Unterwegs auf Harzer Gleisen

  • Hallo Reiner,


    der Pfeil zeigt genau auf die Eingangstür der Fahrkartenausgabe. Wenn
    schon, muss man für die Plattform nochmal rechts um die Ecke gehen, um
    nicht gegen die Tür der Fahrkartenausgabe zu laufen.
    Eine gewisse Intelligenz darf man den Touristen im Harz ruhig
    zutrauen. Auch wenn ich jeden Arbeitstag erleben muss, dass Fahrgäste
    die Zugtüren durch Telekinese öffnen wollen, ohne mal auf den
    grünleuchtenden Ring zu drücken, wie es auch noch ein Piktogramm
    vorschlägt. Das sind aber zum Glück nur die bekannten Ausnahmen von der
    Regel. Die rennen dann, wenn sie zur Plattform in Wernigerode wollen,
    wahrscheinlich gegen die Tür der Fahrkartenausgabe. Als Souvenir gibt's
    dann aber ne dicke Nase und ein Brillenhämatom.


    Gruß, René


    Da habe ich mal 2 alte Fotos rausgesucht. Wobei das erste Bild mit der Netzkarte auf dem Harzquerbahnbahnsteig am Gebäude der Kleiderkammer angebracht war.
    Und das zweite Bild ist auf dem Zwischenbahnsteig. Dabei wird wohl das neue Bild an der zweiten Stelle sein. Das habe ich Anfangs nicht so gedeutet. Dann ist der Pfeil eben doch richtig. sorry fürs verwechseln. :irre:



    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Guten Abend,
    das sind ja schöne Bilder aus dem Selketal! Und das Bild aus Aschersleben!!
    Da kann ich nicht mithalten,aber ein paar Impressionen vom 2.Weihnachtsfeiertag mit dem Brunchzug der HSB nach dem Motto:wir fahren auch bei solchem Wetter!
    Allen einen guten Rutsch und viel Erfolg im neuen Jahr Winfried .

    Hier der Sonderzug allein auf weiter Bahnhofsflur am Wasserkran.Wer den Qualm sieht,weiß,das die Bäume hier schon ganz gut wackelten.

    Dann das übliche Prozedere,zwei Gleise und 3 Züge,da ist eben einer zuviel und muss ins Abseits.

    Auf dem Brocken angekommen.Dort wurden zu der Zeit 85 km/h ,-6° C, Schneetreiben und Sicht zwischen 50 und 200 m gemeldet.Man kann es so glauben.

    Nach der Rückkehr zum Zug sah es am Bahnhof so aus.Innerhalb einer viertel Stunde war unser Zug von einem Eispanzer auf der Wetterseite eingehüllt und natürlich war auch der Boden total vereist.Aber auch die Gäste fanden:bei schönem Wetter kann Jeder....!


    Winfried

  • Hallo Winfrid,

    danke für die Impressionen. Bei solchem Wetter ist die Bremsprobe auf dem Brocken mit der Brechstange zum Losklopfen der Bremsklötze immer ein besonderes Erlebnis, noch dazu, wenn man sich bei Sturmböen selbst kaum auf den Beinen halten kann. Da weiß man, was man getan hat. Sehr oft selbst erlebt. Deshalb weiß ich meine jetzige Tätigkeit im klimatisierten Zug auch ziemlich zu schätzen. Ich habe ja den Vergleich aus eigenem Erleben. :zwink: Mein Respekt gilt vor allem dem Zugbegleitpersonal und dem örtlichen Betriebseisenbahner auf dem Brocken, die sich bei Wind und Wetter bei Bremsprobe, Weiche stellen etc. im Freien aufhalten müssen. Viele Touristen und Bahnfreunde haben ja meist leider nur das Lokpersonal im Fokus. Dein Beitrag animiert förmlich auch mal zur Würdigung des anderen Personals.

    Gruß, René

  • Hallo Rene,
    da gebe ich Dir völlig Recht.Allein die Arbeit mit der Brechstange ist für das weibliche Personal anstrengend,vorallem,ist man hinten,hat es vorn schon wieder angebackt.Meine Zugchefin hatte auch dreimal das "Vergnügen" am Zug entlang zu "gehen". Auch der Betriebseisenbahner musste auf uns vorn an der Weiche warten,bis die Bremsen frei waren und wir abfahren konnten und das bei dem Sturm.
    Ich stand auf der Bahnsteigseite, um den Gästen ihre Wagen zu zeigen und war bis Schierke noch nicht richtig warm.
    Das macht dann keinen Spaß mehr!
    Gruß Winfried

  • Hallo,

    ich habe mal zwei Bilder rausgesucht, welche vor 9 Jahren kurz nach Weihnachten entstanden sind.

    Das erste Bild zeigt eine Informationstafel im Brockenhaus zum Wettergeschehen auf dem Gipfel:

    So sah es dann aus, als man wieder am Bahnhof angekommen war:

    Gruß, René

  • Hallo Winfrid,

    wenn der Sommerfahrplan sehr zeitig beginnt oder bis Ende Oktober geht und man oben noch / schon Winterwetter hat, kann man sich leicht ausrechnen, was zu tun ist. Im Sommer nimmt man ja nur die leichte Brechstange (weil man mit dem Hammer aufgrund der Bahnsteigkanten schlecht an die Bremsklötze kommt), bei Winterwetter aber die schwere Brechstange. Sind pro Wagen und Seite 8 Bremsklötze und 7 Wagen. Dann sind pro Seite 56 Bremsklötze loszuklopfen, die nach Füllen der Hauptluftleitung (nach Ankuppeln der Lok) und nach dem Lösevorgang bei der Bremsprobe lose geklopft werden müssen. Und der Gang entlang des Zuges nach Anlegen der Bremse gehört auch noch mit dazu. Insofern sieht Spaß nun wirklich anders aus. Dann rein in den Zug, Klamotten aus und durchgeschwitzt schnell mit der Fahrkartenkontrolle begonnen, denn die Liköre wollen (müssen) auch noch an Mann und Frau gebracht werden.

    Gruß, René

  • Hallo,

    es war einmal im März des Jahres 2010 in der Einsatzstelle Gernrode. Die Lok 99 7247 fristete im Lokschuppen ein trostloses Dasein, war schon inoffiziell mancher kleinerer Ersatzteilspendung zum Opfer gefallen, verfügte aber noch über die Bremsanlagen für Saugluft- und Druckluftbremse. Ich habe an diesem Tage mal 3 Bilder gemacht. Zunächst die Lok in ihrer Gesamtansicht.

    ... und nun eine Detailansicht. Wie lange die Lok im Jahre 2010 schon abgestellt stand, kann man daran erkennen, dass sie sich immer noch im Eigentum der 'Deutschen Reichsbahn' befindet. (Dies ist ein Scherz) :zwink: Damals witzelte man, dass die Lok schon an den Gleisen im Lokschuppen festgerostet ist. Anlass dafür war, dass die HSB über Jahre keine Rollfähigkeitsbescheinigung für die Lok ausstellte und die Lok laut Anweisung der Verwaltung somit nicht bewegt werden durfte. (Das ist kein Scherz)

    Den Abschluss bildet ein Blick in die Werkstatt der Einsatzstelle im hinteren Bereich des Lokschuppens.

    Nach dem Fristablauf im Herbst 1996 wurde die Lok zum 21. Oktober 1996 von der Instandhaltung zurückgestellt und im Lokschuppen von Gernrode geschützt abgestellt. Grund hierfür war, dass die Lok in den letzten Jahren ihrer Betriebsfähigkeit meist bei der Einsatzstelle in Gernrode unter Dampf stand. Am 07. Juni 2012 wurde die Lok in Gernrode auf einen Straßentieflader verladen und nach Wernigerode transportiert, wo sie am 09. Juni anlässlich eines Bahnhofsfestes gezeigt wurde. Danach wurde die Lok in das Ausbesserungswerk Meiningen gebracht. Am 20. November 2012 wurde die 99 7247 in Wernigerode angeliefert, nach entsprechenden Probefahrten wurde die Lok dann am 04. Dezember 2012 nach über 16 Jahren Abstellzeit wieder offiziell in Betrieb genommen.

    Ich hoffe, die 3 kleinen Bilderchen gefallen.

    Gruß aus Wernigerode, René