Teilstillegung Lößnitzgrundbahn

  • Hallo Fans,

    also ich hab das so verstanden: Der Herr Inschenör (also der mit den 8000 € monatl.) liefert in der Halbzeitpause die Konstruktionsunterlagen für den neuen Triebwagen.
    Damit quer über die Straße zum Schmied, der das Ding über Nacht zusammenzimmert, u. sich ab sofort "Fahrzeugbau Max Meier" nennt.
    Ein Segel drauf, wegen dem alternativen, kostensparenden Antrieb, eine Kiste "Sterni" auf die Karre, u. ab geht`s.

    Wo seht Ihr da ein Problem? :winner:

    Viele Grüße,

    Holger

  • Hallo Holger

    Zu Deiner letzten Antwort möchte ich jetzt mal nichts sagen aber irgendwie hast Du damit ja auch nicht Unrecht.

    Zu dem 5090 muss ich doch noch etwas ausführlicher werden.
    So einen Triebwagen mal für ein halbes Jahr nach Sachsen zu holen ist gar nicht so eine schlechte Idee, fragt sich nur ob das auch so einfach zu machen ist.
    Da ist schon erstmal die Frage der deutschen Zulassung. Ist es so einfach ein Fahrzeug, was in Österreich zugelassen ist, auf Deutschen Schmalspurbahnen einzusetzen, mal davon ausgehend dass es noch Fristen hat? Ich denk mal da müsste man wirklich mal den Lfb fragen was der dazu sagt.

    Und dann ist da natürlich noch die Frage der Spurweite. 10mm sind nicht viel aber es sind halt 10mm zu viel. Wenn man jetzt so einen Triebwagen von der ÖBB geliehen bekommen will um ihn hier versuchsweise einsetzten zu können, was sagen die dann dazu das man die Spurkränze um je 5mm abdrehen will? Möglich wäre das vielleicht und sie ließen sich danach auch wieder aufschweißen aber ob die ÖBB da wirklich mitmacht?
    Kann aber auch sein man hat das Glück und in Österreich steht ein Triebwagen rum der nur noch ein halbes oder ganzes Jahr Fristen hat und dessen Räder sind so weit runter das er bei dessen Neubefristung eh neue Radreifen brauchen würde, dann hätte die Österreicher vielleicht nicht mal was dagegen.

    Angenommen all dies funktioniert, der Triebwagen kann hier in Probebetrieb auf vielen Strecken eingesetzt werden und er bewährt sich auch, darf er dann auch in Sachsen gebaut werden (war ja bei dem damaligen Triebwagenprojekt eine Förderbedingung des Freistaates) und würde ihn Sachsen überhaupt Fördern?
    Ganz bewusst habe ich ja den Gedanken der Entwicklung eines neuen Triebwagens mit einem modernen und ökologisch sinnvollen Antriebskonzept (Diesel-Hybrid) in die Runde geworfen.

    Wenn man eben ein solches Fahrzeug entwickelt was zumindest Teilweise durch erneuerbare Energie getrieben wird und was letztlich auch (im Gegensatz zu besagten Akku-Triebwagen) rund um die Uhr fahren kann stehen die Förderchancen selbst von Seiten des Bundes und der EU nicht ganz so schlecht wie bei einem reinen Dieselfahrzeug.

    Es gibt ja noch einen entscheidenden Vorteil eines Diesl-Hybrid auf der Schiene zu dem auf der Straße. Der Steuercomputer des Fahrzeuges auf der Straße muss punktuell entscheiden ob er es mit den Verbrennungsmotor oder dem E-Antrieb fahren lassen soll, er kann nicht vorausplanen, da er nicht weiß wo die Reise hingeht und was ihn im nächsten Moment erwartet, er ist also nur am Rechnen und kann die Vorhandene Energie nicht sinnvoll einteilen.
    Ganz anders ist es da auf der Schien. Das Fahrzeug fährt immer die gleiche Strecke auf und ab, weiß wo es ist, weiß wann es halten und anfahren muss, weiß ob es bergauf, geradeaus oder bergab geht und weiß immer wo es wie schnell fahren darf. Dadurch kann der Steuercomputer immer im Voraus Planen wann er was tun muss. Wenn der Computer z.B. weiß jetzt geht es 3 km mit 30km/h bergab weiß er genau dass er diese 3 km hat um mit dem Bremsstrom die Akkus zu laden. Der Fahrzeugführen wir dadurch nur noch zum reinen Bediener/ Überwacher und braucht nur bedingt in die Geschehnisse eingreifen, z.B. bei einem Bedarfshalt oder einer Notbremsung.

    Gruß Roger

  • Hallo Bimmelbahnfreunde!

    Ich lese derzeit bisschen gespannt das Thema.

    Mal eine Frage: wie wäre es denn, wenn man evtl. einen kleinen Güterverkehr einrichten könnte? Also nicht Fotogüterzug sondern eben richtiger. Damit kann die Strecke genutzt werden, die Straßen werden entlastet und Geld kommt nebenbei auch noch raus.
    Wenn größere Betriebe mit einem Werksverkehr seine Ware vom nächsten Bf abholt, so wie es früher war, man müsste halt mal da rechnen. Weil wie schon geschrieben und auch in anderen Themen gesagt: vom Touristikbetrieb kann keiner leben (Ausnahmen gibt es).

    LG Mirko

  • Hallo Mirko,

    Also einen Güterverkehr halte ich für "nicht machbar" überleg dir doch mal warum in den letzten 20-30 Jahren alles auf die Straße verlegt wurde?
    Die Kosten sind geringer weil die Ware von der Fabrik mit einem Fahrzeug direkt bis zum Kunden gebracht werden kann.
    Angenommen man fährt Güter/Waren die nach Berlin zur Fabrik XY gebracht werden sollen, nur mit der Bahn, soweit es geht.
    Die Firma welche jetzt an der Schmalspurbahn liegt braucht erst einmal passende Bahnanlagen die unterhalten werden wollen und auch erst mal vorhanden sein müssen, das kostet schon mal Geld.
    Dann kommt die Ware auf einen Güterzug der Normalspur solch ein Zug kannst du aber auch nicht einfach überall bilden dazu brauchst du auch spezielle Anlagen die auch längst nicht mehr überall vorhanden sind, Rollbockanlagen sind ja sowieso fast verschwunden soweit mein Stand ist, jedenfalls für sowas wirklich nutzbare.

    Nun muss die Ware verladen werden wofür auch wieder eine Arbeitskraft anfällt, was wieder Geld und auch Zeit kostet.
    Dann fährt der Zug nach Berlin und dort wird wieder die Ware verladen um sie schließlich per Kurier oder LKW bis zur besagten Firma zu bringen.
    So, da fallen Kosten an für den Zug auf der Schmalspurbahn, für den Zug auf der Normalspur, für den LKW oder sonst was der bis zur Adresse fährt (oder der Kunde holt es am Gbf solange das geht selbst ab, was aber auch für ihn mehr Arbeit bedeutet). Zusätzlich fallen natürlich auch noch Kosten für mehrere Arbeitskräfte (mehrfache Verladung) mit an.

    Da ist es einfach viel lukrativer einen LKW zu beladen der mit einer Arbeitskraft besetzt ohne Umwege direkt bis vor die Haustür des Kunden fährt, die Kosten sind hierfür wesentlich geringer zumal es oft auch einfach schneller ist, in der heutigen Zeit ist das nun mal wichtiger denn je.

    Natürlich gibt es auch Betriebe die viel über die Schiene machen ich habe es nicht weit zur WLE bzw. Warsteiner die ihre Bierzüge fahren, nur diese fahren direkt nach München ohne zwischenzeitliche Umladung der Ware, Lokwechsel etc. hier lohnt es sich wirklich so einen Verkehr durchzuführen. Nur auf schmaler Spur ist das einfach nicht mehr ohne das man draufzahlt möglich.

    Was auch zu beachten wäre ist das Gewicht eines solchen G-Zuges da sind mal ganz schnell hohe Achslasten und hohe Meterlasten erreicht, viel höher als bei einem wie heute verkehrendem P-Zug, abgesehen vom Tfz. Somit belastest du die Trasse mehr wie aktuell was wiederrum auch die Kosten für Trasseninstandhaltung usw. erhöhen würde.

    Ich hoffe du verstehst meine vereinfachte Erklärung und ich konnte so etwas zu diesem Thema beitragen.


    Mfg
    Max (der hier sehr interessiert mitließt und sich bezüglich mancher Illusionen noch etwas zurückhält).

    P.s. Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :)

  • @ Max: Ich verstehe dich schon. Aber wenn man mal so bisschen weiter hinaus denkt, sprich in die Zukunft, dann ist es doch so, dass wer weiß viele Leute sich über die total LKW-überfüllten Innenstädte beschweren, sich aber dazu wiederum über eine hässliche Umgehungstrasse das "Maul zerreißen"... Ich meine, als es nur die Bahn gab war es einfach so. Der LKW verdrängte alles. Ergo: Wenn die DB mal bisschen mit nachdenkt in Sachen Güterverkehr und dies bisschen förderte, dann wär evtl eine Ecke des Problems gelöst.

    Bsp: GmbH 1 in Dresden stellt Metallplatten her. Vom zentralen Bahnhof aus via Schiene zu GmbH 2. in Radeburg.

    Lösung 1 : die LKWs sind von der Strasse, Lösung 2: die Bahn hat "Arbeit". Und trotzdem ist der sog. Haus-Haus-Verkehr möglich.

    Jetzt denkt sich der Eine oder Andere, was ist mit der Rollwagenverladung? Die gibt es dann sicherlich so nicht mehr, mann stelle sich einen modifizierten Rollwagen vor, auf den man Wechselbrücken /-koffer transportiert, ähnlich den "Containerwagen" der DB Railion.

    Wie gesagt, es ist nur ein Gedanke der mir zum Thema effektive Streckennutzung einfiel.

    LG Mirko

    Einmal editiert, zuletzt von Vogtländer (3. Juli 2010 um 15:12)

  • @ Vogtländer

    die Idee mit den Güterverkehr und Rollwagen (bzw. Rollböcken) wird auf der Lößnitzgrundbahn wohl nichts werden, (es sei denn man beschafft zu den Fahrzeugen auch gleich noch neue Brücken. (spätestens nach der ersten Rollwagenfahrt wird man die dann sowiso brauchen. :( , Alles was auf Normalspurgleisen in Radebeul Ost ankommt muss/musste immer umständlich auf Schmalspur umgeladen werden, das war auch einer der Gründe dafür warum der Güterverkehr auf dieser Strecke immer etwas komplizierter war als anderswo.

    Gruß
    Parkeisenbahnamt

    Auch eine kleine Eisenbahn ist eine Eisenbahn.

  • ...,dass es aber so viele Fotos von beladenen Rollwagenzügen u.a. in Radeburg gibt,
    wo doch laut "Parkeisenbahnamt" in Radebeul umgeladen werden musste.
    Oder ist da aufrollen mit gemeint?

    MfG Thomas

  • @ Weber,Th.

    wenn ich mich nicht all zu sehr täusche musste das damit zusammenhängen das die Straßenbrücke im Streckenteil zwischen den Hp. >Weißes Roß< und >Lößnitzgrund< (über die Bahn) die "Wurzel des Übels" ist. da passt wohl Profilmäßig nichts allzugroßs (Normalspuriges) durch, ich habe jetzt zwar nicht nachgemeßen, aber da es immer so gesagt wird dürfte es wohl stimmen.

    @ Thomas Schwarze

    die Tauglichket ist da wohl das kleinere Problem (etliche pensionierte Bahner fahren ja auch noch bei Museumsbahnen, und anders als meist angenommen gelten da die gleichen Vorschriften wie für jede andere Bahn auch, und keine "Billigvariante wegen Museumsbahnbetrieb"), wenn man zulange "raus" ist fehlen aber auch noch andere Sachen, (Streckenkenntnis, Kenntnisse der aktuellen FV, bzw. ESO, soweit von Bedeutung), und das wohl "Arbeitsintensivste": wenn es sich um eine neue Fahrzeugbauart (bzw. zuvor nicht eingesetztes Fahrzeug) handel, müssen natürlich auch noch die Bauartberechtigungen/Schulungen durchgeführt werden BEVOR die Erset regelfahrt beginnt. (Einfach wie beim Auto sagen: "Hier, meine Fahrerlaubnis, ich fahr jetzt mal weg mit den Tw" sowas geht bei der Bahn nicht, unabhängig davon ob Bahn nach EBO ESBO/BOA oder BO P fährt, neues Fahrzeug = Schulung bis der (Bahn-)arzt kommt..., oder mal etwas anders formuliert: wer zuvor als Tf nur Damofloks gefahren ist, wird in einen neuen nicht-Dampt-Fahrzeug auch erstmal eine Eingewöhnungsphase brauchen in der bestenfalls vor Wut der Tf dampft).

    Gruß
    Parkeisenbahnamt

    Auch eine kleine Eisenbahn ist eine Eisenbahn.

    Einmal editiert, zuletzt von Parkeisenbahnamt (3. Juli 2010 um 22:46)

  • Guten Nabend,

    ohne jemanden angreifen zu wollen, aber das was der Thomas dort sagt ... das kann man so unterschreiben.

    Allerdings sehr geehrter Thomas woher sollen die "einfachen" Liebhaber auch das passende Fachwissen haben ? Kann man ja nun auch nicht verlangen.

    Wirklich konstruktiv mitreden können ja eigentlich nur die die sich schonmal ausführlicher mit der EBO/ESBO befasst haben und wer weiß wie lang die ist der weiß auch das man das nichtmal ebenso durchließt und auch was davon behält.

    Dennoch finde ich sollte ruhig jeder Ideen mit einbringen ob er nun EiB, Fuzzi oder sonstwas ist.
    Und die die Ahnung haben können dann doch dem "Ahnunglosen" kurz erklären wieso die Idee XY z.B. nicht geht, für solch einen Austausch ist das Forum schließlich auch da.

    mfg
    Max

  • Hallo Leute

    Also mal ganz ehrlich Thomas, wie oft hast Du in Deinem Leben schon über Ideen gelacht und sie für Sinnlos gehalten obwohl am Ende gar nicht so dumm waren?
    Das längst nicht jede hier diskutierte Idee auf dem nötigen Fachwissen beruht um sie auch in die Tat umzusetzen ist den meisten hier wohl klar. Letztlich ist das doch auch gar nicht so schlimm wenn jemand etwas einwirft über das er sich Gedanken gemacht hat, selbst wenn manche Idee vielleicht weit hergeholt ist. Es zeigt doch aber dass sich viel Gedanken darüber machen und das ist es doch was Deutschland trotz zweier verlorener Kriege immer wieder nach vor gebracht hat. Mit Schwarzmalereien wurde noch nie etwas geschaffen, das war früher so, das ist heute so und das wird immer so bleiben.

    Zitat

    Dies hier ist leider eine absolut brotlose Diskussion, die mit Wissen aus dem normalen Leben und dem Straßenverkehr geführt wird, die Restriktionen des Eisenbahnverkehs aber fast völlig außer Acht läßt

    Warum sollte man nicht auch Wissen aus dem Straßenverkehr mit einbringen, Zumindest in einigen technischen Dingen sind Straße und Schiene näher verbunden als Du vielleicht denkst.

    So jetzt zu unserem Vogtländer.
    Güterverkehr ist eine ganz feine Sache und würde die Attraktivität so mancher Bahnstrecke um vieles Steigern. Nur in der heutigen Zeit ist nun mal nicht mehr jedes Gut mit der Bahn zu transportieren, eben aus besagten Kostengründen und auch aus Zeitgründen.

    Von Stückguttransport, der heute sowieso nicht mehr machbar ist, mal ganz abgesehen ist schon der Transport von Einzelwagen mit hohen Kosten verbunden, selbst wenn er nicht über die Schmalspur muss. Allerdings ist der Transport von Halb- oder Ganzzügen auf der Bahn eine durchaus kostengünstige Sache, auch mit Einbindung der Schmalspurbahn (siehe HSB).
    Es ist nur leider so das viele Bahnen nicht an so einem Kunden liegen und sich deshalb der Güterverkehr für sie nicht rechnet.

    Zu allem Übel kommt noch hinzu das der Güterverkehr auf der Schien nicht unbedingt gewollt ist, sowohl von Seiten der DB als auch von Seiten der Politik. Die DB ist in den letzten Jahren ja sowieso schon von den Anstieg des Schienengüterverkehrs eiskalt erwischt worden und das sie nicht vor hat einen weiteren Anstieg zu tolerieren sieht man ja auch deutlich an dem immer größeren Abbau von Rangier und Ausweichmöglichkeiten.

    Das die europäischen Bahnen eine Vereinfachung des Rangierbetriebes durch die, bereits in den 70er Jahren geplante, Einführung automatischer Kupplungen verschlafen haben erschwert den Güterverkehr mit Einzelwagen noch zusätzlich aber das ist ein anderes Thema.

    Aus politischer sich ist bei Nebenbahnen, wozu ja auch die Schmalspurbahnen zählen, eine Mischung von Güter- und Personenverkehr sowieso ein absolutes Unding. So gibt es für die Strecken entweder die Förderung für den Personenverkehr oder für den Güterverkehr (Förderung für Anschlussbahnen), das beides auch auf einer Strecke möglich sein kann scheint da niemand verstehen zu wollen.

    Das es in absehbarer Zeit eine Trendwende in der europäischen Güterverkehrspolitik, vor allem was den Güterfernverkehr betrifft, geben muss steht außer Frage. Gerade in Deutschland sind die transitstarken Autobahnen heute schon, bei den Lastwagen, zu 120% ausgelastet (also überlastet). Bei einer jährlichen Steigerung des Gütertransportaufkommens um ca. 6% kann sich wohl jeder selbst ausrechen wo wir da in 10 Jahren sind.
    Zudem entsteht durch die ganzen Staus, die sich ja teilweise aus dem Nichts bilden, einfach nur weil das Verkehrsaufkommen zu hoch ist, ein wirtschaftlicher Schaden der weit in die Millionen reicht.
    Wie diese Trendwende allerdings aussehen wird kann heute noch niemand sagen aber es ist doch schwer anzunehmen dass die Eisenbahnen dabei eine Entscheidende Rolle spielen werden.

    So das reicht erstmal wieder.
    Gruß Roger