch am Wochenende, trifft man so manche "Spezialisten" und "Experten" rund um die Eisenbahn, die mein Ausbilder gerne mal als Eisenbahnsexuelle bezeichnete. Kam mir diese Bezeichnung am Anfang auch abwegig vor, so hat sie sich doch mit der Zeit bestätigt.
    Das Hobby Eisenbahn wird nunmal von vielen Freaks betrieben, die scheinbar in der Mehrzahl sind und denen man das überdeutlich ansieht. Das werden andere professionelle Eisenbahner definitiv bestätigen, denn ich bin ja nicht der einzige, der solche Leute belächelt. Mir ist es auch egal, wenn viele von euch das jetzt verleugnen oder verneinen, aber das war oft Gespräch in unserer Lehrlingsrunde oder selbst in unserem Eisenbahnverein.

    Eine Person blieb mir da in besonderer Erinnerung: Tag wie Nacht sprach er nur über Eisenbahn, Loks hier, Züge da. Man konnte sich mit ihm über nichts anderes unterhalten. Die Wohnung voller Eisenbahnbilder, auf dem Bahnhof fotografierte er jede Lok. Er wusste, wann welche Lok wo gebaut wurde, wieviel PS sie hatte, wann sie wo fuhr, wann sie wo umgebaut wurde und welche speziellen technischen Ausrüstungen sie hatte. Alles schön und gut, THEORETISCH wusste er alles, und konnte PRAKTISCH nicht einen einzigen Handgriff machen. Damit hat er sich absolut lächerlich gemacht. Das war extrem zum Fremdschämen. Und deswegen kann ich auch verstehen, warum das Hobby Eisenbahn so belächelt wird. Die Öffentlichkeit sieht nicht die Leute, die dafür sorgen, dass alles glatt geht, dass die Züge planmäßig rollen und alles instandgehalten wird - ganz einfach weil die sich nicht so sehr in den Vordergrund rücken wie diejenigen, die es einfach übertreiben und für die ich mich als Eisenbahner einfach auch fremdschämen muss.

    Und die gab es früher wie heute

    Jetzt bin ich mal auf eure Reaktionen gespannt :smash:

    Einmal editiert, zuletzt von 99 221 (28. August 2015 um 15:01)

  • Hallo alle miteinander,

    auch wenn das jetzt mit der Ausgangsfrage überhaupt nichts zu tun hat, so will ich doch meine Erfahrungen zum Thema Eisenbahnhobby in der Schulzeit mitteilen:

    Als gebürtiger Kühlungsborner, ist natürlich der Molli meine Bahn, mit der ich groß geworden bin. Meine spätere Schule befand sich in unmittelbarer Nähe der Strecke (Kühlungsborn Mitte am Karpfenteich, werden sicherlich viele kennen). Ich hab aus meinem Hobby nie eine Geheimniskrämerei gemacht und spätestens als im Physikunterricht zum Thema Weg und Zeit mein Lehrer in die Klasse fragte, wer denn eine Modelleisenbahn hat, die er für Anschauungs- und Versuchszwecke mitbringen könnte, und einige meiner Mitschüler meinten, dass ich doch meine Modellbahn mitbringen könnte, waren alle Dämme gebrochen. Ich brachte dann zum nächsten Physikunterricht Trafo, verschiedene Lokomotiven und gerade Gleise mit und vorne auf dem riesigen Lehrertisch (etwa 4m lang) wurden dann verschiedene Testfahrten durchgeführt (mit den Messgeräten aus der Schule: Lichtschranke für die Zeitmessung, Prüfgeräte zum Messen der angelegten Spannung usw.)
    Auch in meinen späteren Berufsausbildungen hatte ich mit dem Thema Eisenbahn vs. Mitschüler nie wirklich Berührungsängste oder Probleme.
    Offenheit hilft.
    Von daher finde ich die Idee mit der mündlichen Präsentation gar nicht schlecht.

    Gruß aus Kühlungsborn

    Robert D.

  • Aber die Präsentation bekommen nur die Lehrer zuhören. Das sitzt mein Betreuungslehrer, einer von der Schulleitung und noch zwei andere Lehrer. Aber vor der Klasse würde ich mir mit so einer Präsentation nur ein Eigentor schießen. Es ist zwar schade um das Thema Eisenbahn aber leider ist es bei mir notwendig in der Schule von dem Thema Abstand zunehmen. Ich finde es auch schade, dass ich nicht einfach so reden kann über das Thema, aber dies ist leider so.

    Mfg 991781-6
    Tobias Marx

    Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein

  • Meine Meinung zum Thema, es kommt immer drauf an wer sich als Eisenbahnfan outet. Ist es die sabbernde graue Maus, dann wird sie belächelt, ist es der coole Typ, dann eben nicht. Das hat rein mit der Persönlichkeit und dem Auftreten desjenigen zu tun, aber mit Sicherheit nichts mit dem Hobby Eisenbahn!

    Ich hatte mit diesem Thema in der Schule komischerweise nie Probleme. Jeder wusste es, habe da nie einen Hehl draus gemacht, bin aber auch keinem damit auf den Kecks gegangen. Und wenn dann doch mal ne Spitze kam, dann habe ich denjenigen mit seiner Schwäche der Lächerlichkeit der anderen preisgegeben. Dann wurde z.B. die Vorliebe desjenigen für sündhaft teure Markensportschuhe von mir genüßlich durch den Dreck gezogen. Ich hatte die Lacher auf meiner Seite und dann war Ruhe im Schacht!

    Ein anderen Problem ist eher, daß eben meist die extrem auffälligen und teils verhaltensgestörten "Ferrosexuellen" immer mal wieder genüßlich in irgendwelchen Schmuddelreportagen im Hartz 4-TV öffentlich vorgeführt werden. Aber auch das hat an sich im Kern nichts mit dem Thema Eisenbahn zu tun, da geht es vordergründig einzig um die öffentliche Vorführung dieser Freaks zum Quote machen. Ist im Prinzip das gleiche Schema wie bei Sendungen ala "Bauer sucht Frau" oder "Schwiegertochter gesucht". Freaks vorführen zum fremdschämen und lachen für die unterbemittelte Gesellschaft.