Hallo,
die 'Elö-Világ Benefizgesellschaft' setzt sich für eine Wiederinbetriebnahme der Schmalspurbahn von Kecskemét bis Bugac felsö ein. Dafür sollte innerhalb eines Zeitraumes von 5 – 10 Jahren ein Öko-Tourismus-Projekt in Bugac entstehen, welches den Besuchern unter Beteiligung der heimischen Bevölkerung deren Traditionen und die nachhaltige Landwirtschaft erlebbar machen soll. Das größte Problem für eine Entwicklung der Schmalspurbahn ist derzeit, dass sie sich im staatlichen Vermögen befindet und die Benefizgesellschaft somit keine Projekte umsetzen kann.
Die Schmalspurbahn in Kecskemét hat eine hohe touristische Bedeutung, da es sich um das letzte verbliebene Netz im typischen ungarischen Tiefland handelt. Zunächst sollten auf der Strecke nach Bugac die Schienen und Schwellen ausgetauscht werden, wo dringende Notwendigkeit besteht, da sich die Gleise in Sandbettung befinden. Die Fahrzeuge befinden sich im Besitz der ungarischen Staatsbahn und hierfür müsste eine gesonderte Vereinbarung getroffen werden. Bei einen Betrieb von 100 Tagen im Jahr wäre von einer realistischen Zahl von 200 - 250 Fahrgästen am Tag auszugehen. Als Investitionsbdarf werden etwa 100 – 120 Millionen Forint für die Sanierung der Strecke und der Fahrzeuge angegeben. Hiervon könnte etwa die Hälfte der Summe über Spenden und Freiwilligenarbeit erbracht werden.
Das Problem bei der Schmalspurbahn war in der Zeit vor der Betriebseinstellung, dass sie in der Hauptsache für den täglichen öffentlichen Personenverkehr betrieben wurde. Bei einer Analyse im Jahr 2008 wurde festgestellt, dass die Schmalspurbahn in Kecskemét (und in Nyiregyháza) durch Vernachlässigung in einem sehr schlechten Zustand sei. Die mögliche Reisegeschwindigkeit stand in keinem Verhältnis zur Funktion als öffentliches Nahverkehrsmittel mehr. In Kecskemét war bei drei täglichen Zugpaaren der Umsatz zu gering, denn der Fahrplan erfüllte nicht die Bedürfnisse der örtlichen Bevölkerung. So gab die MÁV für das Jahr 2007 eine Zahl von 11000 Fahrgästen an, während andere Bahnen in ländlichen Gebieten im Durchschnitt 62000 Fahrgäste befördern würden. Daraufhin wurde der Betrieb im Jahr 2009 eingestellt.
Doch auch wenn nun Investitionen getätigt werden müssen, sollte die Bahn in touristische Nutzung übergeben werden, weil sie hier die Funktion erfüllen könnte, welche sie in der Befriedigung des öffentlichen Verkehrsbedürfnisses nicht mehr erfüllen konnte.
Gruß, René