Frage zur Farbgebung VT 137 (322)

  • Stimmt, das hatte neulich schon gelesen. Was werden sie dann mit dem Reichsadler machen? Erlaubt ist das bestimmt aus historischen Gründen schon, aber ob es sehr geschickt wäre?

    Danke nochmal für die Info!

  • Sodele,

    das Buch ist angekommen und ich habe heute schon die mich interessierenden Teile gelesen, danke André, das hat sichecht gelohnt, allein schon für das eine Bild der "Schönen Württembergerin", das ich noch nicht kannte, ein Jammer, dass uns davon keine Maschine erhalten blieb.

    Schade finde ich bloß, dass uns Herr Samek keine persönlich Einschätzung gibt, wie schnell sich wohl die Anordnungen jeweils umsetzen ließen, denn das würde mich brennend interessieren. Oder er hätte zumindest schreiben können, dass es darüber gar keine Belege gibt und man daher auch nur Spekulieren kann (ich hoffe ich tue ihm jetzt nicht Unrecht, aber ich habe dazu nichts gefunden).

    Es geht aber sehr klar darus hervor, was meine eigentliche Frage betraf. Zwischen der Verordnung für das NS-Hoheitszeichen (12.1.38.) und der Inbetriebnahme des VT im Mai ist wirklich eine kurze Zeit. Da könnte es doch durchaus sein, dass der Wagen noch zu Probefahrten oder so ohne den Adler unterwegs war.
    Weiß da jemand vielleicht noch Gnaueres zu berischten?: Bestelldatum, Fertigstellung, Probefahrten, Auslieferung??
    Leider geht das aus der oben gennanten Seite nicht hervor......

    Für Hinweise wäre ich weiterhinsehr dankbar.

    Beste Grüße,
    Lenni

  • Hallo Lenni,

    mit dem Wissen um die Brutalität und Perfidität des Nationalsozialismus von heute fällt es uns sehr schwer, uns vorzustellen, wie begeistert wir Deutschen zumindest vor Kriegsbeginn von Adolf Hitler waren (ja, es gab Ausnahmen, die aber zu vernachlässigen sind). Deshalb gehe davon aus, dass solche NS-Symbole schon aus purer Überzeugung und Freude recht schnell angebracht worden sind.
    Die von uns Eisenbahnfreunden oft recht naiv als "Kult-Gesellschaft" verherrlichte DRG war einzig und allein gegründet worden, um aus Deutschland legal Jahr für Jahr richtig viel Geld an die Gewinner des Ersten Weltkrieges zu saugen.
    Wer das wusste - und dafür sorgte die NSDAP ab 1933 - der hatte für die DRG nicht viel übrig. Die DRG galt 1938 ein Symbol der finanziellen Ausbeutung von Deutschland durch das Ausland. Entsprechend verwundert es mich nicht, dass auf den Werkfotos der Triebwagen der Reichsadler natürlich bereits angebracht ist.
    Erneut habe ich einen Literaturtipp: Dampfbahn-Magazin Spezial 23 "Triebwagen der sächsischen Schmalspurbahnen" - Seiten 8/9.

    Immer daran denken: Wissen und Aufnahmen findet man nicht nur im Internet ... ;)

    Herzliche Grüße

    André

  • Lieber André,

    vielen Dank für Deine Ausführungen. Ja das stimmt natürlich, dass die Jungs nichts dagegen hatten möglichst schnell die Vögel an die Wagen zu bekommen, aber eben ich hatte bisher noch zu wenig Details dazu und auch keine Werksbilder gesehen. Dass man bei weitem nicht alles aus dem Internet bekommt ist völlig klar, daher frage ich ja nach, wo ich an Infos komme :cheers: und da frage ich natürlich am Besten in diesem Forum.

    Vielen Dank und beste Grüße :huhu:

    Lenni

  • Hallo Lenni,
    bei den Eisenbahn-Bildbänden des EK-Verlages in der Reihe "Alte Meister der Eisenbahn-Photographie" könntest Du auch fündig werden...

  • Hallo zusammen,


    Die von uns Eisenbahnfreunden oft recht naiv als "Kult-Gesellschaft" verherrlichte DRG war einzig und allein gegründet worden, um aus Deutschland legal Jahr für Jahr richtig viel Geld an die Gewinner des Ersten Weltkrieges zu saugen.

    Soweit richtig. Aber ab 1937 gab es keine Deutsche Reichsbahn Gesellschaft mehr. Sondern nur noch eine Deutsche Reichsbahn. Dafür sorgte der "Österreicher" persönlich. Die DR wurde unter voller Kontrolle der Reiches gestellt. Damit die "ausländischen Einflüsse aufhören". Auch die Reichsbank wurde im selben Aufwasch mit behandelt. Der Vorgang nennt sich: Gesetz zur Neuregelung der Verhältnisse der Reichsbank und der Deutschen Reichsbahn.

    Gruß, Thomas