Betrieb der Müglitztalbahn

  • Hallo carba,

    dann will ich dir den Zusammenhang zwischen "Billig-EVU" und dem Zustand letzte Woche erläutern. Ohne jetzt nochmal rückwärts zu lesen, ich meine das "Billig-EVU" wurde durch mich in die Diskussion eingebracht und später lediglich wieder aufgegriffen worden.

    Auch wenn dich Zusammenhänge im heutigen System der Eisenbahn abseits von Modell- oder Schmalspurbahn nicht zu interessieren mögen laut deinem Beitrag, will ich versuchen meinen Beitrag von vor ein paar Tagen nochmals zu präzisieren:

    Die Nahverkehrsleistungen im Schienenverkehr (SPNV) werden in der heutigen Zeit vom regional zuständigen Aufgabenträger ausgeschrieben. Leider ist bisher hier in der Region hauptsächlich der Indikator "Preis" ausschlaggebend. Soziale Standards und Qualitäts-/ Komfortmerkmale außerhalb der Forderungen spielen dagegen keine Rolle.
    Die Städtebahn hat das im Vorfeld günstigste Angebot abgegeben. Natürlich profitiert sie als mittelständisches Unternehmen von Einsparungen durch im Vergleich zu Konzernen schlanken Verwaltungsstrukturen, aber hat auch "messerscharf" mit knapper Fahrzeugdecke (15 Desiro bei 13 Umläufen) und geringeren Sozialstandards kalkuliert, als andere EVU. (Ein Tf hat z.B. einen über 500 Euro geringeres Einstiegsgehalt als bei den ebenfalls in der Region vertretenen DB, Trilex oder MRB). Dazu kommt, dass die befahrenen Strecken seit jeher höhere Anforderungen vor allen an das Material stellen, als z.B. die Strecke nach Görlitz.
    Nicht zu vergessen die "Feldwerkstatt" in Ottendorf-Oktilla, wo es fraglich ist, ob man von richtigen Werkstätten gewohnte Standards halten kann.

    All diese Aspekte führen dazu, dass man zu wenig Fahrzeuge und zu wenig Personal hat, da aus oben genannten Gründen und dem heutigen Mangel an Tf eine hohe Fluktuation herrscht.

    SEV zwischen Neustadt und Sebnitz oder nach Königsbrück gehört fast zur Tagesordnung.

    Und dann fällt einem mitten im Januar auf, dass alles zugewachsen ist und untermauert diese These miz Fotos aus einer definitiv anderen Jahreszeit.

    Ich will die DB Netz nicht in Schutz nehmen, aber in der Gesamtsituation hat dieses Vorgehen ein gewisses Geschmäckle.

    Alles andere hat 217 055 gesagt.

    Grüße, Uwe.

  • Kleiner Nachtrag:

    Wie sich inzwischen herausgestellt hat, war der kritische Punkt zwischen Geising und Altenberg man hätte, wenn man gewollt oder gekonnt hätte, Heidenau-Geising bedienen können ( was betrieblich auch ausdrücklich zugelassen ist), von den HVZ-Verstärkern Dresden-Heidenau ganz abgesehen.

    Konnte/wollte/hat man aber nicht.

  • Hallo,

    Hallo 217 055,
    zumindestens verrät uns carbaseinen Vornamen
    Gruß Ralf


    weil es ja einigen hier scheinbar hauptsächlich darum geht, Klarnamen zu erfahren, sehe ich mich veranlaßt, dazu Stellung zu nehmen.

    Ich habe bisher nicht feststellen können, daß Themen, Beitragsqualität und sonstige Umstände davon abhängig sind, ob der Beitragersteller völlig offen mit seinem Namen oder aber anonym unter einer "Bezeichnung" schreibt. Ich halte es auch für völlig sinnlos, darüber Auseinandersetzungen zu führen. Wichtig ist allein, daß die Umgangsformen angemessen sind und Vorgaben zum Benimm eingehalten werden. Alles darüber hinaus ist Auseinandersetzung um nichts. Manche nutzen ihren Namen - und sind darüber möglicherweise am Tag X nicht mehr froh. Andere machen das eben nicht. Ich rede jedenfalls auch mit mir nicht bekannten Menschen - da sehe ich überhaupt kein Problem. Und bei jeder Sachfrage kann man völlig einschränkungsfrei diskutieren, lediglich die Präzision beim Formulieren sollte, des alleinigen Mediums "Schrift" geschuldet, gesteigert sein, um nicht zu viel Interpretationsbreite zu ermöglichen.

    Wer sich an fehlenden Klarnamen stört, sollte vielleicht besser einen Stammtisch aufsuchen - und nicht das Internet.
    Zum Nachdenken noch der Hinweis, daß es "Lieschen Müller" vielleicht 100.000 mal in Deutschland gibt, andere Namen (auch Vornamen) aber vielleicht nur 3 oder 6 mal. Da ist mit der Nennung des Vornamens auch gleich alles recherchierbar. Und Pseudo-Vornamen, nur um irgendeinen Namen zu nennen, sind da wohl gleich zu bewerten wie eine sonstige Nutzerbezeichnung.


    Freundliche Grüße
    217 055

    Gruuß

    217 055

  • Moin 217 055,

    prinzipiell hast Du natürlich Recht, bloß ist es so, dass sich der Mensch gerne sein Gegenüber vorstellt. Das Telefon war in der Hinsicht der erste Schritt und da hatte man wenigstens Namen und Stimme. Ich denke das ist ein Grundbedürfnis des Menschen und ich halte das auch für gut. Und unnötige weitere (hausgemachte) Einschränkung führt ja nur zu mehr unnötiger Entfremdung.

    Jeder darf das gerne selbst entscheiden, aber ich persönlich kann mir unter Franzi, Jolie, Béla, Michel und Yoshido mehr vorstellen, als unter 0815.....der Name muss ja nicht mal stimmen...

    Grüße,

    Piotr

  • Moderator: Bitte bleibt beim Thema Müglitztalbahn, SBS und DB Netz. Über Namen und Anrede könnt ihr gern in einem eigenen Thread diskutieren.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hallo in die Runde,

    obwohl für mich ja die Diskussion abgeschlossen ist folgendes:

    Mein Interesse gilt nicht nur der Modell-oder Schmalspurbahn.
    Ich trage mein Wissen nur nicht wie einen Bauchladen vor mir her.
    Fakt ist doch- Dem Bahnkunden ist es relativ egal wie die Betreiberverhältnisse sind.
    Er sagt"Die Bahn fährt nicht". Was da dransteht ist ihm Wurst.
    Es interessiert auch kaum jemand wer gerade Besitzer einer Tankstelle oder Brauerei ist.
    Das Produkt und der Preis ist wichtig.
    Mir ist , um beim Thema zu bleiben, die Müglitztalbahn sehr nah.
    Ich habe mich seinerzeit mit vielen Leuten dafür eingesetzt das sie jetzt noch existent ist.
    Damals wurde die Bahn mit hohem finanziellen Aufwand, jedoch vielen schmerzlichen Veränderungen, modernisiert.
    Wenn das nicht der Fall gewesen wär, hätte das Hochwasser der Müglitztalbahn den Todesstoß versetzt.

    Ich wünsche eine schöne Woche

    carba - meinen Klarnamen kennt ihr ja- kein Pseudo Vorname

  • Ich trage mein Wissen nur nicht wie einen Bauchladen vor mir her.
    Fakt ist doch- Dem Bahnkunden ist es relativ egal wie die Betreiberverhältnisse sind.
    Er sagt"Die Bahn fährt nicht". Was da dransteht ist ihm Wurst.

    Du natürlich völlig Recht hast in der Tatsache, dass diese Betriebseinstellung die Entwicklung der Fahrgastzahlen auf besagter Strecke zurückwerfen wird und es dem (zahlenden) Kunden in erster Linie egal ist und auch sein darf, wer dafür verantwortlich ist. Um so mehr, wenn man den Kampf um den Erhalt dieser schönen Strecke in Erinnerung hat.

    Wir sind hier aber in einem Eisenbahnforum. Deshalb sollte es dich nicht verwundern, dass deiner "Kundensicht" mit Fakten, Vertiefungen und Hintergründen entgegengetreten wird. Es ist nunmal nicht so, dass DB Netz die Instandhaltung der Strecke bewusst vernachlässigt, weil Betreiber des SPNV kein Konzernunternehmen mehr ist und es nur dadurch zur Betriebseinstellung gekommen ist. Auch wenn du es gerne so sehen willst, weil es in den Pressemitteilungen der SBS so steht und es schön einfach ist unreflektiert allein der DB Netz den schwarzen Peter zuzuschieben.

    Fakt ist, dass die Strecke vor zwei Wochen nicht gesperrt wurde.
    Lediglich der Betreiber des SPNV hat von sich aus den Betrieb wegen "Angst um Leib und Leben der Fahrgäste und des von ihm so geschätzten Personals" eingestellt. Auf einer Strecke, deren Zustand sich in den letzten drei, vier Monaten nicht geändert hat und wo man im Umkehrschluss fragen kann, warum dieser Betreiber nicht auch schon letztes Jahr so große Sorgen um die Fahrgäste und das Personal hatte. Böswillig könnte man sogar die Frage hineininterpretieren, weshalb er bisher gar mit dem Leben dieser Schutzbefohlenen so leichtfertig umging. Im Moment scheint es halt intern einfach besser in den Kram zu passen. Auch erinnerten die Forderungen der Städtebahn an die DB Netz, so sie im Grunde auch gerechtfertigt sein mögen, durch Übertreibung bzw. unmögliche Umsetzbarkeit eher an ein Spiel auf Zeit, um selber Land zu gewinnen.
    Oder würdest du es als Betreiber einer Kfz-Werkstatt als realistisch empfinden, wenn z.B. ein Autofahrer die hundertprozentige Verfügbarkeit eines Reifens, auch bei/nach Wind und Wetter, Glasscherben und anderen Sachen höherer Gewalt von Dir garantiert haben will? Diesen Grad der Sicherheit bzw. der Verfügbarkeit gibt es nunmal nicht und auch ich würde mich schwer tun, solche Zusagen zu tätigen. Das sollten gerade auch die Fachleute der Städtebahn wissen, die im Gegensatz zu manch deiner Kunden Kenner der Materie sein sollten.


    Sollte dieser Diskussionsverlauf dich nicht interessieren oder du dich von diesen provoziert fühlen, empfehle ich zum Meinungsaustausch unter Gleichgesinnten eher die Kommentarfunktion von "SZ-online" etc. Kein Mensch wird gezwungen, sich mit Hintergründen zu beschäftigen.

  • @Drops

    Du willst oder kannst mich nicht verstehen.
    Ich habe niemals behauptet das die Strecke gesperrt wurde.
    Ich finde es nur lustig das hier Amateure und Profis mit Nicknamen aufeinander losgehen.
    Jeder mit einer gehörigen Portion (Halb)Wissen.
    Ich stehe weder auf der Seite der DB AG noch der SBS.
    Bin momentan kein Bahnkunde.
    Kann es vielleicht sein das bei der SBS mal das Maß voll war?
    Kennst du die Sachen welche im Vorfeld der Entscheidung stattfanden ?
    Wenn ja, dann teile es doch bitte mal hier mit.
    Von Fakten war hier in Sachen Müglitztalbahn wenig zu lesen.
    Eher wurden Probleme ( Personal etc.) bei der SBS hineininterpretiert.
    Ich möchte mich jedenfalls nicht an Spekulationen um den wirtschaftlichen Zustand diverser Unternehmen beteiligen.
    Sind die Fachleute der SBS hier zu Wort gekommen ?
    Kennst du meine Kunden ?
    Was machst du z.B. wenn dein Nachbar permanent laut Musik hört ?
    Irgendwann sagst du ihm deine Meinung.
    Eine Kfz.Werkstatt betreibe ich nicht, deshalb kann ich das nicht kommentieren.

    So, der Drops ist gelutscht

    Gruß carba

  • Hallo zusammen,

    ich habe es weiter ober schon mal geschrieben: Nach Aussagen des SBS hatte sie die DB Netz schon seit einiger Zeit aufgefordert, den Bewuchs an den Strecken zu reduzieren. Im Sinne der Fahrgäste hat sie den Betrieb möglicherweise trotzdem aufrechterhalten, was nicht automatisch eine Akzeptanz der Zustände bedeutet. Nachdem drei Bäume an einem Tag auf die Strecke gefallen sind, war die Bedrohung nicht nur theoretisch, sondern real. Daher ist die Entscheidung, daraufhin den Betrieb einzustellen, für mich nachvollziehbar. Die dann durch die DB Netz durchgeführten Aktionen an der Strecke zeigen, dass sie wohl notwendig waren.

    Unklar ist der Zustand auf der Strecke Dresden-Königsbrück. Auf ihrer Webseite schreibt die SBS von normalem Betrieb auf allen Strecken, während bei Facebook noch Meldung vom 19.1.18 steht, die weiterhin SEV auf der Strecke ankündigt.

    Viele Grüße,
    Eckhard