Unbekannte Schmalspurlok bei Nauen

  • Hallo Blix,
    danke für deine Richtigstellungen. Die Spurweite werde ich noch mal kontrollieren.
    Ich hatte vermutet das der Kaufpreis noch vierstellig war. Dann dürfte ihm die ganze Aktion mit dem Transport wohl an die 20.000 Euro gekostet haben. Aber wozu blos das Ganze? Ich hatte damals, als die Reportage lief, so den Eindruck, dass er das auch nicht wusste und seine Frau blos die Augen verdreht hatte.
    Das er sie wieder angeboten hatte, war mir nicht bekannt.

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Noch eine kleine Ergänzung zu der Frage, wie wohl die Lok da gelandet ist, wo sie heute steht.

    Besagter Sammler alter Traktoren richtet Jahr für Jahr auf seinem Grundstück ein Treffen Gleichgesinnter aus, die dann auch mit ihren Traktoren eine Ausfahrt nach Plau am See unternehmen. Einen Teilemarkt gibt es auch und an dem Wochenende ist dort recht viel los. In der Vergangenheit verkehrten noch zusätzlich Sonderzüge zwischen Plau am See und Güstrow, meist mit der 52 8177. Da die Strecke direkt an dem Grundstück vorbeiführt, hatte man sogar extra einen Bahnsteig errichtet. Das könnte wohl das Interesse des Treckerfan in Richtung Eisenbahn gelenkt haben und den Wunsch nach einer Dampflok keimen lassen, meine ich.
    Ich werde das weitere Schicksal der Lok im Auge behalten. :zwink:

    Grüße Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo zusammen,

    Knapp 12.000 € für eine 50-PS-Dampflok - ich kann schwer einschätzen ob das realistisch ist. Allerdings werden Feldbahndampfloks so gut wie nie angeboten (doch halt, in GB wurden gleich mehrere 600 mm E-Kuppler mit Luttermöller-Antrieb für ca. 40.000 € angegboten http://prestonservices.co.uk/item/orenstein…oller-loco-1247).

    Naja, betriebsfähig aufgearbeitet wäre der Wert dann sicher mal das 10-Fache. Allerdings wäre ja in dieser Spurweite kaum was mit ihr anzufangen. In 600 mm sähe die Sache dagegen schon wieder anders aus.
    Umspuren wäre aber bei einer Innenrahmen-Lok eine sehr aufwändige Sache, Rahmen komplett zerlegen, neu zusammebauen usw. Das Führerhaus käme mir für 600 mm auch wieder recht breit vor - aber das könnte täuschen. Die Frage wäre, ob es dieselbe Lok in 600 mm gab, also ob so ein Umbau auch halbwegs historisch korrekt wäre.

    Nun ja - alles nur so rumgesponnen. Der Eigentümer wird sicher andere Ideen haben. Er ist ja nicht der einzige, der historisch wertvolle Fahrzeuge im Freien verrotten lässt. Es ist ja auch sein gutes Recht! Beim Bw Hanau verrostet noch eine Henschel-Fabian (seit insgesamt ca. 50 Jahren im Freien) und irgendwo hat hier auch einer eine (oder gar zwei) HF110C versteckt - so munkelt man.

    Viele Grüße, Matthias

    3 Mal editiert, zuletzt von MatthiasL (23. Januar 2016 um 18:34)

  • Mahlzeit!

    Loks dieses Typs gab es für alle möglichen Spurweiten, zumeist wurden sie in Kleinserien auf Vorrat gebaut, um kürzeste Lieferfristen von wenigen Wochen zu gewährleisten.

    Der Preis ist für die Lok, die halbwegs vollständig zu sein scheint, schon nicht angemessen. Zumal es sich um eine recht seltene Maschine handelt. Das Problem ist in der Tat die Spurweite, da gibt es hierzulande kaum potentielle Interessenten. Der Umbau auf 600 mm ist nur mit erheblichen technischen und finanziellen Aufwand machbar und wird zusätzlich durch den Rahmenwasserkasten erschwert. Je nachdem welche Spurweite die Lok nun tatsächlich hat, wäre eine Umspurung auf 750 oder 800 mm vielleicht noch eher denkbar. Für diese Spuren wären der Ziegeleipark Mildenberg, die Feldbahn in Sproitz bzw. die Kiesbahn Leipzig-Lindenau denkbar.

    Wenn jemand sich der Lok annimmt, so wird selbst für eine nur rollfähige Aufarbeitung erheblicher Aufwand notwendig sein. Das Triebwerk war beim Transport der Lok schon nicht mehr zu bewegen, die Blechteilen wird man nur noch zum Maßnehmen verwenden können. Da ist die 99 4301 in Gommern doch in einem weitaus besseren Zustand.

    Soweit ich mich erinnere wurde die Lok bei ebay Kleinanzeigen jedoch für ein mehrfaches des ursprünglichen Kaufpreises angeboten. Und da wird es dann schon unrealistisch...

    Gruß Sven

  • Hallo,

    da sind die Chanchen der Lok doch wohl eher schlecht, das sie wieder einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden kann. Der Sammler hat wohl nun gemerkt, dass sein Kauf völliger Quatsch war. War er ja meiner Meinung nach auch. Mal sehen wie sie dieses Frühjahr aussehen wird. Sicher nicht besser als das Bild vom Sommer 2015.
    Da passt sie ja noch besser ins nahe gelegene Agroneum (Landwirtschaftliches Freilichtmesum) in Alt Schwerin, am Nordende des Plauer Sees. Dort befindet sich eine 600 mm Feldbahnanlage, die leider nur sehr selten zum Leben erweckt wird.

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo,

    für die Maffei kann man für die Zukunft wirklich nur das beste hoffen. Eine geschützte Unterstellung wäre zumindest erst mal ein Anfang. Alt Schwerin ist aber wohl leider keine wirkliche Option. Die Feldbahn dort besitzt bei den Betreibern keinen großen Stellenwert und wurde in den letzten Jahren auch nur weitestgehend von auswärtigen freiwilligen instand gehalten.

    An sich ist es um jede Lok schade die die irgendwo rum steht und sinnlos vergammelt. Und ja leider gibt es da noch einige solche Beispiele. Matthias mit der Henschel in Hanau meinst du ja sicherlich die 20768/1928 welche bis vor kurzem in Rodgau im Industriegebiet vergammelte. In dem Fall muss man aber ja ganz klar sagen das es erst mal ein großer Fortschritt ist das die Lok, zusammen mit einem Großteil der restlichen Feldbahnsammlung, nun von dort in ein richtiges Eisenbahnmuseum gebracht und so erst mal gesichert wurde. Was in Zukunft allerdings damit passiert muss man halt sehen.
    Nun und was die beiden HF110C angeht so munkelt man das ja nicht, sondern das sind die beiden bekannten Loks Henschel 25335/1942 und Henschel 25351/1942 der Feldbahnsammlung Oppermann, welche nun aber schon seit einigen Jahren verschollen ist.

    http://www.heeresfeldbahn.de/lokomotiven/de…_110_c/183.html

    http://www.heeresfeldbahn.de/lokomotiven/de…_110_c/184.html


    MfG Felix

  • Hallo Blix,

    in der Tat ist Alt Schwerin keine richtige Option. Die Feldbahnanlge dort ist vermutlich das sechste Rad am Wagen. Dabei könnte man das dort so gut integrieren. Feldbahn und Landwirtschaft in Mecklenburg, das passt doch zusammen. Besucher gibt es auch denke ich mal. Gern erinnere ich mich an die Großveranstaltungen dort, wo dann auch Gastfahrzeuge zum Einsatz kamen. Z. B. die Feldbahndampflok des TüV Nord. Gib es die eigentlich noch?
    Das Nord-Süd Gefälle bei den Eisenbahnvereinen ist doch beträchtlich. Ich meine je weiter südlicher man kommt, um so mehr ist diesbezüglich los. Woran liegt das eigentlich? Hat da jemand eine Erklärung für? :confused:

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Zitat

    Original von Pollofan
    Gern erinnere ich mich an die Großveranstaltungen dort, wo dann auch Gastfahrzeuge zum Einsatz kamen. Z. B. die Feldbahndampflok des TüV Nord. Gib es die eigentlich noch?

    Die Lok hat der Verein DFKM in Deinste für 30000€ gekauft.

    der Mansfelder
    Andreas

  • Hallo Mansfelder,

    danke für die Info.
    Als Belohnung ein Bild der Lok damals 1996 in Alt Schwerin. Das sind nun schon 20 Jahre her, kaum zu glauben. Konnte auf die Schnelle blos nicht die Originalaufnahme finden, daher blos ein Scan von einer Postkarte, wo mein Bild mal abgedruckt worden ist.

    Gruß Detlef der Pollofan

    Pollofan

  • Hallo Felix,

    mit den beiden HF110C hast Du sicher Recht - das werden die wohl sein (den Namen des Eigentümers kannte ich nicht). Verschollen ist aber schon auch seltsam. Vielleicht inzwischen in den Hochofen gewandert?

    Die Hanauer kamen zu der Henschel aus dem Rodgau aber auch eher wie die Jungfrau zum Kind. Die Fahrzeuge dort am Rande des Bw abzuladen geschah eher aus einer Not heraus, weil das Gelände im Rodgau bebaut wurde.
    Die Freude und Begeisterung über die eigentlich eher artfremden Fahrzeuge hielt sich in Hanau sehr in Grenzen, wie ich bei einem Gespräch mit Aktiven dort feststellen konnte. Das weitere Schicksal ist nach wie vor ungewiss. Die Fahrzeuge gehören wohl einem Privatmann der eigentlich nichts mit dem Eisenbahnmuseum zu tun hat und Feldbahn gehört auch nicht ins Sammlungskonzept eines Vereins, der sich dem Erhalt des ehemaligen Bw des Eisenbahnknoten Hanau verschrieben hat.

    Viele Grüße, Matthias

    4 Mal editiert, zuletzt von MatthiasL (22. Januar 2016 um 19:09)