VVO-PM: Fahrgastzahlen 2016 veröffentlicht

  • Hallo ins Forum,

    die Zahlen für die Selketalbahn erschrecken mich jetzt auch. Andererseits: Im Februar 2016 habe ich genau das erlebt: An zwei herrlichen Sonnentagen hintereinander war die Brockenbahn proppevoll, die Harzquerbahn so lala und in der Selketalbahn saßen wir als Familie komplett alleine.

    Nun stellt sich natürlich die Frage nach dem Warum. An der Strecke an sich kann es kaum liegen. Die zähle ich zu den landschaftlich reizvollsten, die ich kenne. Liegt es an dem extrem ausgedünnten Winterfahrplan? Oder an fehlenden touristischen Angeboten? Oder an beidem oder an ganz was anderem... - Ich weiß es nicht!

    Was meint Ihr?

    Gruß Tobias

  • Ich denke mal, die Selketalbahn liegt einfach zu weit weg vom Schuss bzw. den touristischen Hauptrouten im Harz. Die kennen im Prinzip nur Bahnfreunde und auch das Selketal sowie der Unterharz an sich ist eher ein Geheimtip für Naturfreunde. Die großen Touri-Massen sind im Harz dagegen ganz woanderst unterwegs.

    War ja eigentlich schon immer so, daß die Selketalbahn völlig im Schatten der Harzqer- und Brockenbahn stand, egal ob beim Bekanntheitsgrad oder den Transportleistungen. Die goldene Zeit im Selketal waren die 70er/80er Jahre, wo der FDGB-Tourismus im Selktal stark verbreitet war und die die Bahn bis dato unbekannte Transportleistungen vollbrachte, mit bis zu 360.000 Fahrgästen im Jahr, zuzüglich dem Güterverkehr. Und davon zehrt das Tal und seine kleine Bahn noch heute.

  • Ich denke mal, die Selketalbahn liegt einfach zu weit weg vom Schuss bzw. den touristischen Hauptrouten im Harz. Die kennen im Prinzip nur Bahnfreunde und auch das Selketal sowie der Unterharz an sich ist eher ein Geheimtip für Naturfreunde. Die großen Touri-Massen sind im Harz dagegen ganz woanderst unterwegs.

    War ja eigentlich schon immer so, daß die Selketalbahn völlig im Schatten der Harzqer- und Brockenbahn stand, egal ob beim Bekanntheitsgrad oder den Transportleistungen. Die goldene Zeit im Selketal waren die 70er/80er Jahre, wo der FDGB-Tourismus im Selktal stark verbreitet war und die die Bahn bis dato unbekannte Transportleistungen vollbrachte, mit bis zu 360.000 Fahrgästen im Jahr, zuzüglich dem Güterverkehr. Und davon zehrt das Tal und seine kleine Bahn noch heute.

    Hallo
    Man mag mich jetzt steinigen und ich hoffe auch, dass ich Unrecht haben werde. Aber: Für mich ist die Selketalbahn, spätestens bei der nächsten grösseren Gleiserneuerung Geschichte.
    Ausser es gelingt, die Bahn einzubinden in ein touristisches Konzept. Denn ein Millionenbetrag für eine Bahn, die fast nur leer herumfährt, wird man so in 20 Jahren kein Geld mehr übrig haben.
    Ich kenn die Verhältnisse dort zu wenig, dass ich mir ein Urteil anmassen könnte, was zu tun ist. Hier hat es wahrscheinlich genügend Gebildete, die dafür Bestens geeignet wären.

    Im Moment ist es so, dass die HSB ihr Geld vor Allem damit macht, indem sie Touristen zu exorbitanten Preisen, mit fragwürdigen Komfort, auf den Brocken karrt. Hoffen wir, dass das Geschäft noch lange gutgeht.
    Vielleicht kommt dann plötzlich der Moment, wo eine Brockenseibahn gebaut wird. Im Moment noch verteufelt, aber es könnte dann auffallen, dass der Transport mit Dampfloks nicht unbedingt in einen Nationalpark passt.
    Es wäre sicher ein Gebot der Klugheit, sich in den guten Zeiten Gedanken zu machen, ob ein Standbein alleine auf Dauer gesund ist.

    Schauen wir einfach mal.
    Gruss Guru

  • Hallo "Guru",

    Du schreibst:

    "Vielleicht kommt dann plötzlich der Moment, wo eine Brockenseilbahn gebaut wird. Im Moment noch verteufelt, aber es könnte dann auffallen, dass der Transport mit Dampfloks nicht unbedingt in einen Nationalpark passt."

    Das ist Deine subjektive Meinung, die ich jedermann gönne.

    Aber bevor deutsche Politiker so einen Blödsinn aufgreifen, haben die fixen Schweizer bestimmt viel schneller gehandelt und alle (Dampf-)Zahnradbahnen und Dampfschiffe in der Schweiz eingestellt. Denn die passen in ein modernes, fortschrittliches, umweltbewusstes Land wie die Schweiz ja auch längst nicht mehr ... :sing:

    Meint mit vielen Grüße

    André

  • [...]Man mag mich jetzt steinigen und ich hoffe auch, dass ich Unrecht haben werde. Aber: Für mich ist die Selketalbahn, spätestens bei der nächsten grösseren Gleiserneuerung Geschichte.


    [...]

    Im Moment ist es so, dass die HSB ihr Geld vor Allem damit macht, indem sie Touristen zu exorbitanten Preisen, mit fragwürdigen Komfort, auf den Brocken karrt. Hoffen wir, dass das Geschäft noch lange gutgeht.

    Hallo Guru,

    die HSB erneuert eigentlich fortwährend immer abschnittsweise ihr Netz. Insofern rechne ich nicht damit, dass eine Großerneuerung plötzlich anstehen wird. Aber man weiß ja nie.

    Zu deiner Anmerkung über den Komfort, jedenfalls bezüglich des Wagen, kann ich dir nur zustimmen!

    Aber wir driften gerade ab :)

    Viele Grüße

    Volker

  • A. Marks schrieb:

    Hallo "Guru",
    .


    Aber bevor deutsche Politiker so einen Blödsinn aufgreifen, haben die fixen Schweizer bestimmt viel schneller gehandelt und alle (Dampf-)Zahnradbahnen und Dampfschiffe in der Schweiz eingestellt. Denn die passen in ein modernes, fortschrittliches, umweltbewusstes Land wie die Schweiz ja auch längst nicht mehr ... :sing:

    Meint mit vielen Grüße

    André

    Hallo Andre

    Ich hab ja gesagt, dass ich hoffe, dass ich nicht recht habe.
    Und, ja, es ist meine subjektive Meinung.
    Ich habe die Anfänge der Bahnen gesehen und miterlebt, wie sie den Glacier Express, den Bernina Express und den Panoramic Express aufgebaut haben.
    Diese Züge sind hochrentabel und verdienen ihr Geld selber.
    Hier die Entstehungsgeschichte des Glacier Express:
    https://www.rhb.ch/fileadmin/user…hichte_2006.pdf

    Auch auf der Jungfraubahn ist das so. Im Übrigen hat gerade die Strecke auf des Jungbraujoch, die nicht abgeltuungsberechtigt ist, die gleichen Probleme, wie der Brocken: Man bringt die Leute nicht mehr hinauf und muss sich überlegen, wie man den Ansturm in Zukunft bewältigen will:
    Die Bahn ausbauen geht nicht mehr. Genau wie am Brocken. Was macht man?
    http://www.srf.ch/news/regional/…euen-seilbahnen
    Lies selber!

    Für die Raddampfer auf dem Vierwaldstättersee, sammelte man. Du kannst bei jedem Dampfer die Tafel sehen, auf der die Sponsoren die einen gewissen Betrag gespendet haben, namentlich aufgeführt sind. Zusammengezählt sind das Millionenbeträge gewesen. Die SGV hat nur das eingesetzt, das ihr auch ein Dieselschiff gekostet hätte.
    http://www.dampfschiff.ch/dynamic/page.asp?seiid=43
    1976:
    Die legendäre Fahrt des Aktiendampfers «Schiller» bringt 2,8 Millionen Franken gezeichnetes Aktienkapital ein.
    1985:
    Dampfschiff «Unterwalden», seit 1977 stillgelegt, startet total erneuert zur zweiten Jungfernfahrt.
    Beitrag der Dampferfreunde: 1,7 Millionen Franken.
    1989:
    Nach der Totalerneuerung in vier Etappen wird das Dampfschiff «Stadt Luzern» festlich in Betrieb genommen.
    Beitrag der Dampferfreunde: 1 Million Franken.
    1994:
    Das Dampfschiff «Uri» kehrt im Alter von 93 Jahren jugendlich erneuert auf den See zurück.
    Beitrag der Dampferfreunde: 2 Millionen Franken.
    2000
    Nach der Generalsanierung löst die Einweihungsfahrt von Dampfschiff «Schiller» grosse Begeisterung aus.
    Beitrag der Dampferfreunde: 2 Millionen Franken
    2001:
    Das Zylindermittelstück von Dampfschiff «Stadt Luzern» muss ersetzt werden.
    Beitrag der Dampferfreunde: 150'000 Franken
    2004
    Nach 2 ½ - jähriger Generalsanierung findet die Einweihungsfahrt von Dampfschiff «Gallia» statt.
    Beitrag der Dampferfreunde: 2 Millionen Franken
    2006:
    Die Dampferfreunde unterstützen die Teilsanierung von Dampfschiff «Uri» mit einem Beitrag von 500'000 Franken.
    2008:
    Die GV der Dampferfreunde beschliesst einstimmig, an die 10 Millionen Franken teure Generalsanierung von Dampfschiff «Unterwalden» eine Mitfinanzierung von maximal 4 Millionen Franken zu leisten

    Wenn ich richtig rechne, sind das 12.850 Millionen Franken Spenden, ohne das Aktienkapital dass der Aktiendampfer eingebracht hat.

    Die DFB wurde von den Aktionären und den Einnahmen des Betrieb wieder aufgebaut.
    https://www.dfb.ch/index.php?id=223

    C 5/6 2969:
    http://papyrus-ink.ch/eurovapor-c56
    Eb 2/4:
    http://www.20min.ch/schweiz/zentra…esetzt-12771074
    Die fährt wieder!

    Neuenburgersee:
    http://www.srf.ch/news/regional/…chiff-neuchatel

    Der DVZO begann 1978 mit 120'000 Franken Schulden, solidarisch gebürgt von einem Mitglied!
    Ich habe selber für 10'000 Franken Genossenschaftsscheine vom Verein Historische Mttelthurgaubahn gezeichnet.

    Das ist der Unterschied: in der Schweiz nimmt man das Zepter selber in die Hand und wartet nicht auf die Politiker.

    Sorry, dass Du Dich vielleicht angegriffen gefühlt hast. Das war nicht beabsichtigt.

    Gruss Guru

  • Hallo,

    was findet ihr denn an den Wagen so schlimm? Vom Komfort her sind doch eigentlich alle Rekowagen auch nach vielen unterschiedlichen Modernisierungen der verschiedenen Betreiber noch vergleichbar. Außer beim Molli ist selbst die Inneneinrichtung im Großen und Ganzen nicht so stark abweichend.

    Einzig die etwas dünne Ausstattung mit Toiletten bei der HSB finde ich auf längeren Entfernungen bei guter Auslastung etwas dürftig. Dafür finde ich sie optisch sehr schick, auch die Tischchen mit dem eingeprägten Streckenband machen etwas her.

    VG 224 030

  • Hallo,

    das größte Problem im Harz ist und bleibt, dass so Mancher in der Verwaltung die Schmalspurbahn als Überbleibsel der vergangenen Deutschen Reichsbahn sieht, welche in gewisser Weise ein 'Staat im Staate' war. Kunden mussten meist Rücksicht auf die Reichsbahn nehmen, nicht umgekehrt. Und so meint man, dass die Kundschaft sich nach den immergleichen Vorgaben der HSB zu richten hat und eben nicht die HSB auf die Bedürfnisse der Touristen eingeht. Dieses Denken verhindert notwendige innovative Ideen und Konzepte und die Zusammenarbeit mit eventuellen Partnern. Vom Selbstverständnis ist die HSB bekanntlich die 'Größte unter den Kleinen' (wohl auch gegenüber touristischen Partnern der Region) und genügt sich selbst. Partnerschaften sind somit unnötig. Ein Tourismuskonzept unter der Einbindung mehrerer Partner wird so unmöglich, weil man zum Konsens gar nicht in der Lage ist. Somit steht sich die HSB in der konzeptionellen Entwicklung selbst im Weg. Wer am freien Markt als Staatsbahn a la miniature bestehen möchte und sich innerlich vor dem Gedanken flüchtet, ein Touristikanbieter zu sein, verdrängt die Zeichen der Zeit. Durch verschiedene Akteure in entscheidenen Positionen befindet sich das Unternehmen in der ständigen Zerreißprobe zwischen herbeigesehntem altem Verständnis einer kleinen Staatsbahn und der marktwirtschaftlichen Realität.

    Freundlichen Gruß, René

  • Hallo,

    was findet ihr denn an den Wagen so schlimm? Vom Komfort her sind doch eigentlich alle Rekowagen auch nach vielen unterschiedlichen Modernisierungen der verschiedenen Betreiber noch vergleichbar. Außer beim Molli ist selbst die Inneneinrichtung im Großen und Ganzen nicht so stark abweichend.

    Einzig die etwas dünne Ausstattung mit Toiletten bei der HSB finde ich auf längeren Entfernungen bei guter Auslastung etwas dürftig. Dafür finde ich sie optisch sehr schick, auch die Tischchen mit dem eingeprägten Streckenband machen etwas her.

    VG 224 030

    Hallo
    Vergleiche die Bilder:
    1980:

    2015:

    Schöne grosse öffenbare Fenster sind das, was ich persönlich mir wünsche. Wenn ich schon bezahle, dass eine Dampflok am Zug ist, möchte ich auch die Fahrt geniessen, und mich nicht auf Plattformen drängeln, wenn ich die Natur und die Lok geniessen will.
    Es kann mir keiner sagen, dass dies nicht einem Bedürfnis entspricht.
    Gruss Guru