Hallo Leute,
am vergangenen Wochenende fand nun der erste Fahrtag auf der Strecke Waldheim-Kriebethal unter Regie des neuen Vereins statt. Natürlich war da ein Besuch für mich Pflicht, begann doch dort vor vielen Jahren meine aktive Feldbahnerkarriere. Von vielem was man heute dort so sieht kann ich behaupten es selber mit aufgebaut zu haben und wer weiß was passiert wäre wenn das ganze nicht vom leidigen Vorsitzenden des heute insolventen Vereins gegen die Wand gefahren wurden wäre. Auf die nähere Geschichte möchte ich jetzt garnicht eingehen, sondern empfehle dazu 2 Links um sich darüber zu informieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec…80%93Kriebethal
http://www.rauschenthalbahn.de/index.html
Ich muss sagen ich hab eigentlich gedacht das sich hier nie wieder ein Rad drehen würde. Denn aller Euphorie und allem Enthusiasmus zum Trotz fehlte den Mitgliedern des 2013 neu gegründeten Vereins jegliches Grundwissen über die Materie Eisenbahn. Doch viele Feldbahner standen hier vor allem mit Rat zur Seite. Und spätestens mit der Bergung und dem Umsetzen des denkmalgeschützten sächsischen Stationsgebäudes aus Kleinmockritz hat der Verein bewiesen das er im Stande ist mehr zu leisten als nur Unkraut im Bahnhofsbereich zu ziehen!
Da die vorhanden Fahrzeuge des Vorgängervereins immer noch zur Insolvenzmasse gehören hat der jetzige Verein nicht ein einziges eigenes rollendes Fahrzeug, was natürlich einen Fahrtag an sich praktisch unmöglich macht. Doch konnten hier die Feldbahnerkollegen vom sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf gewonnen werden welche mit der bekannten Cabrio Ns2f 248512/1955 und ihrem Vierachser pausenlos zwischen den beiden großen Brücken der Strecke pendelten. Damit gab es nach 2010 (?) nicht nur erstmals wieder öffentliche Fahrten auf dieser Bahn, sondern es fuhr überhaupt erst die zweite 600 mm Lok auf dieser Strecke. Denn der Vorgängerverein verfügte mit der Ns2f 248885/1957 überhaupt nur über eine einzige halbwegs betriebsfähige Lok.
Trotz meines späten Erscheinens am Sonntag Nachmittag waren die Züge immer noch voll und es herrschte Volksfeststimmung auf dem Bahngelände.
Folgen wir nun gedanklich einer Fahrt auf der Bahn. Los geht es im Bahnhof Rauschenthal von wo der Zug stetig Bergauf geschoben wird.
Hier wurde auf Basis der alten Regelspurweiche ein Schutzgleis eingebaut.
Nach gut einem Kilometer Streckenlänge und unzähligen Höhenmeter wird das das Lindenhofviadukt, oder im örtlichen Sprachgebrauch einfach nur "Krummer Hund", erreicht. Derzeit ist die Überfahrt gesperrt, aber man hat es sich vorgenommen in Zukunft wieder drüber zu fahren.
Während die Strecke bis hier her nur durch Wald führte, gibt es hier ein kleines Stück freie Fläche auf dem ein kurzes Stichgleis errichtet wurde.
Wie gesagt, viel Wald......
Zurück im Bahnhof Rauschenthal geht es vorbei am ehemaligen Stationsgebäude von Kleinmockritz, bei welchem kurz zuvor Richtfest gefeiert werden konnte.
Und dann weiter über das langgestreckte Bahnhofsgelände.
Von hier aus geht es weitere ca. 500 Meter entlang eines Wanderweges zur großen Zschopaubrücke, dem zweiten Knackpunkt der Strecke, welche derzeit ebenfalls nicht befahren werden darf.
Von da erfolgt nach ca. 3 km zurückgelegter Streckte der Rückweg zum Bahnhof Rauschenthal.
Und zum Schluss noch ein Blick aufs Bahnhofsgelände.
Ich denke diese Fahrtag war Meilenstein und ein sehr großer Erfolg für den Verein der es sich zur Aufgabe gemacht hat die Hinterlassenschaften seines Vorgängers zu übernehmen. Es ist sehr wichtig das sich dort was bewegt, sowohl für die öffentliche Wahrnehmung als auch für die örtliche Bevölkerung die ja erklärlicherweise bisher kein gutes Verhältnis zur Bahn hatte, was sich jetzt aber zu ändern scheint.
Ich wünsche den Mitstreitern dort für die Zukunft auf jeden fall alles gute und werde weiterhin um Auge behalten was dort so passiert.
Viele Grüße
Felix