• Hallo Ludger,

    mir gefällt es, wenn sich der Saarsachse in dem Wagen spiegeln kann (Bild 3). Für mich ein Ausdruck von Pflege und Sauberkeit, anders als im Sommer in Süddeutschland erlebt.
    Die Werkabteilung Perleberg hat auch nie matte Lacke gespritzt. Aber zugegeben, ganz so spiegelblank waren die Wagen auch nur, als sie fabrikneu waren. Später war der Untergrund schon zu schlecht. Außerdem fraß sich das Pflege- und Reinigungsmittel Purin auch ziemlich schnell in den Lack, so dass er stumpf wurde.

    Heute werden wir für die saubere Bahn gelobt und Glanz ist für den Kunden natürlich Ausdruck von Sauberkeit und Pflege. So sind auch die Loks heute glänzend in Schuss.

    Für die Wagen des historischen Parks könnte ich mir höchstens vorstellen, dass ein Schuss Seidenglanzlack beigemischt wird, wie beim 971-210, der ja nicht ganz so stark glänzt, wie der 971-216 und 970-812.
    Aber auch so wird der optische Zustand der 60er (also passend zur 99 4652) nicht tatsächlich erreicht.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Saarsachse,

    dein letzter und dieser Beitrag gefällt mir sehr gut. Die Geschichte die du dir dazu ausgedacht hast ist sehr schön zu lesen. Die Bilder mit dir bzw von dir passen sehr gut zu der Geschichte. Ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag von dir!

    @Achim: Auf den ersten Blick sah das EDV-Schild an der 99 4652 sehr kurios aus, aber auf den zweiten Blick sieht es nicht mehr kurios aus, sondern macht die Front der Lok für mich etwas breiter, was mir sehr gefällt. (Über Meinungen lässt sich Bekanntlich streiten)

    Mfg 991781-6
    Tobias Marx

    Ehrenamtlicher Mitarbeiter der Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein

  • Salü,

    also ich kann mich an den Zeitraum so 1988 und 1989 errinnern, als Wagen aus Perleberg genaus so geleckt wieder kamen. Wie Achim so richtig schrieb, waren die sehr schnell stumpf.

    Ludgar, sieh es doch einfach so, da hat ein Verrückter eine schöne Idee für eine Geschichte und der Burgerwagen ist wieder aktiv... das mit dem Lack,denke bald ist der auch stumpf.

    Ludgar, wie hast Du mir mal so schön gesagt, Mut zur Perspektiefe...
    Herzlichst der Saarsachse

    IV K - Fan

  • Thomas:
    Die Idee mit der Spiegelung ist durchaus genial. So haben wir nun zwei Thomas, so daß Achim und ich uns Dich als gemeinsamen Freund nicht teilen müssen. So hat jeder seinen Thomas.

    Achim:
    Daß die Wagen schon in den 60er Jahren derart hochglänzend aus dem Raw kamen, nehme ich Euch nicht ab. Die Bleche sind einbrennlackiert, da sieht man keinen einzigen Pinselstrich, und sie sind so aalglatt wie ein neuer Pkw. Schaut Euch mal den Rügen-Wagen beim Pollo an: So sieht ein Raw-frischer Wagen aus, einerseits im Farbton, andererseits in der Oberfläche. Sven verrät Euch sicher gerne, wo man den Lack beziehen kann.
    Deine Argumente bzgl. des Publikumsgeschmacks treffen durchaus zu, aber eben nur bzgl. der alltäglich eingesetzten Wagen. Bei den Museumswagen zählen andere Aspekte, nämlich die des Denkmalschutzes und der historisch-getreuen Farbgebung, und davon sind die Wagen eben weit entfernt.

    Viele Grüße an Saar und Ostsee
    Ludger

  • Hallo Ludger,

    Du vergisst dabei, dass alle Museumswagen in den letzten Jahren neu beblecht wurden und dadurch der Untergrund makellos ist. Natürlich sieht man keinen Pinselstrich, denn kein Ausbesserungswerk (auch zu DR-Zeiten) lackiert mit Pinsel. Eine Museumsbahn wie der Pollo tut dies schon.

    Ich hatte es ja bereits beschrieben. Unter den heutigen Voraussetzungen kann man durchaus darüber nachdenken, etwas seidenmatten Lack beizumischen und somit einen gewissen matten Teint zu erzeugen, aber keinesfalls richtig matt lackieren. Matt wurden die Wagen nie lackiert, sie ermatteten durch Verschmutzung und Verwitterung.
    Die WA Perleberg verwendete nie so hochwertige und langlebige Lacke, wie wir heute. Ein frisch lackierter Wagen (die wurden teils auch mit altem Lack wieder ausgeliefert) glänzte zunächst aber auch sehr schön. Schau Dir einfach mal die Fotos von Alfred Luft und Harald Navé an der Wittower Fähre an. Da gibt es einige Fotos, auf denen 99 4633 die Fähre bedient, während Autos auf die Überfahrt warten. Die hellen Autos spiegeln sich dort auch im Lack der Personenwagen. Es wurde also kein matter Lack verwendet. Mit viel Glück konnten PUR-Lacke ergattert werden, die aber umso länger hielten und nicht so schnell verblassten.
    Man kann auch auf vielen anderen Fotos einen gewissen Glanz an einzelnen Wagen erkennen - zugegeben, nicht so stark wie heute. Auch dadurch erkennt man, dass Personenwagen nie matt lackiert wurden.
    Diese Unsitte hat erst in den letzten Jahren bei einigen Museumsbahnen Einzug gehalten.

    Es galten damals übrigens völlig andere Bedürfnisse. Du weißt selbst, dass die äußerliche Pflege der Fahrzeuge zu Reichsbahnzeiten nie so gut war, wie heute. Darum wird auch der historische Wagenpark hoffentlich noch lange schön glänzen.


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Ludger,

    ich habe ja auch keinen Grund unsachlich zu werden. Ich verstehe Deine Motivation übrigens sehr gut und kann mich darum in diesem Fall leicht in Dich hineindenken, was in anderen Fällen nicht immer gelingt. Wenn man anderer Meinung ist, hilft es ungemein, wenn man sich einfach einmal versucht, sich in den Gegenüber hineinzuversetzen. Das macht auch ungemein Spaß und ist nicht selten auch sehr lehrreich.

    Ich gehe einem richtigen Streit übrigens auch nicht aus dem Weg und versuche immer, den "Gegner" zu respektieren. Streitkultur nennt man sowas wohl. Das fällt mir in einem Internetforum leichter als im direkten Gespräch, weil ich meine Texte grundsätzlich noch einmal durchlese. Manches, das ich in der Aufregung in die Tasten haue, geht nie online, ich habe mich aber abreagiert. Das kann ich nur empfehlen. Einfach den ganzen Frust von der Seele schreiben, durchlesen, löschen...
    Mir hilft das sehr und ich würde es manchen Internetnutzern wärmstens empfehlen.

    Im direkten Gespräch kann es schon einmal hitzig und laut werden. Ich vermeide es dann aber eigentlich auch, unsachlich zu werden. Ist das Gewitter vorbei, kann ich prima wieder zur Tagesordnung übergehen. Die Luft ist dann wieder rein.


    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo ins Forum,

    ja, die leidige Lackfrage.

    Da können ganze Oldtimergenerationen ein Lied davon singen. Wenn ich mir viele restaurierte Wartburg´s, Trabant´s , EMW´s, AWO´s etc. ansehe - da schauen viele Autos und Motorräder heutzutage neuer aus, als sie je aus dem Laden kamen.

    Die heutigen Lacke in ihrer Struktur sind überhaupt nicht mehr mit denen von vor 50+ Jahren vergleichbar. Da kann man glänzend, seidenmatt, matt usw. simulieren, man wird nie das damalige Ergebnis erreichen. Dann kommt noch hinzu, dass Farbempfinden immer etwas Subjektives ist. Wer weiß schon, wie heute noch existierende, originallackierte Fahrzeuge vor einem halben Jahrhundert aussahen? Jede Körperfarbe altert und ändert ihr Aussehen im Laufe der Jahre. Hinzu kommen noch die verschiedenen Verarbeitungsformen.
    Was ich damit sagen will: Wir sollten uns nicht an, wie ich meine, Kleinigkeiten wie dem Glanz diverser Fahrzeuge stören. Zur Not hilft dagegen eine gehörige Portion Reichsbahn - (RüBB) - Ruß.

    Gruß Tobias

  • Hallo,

    schon früh im Jahr hatten wir uns für den RüBB-Fantag 2016 angemeldet für die Fotofahrten mit der 99 4652 und dann kam die „böse“ Erkältung, die mich bereits vor dem Rügen-Trip angeflogen hatte und seitdem noch immer plagt.
    Daher erst jetzt noch ein paar Fotos davon. Die Auflösung, warum die hier dranhängen, gibt’s dann dabei ...


    Am Sonnabendmorgen sammelte sich die Fan-Gemeinde im Bf Putbus und in gemütlichem Tempo ging es los mit dem Foto-Pmg.
    Da die „Kleene“ Tender voraus fuhr ging es ohne größere Verzögerungen bis zum ersten „richtigen“ Foto- bzw. Filmevent im bzw. um den Bf Garftitz herum.

    Die Wanderung zum Fotografieren des „Jagdschloßblicks“ ließ ich aus, jedoch machte 99 4652 mit dem Foto-Pmg im Bf Garftitz auch so etwas her.
    R01


    Da mein Autofocus von der folgenden Zugkreuzung leider so gar kein scharfes Foto erzeugen wollte (grrr …) blieb dies die einzige Tv-Aufnahme.

    Im Bf Göhren kamen wir pünktlich an und Joachim und ich nutzten den Aufenthalt zu einem Blick auf die immer noch belebte Ostsee und ein Mittagessen im Warmen mit Blick aufs Wasser.


    Zurück am Bf Göhren, setzte der Foto-Pmg gerade um ans Bahnsteiggleis 1 und die Fan-Gemeinde sammelte sich anschließend vor der 99 4652 zum Foto mit dem schönen EG.

    Während manche Fahrtteilnehmer gerne Fahrzeugfotos ohne weiteres Leben drumherum bevorzugten, wartete ich mit dem Auslösen, bis sich ein paar Menschen fotogerecht zur Bewunderung der kleinen Schlepptenderlok auf dem Bahnsteig eingefunden hatten.
    R02


    Die erste Scheinanfahrt mit der 99 4652 „Rauchkammer voraus“ fand am km 55,4, am Mönchguttor in Baabe, statt.
    Hier wählte ich das Motiv in hochkant und es klappte sogar mit dem Mönchguttor im Hintergrund …
    R03


    Im weiteren Verlauf der Fahrt erreichten wir nach einem weiteren Fotohalt an der Einfahrt den Bf Sellin Ost, an dem eine halbe Stunde Aufenthalt eingeplant war einschl. Zugkreuzung mit P105.

    Hier einmal ein Portrait der „Kleenen“.
    R04


    Zwischen Sellin West und Garftitz waren mehrere Fotohalte bzw. Scheinanfahrten eingeplant, von denen es bereits Fotos zu sehen gab.
    Hier meine ergänzenden Motive.

    Am km 51,2 scheute ich den Weg in die „Bullenwiese“ und blieb auf der Schattenseite am Weg. Mit Vordergund rechts und links fand ich mein Motiv inmitten der Fotografenschar.
    R05


    Am nächsten Fotopunkt am km 50,6 fanden mehrere Scheindurchfahrten statt, so daß mit Seitenwechsel verschiedene Perspektiven lockten.

    Aus dieser Perspektive mit den Büschen im Vordergrund gab’s nicht viel vom Zug zu sehen, dafür die schöne Heeresfeldbahnlok mit viel Bäumen …
    R06

    … von der anderen Seite der Strecke „mußte“ es dann diese Perspektive sein, gab es doch nur so die Möglichkeit, das Betonfundament ein wenig hinter dem Telegrafenmast zu verstecken.
    R07


    Im Bf Garftitz hatten wir eine Stunde Aufenthalt, die ausgiebig Motive bot von denen einige bereits gezeigt wurden.

    Die Überholung unseres Sonderzuges durch den P106 lockte mich zum Foto am Bahnsteig des Bf Garftitz …
    R08

    … dann machte ich ein wenig Pause und erholte mich auf der Sperrfahrt des Pmg zum „Jagdschloßblick“.

    So ganz ohne Foto blieb auch die Pause nicht, denn auch die restaurierten Wagen boten das eine oder andere Motiv. Hier ein „Fensterblick“ aus dem 971-216.
    R09


    Nach Rückankunft der Sperrfahrt des Foto-Pmg mußten wir auch die Kreuzung mit dem P107 warten, bevor die Strecke nach Binz für uns frei wurde.

    Während der Zugkreuzung lockte mich dieses Motiv mit den „Schattenspielen“ der Dachaufbauten des 971-216 auf der Seitenwand des Wagens auf dem Gleis nebendran.
    R10


    Am Hp Jagdschloß wurden weitere Fotohalte/ Scheindurchfahten engelegt, bis wir dannn im Bf Binz einen weiteren längeren Aufenthalt, u.a. zum Wassernehmen, hatten.

    Während des Aufenthaltes im Bf Binz begegnete mir dann der Mitreisende Horst Säge und wir kamen ein wenig ins Gespräch.

    Kurz vor Abfahrt unseres Foto-PmG vom Bf Binz „erwischte“ ich ihn an der 99 4652:

    Na das ist doch mal eine schöne Lok!
    R11


    Und dann stellte sich Horst auch noch der örtlichen Presseabteilung: Bitte recht freundlich – danke schön!
    R12

    Hier im Quadratformat zur Eliminierung einer „Bildstörung“ auf dem Nachbarbahnsteig ;-).


    Nach den nächsten Scheindurchfahrten in der „Birkenkurve“, die mit mehr oder weniger Rauch und Dampf absolviert wurden, ging’s weiter zum Bf Seelvitz.


    Hier gab es beim Warten auf die Zugkreuzung mit dem P109 wieder reichlich Motive und gegen 16:30 Uhr bekamen wir sogar die Sonne noch zu sehen.

    Statt einer Scheineinfahrt wurde der Foto-Pmg noch ein wenig rangiert am Bahnsteig und vor der Zugkreuzung lockte das Motiv mit dem Wartehäuschen zu einem Foto.
    R13


    Für die Zeit der Überholung unseres Sonderzuges durch den P108 im Kreuzungsbahnhof hatte sich „Klärchen“ kurz verzogen, tauchte dann zu den letzten Fotohalten bzw. Scheindurchfahrten wieder auf und begleitet uns bis zur Bahnhofseinfahrt in Putbus.


    Von den Fotogelegenheiten und Scheinanfahrten zwischen Beuchow und Putbus gab es schon viele schöne Aufnahmen zu sehen, daher hier nur ein paar ergänzende Motive:

    Einen Blick auf die 99 4652 am km 37, 0 im schönsten Sonnenschein mitsamt Dokumentation worauf bei dieser Fotofahrt der Focus lag.
    R14


    Als letztes Foto dann noch diesen Nachschuß auf die Kleinbahnszenerie am Bahnübergang …
    R15

    … mit dem festen Vorsatz, beim nächsten Mal (noch) etwas später auszulösen, um das hintere Andreaskreuz ganz „auszublenden“.


    Pünktlich erreichten wir den Bf Putbus und nach so viel Herbstsonne zum Ende der Sonderfahrt bleiben viele schöne Eindrücke und der Wunsch nach weiteren Mitfahrgelegenheiten mit interessanten Fotozügen.


    Der Besuch beim Bahnhofsfest in Göhren am Sonntag fiel dann für uns aufgrund Erkältung und Regen „flach“, aber Fotos vom DR-Zug gab’s ja schon zu sehen.


    Viele Grüße und bis zum nächsten Mal,
    Regine.

    PS: Wagen-Nr. geändert - wer lesen kann ... ;)

    3 Mal editiert, zuletzt von Regine Meier (1. November 2016 um 14:19)

  • Hallo Regine,

    ich finde es sehr schön, dass Du bei Deinen Dokumentationen auch immer wieder den Fokus auf das 'Humankapital' legst ;) ... wodurch die Bilder gleich deutlich lebendiger wirken. Gefällt mir wirklich sehr gut.

    VG, René
    'Naturschutz als positive Lebensphilosophie' (Prof. Heinz Sielmann)
    Die Natur entdecken

    2 Mal editiert, zuletzt von rekok73 (31. Oktober 2016 um 19:01)