• Guten Abend an alle,

    ich habe heut Nachmittag im RSE-Buch gestöbert und stolperte über das Bild einer der Probeloks von Wenzel Günther 1855. Auf der Suche nach mehr Bildern von dieser eindrucksvolllen Schmalspurlok bin ich über eine Seite gestolpert, auf der, wie ich finde einige sehr bemerkenswerte Maschinchen vorgestellt werden...leider auf Polnisch. Allein die Hagans T36 ist ja echt dolle und ebenfalls die Borsig C'1 (man beachte auch die Kuppelstange zum Güterwagen).

    Am meisten erstaunt hat mich aber die preußische T37, die dort in 2 Ausführungen abgebildet ist. Die eine recht bekannt, die andere für mich gar nicht. Dasselbe Bild ist aber auch bei Wikipedia verlinkt, wobei dort im Text steht, dass die 3. Achse die Treibachse sein sollte. So wie sie auch bei Wikipedia zu sehen ist, erinnert sie mich doch sehr Stark an eine VK-Kopie, oder liege ich falsch. Da sind doch sehr viele Merkmale sehr ähnlich: der lange Achsstand mit der typischen Aufteilung, die schräg angebrachten Zylinder, der Antrieb auf der zweiten Achse, das ziemlich lange Erscheinungsbild....

    Nun miene Frage: ist das eine preußische T37, ist sie dann auf der VK beruhend geplant worden und gibt es mehr Bilder oder sonst mehr INformationen???

    Hier nun mal der link, ich hoffe es funktioniert: http://www.gkw.pl/de-tabor.htm

    Einen schönen Abned,
    Lenni

  • Hallo
    Sehr interessant
    Ohne Frage, optische Ähnlichkeiten sind vorhanden, da die ursprüngliche Variante von Hartmann ist.
    Die T 37 scheint aber schwerer, vergrößertehöhere Wasserkästen zu haben, laut dem Link 32t?
    Anders sind die scheinbar nicht in Verbundwirkung arbeitenden Zylinder ( bei der V K ist der rechte viel größer ).
    Domanordnung ist anders und auch der Kessel scheint größer....wenn man aber die technischen Daten vergleicht ist die V K aber insgesamt die größere Maschine.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Preußische_T_37

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sächsische_V_K


    LG Andreas

  • Moinmoin,

    die Frage ist ja vor allem, ob diese Maschine, die bei Wiki verlinkt ist, wirklich eine T37 ist. Denn, wie gesagt, bei der sollte ja die dritte Achse angetrieben sein (wenn Wikis Angaben stimmen).....was auf dem Bild nicht der Fall ist. Sollte das keine T37 sein, sind natürlich die MAße hinfällig, was in meinen Augen besser zu der Maschine passen würde. Wenn diese Lok wirklich kleiner sein sollte, als eine VK, dann wäre das Führerhaus sehr klein, oder?

    Wer weiß noch was zu der Lok?

    Grüße,
    Lenni

  • Hallo ,

    ich habe mir heute die Angaben in zwei "Nachwende"-Ausgaben der schon zu DDR-Zeiten begonnenen Archiv-Reihe durchgelesen:

    Weisbrod, Wiegard, Müller, Petznick: Dampflokomotiven 4: Baureihe 99, 1995, transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin

    sowie:

    Wagner, Bäzold, Zschech: Lokomotiv-Archiv Preußen , Band 4: Zahnrad-, Schmalspur-, Dampf- und Elektrolokomotiven/Triebwagen, 1996, Bechtermünz-Verlag Augsburg (genehmigte Lizenzausgabe vom transpress-Verlag, Stuttgart)

    In beiden Büchern scheint sich ein Fehler eingeschlichen zu haben, denn in beiden Werken wird behauptet, dass alle Loks der späteren Baureihe 99.40 die dritte Achse als Antriebsachse aufwiesen, was bei den ersten beiden Loks ja widerlegt ist.

    Intersessant ist noch, das die beiden erstgelieferten Loks (von Hartmann) und mit Antrieb auf der zweiten Achse versehenen Loks mit den usprünglichen Nummern 9 und 10 bereits 1922 ausgemustert wurden. Da bleibt als Option:

    - verschrottet um 1922

    - verkauft an Dritte um 1922

    - Abgabe an Polen um 1922

    Den Verkauf als Werklok an einen der Anschließer halte ich für möglich, aber auch ein Lokhändler könnte die Lok vielleicht erworben haben und in seiner Werkstatt auf 750 mm umgespurt haben, wie z.B. der Lokhändler Erich am Ende in Berlin es in seiner Werkstatt durchaus hätte ausführen können.

    Grüße

    -railfox-

  • Hallo miteinander,

    @OLBI
    Schön, dass Du die Wikipedia-Links mitgesendet hast. So konnte ich mir die
    Loks anschauen, habe dabei Folgendes
    festgestellt.

    Alle beiden Loks haben leichte Ähnlichkeiten mit Lok 99 5001, die heute irgendwo in Frankreich bei Privatpersonen
    in einen Schuppen eingeschlossen ist :sorry: Ähnlichkeit besteht bei Anordnung des Schornsteins, der Kuppel, der Dampfpfeife sowie der Bimmelglocke. Die bei Wikipedia beschriebenen Loks sind länglicher als Lok 99 5001.
    VG Anne

  • Railfox, danke für die Nachforschungen, dafür hat es sich doch schon gelohnt, das Thema zu eröffnen.

    Liebe Anne: bei einer Lokbeschau sind vor allem die konstruktiven Merkmale von Bedeutung (nicht, dass ich da jetzt eine ganz große Leuchte wäre). Das bedeutet: wie sind die Treibachsen/evtl. Laufachsen unter der Lok verteilt, wie sind die Zylinder angeordnet, wie lang und groß ist der Kessel und die Feuerbüchse, etc......die reine Optik kann bei unterschiedlichen Herstellern durchaus anders ausfallen und doch ist es prinzipiell dieselbe Konstruktion. Schau nochmals in den link, den ich oben eingesellt hatte. Genau bei der Lok um die es sich hier dreht (T37) sind zwei Bilder eingestellt. Beides quasi die gleiche Lok, optisch aber komplett unterschiedlich!!