Packwagen in Döbeln abzugeben

  • Hallo Henry,

    es handelt sich um einen 1912 in Gotha gebauten sächsischen Gepäckwagen, dessen Kasten seit 1969 in Mochau bei Familie Till steht. Herr Till war Schaffner oder Zugführer bei der "Lommzscher Bimmel" ... Die Gastfreundschaft von ihm und seiner Frau werde ich niemals vergessen - einschließlich der Gespräche über die ostdeutsche Heimat beider Vertriebenen - viele Grüße aus Pillkallen!

    Daten des KD4:
    1. Betriebsnummer: 1416K
    Betriebsnr. ab 1927: Dresden K1800
    DRB-Nummer 1938: 1800 Dre
    Betriebsnummer 1950: 7.1800
    Betriebsnummer 1958: 974-312

    Die Ausmusterung des Gepäckwagens - in ihm fuhr ja kein Pack, sondern Gepäck - erfolgte am 19. November 1968.

    Dem Kasten fehlen beide Bühnen, über eine Saugluftbremse hat er niemals verfügt - siehe im roten "Schmalspur-Album Sachsen" Döbeln - Lommatzsch - Leutewitz von Helge Scholz Seite 128.

    Viele Grüße

    André

  • Hallo André,

    vielen Dank für die Informationen. Ich besitze ein Bild vom besagten Wagen, noch im kompletten Zustand, abgestellt in Gärtitz 1969 .

    Gruß Daniel

    37235344pa.jpg

  • Hallo André,

    Zitat

    Original von A. Marks
    Die Ausmusterung des Gepäckwagens - in ihm fuhr ja kein Pack, sondern Gepäck - erfolgte am 19. November 1968.

    Viele Grüße

    André

    Danke für die näheren Infos. Packwagen heißen die Wagen weil "Pack"stücke damit transportiert wurden. Also Milchkannen, Bauholz und andere große Sachen. Gepäck in dem Maße wie heute kannte man nicht. Auf den sächsichen Schmalspubahnen hießen diese Wagen sogar Packmeister. Habe ja selbst sieben Jahre darin meinen Dienst verichtet.

    Grüße Henry

    Es grüßt der Conducteur

  • Hallo Henry,

    alles gut!

    In der Kaiser- und Zwischenkriegszeit war Packwagen völlig richtig - eben wegen den Packstücken! Deshalb ja Gattungsbezeichnungen wie Pw (Reisezuggepäckwagen) und Pwg (Güterzuggepäckwagen).

    Aber Reichs- und Bundesbahn haben in den 1960er Jahren dann nun einmal den Begriff Gepäckwagen amtlich festgelegt, wie es auch Gepäckannahmestellen etc. gab.

    Wenn dass Deine Lehrer nicht angenommen und Euch nicht vermittelt haben, weil auf den Bahnhöfen in der Praxis die Alten ohnehin ihr Kaiserzeitdeutsch gesprochen haben, dann ist das gelebte Bimmelbahngeschichte - die von der Theorie in den Hochschulen eben immer abweicht ... ;)

    VG

    André

  • Hallo André,

    die Sprachform ist aber heute noch als Packwagen geläufig.
    Ob in Schönheide, Jöhstadt oder in Radebeul - wie auch richtig auch "Packmeister".
    Es gab aber auch die Bezeichnung "Rucksack".

    Grüße

    Tino-Toni

  • Hallo Tino,

    och - sagen wir es mal so: Was jemand ausspricht, ist dessen Sache, da rede ich niemand rein.

    Aber in einem Fachbuch über Fahrzeuge erwarte ich ganz einfach die amtlichen Fachbegriffe, von denen ich weiter oben eben einmal einen der Vollständigkeit halber vorgestellt bzw. in Erinnerung gerufen habe.

    Nun ist das Forum hier von einem Fachbuch teils sehr weit entfernt, deshalb sollte jeder das schreiben, was er für richtig hält. Das Gute ist - egal ob jemand Gepäckwagen, Packmeister oder Packwagen schreibt, wir wissen, dass alle Begriffe das Gleiche meinen ... ;)

    VG

    André

  • Hallo,

    ich hatte mal über eBay den jetzigen Besitzer angefragt.

    Der Gepäckwagen wurde als Holzlagerschuppen verwendet.

    Grüße
    Tino-Toni

  • Hallo zusammen,
    Ich hoffe das der Gepäckwagen, Packmeister oder auch Rucksack gerettet werden kann ( evtl. ist ja Löthain der richtige Ort dafür). Solche Dinge sollten wichtiger sein als Phantastereien über Lokomotivneubauten und ähnlichen Hirngespinste.

    Mit freundlichen Grüßen aus Kreischa

    Martin Z.

    Einmal editiert, zuletzt von MartinZ. (28. Juni 2016 um 17:48)

  • Dem Beitrag von Martin Z. möchte ich nichts hinzufügen!
    Hoffentlich gelingt es, diesen Sachzeugen zu retten. Vielleicht sind noch die alten Farbschichten unter dem derzeitigen Anstrich.

    HHw