Einsatz 99 713 auf der Lößnitzgrundbahn

  • Hallo in die Runde,

    hier ein aktueller Beitrag der SZ (http://www.sz-online.de/nachrichten/lo…er-3754727.html) zum Einsatz der 99 713 auf der Lößnitzgrundbahn:

    "Dienstag, 22.08.2017
    Lok dampft wieder
    Die Dampflokoqamotive 99713 ist in einjähriger Arbeit in der Oberwiesenthaler Werkstatt fit für die Fahrt im Lößnitzgrund gemacht worden.

    Von Peter Redlich

    Radebeul. Eine alte Dampflok sanieren und wieder einsatzbereit machen, kann mit dem aufwendigen Restaurieren eines Gemäldes verglichen werden. Nur dass hier nicht Pinsel, Spachtel und Firnis zum Einsatz kommen, sondern handfeste metallene Spezialschraubschlüssel, Drehmaschine und Schmierfett. Vergleichbar mit der Kunstfertigkeit von Restauratoren ist die besondere Arbeit der Schlosser in jedem Fall.
    In der Oberwiesenthaler Werkstatt der Sächsischen Dampfeisenbahn-Gesellschaft (SDG) ist jetzt eine solche große Operation mit Erfolg zu Ende gebracht worden. Die Dampflokomotive 99 713 ist wieder in Betrieb. Sie zieht wieder ordentlich durch, heißt es aus der Werkstatt.
    Anfang August konnte das erste offizielle Schnaufen der frisch hauptuntersuchten Dampflokomotive 99 713 vernommen werden, informiert Roland Richter, SDG-Geschäftsführer. „Um 11 Uhr bewegte sich die Lokomotive aus der Abstellhalle der Lokomotivwerkstatt Oberwiesenthal (LWO)“, beschreibt Werkstattleiter der SDG, André Dörfelt, den besonderen Moment.
    Im dortigen Lokschuppen wurde die Lokomotive der Gattung VI K seit März 2016 komplett instand gesetzt. Sie ist nun eine von derzeit zwei betriebsfähigen Lokomotiven ihrer Art in ganz Deutschland. „Einzigartig ist, dass die Lokomotive mit drei Zugbremssystemen ausgestattet wurde“, sagt der Werkstattleiter zum Seltenheitswert der großen Schwarzen.
    Rund 6 500 Arbeitsstunden in der Lokomotivwerkstatt Oberwiesenthal waren notwendig, um die Dampflok für ihren täglichen Einsatz bei der Lößnitzgrundbahn fit zu machen. Letztmalig war die Lokomotive vor 46 Jahren bei der Reichsbahn im Plandienst eingesetzt. Danach diente sie bis 2007 als Traditionslok und kam nur selten zum Einsatz. Anschließend war sie als Ausstellungsstück in Radeburg und später im Schmalspurbahnmuseum der Interessengemeinschaft Verkehrsgeschichte Wilsdruff als Dauerleihgabe zu sehen.
    Die Fakten für die Fans: Gebaut wurde die Lok 1927 bei der Sächsischen Maschinenfabrik, vormals Richard Hartmann Aktiengesellschaft Chemnitz. Sie gehört zur Gattung K55.9 mit der Fabriknummer 4670. Damals kostete die Lok 64 000 Reichsmark.
    Die Dampflokomotive 99 713 entstammt schon vor 90 Jahren einer Serie von Nachbaulokomotiven. Die ursprüngliche Konstruktion ist bei Henschel und Sohn in Kassel entwickelt und hergestellt worden. Mit Kriegsende 1918 wurden die Lokomotiven an die Königlich-Sächsischen Staatseisenbahnen verkauft. Die Spurweite beträgt, wie bei den Schmalspurbahnen üblich, 750 Millimeter. Die Lok wiegt 33,5 Tonnen und erreicht eine Geschwindigkeit von 30 km/h. Technische Raffinessen sind beispielsweise die drei Zugbremssysteme, die in Deutschland einmalig sind und jetzt in Oberwiesenthal erneuert wurden.
    Mirko Froß, Bahnbetriebsleiter der Sächsischen-Dampfeisenbahn Gesellschaft, sagt, dass die Lok noch im August nach Radebeul transportiert werden soll. Das ist nicht ganz unkompliziert. Weil das schwere und große Fahrzeug mit einem Tieflader als Schwerlasttransport fahren muss. Begleitet wird es auf der Strecke aus dem Erzgebirge ins Elbtal von einem Sicherheitsfahrzeug mit Rundumleuchte. An bestimmten Abschnitten sichert auch die Polizei. „Allerdings“, so Froß, „darf die Fahrt, wegen der möglichen Behinderungen, nur nachts geschehen.“
    Auf der Strecke der Lößnitzgrundbahn zwischen Radebeul-Ost und Radeburg soll die Dampflokomotive 99 713 zum ersten Mal wieder beim Dampflokfest am dritten Septemberwochenende rollen. Für die Freunde der Eisenbahn dann wieder ein lohnendes Fotomotiv, so Mirko Froß."

  • Hallo André,

    vielen Dank für den Artikel. Inhaltlich rollen sich mir zum Teil die Zehennägel über Inhalte und Formulierungen hoch, aber das sind wir ja so gewöhnt.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hallo Eckhard,

    ich denk, da gab es schon bedeutend schlechtere Pressebeiträge...

    So viel falsches steht doch nicht drin, im Gegenteil...immerhin ist ein Einsatzplan dabei ;)

    Gruß Micha

  • Ja, es gibt Schlimmeres. Ich erspare uns die Kommentierung aller einzelnen Fehler. Aber das Niveau ist teilweise auf Viertklässler-Höhe.
    Nur ein Beispiel: Aus dem Transport nach Radebeul wird eine aufregende Nummer gemacht, obwohl fast täglich Schmalspurfahrzeuge dieser Art auf Sachsens Straßen transportiert werden.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hallo Eckhard,

    Ihr kennt mich als jemand, der als ausgebildeter Redakteur selbst nie fehlerfrei schreibt, aber beim Beurteilen von fremden Texten sehr harte Maßstäbe anlegt.
    Genau deshalb muss ich dem SZ-Pressetext attestieren, einer der besten Eisenbahntexte zu sein, den ich seit langem gelesen habe!
    Peter Redlich hat alle Eigennamen und Feinheiten von Schreibweisen völlig korrekt dargestellt - das ist leider nicht Alltag.

    In der Überschrift mag ein Praktikant von der Online-Redaktion den Abstand zwischen 99 und 713 vergessen und in Lokomotive ein Q gemogelt haben, aber der eigentliche Pressetext ist einfach spitze! Peter Redlich ist damit weit über dem Niveau seiner Kollegen.

    Urteilt mit vielen Grüßen

    André

  • Hallo André,

    schön, dass wir unterschiedlicher Meinung sein dürfen. Aber gerade du, der hier gern Details moniert, enttäuschst mich hier.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hallo,

    also ich finde den Pressetext völlig in Ordnung, kann nichts reißerisches oder grobe Fehler finden. :nixw:
    Und für einen Zeitungsartikel ist dieser Text außerordentlich informativ, es ist ja kein Fachtext für eine Publikation.

    Grüße Erik

    Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!

  • Hallo in die Runde,

    ich finde es schon etwas eigenartig. Da werden immer Fehler gesucht die Andere gemacht haben. Ein Redakteur schreibt für die Tageszeitung über viele Dinge. Vom Kleingartenverein bis zum Rockkonzert.Keiner kann alles

    wissen.

    Da kommt dieser Artikel schon gut rüber. Man(n) kann sich über Details aufregen. Muss man aber nicht.

    Der Artikel stand ja in der SZ und nicht in der sog. Fachpresse.


    Gruß aus Heidenau

    Reinhard

    P.S. Schwarzbachbahn am WE nicht vergessen !!!

  • Hallo Eckhard,

    durch meine Kinder habe ich fürs Hobby momentan sehr wenig Zeit - nur ganz kurz:

    - in eine Tageszeitung gehören nicht alle Fachdetails, da ist es legitim, etwas zu vereinfachen oder den Leseanreiz zu steigern

    - deshalb MUSS sich ein Tageszeitungstext von einem Text für ein Fachpublikum unterscheiden

    Wer das nicht versteht, dem kann ich auch nicht helfen!

    Schreibt grüßend

    André,
    der sehr froh wäre, wenn alle vom SZ-Text richtig dargestellten Feinheiten hier im Forum, in unseren Hobby-Zeitschriften und in so genannten Fachbüchern beachtet würden ...