Kleinbahn Ellrich - Zorge (Zorger Willem)

  • Hallo,

    nur kurz: Günter Fromm hatte zu dieser Bahn ein Manuskript, was meines Wissens nie veröffentlicht wurde. Und woanders in diesem Internet war zu lesen, dass Hr. Dittmann an der Neuauflage seines Buches arbeitet.

    Viele Grüße

    Volker

  • Hallo,

    das wäre natürlich eine Freude, wenn es das Buch in einer Neuauflage mit den hoffentlich von railfox angesprochenen Ergänzungen (Themen Anschlussbahn und Entwicklungen der Nachwendezeit) geben würde. Würde ich persönlich viel interessanter finden, als wiederholte Publikationen zur HSB. Die KEZ war wirklich eine Bahn mit sehr interessanter Geschichte. Wirklich schade, dass ihr kein Überleben (und sei es in schmaler Spur) vergönnt war. Dem völlig unausgeschöpften touristischen Potential der Region wäre es mit Sicherheit nicht abträglich gewesen. Der Südharz mit seiner Karstlandschaft ist wirklich eine schöne Region.

    Schon die Orte Ellrich und Zorge bieten einige Gelegenheiten für Entdeckungen:

    Sehenswertes in Ellrich

    Sehenswertes in Zorge

    ... und nicht zu vergessen ist die bedeutende Geschichte des noch heute idyllisch gelegenen ehemaligen Kurortes Sülzhayn:

    Interessantes über Sülzhayn

    Viele Grüße, René

  • Hallo Volker,

    das möglicherweise ein unveröffentlichtes Manuscript zur KEZ aus der Feder von Günter Fromm vorliegt, ist schon einmal gut. Noch besser ist allerdings, das dieses noch nicht im Verlag Rockstuhl veröffentlicht wurde. Warum? Ich besitze mittlerweile rund 10 Bücher / Schriften aus diesem Verlag, die alle in dem suboptimalen Format DIN A5 gehalten sind und folgende Defizite aufweisen:

    1) Der Sprachstil erinnert an einen Märchenonkel - Rotkäppchen , Aschenputtel & Co lassen grüßen

    2) Das Layout ist zum Abgewöhnen - übersichtlich und klar strukturiert sieht anders aus

    3) Seitenweise Bleiwüsten spiegeln die Satz- und Drucktechnik der 1960er Jahre wieder

    4) Nichtsaussagende Fotos blähen die Bücher unnötig auf

    5) Das für den Abdruck von Gleisplänen in lesbarer Größe nicht geeignete Format DIN A5 führt zu solchen absurden Kompromissen, das benachbarte Texte jeweils um 90 Grad versetzt angeordnet sind - Leserfreundlichkeit sieht anders aus.

    6) Teilausschnitte von Dampfloks werden abgedruckt - seriöse Verlage ersparen sich solche Katastrophen-Fotos

    7) Die DDR-Zeit wird in fast allen Rockstuhl-Büchern stiefmütterlich abgehandelt - warum eigentlich?


    Fazit: Ähnlich wie die Bücher aus dem Sutton-Verlag möchte ich die Kleinbahnbücher aus dem Verlag H. Rockstuhl nicht als die Kleinbahn Literatur ansehen und schon gar nicht als solche empfehlen, die man sich zur Kleinbahngeschichte wünscht - wo doch unzählige Verlage beweisen, dass es auch anders (besser) geht.

    Grüße

    -railfox-

  • Hallo,

    ich besitze auch einige Bücher aus dem Verlag und die Kritik zum Layout und zur Bildauswahl ist berechtigt. Auch mich stört, dass bestimmte Zeitabschnitte in nahezu allen Büchern wohl mit Absicht sehr stiefmütterlich behandelt werden. Lobend kann man allerdings erwähnen, dass dieser Verlag Publikationen über Strecken in Thüringen gewagt hat, derer sich andere namhafte Verlage nicht angenommen haben, obwohl es durchaus Strecken mit interessanter Geschichte sind. Spontan fällt mir sofort die Kleinbahn Erfurt - Nottleben ein. Aber das soll es in diesem Thread bitte zu Verlagskritiken gewesen sein, da wir uns sonst thematisch zu sehr ins Abseits bewegen.

    Ein Augenzeugenbericht beschreibt den Zustand des Bahnhofs Zorge Mitte der 1960-er Jahre so: Bei einem Besuch im Jahre 1964 dient das Bahnhofsgebäude als Gastwirtschaft. Auf dem ehemaligen Bahnsteig laden Tische zur gemütlichen Einkehr ein. Die Gleise liegen unter einer dicken Grasnarbe und auch der Endprellbock ist noch vorhanden. Auch eine symbolische Beobachtung konnte der Besucher machen, denn aus dem Herzstück der Einfahrweiche wuchs eine Trauerweide.

    Viele Grüße, René

  • Hallo,

    wie ich schon geschrieben hatte, habe ich mal meinen Wohnsitz in Sülzhayn, einem Stadtteil von Ellrich, gehabt. Von diesem malerisch gelegenen Ort kann man schöne Wanderungen u.a. natürlich nach Ellrich und nach Zorge unternehmen. Es handelt sich um eine Region des Harzes, welche nicht vom Massentourismus überrannt ist. Dies liegt sicher daran, dass gerade Sülzhayn ein Dorf ist, welches am Endpunkt zweier Straßen liegt. Hier kommt man mit Auto und Motorrad nicht weiter. Der Wanderweg Sülzhayn - Rothesütte (an der B4 gelegen) sollte mal zur Straße ausgebaut werden, aber dieses Projekt wurde nicht umgesetzt. So ist Rothesütte, ebenfalls Stadtteil von Ellrich, verkehrstechnisch eine Exklave, denn der Stadtteil ist von Ellrich nur über Ilfeld (Gemeinde Harztor) erreichbar. Somit ist Sülzhayn verkehrlich für die Touristen am Ende der Welt gelegen.

    Ich möchte aber stellvertretend mal ein paar Bilder aus meiner Zeit in Sülzhayn zeigen, welche dokumentieren sollen, welches Potential diese Region hat. Für den stressgeplagten Großstädter, der nicht in seinem Urlaub auch noch Action braucht, um sich und vor allem anderen Menschen zu beweisen, dass er noch lebt und vital ist, wäre diese Region zur Erholung ein kleiner Geheimtip.

    Vom Sackberg, einem Aussichtspunkt bei Sülzhayn, geht der Blick auf den Ort mit der historischen St.-Katharinen-Kirche aus dem Jahre 1769 deren im Stil des Barock erbauter Turm auf den Fundamenten eines gotischen Vorgängerbaues ruht. Das Innere des Gotteshauses beherbergt mit dem spätgotischen Marienaltar eine seltene Kostbarkeit.

    Aus meiner damaligen Wohnung hatte ich diesen Blick auf das historische Bauwerk.

    Auch im Winter vermitteln Landschaft und Ort einen idyllischen Eindruck.

    Mit dem Kurpark am Haus des Gastes und dem Dr.-Kremser-Park bietet Sülzhayn auch zwei schöne kleine Parkanlagen, welche zum Relaxen einladen.

    Wer sich die Mühe gemacht, den Link in meinem vorletzten Beitrag anzuklicken, hat schon erfahren, dass Sülzhayn einst ein bedeutender Kurort war. Durch die direkte Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze ist heutzutage von diesem lebendigen Treiben nicht viel geblieben. Zu meiner Zeit führte die Rehaklinik am Haidberg die Tradition des Ortes zumindest in Teilen fort. Hier wurden Kinder und Jugendliche mit neurologischen Defiziten behandelt. Ich arbeitete hier mehrere Jahre als examinierter Krankenpfleger auf der Kinderstation. Mittlerweile ist die Einrichtung unter dem gleichen Träger in ein Mehrgenerationenhaus (mit Wohnbereichen) für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene umgewandelt worden.

    Von der Tradition Sülzhayns als Kurort zeugen noch einige leerstehende Rehaeinrichtungen, wie hier die Klinik am Steierberg.

    Unweit des Ortes verläuft der ehemalige Kolonnenweg an der Grenze Thüringen - Niedersachsen, heute ein schönes Wandergebiet.

    Nur wenige Meter in Richtung Westen findet man sie noch heute, die Hinweise, wo die DDR zu Ende war. Zum Glück muss man in diesem schönen landschaftlichen Teil unseres Landes nicht mehr um sein Leben fürchten. Ein wenig Ironie liegt ja schon in der Tatsache, dass ich nach der Wende in einem Ort wohnte, welchen ich zu DDR-Zeiten aus familiären Gründen im Leben nicht hätte betreten dürften. Ein wenig Genugtuung verspürte ich damals schon im Angesicht dieser Tatsache.

    Heutzutage kann man in Sülzhayn auch als gesellschaftskritischer Bürger ein paar schöne Tage in idyllischer Umgebung verbringen: Ferienhotel in Sülzhayn

    Freundlichen Gruß, René

  • Wie ich sehe, war endlich wieder mein größter Kritiker aktiv, der meine Beiträge so gerne disliked, ohne auch nur je einen eigenen Beitrag verfasst zu haben. Ich möchte mich auf diesem Wege trotzdem für das dauerhaft gezeigte Interesse an meinen Beiträgen bedanken, denn man kann ja nur einen Dislike setzen, wenn man das Thema oder den Beitrag angeklickt hat. Also: Immer schön dran bleiben. Jeder Schreiberling braucht ja auch seine kritische Fangemeinde! :zwink: ... wobei ständige nonverbale Kritik natürlich auch wenig hilfreich ist.

    Viele Grüße, René

  • Hallo Rolf,

    diese Frage lässt sich nicht beantworten, da die Kritik grundsätzlich nonverbal erfolgt. Somit bleiben die Gründe reine Spekulation. Für mich kein Grund etwaige Ursachen zu ergründen. Dem Tun fehlt zweifelsohne die Sinnhaftigkeit. Ich erfreue mich aber der Tatsache mittlerweile in der Art eines Running Gag. :zwink:

    Oder um es mit anderen Worten zu sagen: "Keiner kann dir garantieren, dass wenn du dich engangierst, dir am Ende irgendjemand dafür dankt. Aber stutz dir nicht die Flügel Kind und stell dich bloß nicht taub und blind, der Reifen brennt nunmal durch den man springt!"

    Viele Grüße, René

  • Hallo René,

    sorry, habe grade daneben geklickt, entschuldige bitte. Ich mag den Beitrag und finde, dass erst die Einbettung in den Zusammenhang unser Hobby, unsere Freude an der Bimmelbahn wirklich schön macht. Und gerade Deine Exkurse in die Vergangenheit und eher weniger vorhandene Gegenwart so mancher Bahnstrecke finde ich echt inspirierend. Danke an dieser Stelle dafür. Museum ist das eine, die Einordnung in die Regionalgeschichte für mich aber noch viel interessanter.
    Beste Grüße Jörg

    JU

  • Hallo René,

    generell finde ich es schön, dass Du weiterhin hier so viele informative Beiträge verfaßt, hast Du doch vor einer Weile mal einen (aus privaten Gründen auch völlig nachvollziehbaren) Teilrückzug angekündigt. Weiter so!

    Viele Grüße,
    Tilo