[USA] Spätsommer im Wilden Westen (1992)

  • Und weiter geht's durch den Wilden Westen.

    On the road again:

    Natürlich täuscht die Bildauswahl: Eisenbahn war nur der Beifang und nicht der eigentliche Zweck der Reise. Das nächste Bahnziel war die Grand Canyon Railroad, die lange eingestellt war und gerade vor wenigen Jahren neu eröffnet worden war.

    Das Ziel der Bahnstrecke - der Grand Canyon:

    ... aber ein Foto kann kaum die Realität beschreiben, wenn man vor diesem grandiosen Panorama steht!

    Im Örtchen Williams an der berühmten Route 66 beginnt die gut 100 km lange normalspurige Stichstrecke zum Grand Canyon. Die Fahrt dauert gut 2 Stunden, da höchstens 40 Meilen pro Stunde (65 km/h) gefahren werden. Im Nationalparkgelände sind es sogar nur 25 Mph.

    Als wir dort waren - nach einer diesmal eiskalten Nacht im Freien auf der gut 2000 m hohen Hochfläche - war im Bahnhof leider tote Hose - der Zug war schon weg.
    Ausgestellt waren ein paar Schaustücke:

    Eine schon etwas gefledderte Consolidation - dafür in frischem Lack:

    Salonwagen:


    Das typische Innenleben eines amerikanischen Personenwagens: Die Rücklehnen lassen sich - so wie bei den alten DB Schienenbussen - je nach Fahrtrichtung umklappen. Was hier wahrscheinlich nicht nötig sein wird, denn an den Streckenenden befinden sich Gleisdreiecke zum Drehen ganzer Züge. Das ist ebenfalls typisch für amerikanische Bahnen.


    Inzwischen hat der Besitzer der Bahn auch schon wieder gewechselt. Alles ist noch viel kommerzieller, neue Fahrzeuge kamen dazu. Die Wagen sind jetzt silbergrau mit einem gelben Zierstreifen in Höhe des Fensterbandes lackiert. Die meisten Züge verkehren mit Diesel aber mindestens drei Dampfloks sind auch vorhanden.

    Bei Interesse kann ich mal aktuelle Bilder zeigen (dann aber vielleicht in nem neuen USA Tröt).


    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias,

    dann "tröte" mal los. Ich freu mich drauf. Interesse besteht bei mir nämlich an den älteren und an den neueren Bildern. :zwink:

    Viele Grüße, René

  • Hallo René,

    ja dann will ich dem gerne mal nachkommen. Aber alles zu seiner Zeit, den zuerst soll noch dieser Faden fertig gesponnen werden.

    Da ich nach dieser ersten Reise öfters mal im Land der begrenzten Unmöglichkeiten weilte muss ich auch erst mal noch durch die Diakisten wühlen ... wer suchet der findet.


    Viele Grüße und ein schönes Rest Wochenende

    Matthias

  • Weiter geht's ...
    Wir kamen auch bei der Clarkdale Arizona Central RR vorbei - deren gesamten Triebfahrzeug Fuhrpark man hier sieht. Eigentlich eine reine Güterbahn, hatte man nun beschlossen auch fallweisen Personenverkehr durch das landschaftlich reizvolle Tal anzubieten:

    Auch hier wieder - bei einer Vollspurstrecke - liegen die genagelten Schienen und Schwellen mehr oder weniger im Dreck. Von richtigem Schotter kann man hier kaum sprechen.
    Die Schienen zu verschweißen ist auch weitgehend unüblich, so gibt es noch die guten alten Schienenstöße.

    Nicht fehlen darf hier im Westen natürlich nicht die große transkontinentale Bahn:

    Vorne die EMD SD40-2 No 3397 (EMD General Motors ElectroMotive Division) zusammen mit drei Schwestern vor einem meilenlangen Endlos-Doppelstock Containerzug. Wir stehen am BÜ und haben jetzt erst mal Pause!

    Danach ging es nach Calico Ghost Town - mit kleiner Spaß Eisenbahn:

    Nur ein kleiner Schienenkreis - aber recht nett gemacht - auch mit typischer Holzfachwerkbrücke (Wooden Trestle) - wie man sie sonst eigentlich nur noch in den Mühlheimer Steinbrüchen findet (wenn sie nicht inzwischen schon zusammengefallen ist).
    In den USA muss man solche Brücken auch suchen, sie stehen nicht mehr an jeder Ecke.
    Die stählernen Varianten sind dagegen noch häufiger anzutreffen - da fühlt man sich dann gleich wie in Sachsen, wo es annähernd gleiche gibt.

    Keine wirkliche Dampflok - auch nur "Fake" - wenn auch recht schön gemacht. Sie erinnert auch wieder an ein bekanntes LGB Modell.

    Ebensowenig wie das eine echte Geisterstadt sein soll. Schwer zu sagen, was davon noch originale Substanz ist und was nur für die Touris neu aufgebaut wurde. Echte Geisterstädte gibt es auch noch - aber wer da hin will muss das geeignete Fahrzeug haben und bereit sein viel Staub zu schlucken.

  • Und zuletzt stand dann noch die "Roaring Camp And Big Trees" Waldbahn auf dem Programm. Etwas nördlich von Santa Cruz, also schon wieder nahe an der Pazifikküste gelegen.

    Hier sind leichte Two Truck Shays unterwegs:

    Ähnlich der, die wir am Hoover Damm in der Wüste sahen - aber deutlich lebendiger und gepflegter. Hier fährt man in offenen Hochbordwagen und nicht in Baumstämmen.

    Stationsgebäude und der typische Wasserturm.

    Eine Schwesterlok in Revision, dahinter ein Diesel Shunter.

    Sehr schön waren die neu aufgebauten Personenwagen:

    Hier ein kurzer Combine / Personen und Packwagen. Könnte gut auch wieder ein LGB Modell sein.

    Und ein halboffener Personenwagen:


    Und das war es nun von meiner ersten USA Rundreise. Mit dem Mitfahren in den Zügen hatte es leider zeitlich irgendwie nie geklappt. Dafür war das dann auf meiner zweiten Reise deutlich besser. Allerdings war das dann in einer anderen Ecke des Westens.


    Viele Grüße und ein schönes Rest Wochenende

    Matthias