Besuch bei der JHMD in Südböhmen Teil 1 (m12B)

  • Hallo,

    aufgrund der anhaltenden Insolvenzgerüchte zur JHMD, machten sich mein Vater und ich am Freitag zu einer erneuten Stippvisite auf. Für all diejenigen denen die JHMD noch unbekannt sind ein paar Fakten zur Bahn.
    Die Bahngesellschaft verfügt über ein ca. 80 km langes Streckennetz in 760 mm Spurweite. Ausgangspunkt der sich teilenden Streckenäste ist jeweils Jindrichuv Hradec (Neuhaus). Ein Ast führt von dort nach Obratan (Wobratein), ein anderer nach Nova Bystrice (Neubistritz) -5 km vor der österreichischen Grenze. Richtig Betrieb herrscht auf der letzten Strecke nur in den Sommermonaten, wenn die wenigen Planzüge durch touristische Dampffahrten verstärkt werden. In Nova Bystrice gibt es mittlerweile auch ein kleines Schmalspurmuseum.
    Bis vor 2 Jahren bewältigten die remotorisierten Schmalspurloks der Baureihe TU47 den Hauptverkehr.
    Danach kam man auf die Idee den Betrieb mit modernisierten Triebwagen der PKP zu rationalisieren. Mit viel EU-Geld entstanden futuristische Fahrzeuge, die allerdings auch große Probleme mit sich brachten. Die Triebwagen sind laut, unzuverlässig, schwanken bedenklich und die Klimaanlage funktioniert nur an Schalttagen. Von 4 Triebwagen sind seit längerer Zeit nur zwei einsetzbar. Überall auf dem Streckennetz wird fleißig gebaut, aber teilweise wissen noch nicht einmal die Mitarbeiter warum. Letztendlich konnten im April auch keine Löhne gezahlt werden. Nun zu den Bildern, die im ersten Teil nur lokbespannte Züge zeigen. Im zweiten Teil geht es dann um die Triebwagen.

    Noch fast in den ursprünglichen CSD-Lackierung zeigt sich T47.011

    Hier nähert sich T47.019 einem Bahnübergang hinter Maly Ratmirov. Der ehemalige rumänische Güterwagen dient dem Fahrradtransport der vielen Radtouristen in "Cesky Kanada".

    Derselbe Zug hat hier den wunderschön gelegenen Bahnhof Blazejov erreicht.

    Ein weiteres sehr schönes Motiv ist der Seeblick bei der Station Hurky. Leider wächst dieses Motiv immer mehr zu und der als Fotostandpunkt genutzte Steg wird immer baufälliger.

    Der Endpunkt Nova Bystrice ist erreicht.

    Garagenblick bei Blazejov

    Bahnübergang hinter Blazejov

    Nun wechseln wir auf den Streckenast nach Obratan, wo T47.005 die Triebwagenzüge verstärkt. Aufgrund einer Reisegruppe, besteht der Zug ausnahmsweise aus 2 Balm/u. Fotografiert beim Halt in Nova Vcelnice.

    Angekommen in Kamenice nad Lipou, wo der Zug 20 min Aufenthalt hat.

    In Vcelnicka ist die Zeit stehen geblieben.

    Hier verlässt der Zug den Haltepunkt Dobesov. Erst nach intensiver Vegetationspflege war das Motiv überhaupt umsetzbar.

    Aufgrund von Bauarbeiten in Obratan endete der Zug in Cernovice u Tabora. Die Reisegruppe fuhr ab hier mit dem Reisebus weiter.

    Viele Grüße Martin

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    Einmal editiert, zuletzt von Martin Hanisch (12. Juni 2016 um 08:40)

  • Hallo Martin,

    ein ganz toller Bildbericht von Dir!
    Für mich sind die Orte die sprichwörtlichen "böhmischen Dörfer".
    Würd ich mir auch gerne mal anschauen, aber ist leider recht weit weg von mir.

    Das Bild mit Teich gefällt mir besonders gut.
    Freue mich schon auf Teil 2 :)

    viele Grüße
    Norman, der gestern auch im Böhmischen unterwegs war, Dampfzug fahren :-D

  • Hallo Martin,

    auch von mir ein Danke für diese 'Bilderbuchreise'. Schöne Aufnahmen. Die lokbespannten Züge sind in dieser Umgebung sehr sehenswert. Freue mich auf den zweiten Teil ... und hoffentlich kann dieses Netz erhalten bleiben.

    Gruß, René

  • Hi Martin,

    wieder sehr schöne und interessante Bilder von dir. Vielen Dank fürs Zeigen. Die Personenwagen sehen aus, als ob es ehemalige Triebwagen, oder Beiwagen gewesen wären. Weißt du da mehr darüber?

    Tschüssi Thomas

  • Hallo,

    @Norman Da werde ich mir deinen Bericht gleich mal zu Gemüte führen. Du hast Recht die nächste Schmalspurbahn ist die JHMD nicht. Wir sind ca. 3 h bis dorthin unterwegs, dank recht guter Autobahnanbindung ins Böhmische.

    @ René Ja das hoffe ich auch, dass trotz aller Querelen dieses wunderschöne Netz erhalten bleibt.

    @ Thomas Die Beiwagen wurden 1966 von Tatra Smichov entwickelt. Passende Triebwagen dazu gab es nie, sie liefen immer gemeinsam mit den Dieselloks der Baureihe TU47. Allerdings sind gewisse Parallelen zum Zittauer Triebwagen unverkennbar.

    Viele Grüße Martin

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  • Danke für die Aufklärung, Martin. Ich dachte auch zuerst an den Zittauer Triebwagen, als ich die Bilder sah. Daher meine Frage.

    Eine schöne Woche.

    Tschüssi Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von dufti99 (12. Juni 2016 um 22:27)